Vinyl digitalisieren mit dem Lake People ADC C440

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lotharpe
Inventar
#1 erstellt: 01. Mrz 2010, 23:09
Hallo liebe Forengemeinde,

seit letzter Woche bin ich zufriedener Besitzer eines Lake People ADC C440, er wird zum digitalisieren von Schallplatten, später auch für Cassetten verwendet.
Die vorhandenen Cassetten werden über ein Pioneer CT93 abgespielt, also kein schlechtes Tape Deck.

ADC C440

Der C440 ist über S/PDIF mit einer Terratec Phase 24 verbunden, von dort geht es über FireWire in den Rechner, die Aufzeichnungssoftware ist WaveLab Light, die der Phase beilag.
Eine Vollversion habe ich zwar auch noch liegen, die einfache Version reicht zum digitalisieren aus und ist leicht zu händeln.

Der C440 ist ein reiner 24Bit A/D Wandler, der Interne Takt ist in Stufen von 44.1, 48 und 96Khz direkt am Wandler wählbar, eine Auflösung von 16Bit ist nicht möglich.
Es gibt auch noch einen Pro/Con-Format Umschalter, bei ihm weiß ich allerdings noch nicht, wozu er eigentlich benötigt wird, man kann ja nicht alles wissen.
Abgespielt werden die Platten mit einem Technics 1210MK2, der TA ist ein Ortofon OM30 Super, als Phono pre-amp werkelt ein Creek OBH-15.
Vom Creek geht es über ältere 1 Meter Strippen von Monster Cable (1991 ca. 200 DM gekostet) und Cardas XLR/Cinch Adapter direkt in den C440.
Habe auch noch relativ hochwertige 0,5 Meter Cinchkabel liegen, nur sind die Kabel vom Technics nicht lang genug, um den Creek in der Nähe des C440 aufzustellen.
Denn bei mir gilt die Regel, je kürzer die Kabel, desto weniger Verluste.
Es mag ev. Voodoo sein, wass mir aber völlig egal ist.

Für das Digitalisieren habe ich bis zum Kauf des C440 eine Terratec Phase X24FW verwendet, für den damaligen Preis von ca. 350 Euro ein gutes Interface, klanglich bekam es auch bei amazona.de eine ausgezeichnete Bewertung.
Es wurden damit etliche Platten digitalisiert, sie klangen über KH auch wirklich gut, bis ich von einem Forenuser Aufnahmen bekommen habe, die mit dem Apogee Rosetta 200 erstellt worden sind.
Nach mehrmaligem Vergleichen über den Sennheiser HD800 musste ich dann zugeben, dass meine bisherigen Aufnahmen, wo ich eigentlich immer sehr stolz drauf war, besch... klingen.
Also musste nach einer bezahlbaren Alternative gesucht werden, denn der Rosetta 200 ist für mich zur Zeit nicht bezahlbar, ausserdem wird nur ein reiner A/D-Wandler benötigt, betreibe ja als D/A Wandler schon den Aqvox USB/2DA.
In Frage kam erst Metric Halo, nur besitze ich keinen Mac, RME stand auch in der Auswahl, aber was soll man kaufen, ein Fireface 400 ev.
Klanglich laut amazona hinter der Phase X24 anzusiedeln, naja auf Testberichte darf man eigentlich nichts geben, egal, irgendwie kam ich dann auf Lake People.

Nach einigen Anfangsschwierigkeiten mit dem C440, im Zusammenspiel mit der Phase 24 und WaveLab konnte es endlich losgehen und ein paar Aufnahmen wurden erstellt.
Sie klingen erheblich besser, als mit der Phase X24 aufgenommen, alles klingt jetzt richtig gut aufgelöst und sehr räumlich, je nach Platte einfach fantastisch.
Besonders Stimmen und Gesang werden viel besser gewandelt, bei der X24 kam es schon mal zu unsauberen s-lauten, wo man dachte, es läge an der Platte.
Beim Aufnehmen hört man mit der X24 über KH schon das gewandelte Signal, es war also kein Vergleich zum Original möglich.
Das macht der C440 erheblich besser, obwohl wieder eine Phase als D/A Wandler beim Abhören dient, denn beide sind ja über S/PDIF miteinander verbunden.
Aufnahmen in 24Bit/48Khz sind ein Traum, da merkt man erst, wass klanglich mit einer Platte möglich ist, es liegt aber auch am fantastischen C440.
Selbstverständlich auch an der Scheibe selbst, denn der Wandler sollte möglichst neutral und präzise wandeln und das macht der C440.
Es liegt aber nicht nur am verbauten Wandlerchip (im Fall des C440 ein CS5381), auch die analogen Vorstufen sind sehr wichtig und da scheint Lake People seine Hausaufgaben gemacht zu haben.
Wer also seine Plattensammlung hochwertig digitalisieren möchte, dem kann ich nur zum C440 raten, er ist allerdings nicht billig.
Und je nach Plattenspieler, TA und Phono pre-amp, möglichst symmetrisch zum C440, scheint da richtig was möglich zu sein.
Habe jedenfalls den Eindruck, dass der Wandler klanglich mehr kann, als es mit meiner Vinyl Hardware möglich ist, mit dem HD800 ist das zu hören.


[Beitrag von lotharpe am 01. Mrz 2010, 23:39 bearbeitet]
ochse
Stammgast
#2 erstellt: 13. Apr 2010, 23:45
Hallo Lothar,

danke für diesen interessanten Erfahrungsbericht! Justament gerade jetzt bin ich auf der Suche nach einem pegelbaren AD Wandler, mit dem ich meine geliebten Vinyls optimal über meine DSP entzerrten und getrennten Aktiv LS (also mit einem DA Wandler je Weg) anhören kann.

Ich werde meinen zukünftigen AD Wandler übrigens über einen FUNK CAS 2.V3SE anschliessen, der dann erlaubt PC (zum digitalaufnehmen) und Lautsprecher (zum anhören) gleichzeitig anzusteuern, bzw. auch meine anderen digitalen Quellen (CD-, MD- und Netzwerk-Player) ohne Umstecken zu wählen.
Noch ein paar Fragen bitte:

Wie kamst Du auf den ADC C440?

Was wären noch Alternativen?

Was waren Deine Entscheidungskriterien?

Nochmals Danke!
Gruss,
Winfried
lotharpe
Inventar
#3 erstellt: 14. Apr 2010, 19:14

ochse schrieb:


Wie kamst Du auf den ADC C440?

Was wären noch Alternativen?

Was waren Deine Entscheidungskriterien?


Hallo Winfried,

auf den C440 bin ich eigentlich nur durch Zufall gekommen, denn die Firma Lake People baut auch sehr gute Kopfhörerverstärker.

Da ich am überlegen bin, mir ev. dieses Jahr noch einen besseren KHV für den HD800 zuzulegen, habe ich eben deren Webseite besucht und dabei den C440 gefunden.
Also den Firmeninhaber per PM angeschrieben und mich über den C440 schlau gemacht, denn im Net waren keine für mich interessanten Infos oder Testberichte zu finden.
Bei meinen Fragen ging es hauptsächlich um die unverfälschte Datenübertragung zum PC und wie kann ich optimal meine Vinylkette mit dem Wandler verbinden.
Selbstverständlich interessierten mich auch die inneren Werte, bzw. der Aufbau.

Als alles geklärt war und der Preis stimmte, wurde er sofort bestellt und ich habe meine Entscheidung bis heute nicht bereut.
Meine Entscheidungskriterien beruhten darauf, dass ich eigentlich nur einen sehr guten und bezahlbaren A/D-Wandler suchte, denn ein zusätzlich verbauter D/A-Wandler wird nicht benötigt.
Der Wandler sollte einfach nur das analoge Signal aus meinem OBH-15 Phono pre-Amp perfekt und möglichst neutral digitalisieren, denn ich war von den Vinylaufnahmen eines gut bekannten Forenusers schwer beeindruckt.
Denn Werner digitalisiert seine Platten mit dem Apogee Rosetta 200 und die Qualität wollte ich ebenfalls erreichen, wass mir jetzt auch gelungen ist.

Alternativen gibt es bestimmt, nur gebe ich kein Urteil über Komponenten ab, die ich nicht selbst ausprobiert und längere Zeit getestet habe.
Aber auch dann kann man nur über Erfahrungen mit den eigenen Ohren schreiben, dabei natürlich eine Empfehlung aussprechen, wass ich in diesem Thread ja mache.

Gruß,
Lothar


[Beitrag von lotharpe am 14. Apr 2010, 19:18 bearbeitet]
ochse
Stammgast
#4 erstellt: 14. Apr 2010, 20:13
Lothar,

danke für die ausführliche Antwort. Ich werde in die Richtung dann auch mal recherchieren.

Was mir an dem C440 (natürlich unter anderem...) gefällt, ist, dass man die Eingänge im Pegel einstellen kann, denn Tonabnehmer haben durchaus signifikante Kanalabweichungen, wie ich z.B. bei Shure V15VxMR schmerzlich feststellen musste.

Gruss,
Winfried
lotharpe
Inventar
#5 erstellt: 14. Apr 2010, 20:25
Winfried,

das geht mit dem C440 bestens, muß ja von Platte zu Platte auch ständig nachregeln.
Die Potis sind auch solide, man braucht also keine Angst zu haben, dass sie schnell den Geist aufgeben.

Ich habe jetzt übrigens das Ortofon 2M Black bestellt, möchte meinen Plattenspieler damit noch etwas verbessern.
Es soll morgen beim Händler eintreffen, auf die Ergebnisse bin ich mehr als gespannt.

Gruß,
Lothar


[Beitrag von lotharpe am 14. Apr 2010, 20:31 bearbeitet]
ochse
Stammgast
#6 erstellt: 14. Apr 2010, 21:32
Lothar,

Abtaster und Phono-Amp sind bei mir noch ein bisschen Baustelle, ich bin nicht recht zufrieden mit meiner Kombination. Das vielbeschworene Analogfeeling will einfach nicht aufkommen, es fhelt an mir an Räumlichkeit der Wiedergabe. Ich bin mir noch nicht im klaren, was ich ändern soll...

Mir wurde zwar zum Tonabnehmerwechsel geraten: Ortofon Venice, wenn ich mich recht erinnere, das wird wohl aber nicht mehr gebaut. Tonabnehmer ausprobieren ist problematisch, weil man die kaum geliehen bekommt.

Gruss,
Winfried
ochse
Stammgast
#7 erstellt: 04. Mai 2010, 00:01
Hallo Lothar,

ich bin gerade auf eine mögliche Alternative zum Lake People gestossen, das Gerät kommt von RME:

RME Fireface UC mit USB Anschluss und SW für PC, aber auch stand-alone voll funktionstüchtig. Kostet ab 850 €...

Kennst Du oder kennt jemand anders der Vinyl rippt dieses Gerät und kann Erfahrungsberichte zu Qualität und Bedienung geben?

Danke und Gruss,
Winfried
lotharpe
Inventar
#8 erstellt: 04. Mai 2010, 18:08
Hallo Winfried,

hier wurde das Fireface UC getestet, ev. hilft es Dir ja weiter.

amazona.de



Kennst Du oder kennt jemand anders der Vinyl rippt dieses Gerät und kann Erfahrungsberichte zu Qualität und Bedienung geben?


Nein, leider nicht.

Grüße,
Lothar
ochse
Stammgast
#9 erstellt: 04. Mai 2010, 19:23
Lothar,

danke vielmals für den Link. Das scheint mir ein wirklich lohnendes Gerät zu sein, weil ich neben digitalem Anlagenanschluss ja auch am PC anschliessen will.
Die Bedienungsanleitung ist übrigens auch sehr aufschlussreich!

Danke und Gruss,
Winfried
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