Völlig überdimensionierte Querschnitte oder Vorsicht?

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DOSORDIE
Inventar
#1 erstellt: 18. Okt 2008, 09:00
Hi, ich muss heute meine Partyanlage für einen Geburtstag hergeben, hab aber nur noch Kabelreste mit 0,75 mm² Querschnitt, was ja bei 2x150 Watt RMS eigentlich etwas wenig ist. Mein "Bolide" ist ein Fisher CA 890, wird meiner Ansicht nach unterschätzt, das Gerät hat eine Leistungsaufnahme von 800 Watt und läuft sehr stabil, er hat schon viele Parties überlebt und es gab noch NIE einen Ausfall, auch wenn er den ganzen Abend voll reingepowert hat. Selbst wenn man den Equalizer noch auf hohen Lautstärken benutzt gibt es weder clipping noch Verzerrungen und er war auch noch nie heiß, wenn dann lauwarm. Insofern kann ich eigentlich nur Gutes über Fisher erzählen (das ist nicht das Einzige Gerät, das ich aus der Japanischen Sanyo Ära besitze, ist zwar alles kein High End aber gute Mittelklasse, ist gut verarbeitet und leuchtet sehr schön ;-) klanglich kann ich auch nicht klagen), im Wohnzimmer betreibe ich allerdings einen AKAI AM75 und oh ja den Unterschied kann man wirklich hören.

Wie dem auch sei. Die Zuleitung mit der Netzspannung hat ja auch nur 1,5 Quadrat und von den 800 Watt ist nach der Gleichrichtung nicht mal mehr 1/4 übrig, insofern dürfte rein elektrisch betrachtet der Querschnitt doch eigentlich ausreichend sein, oder? Nicht, dass die bei Dauerbeschallung heiß werden oder sowas...

LG, Tobi
kptools
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 18. Okt 2008, 09:24
Hallo,

Querschnitte werden nach Stromstärke gewählt und nicht nach Leistung. 800 Watt an 230 Volt ergeben mal gerade 3,5 Ampere. Dafür wären sogar schon 1,5 mm² überdimensioniert. Bei diesem Querschnitt wären je nach Verlegeart bis zu 20 A möglich.

Bei den 150 W am Verstärkerausgang sieht die Sache schon anders aus. Je nach Lautsprecher Impedanz können hier Ströme von 4,3 A (8 Ohm-LS) über 6,1 A (4 Ohm-LS) bis zu 8,6 A (2 Ohm-LS) fließen. In der Spitze sind sicherlich auch 10 A und mehr drin. Aber selbst das sollte mit 0,75 mm² noch kein Problem sein. Hier kommt dann aber die Länge der Kabel ins Spiel. Irgendwann bleibt ein großer Teil der Leistung im Kabel hängen und der LS spielt entsprechend leiser. Dazu hier mal eine Richtschnur zu optimalen Querschnitten nach Länge. Da kannst Du aber für ein "Provisorium" locker um einen Querschnitt tiefer gehen.

Mein Rat: Schalte einfach zwei oder drei (je nach Länge) Deiner Kabel parallel.

Grüsse aus OWL

kp
Bertl100
Inventar
#3 erstellt: 18. Okt 2008, 09:31
Hallo!


Die Zuleitung mit der Netzspannung hat ja auch nur 1,5 Quadrat und von den 800 Watt ist nach der Gleichrichtung nicht mal mehr 1/4 übrig, insofern dürfte rein elektrisch betrachtet der Querschnitt doch eigentlich ausreichend sein, oder?


Dabei hast du eines vergessen! (vereinfachte Betrachtung!):
Das Gerät hat einen Netztrafo!!
Der macht aus 230V z.b. 50V. Und mit dem Strom macht er das umgekehrte.

Also: 230V : 50V = ca. 4,5.

Der Strom am Ausgang des Trafos ist dann 4,5 mal so groß wie am Eingang.
Spannung wird kleiner, Strom wird größer. Leistung (Spannung x Strom) bleibt ca. gleich.

Gruß
Bernhard

PS: zu langsam :-(


[Beitrag von Bertl100 am 18. Okt 2008, 11:41 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#4 erstellt: 18. Okt 2008, 10:32
Stimmt, der Querschnitt wird ja durch die Amperezahl bestimmt, deshalb gibts ja auch die 100 V Technik in der Veranstaltungstechnik, richtig?

Naja die Grillhütte ist ziemlich klein, die Kabel sind nicht länger als 2,50 m, insofern dürfte es keine Probleme geben. Die Akustik dort is nich so gut, ich hab Loudness eingeschaltet und die Bässe etwas hochgedreht, weil es in der Mitte sehr platt klingt, mehr zum Rand hin hat man dann aber das Gefühl man sitzt in einem Subwoofergehäuse. Mal schauen wo ich nachher sitze *g* danach richtet sich dann die Einstellung des EQs ;-) . Der Verstärker hat einen Parametrischen EQ, man kann dann die Bezugsfrequenz an 2 Reglern einstellen, die der Bass und den Höhenregler ansprechen soll, das ist gerade bei solchen Feten, wo man dann in unterschiedlichen Räumen ist ziemlich praktisch, weil man dadurch vieles ausgleichen kann, auch wenn man mal schlechte Boxen hat die Mittenbetont spielen, zuhause habe ich den EQ immer auf Defeat geschaltet, weil er ein leichtes Grundrauschen erzeugt hat, aber das hört man bei ner Party wo alle reden sowieso nicht.

Ich glaube nicht, dass der Amp überhaupt lauter als Hälfte gestellt wird, der Raum ist so klein und es kommen auch nur 20 Leute, da kriegt man dann bei zu hohen Lautstärken nen Kollaps.

Ich wollte erst son 80er Jahre Ghetto Blaster mitbringen oder die FH7 von Sony, aber es gab Leute die meinten, man bräuchte unbedingt ne große Anlage.

Schönen Dank jedenfalls, jetzt bin ich beruhigt, für alle Fälle ist der Amp sowieso geschützt, sodass nichts passieren kann, er schaltet sich dann ab, hab das schon erlebt als 4 Ohm Boxen dran hingen, hinten steht extra drauf 8-16 Ohm, in den hohen Lautstärken ist er dann bei harten Bassschlägen in die Schutzschaltung gegangen.

LG, Tobi
kptools
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 18. Okt 2008, 13:40
Hallo,
....2,50 m....

Damit erübrigen sich alle weiteren Fragen .

Grüsse aus OWL

kp
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