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Schönberg/Schoenberg et al.+A -A |
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Autor |
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plume
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 19. Jan 2005, 22:03 | |
Wer hier hört oder hört nicht Schoenberg und warum und warum nicht?
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vanrolf
Inventar |
#2 erstellt: 20. Jan 2005, 00:41 | |
Hallo Plume, Meine einzige Schönberg-LP (gekauft 1984) enthält die "Verklärte Nacht" op. 4 in der Version für Streichsextett, gespielt vom Lasalle Quartett, also eines der eher "populären" Werke. Die Aufnahmen dieser Platte finden sich auf dieser CD: Gekauft habe ich die LP damals aus ganz gewöhnlicher Neugier, und zwar weil mich von sog. "üblichen Hörgewohnheiten" abweichende Klänge interessierten und Schönbergs Musik eben "abgedreht" klang. Man vergebe mir meine profane Herangehensweise . Ich mochte diese Aufnahmen dann sehr, damals habe ich sie recht häufig gehört (am liebsten natürlich nachts ), muß sie mal wieder raussuchen. Allerdings zählen sie ja auch noch nicht zur reinen Zwölftontechnik. Daneben habe ich noch ein halbes Dutzend CD-Ausgaben aus der CBS/Sony Masterworks Serie mit Schönberg-Aufnahmen von Pierre Boulez. Die habe ich vor einiger Zeit sehr günstig bekommen, bin aber noch nicht sehr weit dabei vorgestoßen, deshalb hier noch keine weiteren Angaben. Auf Schönberg bin ich gekommen, weil wir vor etwa 30 jahren im schulischen Musikunterricht den "Bericht eines Überlebenden aus Warschau" durchgenommen haben. Das war für mich als 12jährigen damals ein recht heftiges Erlebnis, das sich auf meine Hörgewohnheiten ziemlich ausgewirkt hat (zeitweise auch auf mein Verhältnis zu manchen Mitschülern, die das alles nur grauenhaft fanden). Mich hat's jedenfalls sehr fasziniert, irgendwann kam dann die erste Platte. Gruß Rolf |
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walter_f.
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 20. Jan 2005, 12:09 | |
Hallo Ernst, ich liebe die Gurre Lieder heiss und innig und habe auch eine Menge anderer Schönberg Werke in Regal stehen, aber da stehen sie nun. Gurre Lieder und Verklärte Nacht sind keine typischen Schönberg Stücke. Ich versuche es ca. alle 3 Jahre mal wieder, bekomme aber bis heute keinen "Draht". Ich werd's weiter versuchen, vielleicht klappt's irgendwann, aber ich fürchte, Schönberg liegt irgendwie nicht auf meiner Wellenlänge - einiges geht mir regelrecht auf die Nerven und das passiert selten. Warten wir's ab. Ich höre heute auch Musik, die ich mir vor 20 Jahren nichtmal als Musik vorstellen konnte, also gibt's für Schönberg und mich auch noch Hoffnung. Grüsse Walter |
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Pink
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 20. Jan 2005, 19:54 | |
Hallo allerseits, so ähnlich wie Walter geht es auch mir mit Schönberg. Die Werke aus der frühen, noch tonalen Phase haben mich schon immer stark begeistert. Allen voran die wunderschönen und sehr wirkungsvollen 'Gurrelieder' (1900-11) (besonders diejenigen, die das Werk schon im Konzert erlebt haben, werden dies nachvollziehen können); die symphonische Dichtung 'Pelleas und Melisande', opus 5 (1903); 'Verklärte Nacht', opus 4 (1899); Klavier- und Orchesterlieder; das Werk für Chor a capella 'Friede auf Erden', opus 13 (1907) u. a. Die Kompositionen der zweiten, sogenannten atonalen Phase, finde ich aufgrund ihres übersteigerten Ausdrucks gleichfalls höchst reizvoll, speziell die Kurzopern, z. B. dem Opernmonodram 'Erwartung', opus 17 (1909). Zum dritten Abschnitt der Zwölftonwerke fällt mir, wie Walter, der Zugang am schwersten, aber es gibt auch da Ausnahmen. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, daß ich mich in d i e Zwölftonwerke leichter einhören kann, in denen gesungen wird, z. B. manche Stücke für Chor a capella oder auch seine unvollendete Oper 'Moses und Aron' (1930-32). Was in diesem Zusammenhang sehr interessant wäre, Werke von Joseph Matthias Hauer (1883-1959) - der bereits ein paar Jahre vor Schönberg seine eigene Zwölftontechnik entwickelte - mit denen von Schönberg im Vergleich zu hören. Da ich kein Musikwissenschaftler bin, kann ich die Unterschiede zwischen den beiden Systemen von Hauer und Schönberg theoretisch nicht erklären. Allein von der emotionalen Wirkung her finde ich Hauer, z. B. in seiner Oper in 7 Bildern 'Salambo', opus 60 (1929), sehr viel zugänglicher, harmonischer und sinnlicher als das meiste, was Schönberg in seinen Zwölftonwerken komponiert hat. Habt ihr auch schon mal Werke von Hauer gehört, und wie fandet ihr sie im Vergleich mit Schönberg? Herzliche Grüße Johannes |
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plume
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 20. Jan 2005, 21:50 | |
Danke für Eure Mitteilungen, auch ich habe bei Schönberg "gemischte Gefühle". Die schon erwähnten frühen Werke können einen "packen" (interessant aber was sein Schüler Peter Jona Korn in seinem kleinen Buch zu dieser Phase sagt). Die freitonalen Klavierstücke sind zum Teil interessant anzuhören, vor allem wegen der eigenartigen Klangwirkungen. Die streng zwölftönigen Dinge berühren mich eher als "Gehirnmusik", obwohl ich das Klavierkonzert gelegentlich aufgelegt habe. Was Hauer anbetrifft, so habe ich eine ganze Reihe von Werken in meiner Sammlung, alles aus dem Rundfunk. Man käme beim Hören eigentlich nie auf die Idee, hier so etwas wie "Reihenkompositionen" vor sich zu haben, wenn man sie mit entprechenden Werken von Komponisten der Schönberg-Schule vergleicht (Hauers Konzept ist aber auch ein anderes). Sein Klavierkonzert kenne ich genauer, es ist relativ kurz und dreiteilig, wirkt freitonal, ist sehr rhythmisch und im Grunde angenehm anzuhören Dennoch vermittelt es durch das zugrunde liegende Prinzip keinen "Richtungssinn" |
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antiphysis
Stammgast |
#6 erstellt: 20. Jan 2005, 22:02 | |
op111
Moderator |
#7 erstellt: 23. Jan 2005, 01:17 | |
op111
Moderator |
#8 erstellt: 25. Jan 2005, 13:50 | |
Hallo zusammen, diesem und Walters Beitrag kann ich nur beipflichten, jenseits von op. 19 stellt sich bei mir keine durchgehende Begeisterung für Schoenbergs Musik ein. So weit wie Boulez ("Schoenberg est mort.") würde ich allerdings nicht gehen, das war sicher eher provokant gemeint. Gruß Franz [Beitrag von op111 am 25. Jan 2005, 13:55 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
#9 erstellt: 25. Jan 2005, 14:32 | |
Hallo Walter, Meine CD Empfehlung dazu: Schoenberg: Gurrelieder, Verklärte Nacht, Kammersinfonie Nr. 1 E-Dur Op. 9 Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Riccardo Chailly Decca 2 CDs (Int. Release: Mar. 2003) |D|D|D| 473 728-2 Pollinis Aufnahme des Klavierwerks hat antiphysis schon vorgestellt. Gruß Franz |
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M_forever
Hat sich gelöscht |
#10 erstellt: 25. Jan 2005, 15:20 | |
Meine persönliche Empfehlung für die Gurre-Lieder (keine Angst, es liegt kein Essay vom Dirigenten bei) Im Moment probe ich gerade "A Survivor from Warsaw". Um ehrlich zu sein, habe ich zunächst überhaupt nicht durchgeblickt, was da so passiert, und warum. Durch die intensive Probenarbeit habe ich aber ein paar neue Einblicke in dieses hochkonzentrierte Stück erhalten. Schönbergs spätere Kompositionen mögen sich nicht so einfach erschliessen wie seine im spätromantischen Stil komponierten früheren Werke. Aber man kann diese Musik genauso direkt erleben, wenn man sich auf seine Musiksprache einlässt. |
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walter_f.
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 25. Jan 2005, 15:33 | |
Hallo Franz, danke, hab' ich mir letztes Jahr gekauft - sehr schöne Aufnahme. Liebe Grüsse Walter |
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