Audio LAN - Ersteindruck

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Nickchen66
Inventar
#1 erstellt: 16. Aug 2005, 10:58
Da ich dieses Jahr dabei bin, mir ein Haus auf die grüne Wiese zu stellen, waren mir im Vorfeld schon viele graue Haare über all die Kabel und entsprechenden Schlitze gewachsen, die für eine hinreichende Verbindung von Arbeitszimmer (PC) zu dem entfernten Wohnzimmer (Anlage) und von dort in die Küche zu und zu ...zu ziehen wären. Da mir das schon in der Theorie zu blöd ist, habe mir vor einigen Wochen zwei Einheiten des Devolo Audio LAN Equipments zugelegt, Kostenpunkt zusammen annähernd 200 Taler.

Zuerst einmal eine Erklärung, was es mit einem Audio LAN auf sich hat: Die Technik ist eine Kreuzung aus dem uns allen bekannten analogen "Babyphon" für die Steckdose und dem Fraunhofer MP3-Codec. Ergo wird das Audiosignal in Echtzeit in einen 192 kbit MP3 umgewandelt (3 sec Puffer), in das häusliche Stromnetz geschickt, und kann an jeder x-beliebigen Steckdose mit einem zweiten Adapter wieder abgegriffen werden.



Das Starterkit besteht aus einem USB-Adapter für den PC und einem Audio LAN Adapter. Mit dem USB-Adapter können -neben der Bereitstellung des PC-Audiosignals- noch administrative Einstellungen innerhalb des Audio-Netzwerks vorgenommen werden. Es werden noch Plugins für den Windows Mediaplayer und Winamp mitgeliefert, damit das Gerät direkt aus diesen Playern "bestückt" werden kann. Der LAN-Adapter ist ausgestattet mit Cinch in/out, Digital in/out, Mic in 3,5mm sowie KH out 3,5 mm. An der Front diverse Leuchtdioden, die Status von Rec/Playback sowie der benutzten Kanäle darstellen sowie zwei Druckknöpfe, um hier Einstellungen zu ändern. Stromverbrauch laut Hersteller läppische 5W.

Anders als von Devolo vorgesehen habe ich mir nicht das Starterkit, sondern 2 einzelne Audio LAN Adapter angeschafft. Der Hauptgrund dafür ist, daß ich wenig Lust auf einen "Rückschritt" zu Mediaplayer oder Winamp habe, da ich endlich meinen Foobar-Player soweit habe, daß alles so aussieht, wie es soll, und besonders daß jedes Stück gleich laut abgespielt wird, was andere Player nicht so ohne weiteres beherrschen. (Allein zu diesem Thema könnte man sich seitenlang auslassen). Abgesehen davon kann mit dem Starterkit nur die Verbindung PC -> irgendwas vorgenommen werden, aber naturgemäß keine zwischen Anlage im Wohnzimmer und Kopfhörerverstärker auf Terrasse. Das war mir zu unflexibel.

Die im Vorfeld zu Rate gezogene Devolo-Hotline war etwas erschrocken über das angekündigte Weglassen des USB-Adapters und befürchtete Klangeinbußen wegen zu vieler Hin- und Herkonvertiererei. Nachdem ich aber klar machte, daß ich kein Voodoo wäre und außerdem den sendenden Adapter auch direkt digital bestücken könnte, gab sie ihren "Segen" und da wären wir nun.

Die kleine KH-Buchse erwies sich bei ersten Tests als ungemein praktisch, um zu klären, ob der Sender auch tatsächlich sein Signal bekommt und proper konfiguriert ist. Der Empfänger am anderen Ende blinkt erst eine Weile verwirrt herum, bevor er dann zuverlässig den Datenstrom ausmacht. Das kann durch manuelle Anwahl des entsprechenden Kanals etwas beschleunigt werden, muß aber nicht.

Funktioniert tatsächlich überall. Nehmen wir mal meine aktuelle Situation: Sender ist im EG, Sound gabs in jedem anderen Raum des Hauses, und das schließt auch Keller- und Dachräume unserer Noch-Vermieter mit ein. Ergo hat sich das Signal sagar durch den Zwischenzähler gemogelt.

Zuverlässigkeit würde ich mal mit 99% angeben. Bei einer 3-stündigen HD-Recording-Session (Einslive Raum & Zeit) gab es genau 1 "krrrks" (natürlich in einem der besseren Stücke).

Klanglich bin ich zufrieden mit den Devolos, sogar im rein analogen Cinch-Betrieb wie bei der eben erwähnten Harddisksession. Es ist zumindest besser als das vorher verwendete selbstgebaute 20m Cinch-Kabel, das mangels guter Schirmung eher als Wurfantenne für Störgeräusche diente. Genauer hingehört habe ich später beim Ankoppeln meines Kopfhörerverstärkers und meinen dicken Beyerschüsseln und fand auch hier wenig Anlass zum Nase rümpfen. Aber ich habe sicher auch nicht solche Fledermausohren wie unsere Voodoos.

Fazit: Ich halte das Produkt für empfehlenswert, da es hinreichend gut klingt und funktioniert. Bißchen teuer, aber wenn ich mir überlege, daß mein 133er seinerzeit sich über Nacht weghängte, um ein 10min Sample in Mp3 umzuwandeln und diese kleinen Scheißer das jetzt in Echtzeit machen...Aufgrund der positiven Erfahrungen werde ich sicher auch keine Schlitze für Kat5 Kabel schlagen sondern eher die ebenfalls erhältlichen Devolo...aber das gehört jetzt nicht hier hin.


[Beitrag von Nickchen66 am 16. Aug 2005, 11:12 bearbeitet]
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