Räumlichkeit

Hallo,

ich dachte immer, dass sich das Klngbild von den Lautsprechern löst (wenn man exakt in der Mitte zwischen den Lautsprechern sitzt) gehört zu den Grundprinzipien der Stereophonie!

Das ist doch eigentlich immer der Fall, unabhängig von der Anlage die man hört. Bei mir bricht diese "Räumlichkeit" nur zusammen, sobald ich mich aus der Mitte so 20 - 30cm herausbewege, weil ich dann den Lautsprecher dem ich näher bin, als Schallquelle identifiziern kann.

Ansonsten kommt der Sänger oder das Soloinstrument schön "aus der Mitte des Raumes", sozusagen einer virtuellen Schallquelle und der Rest fächert sich schön um diesen Mittelpunkt herum auf, wenn einzelnen Instrumenten noch etwas Hall beigefügt wurde, erweitert sich der Raum irgendwie auch nach hinten.

Für letzteres kommen wohl auch "psychoakustische Effekte" hinzu, weil man schon in der entsprechenden Stimmung sein sollte, mal eben 1-3 Stunden entspannt seiner Lieblingsmusik zu lauschen, aber wie gesagt, dass die Lautsprecher hinter der Musik "zurücktreten" und scheinbar unsichtbar werden, ist doch wohl genau der Effekt der Stereophonie ausmacht und daher selbstverständlich sein sollte!?

mfg

derschröder schrieb:

Das ist doch eigentlich immer der Fall, unabhängig von der Anlage die man hört.

Daß sich der Klang von den Lautsprechern löst ist überhaupt nicht "immer der Fall".

Nee,

es gibt schlecht konstruierte Lautsprecher, gute LS die schlecht aufgestellt sind und auch Menschen die nicht wirklich räumlich hören, bzw. die imaginären Punktschallquellen nicht orten können.

OK, einverstanden, die Voraussetzungen in Bezug auf das richtige Austellen der Lautsprecher in Bezug auf den "Sweetspot" und den Hörraum müssen natürlich gegeben sein. Und die Aufnahme, das ist mal Grundvoraussetzung, muss die Rauminformationen auch enthalten.

Persönlich glaube ich aber, dass o.g. Bedingungen für das räumliche Hören wichtiger sind, als Preisklasse, Arbeitsprinzip oder Marke der verwendeten Lautsprecher.

mfg

... und die Lautsprecher müssen nahezu identischen Frequenzgang haben

Bei mir bricht diese "Räumlichkeit" nur zusammen, sobald ich mich aus der Mitte so 20 - 30cm herausbewege, weil ich dann den Lautsprecher dem ich näher bin, als Schallquelle identifiziern kann.

Ja, bei mir reicht schon eine kleine Kopfbewegung und schon habe ich anderes Stereo.
Hängt vermutlich mit den Zeiten zusammen die verschiedene Frequenzen brauchen um beide Ohren zu erreichen.

Bei Breitbändern (wegen der punktuellen Abstrahlung) versucht man in der Schnittmenge soundzubaden also da wo es subjektiv am besten gefällt.
Besonders bei Breitbändern ist es grobe Fahrlässigkeit den sweet area zu verlassen

tsieg-ifih schrieb:

Ja, bei mir reicht schon eine kleine Kopfbewegung und schon habe ich anderes Stereo. Hängt vermutlich mit den Zeiten zusammen die verschiedene Frequenzen brauchen um beide Ohren zu erreichen.

Wie DU es selber unten andeutest: es hängt auch stark von der Abstrahöcharalketeristik ab.
Breite Abstrahlung: Breites Sweet Spot aber auch starke ABhängigkeit vom (schlechtem) Raum. Funktioniert gut bei kurzen Hörabständen.
Enge Abstrahlung: Alles andersrum

tsieg-ifih schrieb:

Bei Breitbändern (wegen der punktuellen Abstrahlung) versucht man in der Schnittmenge soundzubaden also da wo es subjektiv am besten gefällt. Besonders bei Breitbändern ist es grobe Fahrlässigkeit den sweet area zu verlassen :)

Ich hau mal einfach meinen Eindruck von "gelöstem Klang" in die Runde ...

Ich habe seit meinem Wechsel auf die Dali Zensor 5 sehr viele Hörbeispiele laufen lassen.
Ein "gelöster Klang" ist für mich, wenn ich die Lautsprecher gut ausgerichtet habe - und auf "Hörposition" sitze - dann kann ich nicht genau sagen wo die Zensoren stehen wenn ich die Augen schließe. Es fällt schwer die genaue Position der Lautsprecher zu "hören". Der abgespielte Klang kommt nicht von einem oder zwei einzelnen Positionen. Es könnte durchaus ein großer Flügel im Raum stehen. (je nach Gespieltem Instrument)

Nen Freund von mir hat sechs winzige Lautsprecher und einen überdimensionierten Subwoofer im Raum verteilt. Da findest du blind jedes Klötzchen in wenigen Sekunden ...

Meinen Eindruck von Räumlichkeit erhielt ich mit 2 wirklich kleinen Lautsprechern, den kleinsten, die jemals bei mir waren. Sonus Faber Toy, hinter einem Din A4 Blatt zu verstecken.

Aber was die für eine Bühne/Raum zaubern, die einzelnen Instrumente separieren, unglaublich. Eine weite Klangbühne, die gefühlt 10 Meter in die Tiefe/hinter die Lautsprecher geht. Auch in der Breite, ist der Klang sehr offen abgebildet. In der Mitte dies und das, rechts und links dieses oder jenes Instrument und ganz weit hinten das restliche Orchester.

Diese Lautsprecher verstehen es wirklich, in der Tiefe einen großen Raum aufzubauen. Von da an konnte ich mir auch endlich etwas unter dem Begriff tiefe Räumlichkeit vorstellen.

Ob es allerdings auch korrekt abgebildet ist das Ganze, keine Ahnung. Darüber denkt man aber auch gar nicht nach, sondern man genießt einfach nur die Losgelöstheit des Klanges.