Lautstärke je Kanal beim Verstärker ungleich?

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SandsOfTime
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 15. Nov 2020, 15:46
Hallo zusammen,

benötige heute den hier sicherlich vorhandenen technischen Sachverstand. Insbesondere Hinweise, ob ich etwas falsch mache bei meinem Test, oder irgendwas übersehe.

Gehört wird damit:
Lautsprecher Wharfedale Linton Heritage 85
Verstärker Cambridge AXA 25
CD Player Cambridge AXC 25
LS-Kabel Blue Matrix SPK 500 2x3 m Single Wire

Alles neu erworben. Bevor ein dummer Spruch zur Budgetverteilung kommt, die teuren Kabel gab es kostenlos dazu...

Ich bin mit dem Klangbild meiner neuen Lautsprecher tatsächlich schon jetzt sehr zufrieden und denke, wir werden sehr gute Freunde. Mir ist allerdings schon ein paar Mal eine stärkere Präsenz des Hochtons beim linken LS aufgefallen. Ich ging davon aus, dass die Aufstellung dafür verantwortlich ist, da die LS nicht die gleichen Abstände zu den Seitenwänden haben. Der Raum wurde akustisch auch noch nicht behandelt. Habe jetzt ein paar Tage gehört und fand es interessant, welche Auswirkungen der Raum hat...

Heute Morgen hat mich die stärkere Präsenz des Hochtons beim linken LS beim Hören aber mal wieder sehr stutzig gemacht und ich wollte das gezielt testen. Ist das wirklich (nur) der Raum???

Habe dann über den Rechner/YouTube einen 5 kHz Sinus laufen lassen und erst mal das Ohr direkt an den Hochtöner jeder Box gehalten. Links deutlich lauter.

Erster Schreckmoment: Oh, nein, rechter HT defekt? Lötstelle oder ähnliches? Den Balance-Regler benutzt und gezielt gehört. Links ist es lauter, rechts ist es leiser. Auch, wenn ich den Verstärker etwas lauter Stelle (Gleichlauf soll ja mitunter ein Problem darstellen) bleibt es dabei.

Habe dann mit der „dB meter lite“-App aus dem App Store getestet (iPhone 11). Links vom Hörer ausgehend ist der Hochtöner beim verwendeten Sinus ca. 8-10 dB lauter als rechts. Habe mehrfach gemessen und das Handy-Mikro direkt vor den Hochtöner oder auch mal direkt vor das daneben befindliche Wharfedale-Logo (hinter der Abdeckung) gehalten, um einen besseren optischen Referenzpunkt zu haben. Mikro 1-2 mm vor die Stoffabdeckung gehalten oder dagegen gedrückt, es bleibt dabei. Mehrere Versuche. Der Linke HT spielt bei dem Testton lauter.

Im nächsten Schritt habe ich die LS-Kabel aus den Boxen gezogen und einzeln gehört und gemessen. Also linken Kanal am Verstärker an linker Box sowie an rechter Box. Dann den rechten Kanal am Verstärker an rechter Box und an linker Box.

Ergebnis: der rechte Kanal am Verstärker spielt bei dem 5 kHz Testton ca(!) 10 dB leiser an jedem Lautsprecher, auch, wenn ich das jeweilige Kabel vertausche und immer nur einen Kanal teste. Natürlich schwankt die Anzeige des dB meter minimal und ist sicherlich nicht genau, ist ja keine professionelle Messtechnik. Aber es ist reproduzierbar und der rechte Kanal ist deutlich leiser. Beim normalen Hören von CDs fällt mir das mitunter gar nicht auf, wobei sich halt auch kein perfektes Stereobild einstellt (Raum!), bei anderen Aufnahmen ist sie Präsenz des linken LS aber eklatant (heute z.B. mit Patricia Barber, Mythologies, gehört). Deshalb der Test mit dem Sinus und er bestätigt es.

Kann das wirklich sein? Hängt es damit zusammen, dass der Billigverstärker von Cambridge explizit für 8 Ohm-LS freigegeben ist? Die Leistung von 25 Watt bei 8 Ohm (die Linton ist mit 6 Ohm angegeben) ist mehr als ausreichend. Tatsächlich verhält es sich so, dass ich im Bereich der akzeptablen Zimmerlautstärke extrem feinfühlig im Millimeterbereich am Lautstärkeregler drehen muss (nervt auch etwas), um nicht zu laut zu hören. Ich komme eigentlich nicht über 7-8 Uhr hinaus. Danach wird es zu laut. Außer bei ganz leisen Aufnahmen bei knapp 9 Uhr... Zu laut, natürlich nicht für mich, aber man will ja Rücksicht nehmen und oftmals nicht über gehobene Zimmerlautstärke hinaus. Und da die Linton grundsätzlich sehr gut geeignet für Leisehörer ist und tatsächlich auch schön dynamisch spielt, würde das auch für mich passen. Ich höre schon jetzt recht zufrieden, aber hier stimmt trotzdem etwas nicht. Und das hat erstmal nichts mit dem Raum zu tun.

Sorry für den langen Text [Edit: habe deutlich gekürzt]! Ideen, Meinungen dazu? Liege ich richtig und das liegt am Verstärker oder übersehe ich etwas?


[Beitrag von SandsOfTime am 16. Nov 2020, 10:01 bearbeitet]
Sockenpuppe
Gesperrt
#2 erstellt: 15. Nov 2020, 20:39
Betrifft dass nur die Höhen, wobei dass letzten Endes auch egal ist. Tüte den Verstärker wieder ein und schick den retour. Aber nochmal zum besseren Verständnis. Wenn du die Anschlüsse vertauscht, also den linken Lautsprecher an den rechten Kanal des Verstärkers anschließt, spielt dann der linke Lautsprecher leiser, bzw. wandert dann das Problem von recht nach links? Was ist mit dem Quellgerät. Dort auch mal die Anschlüsse (Chinch) rechts links vertauschen, aber bitte nicht im laufenden Betrieb!

Wenn dem Cambridge Probleme mit der minimalen Impedanz von 3,4 Ohm hätte, dürfte sich das anders äußern. Ich würde einfach davon ausgehen, dass das Gerät selbst einen weg hat. Bei dem Preis wird's keine Endkontrolle geben, so dass so etwas durchaus passieren kann. Kein Beinbruch, solange der Händler den Fehler anerkennt.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 15. Nov 2020, 20:48 bearbeitet]
SandsOfTime
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 17. Nov 2020, 22:16
Hallo Sockenpuppe,

vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.

Wie war das? Wer viel misst, misst Mist? In meinem Fall wohl leider zutreffend...

Das Problem wanderte mit, ja, auch am Folgetag beim nächsten ausführlichen Testdurchgang. Habe sowohl mit CD Player via Chinch (Musikstücke) als auch über PC über Miniklinke an Chinch gemessen (Testtöne). Leider war 100% reproduzierbar irgendwann nicht mehr der Fall. Großes Kino! In 2/3 der Fälle bleibt es aber dabei.... 🙄 Weiß nicht, wie oft ich schon Versuche gestartet habe.

Bestätigt vermutlich mal wieder, dass der Fehler meistens vor dem Gerät sitzt. Vielleicht ist die App und/oder das iPhone 11 aber auch ungeeignet. Keine Ahnung.

Gibt es hier ein günstiges und bewährtes Mikro, das für Raumakustikprojekte gerne empfohlen wird? Oder kann man da einfach etwas günstiges aus dem unteren Regal bei Thomann kaufen? Eine passende Software dazu, mit der ich auch einen simplen Lautstärkevergleich durchführen kann? Mikro und Stativ benötige ich wohl sowieso für die akustische Optimierung hier, wenn ich es halbwegs richtig machen will, richtig?

Danke und Gruß
Ben


[Beitrag von SandsOfTime am 17. Nov 2020, 22:28 bearbeitet]
Jazzy
Inventar
#4 erstellt: 20. Nov 2020, 22:44
Das Umik1 wird gerne genommen.
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