Brauchbares Isomaterial für Quarz- und Halbleiter-Ofen gesucht

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anymouse
Inventar
#1 erstellt: 02. Jan 2013, 08:35
Hallo Leute.

Ich bin gerade dabei, zwei ältere Messgeräte zu reparieren. Das eine ein DDR-Frequenzzähler mit Quarzofen (RFT 2201), das andere ein recht genaues Labornetzteil mit einem Ofen für die Spannungsreferenz (HP 6112A).

Beides Mal: Inneres geheiztes Metallkästchen, Isolierung, äußeres Metallkästchen (Der Zähler hat sogar noch ein Glas-Isoliergefäß a la Thermoskanne). Einmal Quader, einmal Zylinder, jeweils ungefähr faustgroß.

Leider ist das alte Schaummaterial vom HP mitlerweile vergammelt, und besonders dafür brauche ich Ersatz.

Genaue Temperaturmessungen habe ich noch nicht gemacht, schätze aber so 60°C könnten es sein. Als Anforderung würde ich daher als runde Zahl mal so 80°C langzeit hitzebeständig ansetzen. Styropor geht nicht, fängt an zu schrumpfen. Einfacher gelber Schaumstoff scheint zu klappen (jedenfalls hat der Zähler mit diesem Material keine Probleme), hier würde ich aber die Isolierung als zu schwach ansehen.

Hat jemand da eine Ermpfehlung?

Anforderungen:

  • (Sehr) Gute thermische Isolierung
  • Langzeit (Jahrzehnte) Hitzebeständig bei 80°C
  • Nicht zu spröde (z.B. Kermaikplatten fände ich ungeeignet)
  • Für Normalbastler erhalt- und verarbeitbar
  • Nicht zu teuer (bitte auch die Menge beachten!)
  • Dicke ca. 4-7 mm
FlexBen
Stammgast
#2 erstellt: 02. Jan 2013, 13:11
Als ich Hablbleiter-Ofen las, dachte ich du wolltest einen Diffusionsofen oder Oxidationsofen für die Halbleiterherstellung bauen :D.
Ist dein Ofen Temperaturgeregelt?
(1) Wenn ja: Irgendwas halbwegs isolierendes nehmen, der Ofen wird den Wärmeverlust ausregeln
(2) Wenn nein: Das Material sollte möglichst den selben Wärmewiderstand haben wie das Original, denn es beeinflusst die Temperatur im Ofen.
Für (1) würde ich Steinwolle oder PU-Schaum (Bauschaum) nehmen. Steinwolle ist hochgradig hitzebeständig, PU geht immerhin bis ca 90°. Beides ist langlebig. Falls (2) zutrifft wirds kniffelig.

Gruß
Ben
anymouse
Inventar
#3 erstellt: 02. Jan 2013, 13:52

FlexBen schrieb:

Ist dein Ofen Temperaturgeregelt?
(1) Wenn ja: Irgendwas halbwegs isolierendes nehmen, der Ofen wird den Wärmeverlust ausregeln


Ja, ist er (in beiden Fällen).

Allerdings möchte ich möglichst wenig Wärmeverlust haben. Die Sachen brauchen halt etwas, bis sie auf Temperatur sind (10-30 min, geschätzt), und erst danach kann man sie richtig verwenden. Also heißt es, lange vorglühen (der Zähler hat sogar einen Zustand, wo nur der Thermostat-Ofen betrieben wird, der Rest ist aus), d.h. der Ofen ist mehrere Stunden am Stück an, von denen er aber nur selten richtig nötig ist. Außerdem ist die Heizung nicht so stark. Braucht sie normalerweise ja auch nicht, sie soll nur ein wenig Temperaturschwankungen ausgleichen.


FlexBen schrieb:
Für (1) würde ich Steinwolle oder PU-Schaum (Bauschaum) nehmen. Steinwolle ist hochgradig hitzebeständig, PU geht immerhin bis ca 90°. Beides ist langlebig.


Okay, weitere Anforderung: Man muss die inneren Gehäuse leicht aus der Isolierung wieder herausnehmen können. Damit schneidet Bauschaum aus der Dose aus, es sei denn, man schäumt ihn vorher in eine passende Form.

Steinwolle/Mineralwolle würde ich aufgrund der Faser-Problematik nicht ganz so gerne nehmen, vor allem da ich sie "lose" verwenden müsste. Gäbe es Platten in der entsprechenden Stärke, wäre das wohl anders.

Nachtrag/Idee: Kennt jemand die Isolationsfähigkeit von den typischen Spülschwämmen? Okay, vermutlich dürfte die Langzeithaltbarkeit nicht so toll sein.


[Beitrag von anymouse am 02. Jan 2013, 13:54 bearbeitet]
Hmeck
Inventar
#4 erstellt: 02. Jan 2013, 13:52
Hi,

vorsicht mit PU-Schaum. Der kann beim Aufschäumen einen barbarischen Druck entwickeln. Und verklebt alles auf des widerlichste. Ich würde mir das lieber mit ein paar per Heißdraht exakt zugeschnittenen Styro-Platten isolieren. Oder eben die bereits erwähnte Iso-Wolle.

Im übrigen erschließt sich mir den Sinn eines nichtgeregelten Ofens für die Frequenzkonstanz überhaupt nicht, da kann man ja gleich bei Raumtemp bleiben.

Grüße, Hmeck
Ultraschall
Inventar
#5 erstellt: 02. Jan 2013, 14:07
anymouse
Inventar
#6 erstellt: 02. Jan 2013, 14:58

Ultraschall schrieb:
Styrodur nehmen - nicht Styropor

http://www.basf.de/b...technische_daten.pdf



http://www.basf.de/b...technische_daten.pdf schrieb:

Anwendungsgrenztemperatur 75 °C (DIN EN 14706)


Ad hoc ist mir das ein bisschen knapp, .. dass muss ich mir überlegen..


[Beitrag von anymouse am 02. Jan 2013, 15:24 bearbeitet]
FlexBen
Stammgast
#7 erstellt: 02. Jan 2013, 16:17

Hmeck schrieb:
Hi,

vorsicht mit PU-Schaum. Der kann beim Aufschäumen einen barbarischen Druck entwickeln. Und verklebt alles auf des widerlichste. Ich würde mir das lieber mit ein paar per Heißdraht exakt zugeschnittenen Styro-Platten isolieren. Oder eben die bereits erwähnte Iso-Wolle.

Es gibt so kleine Dosen mit fast weissem Schaum, der drückt sehr wenig. Es gibt auch nichtdrückenden Bauschaum, ob der so gut isoliert weiß ich jedoch nicht. Kleben tun sie leider alle.

Ich find die Steinwolle-Idee nach wie vor gut, ist der Raum zweischen der inneren und äusseren Dose denn im Betrieb irgendwie offen?

Hmeck schrieb:

Im übrigen erschließt sich mir den Sinn eines nichtgeregelten Ofens für die Frequenzkonstanz überhaupt nicht, da kann man ja gleich bei Raumtemp bleiben.

Grüße, Hmeck

Hast recht, mia culpa.

Gruß
Ben
killersnake
Stammgast
#8 erstellt: 04. Jan 2013, 07:08
Hi,
PUR-Wärmedämmplatte (Hausbau) ausm Baumarkt.
gibts in verschiedensten Dicken. Temperaturbeständigkeit liegt bei ca. 90°C.
Da es ein Hartschaum ist, ist die Verarbeitung allerdings aufwendiger als beim Styropor.
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