2009 - Der Jahresrückblick - Eure Besten -

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op111
Moderator
#1 erstellt: 24. Dez 2009, 10:51
Es ist mal wieder soweit, das Jahr ist noch nicht ganz zu Ende und die Medien beschäftigen sich bereits mit Rückblicken auf 2009.

Was sind eure Besten 2009

z.B. in den Kategorien (Bitte nur Klassik! - max. 3 Titel pro Kategorie)

Bester Kauf (das Kaufdatum zählt nicht das Veröffentlichungsdatum)
Beste Neuveröffentlichung
Beste Wiederveröffentlichung
Bestes Konzert
Bestes (Musik-)Buch

Bester (unfreiwilliger?) Scherz
Schlimmste Enttäuschung


Um das Schema nicht zu starr zu gestalten, bitte ich, die genannten Kategorien nur als Beispiele anzusehen.
Der eigenen Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt.


[Beitrag von op111 am 05. Jan 2010, 13:04 bearbeitet]
Kings.Singer
Inventar
#2 erstellt: 24. Dez 2009, 13:27
Hi.

Meine Favoriten:


  • Bester Kauf



    Ohne Zweifel der wohl beste Kauf 2009. Eine Aufnahme, die es verdient wiederveröffentlicht und dann aspirant auf "Beste Wiederveröffentlichung" zu werden. Hier stimmt einfach alles, inkl. der Aufnahmetechnik.

  • Beste Neuveröffentlichung



    Ich habe nicht viele Neuveröffentlichungen gekauft dieses Jahr. Aber bei dieser habe ich ohne Überlegen zugegriffen und wurde nicht enttäuscht. Einen Zugang zu Pärt zu finden dauert lange und ist zugegebenermaßen nicht einfach - aber diese CD eignet sich meiner Meinung nach trotz allem auch recht gut für einen "Erstkontakt".

  • Bestes Konzert

    Prokofieffs 5te mit Gergiev und dem London Symphony Orchestra in der Alten Oper, Frankfurt. Zwar gehörte zu dem Konzert auch eine Aufführung von Brahms Violinkonzert (mit Vadim Repin), das aber weniger mitreißend war als die Prokofieff #5. Ein Wahnsinnserlebnis und das Publikum 'zwang' Gergiev auch dankbar zu drei(!) weiteren Zugaben.



So weit, so gut.
Ein gesegnetes Weihnachtsfest allerseits!

Viele Grüße,
Alex.
Martin2
Inventar
#3 erstellt: 31. Dez 2009, 01:10
Ich würde sicher gerne auf diesen sicher sehr sinnvollen Thread antworten. Nur zu Neuveröffentlichungen kann ich rein gar nichts sagen, da ich das nicht verfolge und da mir das meistens zu teuer ist. Im übrigen aber weiß ich auch gar nicht mehr so genau, was denn von meinen Neuerwerbungen überhaupt in diesem Jahr erworben wurde und was vielleicht auch schon älter war.

Sinnvollste Neuerwerbung dieses Jahr war auf jeden Fall Beethovens Streichquartette mit den Guaneris ( Decca). Nachdem ich die Alexanders schon hatte ( und die sollen nicht so gut sein), hat mich erst diese Box wirklich dazu gebracht, mir die Streichquartette wirklich intensiv anzuhören.

Sinnvoll, obwohl vermutlich nicht so gut, war der Erwerb einer Quadromania Box mit Klaviersonaten Haydns. Mir gefallen die Sonaten von Haydn gut, besser zum Beispiel - von Geniestreichen abgesehen - als die von Mozart und die Membranbox, die auch nicht so schlecht ist, wird mich auf längere Sicht mal dazu bringen, mir den gesamten Haydn zu holen.

Sinnvoll war auch die Box mit den Bachianas Brasilieras von Villa Lobos und seit neuestem die Callas Box, an der ich noch viel Freude haben werde - so hoffe ich doch.

Bestes Konzert in diesem Jahr war eigentlich kein Konzert, sondern eine Generalprobe, nämlich die Generalprobe zu Händels Saul mit dem NDR Chor. Allein schon diese Atmosphäre im Sendesaal des NDR und das man so nahe, geradezu familiär an den Künstlern war, wird mir ein unvergeßliches Erlebnis bleiben.

Gruß Martin


[Beitrag von Martin2 am 31. Dez 2009, 13:50 bearbeitet]
Mellus
Stammgast
#4 erstellt: 02. Jan 2010, 05:59
Eigentlich wäre dieser nette Thread eine gute Gelegenheit für forumsweiten Rückblick aufs Klassikjahr 2009.Und so wollte ich mich gerade daran machen, meine entsprechende "Best of"-Liste zu erstellen. Allein, das war gar nicht so einfach. CDs versehe ich nicht mit Kaufsdatum und im Laufe eines Jahres kommen schon einige zusammen, deren Einschätzung dann Zeit braucht und natürlich schwankt. Wahrscheinlich sind es solche und ähnliche Probleme, die diesen Thread so schleppend vorankommen lassen - Martin hatte ja auch solche Schwierigkeiten.

Nach ein wenig Überlegung mag ich aber doch, widersprüchlich, zwei "Beste Käufe" nominieren. Zum einen Schumanns Violinsonaten gespielt von Carolin Widmann und Dénes Várjon. Nachdem ich mit Schumanns Sinfonik nicht so recht warm werde steht diese CD für meine 2009er Entdeckung Schumanns als Kammermusiker.

Zum anderen möchte ich Klaus Huber nennen, dessen Tenebrae zu den nachdrücklichsten musikalischen Erlebnissen gehört, die ich im vergangenen Jahr gemacht habe.

Das beste Konzert war ein Gesprächskonzert von Siegfried Mauser, der Klaviersonaten von Beethoven und Klavierwerke von Wolfgang Rihm einführend vorgestellt und dann aufgeführt hat. (Gesprächskonzerte gibt es eh viel zu selten. Dabei lernt man nirgends mehr als bei einer hörenden Anleitung.)

Viele Grüße,
Mellus
Joachim49
Inventar
#5 erstellt: 03. Jan 2010, 22:43
Bester Kauf (das Kaufdatum zählt, nicht das Veröffentlichungsdatum)

Händel: Suiten; Ragna Schirmer (Klavier)
Ragna Schirmer habe ich ein paar mal im Radio mit Händelsuiten und Brahms gehört und ihr Spiel hat mir sehr gut gefallen. Ich habe keine Minute bereut die teure 3-CD Edition mit den Suiten gekauft zu haben. Die Aufnahmen gefallen mir bei jedem erneuten Hôren besser (obwohl ich Richter-Gawrilow schon im Schrank hatte).

Bestes Konzert
Ich kann mich nicht so recht entscheiden, da ich zum Glück manche schöne Konzerte erlebt habe. War's Mahlers Zweite mit Inbal und dem Antwerpener Opernorchester, oder der Messias mit der Akademie für Alte Musik (dir. Reuss), oder muss es nicht Haitink mit Chicago mit Mozart 551 und Schostako 15 gewesen sein (noch dazu im Wiener Musikverein)?

Bestes Buch
Wenn nicht explizit Musikbücher gemeint sind, dann die Entdeckung der Romane von Leo Perutz, die auf den ersten Blick (nur) Unterhaltungsliteratur zu sein scheinen, aber doch literarische Meisterwerke sind.

Freundliche Grüsse & allen Klassikforianern ein Himmel voller Geigen im Jahr 2010
Joachim
op111
Moderator
#6 erstellt: 05. Jan 2010, 12:08
Ich versuche einen ersten Anlauf zur Beantwortung

Bester Kauf

Der Ersatz für meine knisternden LPs

Richard Wagner
Der Ring des Nibelungen
Fischer-Dieskau, Donath, Moser, Stolze, Grobe, Janowitz, Dernesch, Ludwig, Ligendza, Talvela,
Berliner Philharmoniker
Herbert v. Karajan

DGG , ADD, 1966-1970
jpc

Beste Neuveröffentlichung

Ludwig van Beethoven
Violinkonzert op. 61
+Romanzen für Violine & Orchester Nr. 1 & 2;
Violinkonzert C-Dur WoO 5 (Fragment)
Patricia Kopatchinskaja
Orchestre des Champs-Elysees
Philippe Herreweghe
Naive , DDD, 2008
jpc

Beste Wiederveröffentlichung
Arnold Schönberg
Streichquartette Nr. 1-4
+Streichquartett in D
Anton Webern
Streichquartett (1905);Streichquartett op. 28;
5 Sätze für Streichquartett op. 5;6 Bagatellen für
Streichquartett op. 9
Alban Berg
Streichquartett op. 3;Lyrische Suite
LaSalle Quartet

Brilliant , ADD, 1968-1970
jpc

Peter Iljitsch Tschaikowsky
Francesca da Rimini op. 32
+Hamlet (Ouvertüre & Fantasie)
Stadium SO New York,
Leopold Stokowski
Everest , ADD, 1958
jpc

Hier im Forum habe ich am meisten aus dem Thread über die Lyrische Suite von Alban Berg mitgenommen. Dieser hat mir eine ganz neue Sicht auf dieses Werk eröffnet.


[Beitrag von op111 am 05. Jan 2010, 12:38 bearbeitet]
Frank1970
Stammgast
#7 erstellt: 06. Jan 2010, 17:16
Hallo zusammen,

zuerst eine Anmerkung hier zu:


Kings.Singer schrieb:

  • Bester Kauf



    Ohne Zweifel der wohl beste Kauf 2009. Eine Aufnahme, die es verdient wiederveröffentlicht und dann aspirant auf "Beste Wiederveröffentlichung" zu werden. Hier stimmt einfach alles, inkl. der Aufnahmetechnik.


Die abgebildete Version der Aufnahme von 1993 ist nicht die letzte Veröffentlichung. Knapp 10 Jahre später wurde sie zusammen mit Waltons "Belshazzar's Feast" in dieser Box hier wiederveröffenlicht:

Gerade in Großbritannien ist diese Box zur Zeit gebraucht sehr günstig zu bekommen. Habe sie mir aufgrund deiner Empfehlung dann für 2,68 Pfund (plus 1,79 Pfund Porto) gekauft.

Jetzt aber zum Jahresrückblick:

Bester Kauf (das Kaufdatum zählt nicht das Veröffentlichungsdatum)

Sergej Rachmaninoff (1873-1943)
Klavierwerke
Morceaux de Fantaisie op. 3; Etüden op. 33 Nr. 2 & 8;op. 39 Nr. 3-5; Preludes op. 23 Nr. 1, 3,5, 7,10; op. 32 Nr. 6, 8,10, 12
Künstler: Nikolai Demidenko, Klavier
Label: Hyperion , DDD, 1994


Nahezu unglaublich für mich, was Demidenko aus diesen Rachmaninoff-Stücken macht. Kein dröhnender Tastendonner, sondern nach meinem Empfinden perfekt gestaltete Klavierwunder!

Beste Neuveröffentlichung

Ich kaufe fast kaum Neuveröffentlichung im Jahr des Erscheinens, da ich normalerweise warte, bis sie günstiger zu haben sind. Ideen für eine Nennung waren bei mir Dorothee Oberlingers erste Telemann CD und Sonia Rubinskys 8. Ausgabe der Villa-Lobos Klavierwerke. Aber beide sind tatsächlich schon Ende 2008 erschienen. Also fällt mir da momentan nichts ein...

Beste Wiederveröffentlichung

Auch wenn ich die erste Box erst teilweise gehört habe und die zweite noch auf dem Weg zu mir ist, so benenne ich trotzdem:

Martha Argerich - The Collection 2 (Konzert-Aufnahmen)


Aldo Ciccolini - Complete EMI Recordings 1950-1991



Bestes Konzert

Auch wenn dies noch weit von den über 100 Konzerten im Jahr, die ich früher besuchte, entfernt ist, so gehe ich immerhin wieder in gut 20 Konzerte pro Jahr. So nenne ich nun mal zwei und ungewöhnlicherweise ist diesmal keine Solo-Klavier-Konzert dabei (dies hätte im Jahr zuvor noch ganz anders ausgesehen!):

16.01.2009 Freitag 20:00 Uhr
Kölner Philharmonie

Marie Luise Neunecker Horn

NDR Radiophilharmonie
Eiji Oue Dirigent

Karl Amadeus Hartmann
Sinfonie Nr. 2 (1945-1946)

Richard Strauss
Konzert für Horn und Orchester Nr. 2 Es-Dur (1942)

Sergej Rachmaninow
Sinfonische Tänze op. 45 (1940)

Zugabe: Yuzo Toyama
Rhapsody for orchestra


23.10.2009 Freitag 20:00 Uhr
Kölner Philharmonie

Christiane Oelze Sopran
Ingeborg Danz Alt
Christoph Strehl Tenor
David Wilson-Johnson Bass

Collegium Vocale Gent
Accademia Chigiana Siena

Königliche Philharmonie Flandern
Philippe Herreweghe Dirigent

Johannes Brahms
Schicksalslied op. 54 (1871)

Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 (1822-1824)


Bestes (Musik-)Buch



Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Frank1970 am 06. Jan 2010, 17:19 bearbeitet]
Kings.Singer
Inventar
#8 erstellt: 07. Jan 2010, 00:17

Frank1970 schrieb:
Die abgebildete Version der Aufnahme von 1993 ist nicht die letzte Veröffentlichung. Knapp 10 Jahre später wurde sie zusammen mit Waltons "Belshazzar's Feast" in dieser Box hier wiederveröffenlicht:
...

Gerade in Großbritannien ist diese Box zur Zeit gebraucht sehr günstig zu bekommen. Habe sie mir aufgrund deiner Empfehlung dann für 2,68 Pfund (plus 1,79 Pfund Porto) gekauft.


Hi.

Die Wiederveröffentlichung durch "classics for pleasure" war mir durchaus bewusst, aber:
- die "Budget-Version" kann in punkto Aufmachung und Booklet nicht mit dem Original mithalten
- der 'alternative' Koppler "Belshazzar's Feast" (in dieser Version) ist unter aller Kanone!
Deshalb zögere ich immer die "classics for pleasure" Ausgabe zu empfehlen, zumal diese ja meines Wissens in Deutschland auch höchstens über den Amazon Marketplace zu bekommen ist - im britischen Amazon ist übrigens auch die EMI Eminence Ausgabe billiger als im deutschen.

Trotzdem Glückwunsch zu dem Kauf. Ich hoffe meine Empfehlung wird dir gefallen!

Viele Grüße,
Alex.

edit: hf-code korr.


[Beitrag von op111 am 07. Jan 2010, 09:10 bearbeitet]
Marignac
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 14. Jan 2010, 13:33
Oh, das fällt mir nicht schwer:

Beste CD Anschaffungen sind zwei:
Dt. Requiem von Brahms in der Einspielung von Gardiner:

  1. traumhafte Dynamik: Chor und Orchester folgen innerhalb eines Taktes von pp<ff>pp als spiele Gardiner auf einem Instrument, so etwas Homogenes habe ich noch nie gehört, wunderbar!
  2. Tempi: Das Requiem wird oft so klebrig lahm aufgeführt, diese Tempi hier holen viel mehr aus der Musik raus, weil der Klang und Stimmführungen vollkommen transparent sind.
  3. Die Aufnahmequalität: der Sound ist überragend, man hört alle Stimmen genau, nie verzerrt, immer voluminös - die Bässe grollen geradezu bei Tod, wo ist Dein Stachel


Bachs Toccaten und Fugen von KoopmanKann man, muss man diese Stücke nochmals auf CD dokumentieren? Ja, wenn sie Koopman spielt:
  1. Vielleicht spielt Koopman so schnell, weil er so schnell spielen KANN, aber Bach konnte sicher auch so schnell spielen, denn bei diesem Tempo bekommen die Toccaten einen tänzerischen, unprätentiösen Charakter, der ihnen viel mehr steht als die mystische Schwere, die so viele Einspielungen kennzeichnet.
  2. Koopman spielt und registriert "orchestral", d.h. man meint, ein ganzes Orchester zu hören, die Spielweise ist "plastisch" und völlig unmariniert. Toll!
  3. Die Aufnahmequalität auch hier 1A: der Klang ganz präsent, die Diskantpfeifen rund und weich statt hoch und schrill, die Bässe (C-Dur Toccata) hauen nicht rein, man hört sie teils eher als Nachhall, was aber der kaum hörbaren Tonhöhe auch viel mehr entspricht

Bestes Booklet: Brahms Sinfonien von Hanroncourt - in einer Art Interview spricht Harnoncourt über jedes der aufgenommenen Stücke und greift sowohl Besonderheiten als auch Generelles zu Brahms und den eingespielten Stücken heraus. Das ist instruktiv, zum Punkt und dennoch unterhaltsam. Endlich nicht einmal diese verschwiemelt, überhöhten Liner Notes von vielleicht intelligenten und supergebildeten Theoretikern, die leider nie gelernt haben sich anderen Menschen mitzuteilen.

Bestes Konzert: Tristan und Isolde in der Opera Bastille mit den Videos von Bill Viola. Atemberaubend, mit das beste, das ich je erleben durfte. Bilder und Musik teils vollkommen kongruent, das hat psychedelische Qualität.
Namentlich der 2. Akt, sowieso schon ein Irrsinnsstück, hat Bilder, die süchtig machen. Und: keinesfalls degradieren die Videos die Darsteller auf der Bühne, denn Sellers Regie weitet den Handlungsspielraum bis ins Parkett aus. Von der reinen Musik mag ich Barenboim mehr als Bichkov, aber das ist Beckmesserei.

Orgelkonzert von Maria-Theresia Wegele in der Stadtkirche Karsruhe: Das Programm (Toccata, Adagio & Fuge in C; Reinken: Fuge in g und Toccata in G; Brahms: Elf Choralvorspiele op.122 - Nr. 5; Ritter: Sonate Nr.2 e op.19 (!); Istvàn Koloss (*1933): Scherzo und Marsch (2005) (!!!); Bach: Orgelchoral G BWV 641 and Präludium & Fuge in C BWV 547) war kohärent und hatte einen tolllen Spannungsbogen. Der Höhepunkt war das Stück des zeitgenössischen Ungarn Istvan Koloss, das melodisch leicht und tänzerisch daher kam, aber harmonisch komplex und leicht gegen den Strich war, ein wenig Bartok in unsere Zeit transponiert.

Bestes Buch: Nachtzug nach Lissabon über den "Goldschmied der Worte" von Pascal Mercier.


[Beitrag von Marignac am 14. Jan 2010, 13:39 bearbeitet]
Mellus
Stammgast
#10 erstellt: 14. Jan 2010, 14:11

Marignac schrieb:
Bestes Konzert: Tristan und Isolde in der Opera Bastille mit den Videos von Bill Viola. Atemberaubend, mit das beste, das ich je erleben durfte. Bilder und Musik teils vollkommen kongruent, das hat psychedelische Qualität.
Namentlich der 2. Akt, sowieso schon ein Irrsinnsstück, hat Bilder, die süchtig machen. Und: keinesfalls degradieren die Videos die Darsteller auf der Bühne, denn Sellers Regie weitet den Handlungsspielraum bis ins Parkett aus.


Neid!

Viele Grüße,
Mellus
Marignac
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 14. Jan 2010, 15:31
Ja, Glück gehabt. Ein Kollege, der in Paris arbeitet, hatte drei Karten für <schäm> 10 EUR/St. besorgt :eek:

ich verstehe nicht, warum es das nie als Video gegeben hat. Wenn ich mir vorstelle, dass diese Wahnsinnsaufführung 2005 ein, zweimal in Paris, einmal in Los Angeles, 2009 eben noch einmal in Paris dann noch lediglich konzertant in Tokyo (so sagte mir der Bassklarinettist in der Metro auf dem Weg von Bastille zu Nation) aufgeführt wurde, dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Aus heutiger Sicht hätte ich auch drei Hunnies hergegeben das zu hören/ zu sehen.
Marignac
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 14. Jan 2010, 23:54
Ah - es dürfen ja drei Konzerte genannt werden. Das ist gut, denn eines hatte ich vergessen:

Die Schöne Müllerin von Schubert von Barenboim und Quasthoff. Die Lindenoper versank in pure Aufmerksamkeit und Konzentration. Die beiden verfügten über Nuancen im Mikrometerbereich und gingen völlig in der Musik auf, bzw. anders herum: die Musik ging im Kunstwerk auf. Das war alles so filigran, wie ein aus reiner Musik entstandener Film. Es gelang ihnen, den Wanderer wirklich auferstehen zu lassen. Ganz großes Kino!
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