Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

@ dietmar

Tja das Alter..

arnaoutchot (Beitrag #16766) schrieb:

Ein paar sind noch übrig, aber es werden leider weniger !

Das halte ich für ziemlich untertrieben. Aber jetzt gebe ich mal Ruhe mit diesem oT. Alter ist - so fern nicht tot - relativ.


Eben The Individualism Of Gil Evans eingelegt. Was für eine großartige Musik im größeren Format. Jede Menge Spitzenleute (Thad + Elvin Jones, Gary Peacock, Johnny Coles, Jimmy Cleveland, Eric Dolphy, Steve Lacy, Ron Carter, Paul Chambers, Richard Davis, Jimmy Knepper, Phil Wood uvm.). Allein die Soli im Opener "Time Of The Barracudas" von Wayne Shorter und Kenny Burrell sind zum Dahinschmelzen ... wenigstens zum freudigen Innehalten.
"The Barbara Song", "Las Vegas Tango", "Flute Song" oder "Spoonful"!



1964, PolyGram, 1988, Verve

andreas3 (Beitrag #16767) schrieb:

Tja das Alter.. :D

Wieso, bist Du auch schon Ü80?

Ich fühle mich jedenfalls jünger als mein Gesundheitszustand es derzeit zulässt.

Ne aber ist absehbar..

Edit: Ganz vergessen: Von Herzen gute Besserung!

Na dann mal gute Besserung, Dietmar!
Hier habe ich nach langer Zeit mal wieder ein tolles Jazzalbum aus den frühen 90ern hervorgekramt:

Paul Grabowsky
TeeVee
Sehr grooveorientiert und doch leicht und schön. Das Cover allerdings ist bis heute das mit einem der größten Schmunzelfaktoren in meiner Sammlung.

arnaoutchot (Beitrag #16766) schrieb:

.... aber es werden leider weniger !

Eine in den Stein der Internetewigkeit gemeißelte Binsenweisheit
Umso schöner und wichtiger (für mich), die alten Hasen nochmal (und wenn möglich nochmal und nochmal) live erleben zu dürfen
Roy Haynes und Jimmy Heath waren wohl die Ältesten die ich knapp vor deren 90-91 Lebensjahr erlebt habe, beide - sehr schlank und rank, hätte man auch nie in diese Altersklasse sorry , die ja nochmal über der Wayne Shorters liegt, eingestuft.

Slide Hampton (wird nächste Woche 86) : Wie Konitz, sitzt er nun lieber, was seinem Ton keinen Abbruch tut

bei mir jetzt zum Mittagessen daher
Slide Hampton and the world of trombones - Spirit of the Horn


eine Orgie in schmelzenden Tönen von 13 (in Worten Dreizehn) Bläsern

Vielen Dank für eure Wünsche.


Eben:



Harold Land – Choma
1971, Mainstream Records, 2014, Ace

Früh-70er Jahre Album des Tenoristen Harold Land - erster Saxophonist im Clifford Brown & Max Roach Quintett, der 1955 von Sonny Rollins abgelöst wurde.

Auch wenn es im Booklet nicht dokumentiert wird, spielt Land hier auch Flöte. Bobby Hutcherson, sein fast ständiger Partner in diesen Jahren, spielte neuerdings auch auf der Marimba. Und hier bietet sich die recht seltene Gelegenheit den Drummer Woody „Sonship“ Theus, teils im Zusammenspiel mit einem zweiten Drummer (Ndugu) zu hören.
Des weiteren:
Bill Henderson – p, e-p
Harold Land, Jr. - p, e-p
Reggie Johnson – b

Dualplattenspieler (Beitrag #16772) schrieb:

arnaoutchot (Beitrag #16766) schrieb: .... aber es werden leider weniger ! Eine in den Stein der Internetewigkeit gemeißelte Binsenweisheit ;)

Noch ein paar Ü80er: Ron Carter, Jimmy Cobb, Gary Peacock, Benny Golson.

Isao Suzuki Trio - Blow Up
Gerade Erstlauschung. Göttlich! Leider teuer.
Habe sonst nur die auch wunderbare Black Orpheus. Finde leider sonst irgendwie keine Aufnahmen mit ihm. Also wenn jemand einen Tip hat, gerne her damit.
Gruß

Aus dem gleichen Jahr wie #16773.



Bobby Hutcherson mit Harold Land 1971 in Hamburg.
Auch mit Reggie Johnson (b) und
Hal Galper (p) und Joe Chambers (dr).

Ziemlich gut!

Eigentlich (Beitrag #16774) schrieb:

Finde leider sonst irgendwie keine Aufnahmen mit ihm. Also wenn jemand einen Tip hat, gerne her damit. Gruß

Na ja, so ein paar gibt es schon noch: Scotch Blues mit Duke Jordan oder Orang-Utan und Blue City (beide tbm). Das kann man doch in Sekunden gugeln.
Mich würden auch seine späteren Aufnahmen interessieren. Er lebt (85) und ist wohl noch aktiv. Michael, weißt du mehr?

edit:
Mit Blue City würde ich an deiner Stelle weitermachen.

dietmar_ (Beitrag #16776) schrieb:

Isao Suzuki - Er lebt (85) und ist wohl noch aktiv. Michael, weißt du mehr?

Ich hab das Glück gehabt, ihn letztes Jahr im Juli in Tokyo live zu sehen. Da war er noch aktiv, seitdem habe ich keine Infos, habe nach dem Konzert aber keinen Grund, an seiner Fitness zu zweifeln. Ich habe die vorgenannten Platten und noch die Ako's Dream (Sextet, tbm 1976). Qualitativ sind die alle auf dem gleich hohen Niveau. Es gibt aber noch mehr, auf tbm und anderen japanischen Labeln. Suzuki spielte ja auch mal kurz bei Duke Ellington !


Hier gab es relativ relaxte Musik, die eher an die Bar am späteren Abend gepasst hätte als in den nachmittäglichen Sonnenschein. Zoot Sims Quartet - Zoot at Ease - MFSL 1973, mit Hank Jones und Louie Bellson. Wunderbar warmer MFSL-Klang (kenne allerdings die normale CD nicht). Dann Knud Jörgensen Jazz Trio - same - opus 3 1984. Solides Trio in der bekannten audiophilen Qualität von Jan-Eric Persson's schwedischem Label.

Angelika Niescier, Christopher Tordini, Tyshawn Sorey - The Berlin Concert
2018, intakt

Alle drei betonen ihre absolute spontane Einlassung aufs Geschehen.
Ab Mai im Handel.

Neulich hatten wir es mit Hozan Yamamoto & Masabumi Kikuchi – Ginkai 銀界 – auch „Silver World“ genannt. Jetzt stelle ich zufällig fest, dass ich gleich drei Kikuchi Alben aus dieser Zeit habe, auf denen Ginkai oder Gin-Kai geboten wird. In sehr unterschiedlichen Bandgefügen.

Einmal die schon erwähnte mit dem Shakuhachi-Spieler Yamamoto, Kikuchi + Gary Peacock (b) und Hiroshi Murakami (dr), im Oktober 1970 aufgenommen. Quasi ein Crossover von fernöstlicher Musik und Jazz mit dem klassischen Bambusflötenspieler und einem eher westlich geprägten Trio. Diese Musik hat für meine Hörprägung eine gewisse Exotik.

Dann im Februar 1972 Elvin Jones & Masabumi Kikuchi – Hollow Out mit Gene Perla am Bass, der Standarddrummer dieser Jahre bei EJ. Eine sehr stille Interpretation, besonders in der Hinsicht, wenn man weiß, was Jones auch für ein Hinlanger war. Nur in der letzten halben Minute wird Jones diesem Ruf für ein paar Sekunden gerecht.

Und als Masabumi Kikuchi Quintet – End For The Beginning, vom März 1973, bieten sie eine Performance die in dieser Zeit auch bei ECM in Deutschland entstanden sein könnte. Wobei ich erwähnen, möchte, dass das Album einen recht heterogenen Charakter hat.* Zwei Saxophone (Kosuke Mine, Hideo Miyata), Yoshio Suzuki (b) und wieder Hiroshi Murakami (dr).

Alle drei Alben sind aus der “Wee Remember Poo“-Serie die 2016, kurz nach Kikuchis Tod, in Japan bei Universal Classics & Jazz herauskam.





*Noch eine Fußnote zu End For The Beginning. Der Opener „Drizzling Rain“ erinnerte mich sofort an einen anderen Titel. Nach einigem Überlegen kam ich darauf, dass „Contemplation“ von Tyners The Real McCoy (1967) SEHR ähnlich ist.
Ich bin immer mal wieder erstaunt, wenn ich den Eindruck habe, da covert ein Jazzmusiker einen anderen Titel, muss dann aber feststellen, dass der Titel als Original gekennzeichnet ist. Meist komme ich dann nicht auf den „abgekupferten“ Titel, so dass mein Verdacht im Sande verläuft. Aber hört selbst …

Drizzling Rain von Masabumi Kikuchi (Quelle: iTunes)

"Contemplation" von The Real McCoy:

Aber es gibt im westlichen Musikverständnis auch nur 12 Töne.

The Bad Plus - Never Stop II

XdeathrowX (Beitrag #16780) schrieb:

The Bad Plus - Never Stop II

Sieht nach neuem Pianisten aus. Wusste ich noch nicht. Iverson war wohl nicht zu halten.
Aber Orrin Evans ist beileibe kein Schlechter. Wie hörst du es im Vergleich?


Hier
große Freude beim ersten Durchgang dieses Albums:



OM with Dom Um Romao
1978, JAPO

Hallo !

@dietmar, ein schönes Stück „Drizzling Rain“, hab mir die beiden Versionen mal angehört und komme auch zu dem Schluß, es sind
Ähnlichkeiten vorhanden. Wie heißt es so schön beim Film "Ähnlichkeiten mit noch lebenden Personen.......sind rein zufällig!"

Ich hatte heute auch ein AHA Erlebnis bei der Erstlauschung der Platte die ich vor Kurzem auf dem FM erworben habe.
Dort habe ich mir nur die mitwirkenden Musiker angesehen, aber nicht die Titel auf der Platte. Um so erstaunter war ich, als ich da einen Song
Celestial Terrestrial Commuters laß, als ich Ihn dann auch noch hörte war klar, den Titel habe ich 1980/81 auf Band aufgenommen
weil er mir gefiel, namentlich hatte ich Ihn halbwegs richtig geschrieben, aber die Gruppe war mir nicht bekannt.
Feiner Jazz Rock, der Anfang ist mir etwas zu wild, aber dann ab dem 2. Stück super anzuhören bis zu dem meines Erachtens
gigantischem Sanctuary was eigentlich leise und zerbrechlich wirkt. Das liegt wohl auch am super Violinen Spiel von Jerry Goodman.
Dann ist ja auch noch mein Lieblingsschlagzeuger Billy Cobham mit von der Party und Jan Hammer, den wir hier vor kurzem besprachen.
Vor einem Monat hätte ich noch gefragt, ist das der Jan Hammer , so gehts.
Rick Laird am Bass, kenne ich jetzt nicht, aber macht seine Sache prima und natürlich der Master himself John Mc Laughlin.



Mahavishnu Orchestra ‎/ Birds Of Fire / 1973 / CBS ‎/ CBS S 65321

Gruß Maik

crim63 (Beitrag #16782) schrieb:

ein schönes Stück „Drizzling Rain“, hab mir die beiden Versionen mal angehört und komme auch zu dem Schluß, es sind Ähnlichkeiten vorhanden.

Hallo Maik,
trotz der für mich deutlichen „Ähnlichkeiten“ würde ich Tyners „Contemplation“ vorziehen. Na denn

@eigentlich: wenn Dir die Blown Up gefällt, hör Dir mal die Blue City an, wie auch Dietmar das vorgeschlagen hat. Das war meine erste vom Isao. Die Orang Utan und die Black Orpheus gefallen mir dagegen weniger.

Bei mir spielt jetzt: Tsuyoshi Yamamoto Trio: What a wonderful Trio.

Tsuyoshi Yamamoto, Piano

Hiroshi Kagawa, Bass

Toshio Osumi, Schlagzeug

Klanglich ein Traum. JPC schreibt:


Die Aufnahmen fanden am 6. Juli 2008 statt und dafür wurde gesondert das DXD Aufnahmesystem mitsamt Techniker nach Tokio geflogen. Die Aufnahme wurde direkt in DXD übertragen und erst für die Produktion des CD-Masters wieder auf den Red-Book-Standard zurück konvertiert. Das Ergebnis ist ein unglaublich detaillierter und präsenter Klang, den man so auf CDs noch kaum zu hören bekam. Der Name für das Album entstand übrigens während der Aufnahmen, als der Dritte Besucher des Studios an diesem Tag zum dritten mal darauf hinwies, wie gut das Trio harmoniert. Nun ja, die Herren habe ein paar Dekaden Erfahrung im gemeinsamen Spiel.



Edit: bei dem Album kommt meine Frau nicht und sagt ‚ned so laut‘

Guten Abend,

@crim63

Wenn dir Birds Of Fire gefällt solltest du nach der Ersten The Inner Mounting Flame schaun, es lohnt sich. Was danach noch kam konnte mich längst nicht mehr derart begeistern..

Rick Laird hat ne interessante Vita:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rick_Laird


@dietmar

OM - with Dom Um Romao ist seit über 35 Jahren heißer Anwärter meiner "5 für die Insel". Einfach geil was die Schweizer da anrichten, präzise und wild, eine schöne Kombination.

Hier läuft gerade der Nachfolger:



OM - Cerberus
Japo 1980

Urs Leimgruber - soprano and tenor saxes, flute, percussion
Christy Doran - guitars
Bobby Burri - double bass
Fredy Studer - drums

Grüße!

andreas3 (Beitrag #16786) schrieb:

OM - with Dom Um Romao ist seit über 35 Jahren heißer Anwärter meiner "5 für die Insel". Einfach geil was die Schweizer da anrichten, präzise und wild, eine schöne Kombination. Hier läuft gerade der Nachfolger

Andreas,
nach ein bisschen Recherche bin ich doppelt überrascht, dass es doch etwa ein halbes Dutzend an Veröffentlichungen von OM gibt und dass die Band beim Treffen mit Dom Um Romao schon fünf Jahre zusammen war.

Top 5 würde ich jetzt für mich nicht einsortieren, aber Top 100 vielleicht schon ... was ich jetzt ganz und gar nicht als negative Äußerung verstanden wissen möchte.

Ich war gestern mal wieder beim örtlichen Saturn und nachdem beim letzten Besuch die Jazzabteilung reichlich ausgedünnt schien, war ich absolut überrascht, wie proppenvoll das Regal wieder war - und zwar u.a. mit alten ECMs zu je 12,99! Und wir reden nicht nur von Klassikern, sondern durchaus von Material, was man kaum in einem Elektrogroßmarkt vermuten würde. Da hat der Vertrieb des ECM Backkataloges NRW Records (es gibt ja gleich zwei Firmen, die ECM CDs vertreiben) wohl mal eine Aktion rausgehauen. Ich hätte viel Geld da lassen können....

Mr._Lovegrove (Beitrag #16788) schrieb:

... beim örtlichen Saturn u.... proppenvoll das Regal wieder war - und zwar u.a. mit alten ECMs zu je 12,99! ..

Das ist ECMs Konter auf Spotify und Co. Gibt es bei jpc schon seit geraumer Zeit

Heute beim Rasieren immer und immer wieder die selbe 5 Sekunden Sequenz gesummt, solange bis ich nicht anders konnte als das Regal auf den Kopf zu stellen, Blakey, Cannonball, Miles, Morgan, Mobley, , verdammt nochmal, wer/was ist das?
Grant's Tune
Grant Green ‎– Solid


kein Wunder, dass sich das so einbrennt
https://youtu.be/jcbfBH2t4to

dietmar_ (Beitrag #16781) schrieb:

XdeathrowX (Beitrag #16780) schrieb: The Bad Plus - Never Stop II Wie hörst du es im Vergleich?

Kann und mag ich Nichts zu sagen, habe die alten Scheiben ewig nicht gehört und gestern die neue auch nur "nebenbei".

Doppelpost

Dietmar: wenn Du nicht Deine Gesundheit hier thematisiert hättest würde ich nicht fragen, aber geht es Dir besser?
siehe #16783

Dualplattenspieler (Beitrag #16792) schrieb:

Dietmar: wenn Du nicht Deine Gesundheit hier thematisiert hättest würde ich nicht fragen, aber geht es Dir besser? siehe #16783

Das gehört auch eigentlich nicht hier hin. Es geht besser, ich habe wieder Spaß an Musik.
Danke für die Nachfrage.

Das ist gut. Dann musst du ja jetzt nicht mehr deine eigenen Beiträge wiederholen

Dualplattenspieler (Beitrag #16794) schrieb:

Das ist gut. Dann musst du ja jetzt nicht mehr deine eigenen Beiträge wiederholen :D

Dieses Symptom ist auch ganz neu.

Das ist erst der Anfang, glaubs mir..

Um auf OM zurückzukommen, zwischen 1976 und 80 gabs vier LPs auf Japo. Die fünfte CD OM - A Retrospective (ECM 2006) enthält ausschließlich Stücke dieser vier. Und die sechste Willisau (Intakt) enthält einen Live- Auftritt von 2008, quasi ein Reunion Concert.

Hier läuft gerade die erste:



OM - Kirikuki
Japo 1976

Urs Leimgruber - soprano, tenor sax, flute, percussion
Christy Doran - e-guitar
Bobby Burri - ac. bass
Fredy Studer - drums, percussion

Und noch die Zweite:



OM - Rautionaha
Japo 1977

Besetzung wie oben.

Manfred Eicher sah und (er)hörte diese vier damals noch jungen Musiker aus Luzern mit ihrer "Electricjazz-Freemusic" auf dem Festival in Montreux 1974.
Bezüglich meiner Aussage oben: Sie veröffentlichten damals bereits eine erste LP in Eigenregie, die mir bislang nie begegnet ist.
Diese Musik ist weitgehend improvisiert und nicht leicht zugänglich, entfaltet dann aber einen Zauber dem ich mich nicht entziehen kann. Und wird niemals langweilig, was für alle vier Alben gilt.

Grüße!

andreas3 (Beitrag #16796) schrieb:

Das ist erst der Anfang, glaubs mir..

Du machst mir ja Hoffnungen.

Um auf OM zurückzukommen, zwischen 1976 und 80 gabs vier LPs auf Japo. Die fünfte CD OM- A Retrospevtive (ECM 2006) enthält ausschließlich Stücke dieser vier. Und die sechste Willisau (Intakt) enthält einen Live- Auftritt von 2008, quasi ein Reunion Concert.

Ah, dann sind's zwar ein halbes Dutzend, aber nur vier (oder fünf?) von Interesse. Reicht ja auch.

Hier einmal wieder etwas aus den Niederlanden:



Boy's Big Band - Return Live Recordings 1965-1966
2015, Nederlands Jazz Archief

Boy Edgar ist der Leader dieser Big Band, die immerhin über 10 Jahre bestand hatte. Viele wichtige niederländische Jazzmusiker liefen hier durch. Auch bei diesen drei Sessions gibt es eine ganze Reihe bekannter Namen wie Piet Noordijk, Herman Schoonderwalt, Theo Loevendie, Jacques Schols, Rob Langereis und John Engels plus Besuch aus Amerika der mal reinschneit in Person von Benny Bailey und Ted Curson. Drei mitreißende Auftritte für VARA in Hilversum, in Groningen und im Concertgebouw. Neben vier Standards werden 5 Originale geboten, die mindestens so gut sind wie die Titel von Ellington, Coltrane, Nat Adderley und Jerome Kern.

andreas3 (Beitrag #16797) schrieb:

OM Sie veröffentlichten damals bereits eine erste LP in Eigenregie, die mir bislang nie begegnet ist.

Du meinst wahrscheinlich Montreux Live & More? Bei den anderen großen Shops mit A... und J.. wird das Album nicht geführt.

Bevor man 40 Euro plus ausgibt, kann man aber auch das ganze Konzert in der Tube anhören:

Hallo Dietmar,

genau diese wird es sein, passt ja auch vom Jahrgang her. Danks für die Recherche, da werde ich als nächstes reinhören. Gerade läuft noch Double Image - Dawn, wurde hier bereits mehrfach vorgestellt.

Grüße!

andreas3 (Beitrag #16800) schrieb:

Gerade läuft noch Double Image - Dawn

Die höre ich zur Zeit immer noch jeden Tag! Die wächst und wächst und wächst und hat sich schon jetzt als eine meiner absoluten LIeblings-ECMs etabliert. Zur Zeit auf dem Kopfhörer aber:

Gary Burton Quartet
Easy as Pie ECM, 1981

Alto Saxophone – Jim Odgren
Bass – Steve Swallow
Drums – Mike Hyman
Vibraphone [Vibraharp] – Gary Burton

Es ist beleibe nicht die stärkste Platte von Burton auf ECM, vorallem weil Saxophonist Jim Odgren zur sehr nach einem Michael Brecker Adepten klingt. Auch bleibt Burton selbst zu sehr an der Oberfläche und erreicht in keiner Sekunde die mitreißende Intensität von vorherigen Alben wie "Passengers" oder "Ring". Aber ein paar schöne Stücke und Momente hat das Album. Manfred Eicher hat sich dennoch auch hier nie zu einer CD durchringen können.

An diesem heißen Samstag Nachmittag (der Rasen ist schon gemäht) läuft hier ganz gemütlich :

Bill Frisell - Good Dog, Happy Man

Bin kein echter Bill Frisell Fan, aber mir gefällt Gitarre im Jazz oft sehr gut. Und diese Platte ist wie eine Mischung aus Jazz und Country. Sehr schön. Wenn‘s nicht so heiß wäre würde ich noch ein Lagerfeuer machen und Whisky trinken. Statt dessen wird es vielleicht der Grill und chardonnay

grilli100 (Beitrag #16802) schrieb:

An diesem heißen Samstag Nachmittag (der Rasen ist schon gemäht) läuft hier ganz gemütlich ... Wenn‘s nicht so heiß wäre würde ich noch ein Lagerfeuer machen und Whisky trinken. Statt dessen wird es vielleicht der Grill und chardonnay

Liest sich nach einen guten Plan. Hier im Westen ist es nicht so heiß, ein angenehmer Wind geht. Aber für‘n Fläschchen Bier ist es gerade richtig.

arnaoutchot (Beitrag #16766) schrieb:

In Reminiszenz an Snowbo ein Stück weiter oben Duke Ellington - Masterpieces by Ellington - Columbia/Analogue Productions SACD Mono 1950/2014. Eine wichtige Platte, eine der ersten "Langspielplatten", auf denen Ellington erstmals seine Kompositionen in voller Länge abbilden konnte. Mood Indigo läuft dann fast eine Viertelstunde und wird zur kleinen Jazz-Symphonie. Klanglich hat die APO-Aufarbeitung eine enorme Präsenz, die die Mono-Aufnahme völlig vergessen lässt.

Ich habe eine alte CD (COL 469407 2) kein Veröffentlichungsjahr ist erkennbar - ich vermute, die 80er Jahre - hier ist der Klang auch wirklich gut. Höre zwar nur quer auf der kleinen „Küchenanlage“, habe aber gar nichts daran auszusetzen. Sicher wird die APO sehr viel besser sein, aber meine mittelalten Ohren vermissen ohne Vergleich gar nichts.

edit:
Habe vergessen zu erwähnen, dass das Album natürlich auch musikalisch großartig ist. Dieser Aspekt wird in diesem Thread leider auch schon einmal vergessen zu erwähnen.
Ellington ist einfach Königsklasse!

Mr._Lovegrove (Beitrag #16801) schrieb:

andreas3 (Beitrag #16800) schrieb: Gerade läuft noch Double Image - Dawn Die höre ich zur Zeit immer noch jeden Tag! Die wächst und wächst und wächst und hat sich schon jetzt als eine meiner absoluten LIeblings-ECMs etabliert.

Ihr macht mich langsam neugierig. Auch das Cover finde ich toll.

dietmar_ (Beitrag #16803) schrieb:

Ihr macht mich langsam neugierig. Auch das Cover finde ich toll.

Da du ja wieder Vinylist bist, schätze dich doppelt glücklich. Du kannst das Cover in groß genießen und die LP ist zur Zeit in der Bucht günstig zu kriegen.

Mr._Lovegrove (Beitrag #16804) schrieb:

dietmar_ (Beitrag #16803) schrieb: Ihr macht mich langsam neugierig. Auch das Cover finde ich toll. Da du ja wieder Vinylist bist, schätze dich doppelt glücklich. Du kannst das Cover in groß genießen und die LP ist zur Zeit in der Bucht günstig zu kriegen.

Ja, wie hörst du die denn?

Vinylrip

Mr._Lovegrove (Beitrag #16804) schrieb:

Da du ja wieder Vinylist bist, schätze dich doppelt glücklich. Du kannst das Cover in groß genießen und die LP ist zur Zeit in der Bucht günstig zu kriegen.

Ich hab die Double Image / Dawn auch auf Vinyl. Der Zustand des Vinyls sollte aber sehr gut sein, sonst macht (zumindest mir) das ehrlich gesagt nur wenig Spass. Bei dieser fein ziselierten Musik stören Knackser schon erheblich.

dietmar_ (Beitrag #16781) schrieb:

XdeathrowX (Beitrag #16780) schrieb: The Bad Plus - Never Stop II Sieht nach neuem Pianisten aus. Wusste ich noch nicht. Iverson war wohl nicht zu halten. Aber Orrin Evans ist beileibe kein Schlechter. Wie hörst du es im Vergleich?

Hab gestern noch mal bewusst reingehört und genau der neue Pianist ist es, der mir nicht gefällt. Ist mir zu viel Geklimper und geht für meinen Geschmack zu sehr in die Richtung stressigem Jazz - wenn ihr wisst was ich meine, mir fehlen im Jazz noch die Fachtermini?!

Hier noch ein letztes nicht gehörtes Mitbringsel aus Japan: Hiroshi Takase Trio - Seven Minds - Double Star Records Japan 2018. Meine erste Produktion aus dem Jahr 2018, im Januar aufgenommen. Abwechslungsreiches Piano Trio mit Swing und Witz. Der baskische Pianist Juan Ortiz trägt da auch einen erheblichen Anteil dazu bei. Klanglich top.

Mr._Lovegrove (Beitrag #16804) schrieb:

Da du ja wieder Vinylist bist, schätze dich doppelt glücklich. Du kannst das Cover in groß genießen und die LP ist zur Zeit in der Bucht günstig zu kriegen.

Die hatte ich längst im Auge ... und jetzt bald in Händen.

arnaoutchot (Beitrag #16807) schrieb:

Ich hab die Double Image / Dawn auch auf Vinyl. Der Zustand des Vinyls sollte aber sehr gut sein, sonst macht (zumindest mir) das ehrlich gesagt nur wenig Spass. Bei dieser fein ziselierten Musik stören Knackser schon erheblich. :L

Dessen bin ich mir bewusst, jetzt heißt es abwarten.

XdeathrowX (Beitrag #16808) schrieb:

dietmar_ (Beitrag #16781) schrieb: Sieht nach neuem Pianisten aus. Wusste ich noch nicht. Iverson war wohl nicht zu halten. Aber Orrin Evans ist beileibe kein Schlechter. Wie hörst du es im Vergleich? Hab gestern noch mal bewusst reingehört und genau der neue Pianist ist es, der mir nicht gefällt.

Na ja, Iverson ist auch ziemlich gut, nur schwer zu ersetzen.

mir fehlen im Jazz noch die Fachtermini?!

Dabei muss ich auch meistens passen.

arnaoutchot (Beitrag #16807) schrieb:

Der Zustand des Vinyls sollte aber sehr gut sein, sonst macht (zumindest mir) das ehrlich gesagt nur wenig Spass. L

Ganz anders hierbei:
Joe Henderson ‎– Black Miracle


Joe Henderson ‎– Multiple


2 Milestone Aufnahmen bei denen das Knistern am Anfang sogar den Charme dieser funkigen 70er Perlen ausmacht, insbesondere bei der etwas "dünneren" Multiple Besetzung mit Dave Holland und Jack DeJohnette
Hatte ich am Samstagabend zur Grillpartypremiere 2018 aufliegen.

Dualplattenspieler (Beitrag #16811) schrieb:

Joe Henderson ‎– Multiple

Nach "The Elements" die stärkste Scheibe aus Hendersons Zeit bei Milestone Records. Ich sagte ja schonmal, dass ich Henderson für denjenigen halte, der den Wandel vom Jazz zur Fusionmusik als fast einziger der großen Jazzer der 60er zu seinem positiven wenden konnte und zu den ganz wenigen wirklich kreativen Köpfen dieser Ära zählt. Er hat ja auch eher kaum Jazzrock gemacht, denn eine Jazz/Funk/Roots Fusion, die direkt aus dem politischen und afrozentrischen Erwachen der schwarzen Bevölkerung herauszuwachsen schien. Und dafür bietet sich dann wiederum "Power to the People" als bestes Beispiel an.
Aber ich habe gestern auf einem Flohmarkt ein ganz anderes Gem gekauft:

Spies
Music for Espionage, Telarc, 1988
Wenn man es ganz genau nimmt, ist das kein Jazz mehr im engeren Sinne. Sehrwohl aber vermischen sich hier Elektronik, leichte Funk und R'n'B Elemente und ein leichter Schuss Fusion zu einem Smoothjazz der doch unterhaltsamen Sorte.
Aber die Aufnahme ist eher wegen ihrer außerordentlichen Klangqualität und der im Booklet befindlichen Warnung bezüglich Dynamik und möglichen Schäden am Abspielequipment interessant. Und hier haben diverse Profis wirklich ein großes Arsenal an damals angesagter Elektronik und Keyboards aufgefahren und dies auch noch perfekt aufs Band gebracht. Trotz mittelschwerer 80er- Patina kann man damit auch heute noch schick vorführen.

Erstlauschung



Sly & Robbie meet Nils Petter Molvær feat. Eivind Aarset and Vladislav Delay ‎– Nordub

XdeathrowX (Beitrag #16813) schrieb:

Sly & Robbie meet Nils Petter Molvær feat. Eivind Aarset and Vladislav Delay ‎– Nordub

Norwegen/Skandinavien-Jamaika, hm, konnte mir das nicht so recht vorstellen. Muss das? Alle Beteiligten mag ich. Aber so?

Was soll man auf diese Suggestivfrage antworten?!