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SAM2 Elko geplatzt

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soundvernatiker
Inventar
#1 erstellt: 21. Dez 2016, 23:11
Abend,

mir hat sich leider heute mein SAM2 mit lauten getöse und schlimmen Geruch verabschiedet.
Habe das Modul mit dem Power Schalter eingeschaltet - kabumm hat es gemacht und nur noch stark geraucht.
Ich habe nachgeschaut.
Der Elko C3 ist geplatzt. Habe in meinem leichtsinn sogleich das Modul zerlegt, Elko C2/C3 ausgetausscht und getestet. Sofort Pffff....

Hat jemand Erfahrung damit schon? Was könnte hier defekt sein?

Hoffe mir kann jemand helfen Danke.
Poetry2me
Inventar
#2 erstellt: 22. Dez 2016, 01:03
Geht es um dieses das Subwoofer-Modul von Monacor?
https://www.monacor....au/selbstbau-/sam-2/

Du findest den Schaltplan als zwei einzelne PDF Dateien unter "Monacor SAM-2" z.B. in Elektrotanya.

Es wäre wichtig festzustellen, welche Kondensatoren genau es sind, welchen Kapazitätswert und SPannungswert sie haben und auf welcher Platine sie sitzen. Ein Bild einstellen wäre auch ein Weg.

Wenn sie in der Leistungsendstufe liegen, dann sind C2 und C3 mitten in der Endstufenschaltung.
C3 hat dann 100µF 25V und liegt parallel zu zwei Dioden, welche eine Stromquelle und eine Kaskode festhalten.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Spannung am Kondensator C3 zu groß wird, wenn eine der Dioden (1N4148) eine Unterbrechung hat.
Solche Dioden kann man leicht mit einem Multimeter testen und ggf. für 10 Cent neu kaufen.

Es kann natürlich auch ein anderer Defekt vorliegen.

- Johannes
soundvernatiker
Inventar
#3 erstellt: 22. Dez 2016, 01:20
Hallo, danke soweit. Ja genau, es sind die 100µf 25V Caps. Ok dann muss ich mir mal den Plan anschauen und die Dioden auslöten zum testen - Durchgangsprüfung?

Hier Bilder. Sind die nun blauen Elkos unten rechts.
Sam2 MonocarSam2 Monocar


[Beitrag von soundvernatiker am 22. Dez 2016, 01:20 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#4 erstellt: 22. Dez 2016, 09:10
OK, was Du beschreibst und auch Deine Bilder bestätigen meine Vermutung.

Der Kondensator C3 (100µF 25V) in der Endstufenschaltung ist explodiert. Er sitzt an der positiven Railspannung (V+)

Monacor SAM-2 schematic detail power amp C3 and diodes marked

Ich vermute nach wie vor, dass etwas mit den/der Diode nicht stimmt, so dass der Kondensator eine viel zu hohe Spannung, nämlich eine der Railspannungen, aushalten musste und dadurch explodiert ist.

Dass C2 ebenfalls beschädigt wurde, glaube ich nicht.

ACHTUNG: Der Schaltplan stimmt nicht überein mit dem, was auf Deinen Bildern zu sehen ist.

Die Dioden D10 und D11 sind nicht vorhanden. Diode D10 wurde durch eine Drahtbrücke bestückt. Diode D11 ist anders herum eingebaut (Strich-Markierung), was dann passt, wenn D11 durch eine Zenerdiode realisiert wurde. Da wurde das Design also nochmals abgeändert, so dass man nun eine Zenerdiode einsetzt.

Ich weiß nicht wie viel Du über Zenerdioden weißt, aber diese haben eine Durchbruchspannung in Sperrrichtung. Es wäre gut, wenn Du an der Diode diese Spannung irgendwie ablesen könntest. Vielleicht findest Du ein paar Ziffern und Buchstaben aufgedruckt. Ich vermute so etwas wie 3,5V bis 5,6V.

Entsprechend müssten auch die Widerstände R12 (in der Stromquelle) und R15 (an der Kaskode) andere Werte bekommen haben. Zur Not kann man die Durchbruchspannung der Zener-Diode auch indirekt anhand der beiden Widerstandswerte bestimmen.

Übrigens findest Du eine symmetrische Schaltung an der negativen Railspannung (V-). Dort sind die Bauteile C6 entsprechend C3 und D12+D13 entsprechend D10+D11. Auch hier wurde die Doppeldiode gegen eine zenerdiode ausgetauscht. Wenn man weiß wie, könnte man gegebenenfalls auch diese - wahrscheinlich intakte - Zenerdiode ausmessen, um deren Durchbruchspannung zu erfahren.

Wenn Du Ersatz für den Kondensator C3 besorgst, würde ich gleich einen Kondensator mit höherer Spannungsfestigkeit nehmen, also 63V oder höher.
Dann explodiert wenigstens nicht gleich wieder der Kondensator, wenn etwas mit der/den Dioden nicht stimmt.

- Johannes
soundvernatiker
Inventar
#5 erstellt: 22. Dez 2016, 16:32
IMG_8595 IMG_8596IMG_8597
Bild vom wiederstand

Hallo du kennst dich ja gut aus. Das ist schon mal gut.

Diode auf d11 da kann ich beim besten Willen nichts drauf lesen:(

Auf d13 erkenne ich ein großes blaues T und ganz klein 3x1. Bau gleich mal die Platine aus das ich mehr sehen kann vlt.
Ich habe Angst wenn ich nun einen größeren elko verbaue, das dann was anderes oder schlimmeres kaputt geht.
Bekomm leider den Kühlkörper nicht abgeschraubt.

Mein Board hat übrigens die Bezeichnung Sam-2 pcb2 v1.1_t/s_02/0


[Beitrag von soundvernatiker am 22. Dez 2016, 16:51 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#6 erstellt: 22. Dez 2016, 23:03
Das könnten 3V Zenerdioden sein. Anhand der Beschaltung kann man abschätzen, dass ca. 15mW Leistung verbraten wird, also fast nichts, da kann man Zenerdioden mit 400mW nehmen, z.B.
https://www.conrad.d...-400-mw-1110847.html

Ja, leider musst Du wohl alle sechs Leistungstransistoren vom Kühlkörper abschrauben, um an die Platinenunterseite heranzukommen.
Dabei hast Du mit der weilichen Wärmeleitpaste zu tun, die auch immer in dünnen Schichten zwischen Transistor, Isolierplättchen und Kühlkörper drin sein sollte.

Wer ganz faul ist, knipst die Bauteile von oben ab und lötet Ersatz an die Stummel an. Aber das würde ich natürlich nie empfehlen.

- Johannes
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 23. Dez 2016, 09:57
Hallo zusammen,


Wer ganz faul ist, knipst die Bauteile von oben ab und lötet Ersatz an die Stummel an. Aber das würde ich natürlich nie empfehlen.


Ich würde es mal so sagen: wenn man die Platine schon extra ausbaut, dann sollte man sie auch zumindest nachlöten. Und evtl. weitere Überarbeitungen gleich mitmachen.

Gruß
Bernhard
soundvernatiker
Inventar
#8 erstellt: 23. Dez 2016, 19:57
Die Leistungstransistoren habe ich abbekommen. Nur den Kühlkörper bei Q8 nicht. Sind die 2 Alu Körber auf der Vorderseite. Da sind die schrauben murks.

Also womit soll ich nun weiter machen?
Rabia_sorda
Inventar
#9 erstellt: 23. Dez 2016, 20:14

Da sind die schrauben murks.


Mit einem scharfen Seitenschneider kräftig zudrücken und dabei drehen, so bekommt man sie zu 95% gelöst. Hinterher werden neue Schrauben verbaut.
_ES_
Administrator
#10 erstellt: 23. Dez 2016, 23:09
Hallo,

Normalerweise bzw. sehr, sehr häufig schließen Dioden kurz, wenn sie defekt sind - dann wäre der Elko allerdings überbrückt und würde nicht defekt gehen.
Man kann die Diode auch im eingebauten Zustand mit dem Diodentester testen.
In Flussrichtung verhält sie sich wie eine normale Diode, sprich, sie sollte einen Spannungsabfall zwischen 0,5...0,7V haben.
Sollte sie in beiden Richtungen gar nichts mehr haben oder kurzschließen, dann ist sie halt kaputt.
Sollte es eine Z-Diode sein, kann man ihren Wert wie bereits vorgeschlagen auf der "heilen Seite" der Endstufe ermitteln.
Dazu die heile (Z-)Diode auf einer Seite auslöten und hochnehmen (wenn man die Platine noch nicht ausgebaut hat) und wie folgt vermessen:

Dioden

Das ist die Schaltung, die ich auf der Arbeit zum Selektieren von Z-Dioden verwende, die kann man auch zum allgemeinen Testen nehmen.
soundvernatiker
Inventar
#11 erstellt: 27. Dez 2016, 19:54
Danke soweit für eure Hilfe schonmal.
Mit dem Seitenschneider Tipp konnte ich nun auch den Kühlkörper entfernen. Allerdings kann ich noch immer nicht wirklich lesen was auf der Diode steht.
Leider habe ich auch keinen Dioden Prüfen - nur ein Voltcraft Multimeter (dieses müsste es sein http://www.mikrocont...t_Metex_M-3860_M.jpg)

Jetzt bin ich ein Elektro Profi und bin mir mit deiner Testmethode nicht ganz sicher. Ist es nicht sicherer, wenn ich die Diode komplett auslöte und dann mit einer extra Versorgung die Diode messe?

IMG_8738


[Beitrag von soundvernatiker am 27. Dez 2016, 20:28 bearbeitet]
_ES_
Administrator
#12 erstellt: 27. Dez 2016, 21:28
Hi,

Ja klar, Du kannst sie ausbauen und so vermessen, wie von mir skizziert, mit Deinen Multimeter, unbedingt (!!!) einen Vorwiderstand und einen externen Netzteil.
Hintergrund mit dem Vorwiderstand:

Beim Erreichen der Durchbruchsspannung zieht die Diode schlicht "durch" und wenn der Strom dann nicht auf wenige mA begrenzt wird, geht sie SOFORT kaputt.
soundvernatiker
Inventar
#13 erstellt: 30. Dez 2016, 23:31
Ich wollte nun gerade die vermutlich defekte Diode auslöten. Dabei ist mir aufgefallen das die Leiterbahn geschwollen ausschaut. Bin leicht mit einem Schraubendreher drüber und schon war der Schutzlack ab. Dann bekam ich das folgende zu sehen. Kann das VLT die Ursache sein?

DSCN9434DSCN9435
_ES_
Administrator
#14 erstellt: 31. Dez 2016, 00:05
Hi,

Das ist auf alle Fälle ein Folgefehler, nicht die Ursache - denn bis so eine Leiterbahn wegschmilzt, da muss schon eine ordentliche Menge Strom drüber gegangen sein.
Du weißt jetzt mit Sicherheit, das die Diode im Eimer ist...
Also:

Diode erneuern, Drahtbrücke setzen, um die geplatzte Leiterbahn zu überbrücken.


[Beitrag von _ES_ am 31. Dez 2016, 00:05 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#15 erstellt: 31. Dez 2016, 00:27
Ist die weggeschmolzene Leiterbahn direkt bei den Dioden bzw. bei der einen Zenerdiode?
Wenn nein, welche Bauteile verbindet diese Leiterbahn?

- Johannes
soundvernatiker
Inventar
#16 erstellt: 31. Dez 2016, 00:57
Soweit ich das einsehen kann, ist darüber die Drahtbrücke mit der Diode in Sperrrichtung verbunden (an Markierung Diode).
Ok Löte diese dann doch mal aus.
Oben Rechts Drahtbrücke
unten Links Diode


[Beitrag von soundvernatiker am 31. Dez 2016, 00:59 bearbeitet]
_ES_
Administrator
#17 erstellt: 31. Dez 2016, 01:00

Ist die weggeschmolzene Leiterbahn direkt bei den Dioden bzw. bei der einen Zenerdiode?


Das ist die Verbindung D10/D11:

d10d11bot

d10d11part

Das macht dann auch alles Sinn:

Die Z-Diode ist durch gegangen, zog kurz, Drahtbrücke(anstelle der damaligen Diode) war stärker als die Leiterbahn - paff...
So oder so keine Spannungsverringerung mehr - Elko hoch.
soundvernatiker
Inventar
#18 erstellt: 31. Dez 2016, 01:16
Reicht ein 560Ohm Wiederstand vor der Diode an einer 12V Quelle zum testen?

Wo hast du das schaltbild her?
Hast du auch die Daten der Diode?


[Beitrag von soundvernatiker am 31. Dez 2016, 01:21 bearbeitet]
_ES_
Administrator
#19 erstellt: 31. Dez 2016, 01:25
Hast Du noch einen 2. davon ?, dann würde ich sie in Reihe schalten, um 1Kohm zu bekommen....Angstwiderstand, so quasi...

Welche Diode willst Du jetzt testen ?
Die, wo der Elko durch ging ?
Die kannst Du zuerst auch mit einen Multimeter auf Diodentest gestellt messen - wenn da schon Kurzschluss angezeigt wird, oder auf beiden Seiten Durchgang, dann kannst Du gleich beigehen und die Z-Diode von der heilen Seite vermessen.
Mit dem 1,12 Kohm (2x560 in Reihe) Angstwiderstand...


Wo hast du das schaltbild her?


Ich habe davon so ziemlich alles, inklusive der Modifikationen bzgl Einschaltautomatik.
Der Stromlaufplan jedoch ist noch der Stand, wo die 2 Dioden verbaut wurden.


[Beitrag von _ES_ am 31. Dez 2016, 01:27 bearbeitet]
soundvernatiker
Inventar
#20 erstellt: 31. Dez 2016, 01:30
Aso verdammt ok. Habe auch nochmal nach dem neuen gesucht, aber nichts gefunden.
Ja von Keramik wiederstämdem habe ich hunderte^^
Ja wollte erstmal die defekte messen.

Ich habe wie beschrieben das Multimeter. Auf ws muss ich den denn stellen, für Diodentest?
Werde dann die Tage messen, Multi liegt noch in der Garage^^

Gn8 erstmal und Frohes neues Jahr schonmal =)
_ES_
Administrator
#21 erstellt: 31. Dez 2016, 01:36

Habe auch nochmal nach dem neuen gesucht, aber nichts gefunden.


Dürfte auch etwas kniffelig werden, bzw., mal nett bei Monacor anfragen, was den aktuellen SP betrifft.
Der Rest ist ja so geblieben (Layout z.B.).


Auf ws muss ich den denn stellen, für Diodentest?


Wo ich den Pfeil eingezeichnet habe:

Voltcraft_Metex_M-3860_M

Die Mess-Leitungen in die COM Buchse (Schwarz) und in die V/Ohm Buchse (Rot) stecken.

Bei einer normalen, intakten Diode (wie auch bei einer Z-Diode) misst man von Anode zur Kathode, die rote Leitung zur Anode, die schwarze zur Kathode (die Seite der Diode ist mit einen "Ring" gekennzeichnet).
Man misst dann in der sogenannten Fluss-Richtung der Diode - das Multimeter zeigt einen Spannungsabfall zwischen ca. 0,5...0,7 Volt an.
Misst man umgekehrt (Schwarz an Anode, Rot an Kathode), sollte die Diode sperren.
Die Z-Diode verhält sich in Fluss-Richtung wie eine normale Diode.
Die Besonderheit besteht darin, das eine Z-Diode, wenn man sie "verpolt" betreibt, ab einer bestimmten Spannung durchbricht.
Und zwar wesentlich niedriger als normale Dioden.
Eine 1N4148 z.B. bricht bei 100V durch, Z-Dioden tun das ab 2,4V je nach Typ ( 2,7 / 3,3/ 5,1/ 12V usw..).
Diese Eigenschaft macht man sich bei einfachen Stabilisierungsaufgaben zu Nutze.


Gn8 erstmal und Frohes neues Jahr schonmal =)


Dito !


[Beitrag von _ES_ am 31. Dez 2016, 01:59 bearbeitet]
soundvernatiker
Inventar
#22 erstellt: 01. Jan 2017, 17:20
So ich habe die besagte Diode mal mit dem Multi getestet. Egal worauf ich die Pole anlege, ich messe jeweils Durchgang 1,2mv. Soviel habe ich auch wenn ich die Messspitzen direkt aneinander halte.
Ist diese nun defekt, oder ist die Spannung zu gering?

Gleiche wenn ich mit einer 12V Spannung dran gehe.


[Beitrag von soundvernatiker am 01. Jan 2017, 17:24 bearbeitet]
_ES_
Administrator
#23 erstellt: 01. Jan 2017, 17:54

Egal worauf ich die Pole anlege, ich messe jeweils Durchgang 1,2mv.



Die ist durch mit dem Thema...
soundvernatiker
Inventar
#24 erstellt: 01. Jan 2017, 18:00
Also die scheinbar gute auslöten. 2x 560ohm wiederstande an das Ende mit der Markierung löten und an die widerstände plus Spannung drauf geben. Dann an der Quelle minus ans Multi und mit der anderen Mesa spitze an das andere Ende der Diode. Waere das so richtig ? Waere doof die ganze noch zu killen.

Aber kann das wirklich der defekt sein ? Oder auch nur ein folge Fehler ?
Poetry2me
Inventar
#25 erstellt: 01. Jan 2017, 18:35
Fast. Baue eine Reihenschaltung aus Widerstand ca. 1kOhm und Zenerdiode wie beschrieben. Plus und Minus außen an die Reihenschaltung anschließen.

Dann misst Du die Gleichspannung (also jetzt NICHT mehr im Diodenmessbereich) nur über der Diode.

Bei Zenerdioden fließt der Zener-Strom in Sperrrichtung! Das bedeutet, dass der Strich der Diode in Richtung Pluspol zeigt. Ob der Widerstand davor oder dahinter liegt, ist eiegntlich nicht so wichtig, er begrenzt den Strom der durch die Zenerdiode fließt.
Falls Du die Diode in dieser Konstellation verpolt hast, passiert auch nichts Böses. Der Reihenwiderstand beschützt die Diode. Du würdest dann in Durchlassrichtung eine normale Diodenstrecke von ca. 0,65V messen. Das geht auch bei Zenerdioden.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 01. Jan 2017, 18:36 bearbeitet]
_ES_
Administrator
#26 erstellt: 02. Jan 2017, 00:36
Hi,


Aber kann das wirklich der defekt sein ? Oder auch nur ein folge Fehler ?


Willkommen in der Welt der Reparaturen...

Vor der Frage stehe ich jeden Werktag.

Im Moment tendiere ich dazu, das es einfach mal Pech war bzw., wir kommen da gleich zu.

Die Strombegrenzung für die Z-Diode erfolgt durch einen Widerstand in Reihe, zur Masse.
Unwahrscheinlich, das dieser "weniger" geworden ist und somit mehr Strom zugelassen hat, das die Z-Diode durch gegangen ist.
Ebenso könnte ein Defekt bei den Transistoren keinen größeren Strom durch die Z-Diode hervor rufen.
Ich würde die Defekte fixen ( Z-diode erneuern, Leiterbahn überbrücken, Elko erneuern so noch nicht getan) und einschalten...
Sollte das Modul dann wieder fit sein, könnte man über eine etwas größere Dimensionierung der Z-Diode bzgl der Leistung nachdenken.
soundvernatiker
Inventar
#27 erstellt: 02. Jan 2017, 07:51
xD ja das stimmt wohl. Werde dann mal die Tage die scheibar intakte Z-Diode auslöten.
soundvernatiker
Inventar
#28 erstellt: 03. Jan 2017, 16:49
Ich hatte mal Kontakt mit monocar aufgenommen und mein Problem geschildert. Habe die aktuelle bzw angeblich passende Zeichnung zu meinem Board bekomme. Leider war es das gleiche wie bereits bekannt mit den Doppel dioden.
Poetry2me
Inventar
#29 erstellt: 03. Jan 2017, 17:29
Wir können den Wert der Zenerdiode eventuell auch indirekt über die Widerstände R12 und R15 herausfinden.

im Original-Design wird eine Diodenstrecke von 2 x 0,6 Volt = 1,2 Volt benutzt zur Steuerung von zwei Stromquellen.
Die Stromquelle mit Transistor Q6 hat an der Basis des Transistors die Spannung V_positiv - 1,2V. Angenommen V_positiv hat 50V, dann wären an der Basis Q6 +48,8V messbar. Am Emitter von Q6 müssten zwangsläufig 0,6V mehr anstehen, also 49,4V, weil im Arbeitspunkt betriebene Transistoren immer 0,6V zwischen Basis und Emitter haben. Somit ist der Spannungsabfall an R12 (2,7kOhm) dann 0,6V.
umgeformtes Ohm'sches Gesetzt:
I = U/R = 0,6V / 2700 Ohm = 0,2mA

Oje, das ist sowieso extrem niedriger Ruhestrom für einen Eingangsdifferenzverstärker.
Ich hätte jetzt mindestens mit dem zehnfachen gerechnet, also 2mA, was 1mA pro Zweig bedeutet. Dann wäre der Verstärker stabiler.

Jetzt wollte ich Dich eigentlich bitten, den Widerstandswert von R12 mal zu messen. Sind das tatsächlich immer noch 2,7 kOhm

Wenn man eine andere (Zener-)Spannung einsetzt, hätte man nämlich auch den Widerstandswert ändern müssen, um den selben Strom zu erhalten.

MMMmmmhhhh........
Jetzt vermute ich fast, dort ist immer noch R12 = 2,7 kOhm und eine höhere Zenerspannung, als 1,2V, wurde eingesetzt, um auch einen höheren Strom durch die Eingangstransistoren zu erhalten.

Kläre das vielleicht mal. Und miss außer R12 bitte auch mal R15.

- Johannes

Monacor SAM-2 schematic detail power amp C3 and diodes marked
soundvernatiker
Inventar
#30 erstellt: 03. Jan 2017, 17:48
Oha... ok mache ich. Aber kann ich doch auch am Farbcode ablesen?

Habe die Intakte Diode gemessen... zumindest versucht. Ich weis nicht ob ich zu doof dafür bin...

Mein Aufbau schaut aus wie folgt:
12V -> Widerstand1 -> Widerstand2 -> Diode -> Messspitze+ -->> Messspitze- -> Minus

So messe ich aber, egal wie die Diode drin steckt, 11,436V - als würde Sie nichts begrenzen?!

Ah moment... das ist einfach keine Z Diode???

Habe dann Diodentest gemacht. Bei der ersten defekten, hat es ja für Durchgang gepiepst.
Bei der hier bekomme ich 173,5mv und 178mv angezeigt.
Ich habe versucht mit einer Lupe etwas zu lesen... keine Chance ;(


Wenn ich R12 Ausrechne komme ich auf 2.7 kΩ hmm... // bei R15 82 Ω -> demnach passen ja die Widerstände.
IMG_8836

Hier noch manual von zumindest der ori DIODE
http://www.nxp.com/documents/data_sheet/1N4148_1N4448.pdf


[Beitrag von soundvernatiker am 03. Jan 2017, 18:04 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#31 erstellt: 03. Jan 2017, 18:25
Ich glaube, Deine Messanordnung passt noch nicht ganz.
Du musst das Multimeter als Voltmeter verwenden, also zur Messung von Gleichspannung.
Du willst die Spannung zwischen den beiden Enden der Zenerdiode messen, während Strom durchfließt.
Durch das Messgerät fließt dabei nichts.


                 ______
+12V O-------o--|______|----o-------|<|--------o-----O 0V
                            |                  |
                            |                  |
                            +---(VOLTMETER)----+
soundvernatiker
Inventar
#32 erstellt: 03. Jan 2017, 19:19
Aufbau:
+ / R / R / K_A / -
Spannung direkt 11,43. Nach dem ersten Widerstand 6V. Vor und Nach Diode 0,808V
_ES_
Administrator
#33 erstellt: 03. Jan 2017, 23:07
Ich mach mal morgen ein Bild auf der Arbeit...
Poetry2me
Inventar
#34 erstellt: 04. Jan 2017, 00:56
Die Angaben sind nicht eindeutig.
Wir brauchen genau einen einzigen Spannungswert: Die Gleichspannung zwischen den beiden Anschlüssen der Diode.
Welchen Wert hat diese Spannung?
soundvernatiker
Inventar
#35 erstellt: 04. Jan 2017, 06:09
Wenn ich ein und Ausgang Messe in einem geschlossenen Stromkreis ist dieser Wert 0,808v
Poetry2me
Inventar
#36 erstellt: 04. Jan 2017, 08:02
Das müsste ein Messfehler sein. Bist Du sicher, dass Du die Diode mit Strich in Richtung Pluspol eingesetzt hattest?
0,8V Zenerspannung an dieser Stelle wäre in meinen Augen wirklich eine Fehlkonstruktion.

Die Kaskode Q7 und Q8 wäre nicht im Arbeitspunkt machbar.

Welchen Wert haben die Widerstände R12 und R15 denn jetzt? Farb-Code würde ja auch schon mal helfen.


[Beitrag von Poetry2me am 04. Jan 2017, 13:32 bearbeitet]
_ES_
Administrator
#37 erstellt: 04. Jan 2017, 22:36
Leider etwas dunkel geworden, evtl mache ich morgen neue:


setup

setup2


Ich hatte noch eine 10V Z-Diode rumliegen, die knapp 20V auf den einen Multimeter zeigt die Spannung aus dem Netzteil, die 10.54V die Spannung direkt an der Zener-Diode.
Der Widerstand ist mit einer Dekade realisiert und auf 1Kohm eingestellt.
Das zweite Bild zeigt die Polung (Plus an Kathode).
Würde ich sie umpolen würde das Multimeter nicht mehr 10,5V sondern etwas um die 0,6..0,7V anzeigen - die normale Durchbruchspannung.

Würde ich statt einer Zener-Diode eine normale nehmen und sie wie auf Bild 2 beschalten, würden die 20V zu messen sein, weil die Diode sperrt und nicht wie bei einer Z-Diode mit einen Wert unter 20V durchgebrochen ist.
Würde ich sie dann verpolen, würde sie auch 0,6....0,7V haben.

Wie gesagt, evtl mache morgen neue Bilder - je nachdem, wie ich die Pause nutze..
Poetry2me
Inventar
#38 erstellt: 05. Jan 2017, 09:46
Ich habe noch eine Vorschlag, um die ganze Diskussion zu verkürzen.

@soundvernatiker: Kauf Dir ganz einfach einen solchen Tester. Kostet unter 15 EUR incl. Versand und kann ALLES testen.
http://www.ebay.de/i...-TE641-/391646107753

Man spannt das Bauteil ein, egal wierum, und drückt einfach den EINEN Knopf. Der Rest erscheint auf dem Display. Zenerdioden bis 4,5V werden erkannt und gemessen, ansonsten normale Dioden und LEDs immer.
Natürlich auch Widerstände, Kondensatoren, ESR-Werte, etc etc.

In weniger als einer Woche hast Du ein Gerät, um Messwerte für alle denkbaren Bauteile zu erhalten und musst Dir nichts dafür basteln.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 05. Jan 2017, 09:47 bearbeitet]
soundvernatiker
Inventar
#39 erstellt: 10. Jan 2017, 17:38
Hallo nochmal. Sorry das ich mich nun erst wieder melde. Habe viel um die Ohren.
Ich habe nochmal meine Messungen durchgeführt. Ergebnis ist das gleiche. Und wie oben gesagt sind die widerstände die selben wie in der manual - ausgerechnet nach strich Code. Zum bestellen eines solchen testers kam ich auch noch nicht.

Also nochmal meine Messung
12v---r1_560---r2_560---k Diode a---minus
Gemessen mit Multimeter auf 20v eingestellt jeweils eine messspitze an k und a von der Diode. So Messe ich die 0,800v. Drehe ich die Diode Messe ich noch 0,577v.

Soweit euren Beiträgen ist der Aufbau und Messung korrekt... aber das Ergebnis fragwürdig.

Habe mal recherchiert nach den ori dioden. Leider
Kann ich das nicht richtig lesen. http://www.nxp.com/documents/data_sheet/1N4148_1N4448.pdf
Von den Werten her könnte das doch sogar noch eine ori sein oder ?


[Beitrag von soundvernatiker am 10. Jan 2017, 17:43 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#40 erstellt: 10. Jan 2017, 19:07

Also nochmal meine Messung
12v---r1_560---r2_560---k Diode a---minus
Gemessen mit Multimeter auf 20v eingestellt jeweils eine messspitze an k und a von der Diode. So Messe ich die 0,800v. Drehe ich die Diode Messe ich noch 0,577v.

Soweit euren Beiträgen ist der Aufbau und Messung korrekt... aber das Ergebnis fragwürdig.


Also, jetzt habe ich es kapiert. Du hast alles richtig gemacht und korrekt gemessen. Es scheinen also tatsächlich 0,8V Zenerspannung zu sein.
Wenn Du die Diode umdrehst, dann kommen auch die ca. 0,6V Durchlassspannung zum Vorschein. Alles richtig so.

Mmmhhh.... Ich bin wie gesagt bei den 0,8V Zenerspannung der Zenerdiode skeptisch gewesen, weil die Kaskodenschaltung dann nicht genügend vorgespannt ist, aber wenn Du das so misst, dann muss es stimmen.
Es sei denn, die jetzt gemessene Diode wäre ebenfalls hinüber. Aber dafür haben wir keinen Anhaltspunkt bisher.

Ich hätte halt vermutet, dass es eine 3V Zenerdiode ist.

Wie auch immer: Das von Dir verlinkte Datenblatt gehört zur 1N4148, was so ziemlich die normalste Diode aller Zeiten ist. Du könntest z.B. zwei davon in Reihe nehmen, wie es im Originalschaltplan steht.

- Johannes
soundvernatiker
Inventar
#41 erstellt: 10. Jan 2017, 19:11
Ok dann passt das ja. Hm. Es sieht fast so aus als wenn einfach nur eine Diode jeweils ersetz wurde oder ? Soweit sind die Werte ja gleich ?
Was besagt 1n4148? Ist das nur die Bauform / grose? Oder direkt eine einmalige Bezeichnung ?
Dann werde ich diese und paar Elkos die Tage bestellen. Am besten auch 50v Elkos ? Mit gleicher Kapazität ?
Poetry2me
Inventar
#42 erstellt: 10. Jan 2017, 19:22
Du kannst ja mal 10 Stück 1N4148 kaufen ... oder 50 Stück, da wird man auch nicht arm von.

1N4148 ist ein Typ von Diode, der irgendwann im Urschleim der Halbleitertechnik mal von einem Hersteller definiert wurde und seither von ziemlich vielen Halbleiterherstellern gefertigt wird. Sozusagen das Urmodell einer ganz stinknormalen Diode, sperrt in die eine Richtung, lässt durch in die andere Richtung, ist hinlänglich schnell beim Umschalten, ist aus Silizium, hat 0,6V Durchlassspannung und kann ca. 500mW Verlustleistung verkraften.
Passt an geanz vielen Stellen.

- Johannes
soundvernatiker
Inventar
#43 erstellt: 12. Jan 2017, 14:31
Welche davon soll ich denn nehmen?

https://www.conrad.d...LAR&search=1N4148%20

dazu noch Elkos mit gleicher und größerer Spannung?
Poetry2me
Inventar
#44 erstellt: 12. Jan 2017, 18:58
z.B. diese Diode hier von Fairchild:
https://www.conrad.d...-200-ma-1262768.html

Beim Elko würde ich auf Nummer sicher gehen und eine hohe SPannungsfestigkeit nehmen, also z.B. 63V.
Dann platzen die Elkos nicht gleich, wenn sie wieder mal die Railspannung aushalten müssen.
https://www.conrad.d...01l-1-st-422012.html
soundvernatiker
Inventar
#45 erstellt: 12. Jan 2017, 19:33
Ok. Elko ist klar. doch wieso die Diode mit den Werten ?
Poetry2me
Inventar
#46 erstellt: 12. Jan 2017, 22:43
Das sind alles 1N4148, wie schon gesagt, alles stinknormal. Ich habe ein paar 100 Stück zu hause und nie darauf geachtet, von wem ich sie kaufe und wer sie hergestellt hat.

Ich habe Die die günstige (6 Cent) vom guten Hersteller (Fairchild) empfohlen, auch wenn es andere gab, die statt 200mA sogar 300mA Strom können, aber wir hatten ja schon ausgerechnet, dass Du <20mA Strom durchfließen lässt.

Mach Dir keine Sorgen, alles wird gut
soundvernatiker
Inventar
#47 erstellt: 20. Jan 2017, 23:39
So, ich habe heute meine Dioden und meine Caps erhalten. Habe direkt mal einen Diodentest gemacht...

Auf der einen Seite Messe ich nur eine OL und andersherum 560mv. Messe ich nun nochmal die alte(ist von der Bauform auch etwas größer) Messe ich 173,5mv und andersherum 178mv.
Nun bin ich verwirrt^^
_ES_
Administrator
#48 erstellt: 21. Jan 2017, 00:00
Glaube ich gerne

Die mit den OL ist weist ein normales Diodenverhalten auf, sperrt ("OL") auf der einen Seite, lässt zur anderen 0.5 ... 0.7V durch.
Die andere ist entweder sehr speziell oder schlicht kaputt..
soundvernatiker
Inventar
#49 erstellt: 21. Jan 2017, 00:03
Ok. Aber die neue kann ich bedenkenlos nehmen? Soll ich die defekte und die zum Test ausgelötete Diode austauschen ? oder nur die defekte gegen eine neuen und die alte wieder einlöten?
_ES_
Administrator
#50 erstellt: 21. Jan 2017, 00:30
Da das "von weiten" immer schwierig ist, etwas zu empfehlen, würde ich fast schon sagen, tu was Poetry vorgeschlagen hatte, nämlich die Original-Beschaltung wieder her zu stellen.

Also auf beiden Seiten die 1N4148 einsetzen, zweimal wie im Bestückungsaufdruck und unbedingt richtig gepolt.
Und die Leiterbahn flicken nicht vergessen.

Edit:

sammi


[Beitrag von _ES_ am 21. Jan 2017, 00:34 bearbeitet]
soundvernatiker
Inventar
#51 erstellt: 22. Jan 2017, 14:14
Ich heule gleich ;(. Habe die Drahtbruecken entfernt, dann nach Markierung auf dem Board die neuen dioden eingelötet. Die zerstörte Bahn mit einer Brücke repetiert und den elko getauscht. Eingeschaltet .... Feuerwerk ....

Bin mir nicht ganz sicher. Schaute aber fast so aus als wenn an den Transistoren, an den Füßen Blitze rausgekommen sind. Kann aber täuschen. Auf den ersten Blick sind die gelben teile durchgebrannt....

;(
IMG_9098
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