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Tantal-Elkos im Signalweg+A -A |
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Autor |
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Schnullimaus
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 25. Apr 2005, 11:12 | |
Hallo Allerseits, das Tantal-Elkos einen nich so guten Ruf für Audio-Anwendungen haben, ist hinlänglich bekannt. Nun ist es aber auch so, dass man in manchen komerziellen ( = professionellen?) Geräten Tantal-Elkos sogar im Signalweg findet. Meine Beispiele: Marantz Vintage 2325: Tantal-Elko als Koppel-C direkt am MM Phono-Eingang Thorens PPA 990 (pre-pre für MC): Tantal-Elko als Koppel-C zwischen erster und zweiter Transistorstufe Denon POA800: Tantal-Elko im Signalweg im Phasendreher für den Bridge-Betrieb Ihr habt sicher weitere Beispiele... Wenn ein Designer ein Gerät mit sagen wir 50+ Elkos entwickelt, und dann genau an einer Stelle einen Tantal-Elko einsetzt, wird er sich doch wohl was dabei gedacht haben, oder? In meinen 3 Beispielen wird es wohl kaum ein Kostenfaktor gewesen sein. Nun sind sicher der marantz als auch der Thorens ältere Geräte, bei dem Denon bin ich mir nicht sicher, er müsste aber etwas jüngeren Datums sein (90er Jahre). Kann es sein, dass vor 30 Jahren die Elkos so "schlecht" waren, dass hier und da ein Tantal-C die bessere Wahl darstellte? Heutige Elkos sind sicher etwas besser. Die obigen Beispiele lassen auch die Vermutung zu, dass der Tantal-Elko besser ist, wenn kleine Signalpegel vorhanden sind und relativ hohe Gleichspannung abzublocken ist. Was würdet Ihr empfehlen: - Tantal-Elkos in der Schaltung belassen ? - austauschen gegen neue Tantal-Elkos - austauschen gegen "normale" low-ESR-Elkos Bitte keine Diskussion nach dem Motto "austauschen gegen Folie" oder so. Das Elkos auch ihre Macken habe, weiss ich. Folien passen nicht immer... Ausserdem interessiert mich speziell der Unterschied Tantal- zu NormalElko, und der Widerspruch zwischen ihrem schlechten Ruf und ihrer Verwendung von "professionellen Ingenieuren". Danke und Gruß Stephan |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 25. Apr 2005, 13:19 | |
Tantalelkos in Audioschaltungen sind nicht nur in der sogenannten Jubelelektronik üblich, sondern auch in Studiogeräten, wo der Preis fast keine Rolle spielt. Dass Folienkondensatoren besser wären, ist bekannt. Aber sie sind nicht nur teurer, sondern vor allem grösser. Also ist DA der Hauptgrund zu suchen. Tantalelkos (mal von einer sehr störanfälligen Serie abgesehen) machen normalerweise wenig Probleme, da sie die Kapazität im Betrieb weniger verändern als konventionelle Teile, die austrocknen. Und wenn sie seriös hergestellt sind, ist auch kein Problem mit der Kontaktgabe der Anschlüsse zu erwarten. Voraussetzung ist aber, dass sie schaltungstechnisch richtig eingesetzt werden. Normale Elkos vertragen erstens den Betrieb ohne Gleichspannung, ja sogar eine leichte Falschpolung. Da reagieren die Tantals schlecht. Einmal kurz falsch gepolt und das wars. Und auch ohne Gleichspannung ist nichts zu machen, da sie ja dann geringfügig verpolt würden. Da benehmen sie sich zickig! |
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Schnullimaus
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 28. Apr 2005, 07:48 | |
Das ist ja schon mal ein Hinweis. Klar, wenn man Tantals mit Folie vergleicht, dann wird der Folien-C immer der mechanisch größere sein. Warum haben aber dann die Designer nicht diesen jeweils einen Tantal-Elko pro Gerät (in meinen Beispielen) durch einen normalen Elko ersetzt, der ist nicht sooo viel größer, und größe dürfte bei meinen Beispielen ebenfalls kaum eine Rolle gespielt haben. In der Studio-Technik mag das anders sein, aber ich hoffe mal dass man auch dort die Anzahl der Kondensatoren im Signalweg minimiert... Ist es wohlmöglich so, dass man einen Tantal-Elko gerade WEGEN SEINER VERZERRUNGEN eingebaut hat (sounding) ... Was für Verzerrungen erzeugt ein Tantal den genau und wie wirken die sich akustisch aus ? Das ein Tantal-Elko als Stütz-Kondensator ganz gute Eigenschaften hat ist allgemein akzeptiert Gruß Stephan |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 28. Apr 2005, 14:01 | |
Tantalelkos verzerren nicht mehr, als normale Elkos, ich würde fast das Gegenteil behaupten. Sie sind somit eigentlich nicht schlechter und daher wie gesagt in der Studiotechnik anzutreffen, wo doch wesentlich höhere Anforderungen gestellt werden. Sie müssen nur, wie bereits erwähnt, in den richtigen Schaltungen eingesetzt werden und vertragen keine Falschpolung. Dann benehmen sie sich wie Dioden und können damit zu Verzerrungen führen. Aber das kommt bei richtigem Einsatz nicht vor. |
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CG
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 28. Apr 2005, 14:33 | |
Hallo Naim hat (oder baut immer noch) viel Tantalelkos in Ihre Geräte ein. Wenn man sie Austauscht ist auch der sog. Naim-Klang (Sound!?) zum großteil weg... CG (Großer Naim Fan!) |
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Uli72
Stammgast |
#6 erstellt: 31. Mai 2005, 16:33 | |
[quote="Schnullimaus"] Ist es wohlmöglich so, dass man einen Tantal-Elko gerade WEGEN SEINER VERZERRUNGEN eingebaut hat (sounding) ... [/quote] Wenn ich mich richtig erinnere, neigen Tantalelkos zu Verzerrungen mit geradzahligen Oberwellen, welche sich als "analoger, weicher" Klang bemerkbar machen. |
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cinch
Schaut ab und zu mal vorbei |
#7 erstellt: 31. Mai 2005, 22:25 | |
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