Deine Geschichten mit Deinen Stereo-Anlagen

Tja, dann fang ich mal an.

Begonnen hat es ca. 1967. Weihnachtsfeier in der Schule, die ältliche Lehrerin spielte für uns 7-Jährige von einem Dualplattenspieler, wo der Lautsprecher in der Haube saß, Heintje. Oh mein Gott, fand ich das schrecklich. Kurze Zeit später bei meinem besten Freund hörte ich (auch auf so einem Dualplattenspieler) die Beatles mit Paperback Writer. Ich war hin und weg, die Saat war gelegt.

Unsere Nachbarjungs, die deutlich älter waren, hatten dann Anfang der 70er richtige Stereonlagen von Dual und Toshiba. Da hörte ich dann Santana, Mott The Hoople. Später dann Pink Floyd, Manfred Mann's Earthband usw.

Also musste eine Stereoanlage her. Vom Erdbeerenpflücken wurde ein Stereoverstärker von Monacor mit 2x15 Watt gekauft. Wandboxen von WIGO in Schleiflack weiss.

Aber da geht noch mehr, dachte ich mir. Also Boxen selbst gebaut (mein Vater hatte eine Tischlerei). Hecolautsprecher, 3-Wege. Die brauchten natürlich einen größeren Verstärker, also einen Pseudobausatz (eigentlich nur ein Verstärker ohne Gehäuse mit 2x100Watt) gekauft.
Dazu einen Lenco L75 Plattenspieler in Schleiflackweiss. Und ein Tonandgerät von Akai, alles mit Ferienjobs verdient.

Das hielt ne Weile bis zur Bundeswehr. Ich brauchte Geld, alles verkauft.

Aber so das hielt nicht lange an. Ich lernte Studenten lernen, die Elektronik studierten und wie ich vom HiFi-Bazillus befallen waren. Die waren schon Anfang der 80er in der Lage, Thiele-Small-Parameter zu bestimmen. Da ging es dann so richtig los. Mein Studium habe ich mir dann zum Teil mit dem Bau von Lautsprecherboxen finanziert (wie gesagt, mein Vater hatte eine Tischlerei).

Das hat mich eigentlich nie wieder losgelassen, allerdings war der Bau von Boxen oder die Modifikation von Plattenspielern etc. familienbedingt nur noch begrenzt möglich, obwohl ich eine Ehefrau habe, die sehr nachsichtig war und ist.

Der Schwerpunkt meiner Aktivitäten lag eigentlich immer im kreativen Bereich. Es sollte nicht nur gut klingen, sondern auch noch bezahlbar sein. Und das Bastel-und Spielkind in mir zufriedenstellen.
Gruß
Ludger

dergeschichtenerzähler (Beitrag #1) schrieb:

Was unterscheidet eine Stereo-Anlage von Statussymbolen wie Autos, Uhren oder Grills? :)

Der Primärzweck ist ja die Wiedergabe von Musik. Und jene ist ja hochgradig und für die allermeisten Menschen sicher stärker mit Emotionen verbunden, als bspw. Grills, Uhren oder Autos. Das macht eine Hifi-Anlage, die es in der althergebrachten Form heute nicht mehr unbedingt braucht, schon für einige Menschen zu etwas Besonderem.
Einstellungen und Haltungen dazu gibt es viele, wohl irgendwo im Dreieck aus "Technikbegeisterung", "repräsentieren" und "Musik first" positioniert, wie man aus unzähligen Threads hier im Forum herauslesen kann.

Meine beiden Produzenten glauben nicht an das Thema, weil Sie nur eine kleine Zielgruppe darin sehen.

Sehe ich ähnlich. Man könnte es über das Hype-Thema "Vinyl" aufziehen. Das sorgte vielleicht für eine massentauglichere Resonanz.

Viele Grüße
Frank

Hüb' (Beitrag #3) schrieb:

Der Primärzweck ist ja die Wiedergabe von Musik. Und jene ist ja hochgradig und für die allermeisten Menschen sicher stärker mit Emotionen verbunden, als bspw. Grills, Uhren oder Autos.

Ich kenne einige Menschen für die Uhren und/oder Automobile stärker mit Emotionen verknüpft sind als Musik.
Wie die Mehrheitsverhältnisse sind, ist schwer abzuschätzen.

Dass in diesem Zusammenhang auch Grills vorkommen, überrascht mich (aber das muss nichts heißen.)

BB

Man nehme sich ein paar alte Playboyausgaben der Jahre 1978 und 1979 und schaue sich die Hifi-Anzeigen an. 1979 kam ein Umschwung. Vorher hat jemand bei Freunden/Verwandten eine schöne Stereoanlage gesehen und wollte sowas auch haben. Danach war nicht mehr das Ziel, sich mit anderen an Hifi zu erfreuen. Es war nicht mehr das Ziel, Freude am Hören zu haben, sondern besser zu sein. Die Anzeigen im Playboy zeigen das.

Ich liebe an Hifi mehrere Dinge. Einmal, eine Anlage (Hardware), die für meine Ohren so klingt, dass ich voll in die gehörte Musik einsteigen kann. Und dann, ich bin am Drücker. Nur Software, die ich hören möchte, läuft. Keine Werbeunterbrechung, kein Zustimmen zur AGB, nichts, was dem Genuss befleckt. Das ist so ähnlich wie mit Büchern der eigenen Bibliothek. Da steht auch nicht auf der nächsten Seite plötzlich eine Warnmeldung aus den aktuellen Nachrichten.

mein erstes tonbandgerät war ein Uher Royal de Luxe, ein gelumpe vor dem herrn. alle paar monate war das reibrad "abradiert".
hab dann eine anzeige einer A 77 gesehen-da wars um mich geschehen, prospekte, testberichte angefordert bei revox.tja, aber der preis......
als ich dann 18 geworden bin ists natürlich normal, dass man den führerscheinschein macht.
ich sags mal so, bin jetzt bald 72, führerschein hab ich immer noch keinen-aber eine A77.

Guckst du hier

wie habt ihr mal angefangen