Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

Bin wieder zurück aus Asien. Als erste darf die mir wohlbekannte L.A. 4 - Pavane - East Wind 1977/remastered 2002 antreten. Laurindo Almeida (ac-g), Ray Brown (b), Bud Shank (fl, as), Shelly Manne (dr). Ich habe wie gesagt bislang knapp 30 Jahre "nur" den Direktschnitt davon gehabt. Zwar wurden die Platten erst in 2015 (wieder-)veröffentlicht, aber das DSD-Mastering ist schon von 2002. Klanglich ist es gelungen, sehr detailliert und dynamisch und natürlich fehlt erfreulicherweise das ganz leichte Kruscheln, das meine alte Vinylplatte leider auszeichnet. Diese hat - so aus dem Kopf - dafür noch einen Tick mehr Schmelz. Aber das macht ja nichts, man kann ja beides haben.



Gefolgt wurde das ganze dann von dieser hier, da gilt das gleiche ...

Weiter mit einem Three-Blind-Mice-Schätzchen, das ich noch nicht hatte: Teruo Nakamura Group - Unicorn - Three Blind Mice SACD Stereo 1973/2007. Hier mal keine reine japanische Veranstaltung, sondern der Bassist Nakamura trifft auf amerikanische Musiker wie Steve Grossman (ss, ts), Lenny White (dr), Alphonse Mouzon (dr), Hubert Eves (e-p), George Cables (e-p) etc. Man merkt der Platte das Aufnahmejahr 1973 stilistisch schon an, es funkt und fusiont, einige der Amerikaner kamen ja auch direkt aus der Miles-Davis-Schule. Interessant ! Lediglich der Gesang von Sandi Hewitt bei einigen Stücken müsste für mich nicht sein.

Das Bild ist von der Blue-spec-CD, die SACD scheint nicht mehr auffindbar zu sein. In Tokio hab ich sie für weniger als € 20 erworben ...

Schliesslich für heute noch eine Solo-Piano-Session mit dem Grandseigneur Hank Jones, der bei dieser Aufnahme schon 86 Jahre alt war: Round Midnight - Eighty-Eight Japan SACD Stereo 2004. Jones spielt sich durch ein angenehmes Repertoire von Standards, die bei ihm alle eine sehr sangliche Qualität und kaum nach aussen gekehrte Virtuosität behalten. Klanglich sind die Klavieraufnahmen des japanischen audiophilen Labels grossartig, das Klavier hat eine solche Präsenz, dass ich bei geschlossenen Augen glaube, Hank Jones sitzt hier am Flügel mitten im Wohnzimmer !

@ Snowbo: Wenn Du das hier noch mitliest, ideale Musik für Late Night, Zigarre und Whisky-Absacker ! Statt "Play it Again, Sam" eben "Play it Again, Hank" !

Nabend all,


John Lee Hooker - Don't look back...


habe sie schon länger nicht gehört, weil die Zeit und die Muße fehlte - aber jetzt läuft sie wieder und - was soll ich sagen...???

Diese Scheibe haut mir schon wieder fast die Zähne raus - wie immer...unglaublich, diese greifbare Atmosphäre und dieser Drive...

Kennt jemand diese Scheibe und hat gleichzeitig evtl.eine Empfehlung für eine noch bessere...???

Ich bin gespannt...

LG Carsten

PS.: ich rede gerade von der CD - die LP hab ich leider bisher noch nicht auftun können - ich würde dafür fast jeden Preis bezahlen...

WBC (Beitrag #13715) schrieb:

Kennt jemand diese Scheibe und hat gleichzeitig evtl.eine Empfehlung für eine noch bessere...???

Ist nicht wirklich eine Jazz-Platte, von daher wäre diese Frage besser im Blues-Thread aufgehoben. Naheliegend sind "The Healer", "Chill Out" und "Mr. Lucky", die schwimmen im gleichen Fahrwasser, die gibt es auch alle noch als LPs ganz bequem zu kaufen.

Wow, das ist jetzt aber richtig peinlich...da hatte ich doch wohl schon ein, zwei Gläser zuviel...ich hab doch echt Blues und Jazz verwechselt...



Kommt vor...

"Klanglich sind die Klavieraufnahmen des japanischen audiophilen Labels grossartig, das Klavier hat eine solche Präsenz, dass ich bei geschlossenen Augen glaube, Hank Jones sitzt hier am Flügel mitten im Wohnzimmer!"

@ Michael: Ich lese mit und bin immer für solche Klangperlen zu haben. Dazu ist das Album "salonfähig" und Bei jpc sogar etwas günstiger zu haben.

Hank Jones - Round Midnight - ; leider zur Zeit nicht einzufügen

cello_perfekt (Beitrag #13718) schrieb:

@ Michael: Ich lese mit und bin immer für solche Klangperlen zu haben. Hank Jones - Round Midnight

Das freut mich. Es gibt auf dem gleichen Label auch Live-Aufnahmen im Rahmen des Great Jazz Trio aus dem New Yorker Birdland, die sind ebenfalls inhaltlich und klanglich sehr gelungen (es sind zwei SACDs von zwei Abenden, beispielhaft gezeigt der 5. Juli).

Aus einem anderen Thread:

dietmar_ (Beitrag #32045) schrieb:

In einem mittleren Karriereabschnitt arbeitete er auch mit Miles Davis.

Die gemeinsamen Aufnahmen von Miles Davis und Sonny Sharrock sind rar. Hier auf The Complete Jack Johnson Sessions ist Sharrock auf vier Tracks zu hören. Ich habe es aus der Box rauskopiert.

McLaughlin ist schwer zu überbieten in diesem line up aber Sharrocks slide Passagen sind es ebenso!

Ich höre seit Wochen überwiegend Klassik, aber wenn Jazz dann fast nur Miles' frühere Werke sowie Woody Shaw und Blue Mitchell. So auch heute diese hier


Horace Silver - Blowin' the Blues Away Hybrid SACD Analogue Productions

wo ich jetzt bei Peace zum dritten Mal die Repeat Taste gedrückt habe
Junior Cook und Mitchell waren ein Traumpaar

Apropos Traumpaar: angesichts des Wetters werde ich heute keinen Fuss vor die Tür sondern höchstens zum Weinregal setzen und mich statt dessen mal wieder dieser Box widmen:



Woody Shaw - The Complete Muse Sessions

mit Joe Henderson, Azar Lawrence, René McLean, Frank Foster, Billy Harper, Anthony Braxton und Arthur Blythe an den reeds fällt die Wahl schwer.

Dualplattenspieler (Beitrag #13721) schrieb:

Apropos Traumpaar: angesichts des Wetters werde ich heute keinen Fuss vor die Tür sondern höchstens zum Weinregal setzen und mich statt dessen mal wieder dieser Box widmen

Na dann zum Wohle ...

Gestern gekauft. Das aktuelle Album von Kandace Springs: Soul Eyes (Jazz Vocal)

Angenehme Stimme, entspannter Sound..

Drei sehr unterschiedliche Alben, die ich in den letzten Tagen aus dem Briefkasten zog und die seit dem immer wieder laufen:



Tony Malaby Trio - Adobe
2003, Free Lance

Das pianolose Trio unter Malabys Namen hat mich sofort überzeugt. Das erste Malaby-Album das ich sofort wiederholend hörte. Ob das an den von mir sehr geschätzten Sidemen (Drew Gress + Paul Motian) liegt? Bestimmt auch.



Corky Corcoran - The Lamplighters All Stars Broadcasts 1945
2009, HEP Records

Corcoran, vorher nie gehört. Das war eher so eine Bestellung aus der Grabbelkiste für 2 Euro. Ein positiver Fund! CC ist Teil eines Standardprogramms mit vielen Größen (u.a. Count Basie, Lucky Thompson, Snookie Young, Freddie Greene, Emmett Berry, Willie Smith, Zutty Singleton, Barney Bigard, Shadow Wilson) und einigen mir eher unbekannten Leuten der Zeit (u.a. Jake Porter, Allan Reuss, Ed Mihelich). Drei Broadcasts zwischen Mai und September aus Klubs in Los Angeles werden präsentiert, zwei davon mit sehr annehmbaren Sound, wenn man das Enstehungsjahr berücksichtigt. Das trifft nicht auf die prominteste Besetzung mit Basie und einigen seiner häufigen Begleiter zu. Das Tenorspiel Corcorans weiß zu begeistern, ein Tenorist, der aus welchen Gründen auch immer später nur noch im Staate Washington spielte und der großen Öfentlichkeit nicht weiter auffiel.



Donald Byrd - Kofi
1969/1970, Blue Note, 1995

Klasse späte Blue Note Produktion. Zwei Oktett-Sessions aus den A&R Studios, NY u.a. mit dem auch produzierenden Duke Pearson, Lew Tabackin, Frank Foster, Ron Carter, Bob Cranshaw (am E-Bass), Airto, Dom Um Romao und Mickey Roker. "The Loud Minority"

Bei mir gibts auch post- Alfred Lion Blue Note:

Herbie Hancock
Speak like a child. (Ron McMaster)
Nach Maiden Voyage die stärkste Platte von Hancock auf Blue Note. Gerade das Titelstück zeigt die ganze Genialität von Hancock auf, in dem er einfach fast sämtliche kompositorische Konventionen über den Haufen wirft und als Solist
einfach immer wieder das Thema der Bläser umgarnt, es umschlängelt. Genial!
Auch ansonsten, größtenteils eher düster und schwer angelegt, weist die CD noch rein akustisch ins nächste Jahrzehnt.

StereJo (Beitrag #13723) schrieb:

Das aktuelle Album von Kandace Springs: Soul Eyes (Jazz Vocal)

Gute Wahl. Gefällt mir auch ausgesprochen gut.

Harry Beckett & Courtney Pine - Live Vol. II
1989, West Wind

Zwei ausgedehnte Stücke auf diesem Liveset von 1987, die den tollen Harry Beckett und den damaligen Youngster Courtney Pine präsentieren. Pine hat schon alles dabei, was ihn heute auszeichnet .. und Beckett ist sowieso immer klasse. Durch und durch eine tolle Besetzung.

Wer Volume 1 findet bekommt ein Fleisskärtchen.

Ich habe mir selber ein Fleisskärtchen ausgestellt, da ich gestern diesen schönen Japanimport bekommen habe :

Miles Davis
Birth of the cool(EMI- Toshiba TOCJ 5953)

Eine schöne Aufnahme und klasse Musik:



Diana Krall - The Girl In The Other Room. Krall hat ja hier ein wenig den (durchaus selbst verdienten) Ruf, seicht zu sein, ihre beiden CDs "The Girl In The Other Room" und "All For You" gefallen mir aber sehr. Musik mit Humor, Verletzlichkeit, Trauer, Freude, Verzweiflung und Hoffnung, alles da. Und vor allem auch viel gute Laune. Dennoch.

Ich will nicht schon wieder die Krall-Diskussion lostreten, aber Zustimmung von meiner Seite, etwas wirklich Schlechtes habe ich von ihr noch nicht gehört.

Aber hier läuft etwas anderes: Nobuo Hara and his Sharps and Flats - Active Volcano - Three Blind Mice (tbm) Japan 1979 (Originalpressung). Hara ist einer der Grandseigneurs des Jazz in Japan und hat bereits kurz nach dem Krieg westlichen Jazz in Japan gespielt. Meines Wissens hat er nur diese eine Platte für tbm gemacht. Inhaltlich konventioneller aber superb gespielter Big-Band-Jazz, klanglich auf dem hohen Level des Labels. tbm-Originalpressungen sind inzwischen sehr selten und gesucht, meist gehen sie auch gebraucht noch für dreistellige €-Beträge weg.

arnaoutchot (Beitrag #13730) schrieb:

Ich will nicht schon wieder die Krall-Diskussion lostreten

Einverstanden.

Deshalb nur das. Eine Diana Krall im Jazz-Thread reinzustellen, ist immer sehr, sehr mutig.

HansFehr (Beitrag #13731) schrieb:

Eine Diana Krall im Jazz-Thread reinzustellen, ist immer sehr, sehr mutig.

Das Spektrum an mutigen "Reinstellungen" im Jazz-Thread liesse sich mühelos über die Grenzen einer Diana Krall hinaus erweitern.
Drüberweglesen.

HansFehr (Beitrag #13731) schrieb:

Eine Diana Krall im Jazz-Thread reinzustellen, ist immer sehr, sehr mutig.

Naja, den mutigen gehört die Welt...
Bei mir jetzt im Player: Diana Krall - Live in Paris (2002 CD)

An seine Live-Soli in der Band von Miles Davis erinnere ich mich sehr gerne. Das ist seine brandneue CD.

Der Einfluss von Coltrane ist bei einigen Stücken sehr präsent. Gut gemacht. Sopran- und Altsaxofon. Der Rapper? Na ja, ein Gag halt.

Kenny Garrett - Do Your Dance!

chriss71 (Beitrag #13733) schrieb:

HansFehr (Beitrag #13731) schrieb: Eine Diana Krall im Jazz-Thread reinzustellen, ist immer sehr, sehr mutig. Naja, den mutigen gehört die Welt... Bei mir jetzt im Player: Diana Krall - Live in Paris (2002 CD) :prost

Die Krall ist nicht nach meinem Geschmack. Aber als Einsteiger zu Zeiten des Jazzrock mag ich auch keinen Purismus...........

Diana Krall ist doch kein Problem, die Dame kann durchaus überzeugend vortragen. Aber Jazz ist wie ein extrem vielseitiges Menue. Ich denke, dass kein anderes Musik-Genre eine derartige Spreizung an Musik-Geschmacks- und Stilrichtungen aufweist. Und es liegt, wie immer im Auge des Betrachters bzw. des Hörers.

Also ich oute mich ebenfalls als Krall-Besitzer zweier Alben, eben das, was mir von ihr gefällt. Daneben gibt es auch Interpreten, mit denen ich wenig bis gar nichts anfangen kann. Deren Liste ist größer als diejenigen, die mir gefallen. Von dem, was mir zusagt, einige Beispiele, Alben die ich in den letzten Monaten erstanden habe:

Airelle Besson - Radio One




Paolo Fresu & Omar Sosa - Eros




Julian Lage - Arclight




Michel Benita - River Silver




Geir Sundstøl - Furulund




Greg Beslile-Chi - Tenebrae



Diese Liste lässt sich innerhalb des letzten Jahres mit etwa 30 weiteren Alben fortsetzen. Aber worauf will ich hinaus: Jazz per se ist nicht darauf fixiert, ob man nun ein populäres bzw. kommerziell erfolgreiches Album wie "Wallflower" von Frau Krall goutiert oder sich in den transzendenten Klangwelten von Avantgarde Jazz wie das Album Tenebrae von Greg Beslile-Chi versenkt. Mancher kann weder mit dem einen noch dem anderen etwas anfangen und schwört auf Miles Davis, Earl Klugh, Fourplay oder John Abercrombie. Völlig egal, erlaubt ist, was gefällt. In diesem Sinne wünsche ich vielseitiges Hören

HansFehr (Beitrag #13731) schrieb:

arnaoutchot (Beitrag #13730) schrieb: Ich will nicht schon wieder die Krall-Diskussion lostreten Einverstanden. Deshalb nur das. Eine Diana Krall im Jazz-Thread reinzustellen, ist immer sehr, sehr mutig.

Na, wenn das schon mutig ist, was ist dann feige?

Don_Tomaso (Beitrag #13737) schrieb:

Na, wenn das schon mutig ist, was ist dann feige?

Na, das Posten des ganz wirklichen, echten, richtigen Jazz eben. Alles zwischen Ben Webster und Brad Mehldau sollte man hier wohl völlig gefahrlos publizieren können
Ob Cassandra Wilson das Schicksal von Frau Krall teilen muss? Oder wird ihr eine gesteigerte Reputation zuteil? Ich hör grad eben mal rein..

Cassandra Wilson - Coming Forth By Day

StereJo (Beitrag #13738) schrieb:

Don_Tomaso (Beitrag #13737) schrieb: Na, wenn das schon mutig ist, was ist dann feige? Na, das Posten des ganz wirklichen, echten, richtigen Jazz eben. ...

Eben. Da ist gar kein Mut für nötig. Wer wirklich Eier hat, bekennt sich zu Lee Ritenour. Mindestens. So, ich pfeiff mir jetzt Kenny G. rein. Und danach Abba.

Don_Tomaso (Beitrag #13739) schrieb:

bekennt sich zu Lee Ritenour. Mindestens.

Gerne. Sehr relaxter Smooth Jazz für den Feierabend:




Oder etwas Richtung Crossover bzw. Neo Classical. Passend für einen lauen Sommerabend und ein Glas Wein..

Also Kenny G. als Jazz zu bezeichnen, das ist mutig.
Bei mir läuft grade einer der ganz großen des Jazz mit einem Album, was ich jetzt erst so richtig zu schätzen lerne:

McCoy Tyner
Land of Giants
Ich hab die Scheibe schon öfters im Player gehabt, aber erst jetzt öffnet sie sich ganz und die einstmals vorhandene
etwaige Oberflächlichkeit verschwindet. Das ist eine, auch klanglich, wirklich sehr sehr gute Scheibe,

Mr._Lovegrove (Beitrag #13741) schrieb:

Also Kenny G. als Jazz zu bezeichnen, das ist mutig.

Für Kenny G. gibt es doch ein extra für ihn kreiertes Genre, das des "Schmalz Jazz"

Nichts desto trotz hat auch dieser Mann eine Daseinsberechtigung
Und für den, der dem Kenny G. Sound etwas abgewinnen kann, sind zum Glück Alternativen nicht weit:

Boney James - Futuresoul



Klanglich astreiner Smooth-Jazz Sound, passend zu Rehbraten mit Preiselbeeren und kandierten Bohnen, mit einen Glas Cianti Classico, das Ganze mit der Holden in der untergehenden SommerSonne genossen


Und wem das Ganze dann doch etwas zu süß bis klebrig gemundet hat, der darf dann zu fortgeschrittener Zeit noch eine besinnlichere Stunde mit Colin Vallon Trio - Le Vent verbringen

Ich glaube, bei eurem Kenny G. liegt eine ziemliche Verwechslung mit meinem Kenny vor.

Da der Faden heißt "Was hört ihr gerade jetzt?" und nicht "Was ist Jazz (und was trinkt ihr dazu)?" - eh ein unerschöpliches Thema, das höchstens ganz zuverlässig die Musikpolizei auf den Plan ruft - hier also, was ich gerade höre:



Marcin Wasilewski Trio & Joakim Milder - Spark Of Life. Ein schönes Album, man muss halt die Stimmung dazu haben. Ich bin auch schon dabei eingeschlafen, aber das sagt ja nichts nachteiliges über die Musik.

Und nochmal das Marcin Wasilewski Trio, diemal mit Unterstützung durch Jacob Young (g) und Trygve Seim (ts) und deshalb auch als



Jacob Young - Forever Young. Dusseliger CD-Titel, schöne, oft aber etwas arg glatte Musik. Anspieltip ist "Bounce".

Don_Tomaso (Beitrag #13745) schrieb:

Forever Young. Dusseliger CD-Titel, schöne, oft aber etwas arg glatte Musik. Anspieltip ist "Bounce".

Schönes Album. Höre ich ebenfalls gerne..

Don_Tomaso (Beitrag #13744) schrieb:

Da der Faden heißt "Was hört ihr gerade jetzt?"

Nun, wenn man das stringent auslegt, dürfte ich aktuell nichts posten. Bei mir läuft nämlich gerade "Emily Jane White - They Moved In Shadow All Together". Und das ist dem Alternativ & Indie Genre zugeordnet..
Nur gut, dass der Wechsel im digitalen Zeitalter schnell vonstatten geht. Also schnell geswitcht, um den Statuten des Threads gerecht zu bleiben.

Mark Dorricott - Silent Waters

Don_Tomaso (Beitrag #13744) schrieb:

Marcin Wasilewski Trio & Joakim Milder - Spark Of Life. Ein schönes Album..

Danke für den Tip. Kannte ich noch nicht. Habs mir grade (nach Probehören) gekauft

Habe in den letzten Tagen drei Blue Note Alben erstanden, die zuerst 1979/80 in Japan erschienen (BN LT-944, -1030, -1044) waren, aber 1965 bzw. 1968 aufgenommen wurden.

Alle drei - alle aus der Connoisseur CD Series - sind ziemlich großartig, die Hill halte ich sogar für das Fastbeste was ich bisher von ihm zu Gehör bekommen habe!
Einziges Manko, zwei (McLean + Hill) sind Copy Controlled, da mache ich sonst eigentlich einen großen Bogen drum ... Ausnahmen bestätigen die Regel.



Bobby Hutcherson - Patterns
1968, 1980, Blue Note, 1995



Jackie McLean - Consequence
1965, 1979, Blue Note, 2005



Andrew Hill - Dance with Death
1968, 1980, Blue Note, 2004

Glückwunsch, Dietmar. Die "Patterns" von Hutcherson hab ich auch, die Connaisseur-Serie dürfte die beste Ausgabe der CD sein. Ist die Hill nicht in der Mosaic-Box mit drin (müsste jetzt nachschauen ... )

arnaoutchot (Beitrag #13748) schrieb:

Ist die Hill nicht in der Mosaic-Box mit drin (müsste jetzt nachschauen ... ) :?

Die große Mosaic Box beinhaltet nur die Jahre 1963 bis 1966 und findet sich leider nicht in meinem Regal - Dance with Death ist von 1968. In der Mosaic Select, die bei mir steht, ist sie auch nicht enthalten - auf der Select Auswahl von 2005 sind nur bis dato unveröffentlichte Aufnahmen, was bei der Qualität des Gebotenen fast skandalös zu nennen war.

Eigentlich müsste ich zu jeder der 3 viel mehr sagen, aber mir fehlt leider die Zeit und ein bisschen die Muße dazu. :/
Alle genannten Ausgaben möchte ich musikalisch und auch klanglich sehr empfehlen.



edit:
Das oben ist nicht ganz richtig: auf der Mosaic Select befinden sich sechs Tracks von der 1975 erschienenen Compilation One for One, Aufnahmen aus vier Sessios aus den Jahren 1965, 1969 und 1970.

Hier läuft zum x-ten Male diese wunderbare Scheibe:

Bill Evans
Quintessence

Das ist nicht nur eine der wundervollsten Alben in Evans Diskographie, sondern des gesamten Jazz. Wem "You must believe in spring" zu selbstverloren ist und auch noch auf Quintett Scheiben steht, sei diese hier wärmstens empfohlen.

Danke für den Tip, ist bestellt. Kenny Burrell ist ja auch ein guter Grund, wenn Evans alleine nicht reicht.

Mr._Lovegrove (Beitrag #13750) schrieb:

Wem "You must believe in spring" zu selbstverloren ist..

Ganz im Gegenteil. Danke für den Tipp. Gerade noch im Shop und schon als Download auf dem Rechner

Hier mal wieder etwas avantgardistischer: Guillermo Gregorio - Degrees of Iconicity - HAT Art 2000. Ich habe länger überlegt, ob ich die Platte hier oder in der Klassik vorstellen soll. Es ist komponiertes zeitgenössisches Material von Gregorio, allerdings gespielt eher von einem Jazz-Ensemble, mit Gregorio (cl, as), Carrie Biolo (vib, mar), Fred Lonberg-Holm (cello, cnt), Michael Cameron oder Kent Kessler (ac-b). Musikalische Stichwörter sind Webern, Feldman, Tristano oder Nono. Keine leichte Kost.




Definitiv Jazz und weniger zerebral ist das darauf folgende Chicago Reed Quartet - Western Automatic - Aerophone 2014. Die Creme der Chicagoer Free-Jazzer formiert sich hier als Saxophonquartett mit einem erstaunlich differenzierten Programm. Nick Mazzarella (as), Dave Rempis (as, ts, bs), Mars Williams (sninos, ss, as, ts) und Ken Vandermark (cl, b-cl, ts, bs) steuern jeweils zwei Kompositionen bei, die den Charakter der Musiker gut treffen. Mein Lieblingsstück ist das lyrische "Camera Obscura" von Mazzarella, das man auf dieser Platte gar nicht erwarten würde.

Heute kam ein nettes Päckchen mit allerlei Klassikern:

Lee Morgan - The Sidewinder (Ron McMaster)
Jackie McLean - Right now! (Ron Mcmaster)
Wayne Shorter - The all- seeing eye (RVG)
Sam Rivers - Dimensions and Extensions (RVG)
Tony Williams - Lifetime (RVG)
Shelly Manne - Play Peter Gunn
Shelly Manne - Alive in London
Da habe ich was zu tun....

Mr._Lovegrove (Beitrag #13754) schrieb:

Heute kam ein nettes Päckchen mit allerlei Klassikern - Da habe ich was zu tun....

Oh ja, da gibt's was auf die Ohren. Die Blue-Note-Platten habe ich alle, da sind ein paar sehr interessante Stücke dabei, mit "The All Seeing Eye" und "Dimensions & Extensions" geht es für BN-Verhältnisse auch sehr weit in den Free Jazz hinein.

Ich höre gerade die Wayne Shorter und muss jetzt sagen, dass das RVG Mastering auch hier nahezu unerträglich ist. Höhenlastig, komprimiert, zu laut, Stereobühne zusammengepfärcht, also einfach sehr unschön. Das war bei der Sam Rivers aber auch nicht anders leider.

Damit wird alles gut. Gerade bei unvorteilhaft gemasterten CDs.

Ab und an der Baustein in meiner Kette der echt etwas rettet. Die allseits nervenden Höhen sind gezielt absenkbar, das Stereo-Panorama ist veränderbar und am Bass-Regler zaubert man (fast) den klassischen Blue Note-Sound zurück. Eine richtige Wunderkiste, echt jetzt. Dabei ist das nur der kleine....der große dürfte eine noch bessere Granate sein. Irgendwann, irgendwann ist der fällig.....

Grundsätzlich sind solche CDs eine echte Frechheit. Gut gemeint, doof gemacht.

Paradebeispiel, obwohl kein Jazz, sind die klassischen Little Feat-Alben. Furchtbar.

Liebe Grüße

Carsten


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*papamann* (Beitrag #13757) schrieb:

Damit wird alles gut. Gerade bei unvorteilhaft gemasterten CDs.

Mit Sicherheit nicht! Wenn die Aufnahme zu stark komprimiert ist, ist da nicht wirklich etwas zu retten.

Gutes Wetter, fröhliche Musik:

Red Mitchell/Harold Land
Hear Ye!!!! Hear Ye!!!!

Ein Tip von Mr. Lovegrove:



Bill Evans - Quintessence. Mit Bill Evans (p), Harold Land (ts), Kenny Burrell (g), Ray Brown (db), Philly Joe Jones (dr). Eine schöne Platte. In der größeren Besetzung ist auch einfach mehr los als im von Evans gewohnten Trio.