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Kabellose Audioübertragung+A -A |
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Autor |
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opv72
Neuling |
#1 erstellt: 19. Feb 2011, 19:20 | |
Hallo, ich suche weitergehende Informationen zur kabellosen Audioübertragung. Man findet überall im Web ein bisschen, aber ein richtiger Überblick fehlt mir. Mir geht es um die Geräteklasse im Preisbereich unter 100€, für die die Überwindung einer Wand kein Problem darstellt. Die Installation sollte später erweiterbar sein. Thematik: ein Stereosignal, also ein analoges NF-Signal (2 Kanäle) soll übertragen werden, ohne dass zusätzliche Kabel verlegt werden müssen (außer Stromversorgung). An der Signalquelle wird der Sender angeschlossen (Cinch/Klinke Eingang), und vor dem Verstärker/Lautsprecher kommt der Empfänger (Cinch/Klinke Ausgang). Zur Übertragung bietet sich Funk an. Danaben gibt es noch Infrarot, dafür muß aber Sichtkontakt bestehen. Für Übertragungen auf dem Stromnetz habe ich bisher kein Gerät gefunden. Gibt es sonst noch was? Analoge Funkübertragung gibt es auf 433mhz, 863mhz und 2,4ghz. Außerdem gibt es Lösungen im UKW/FM (Radio) Bereich, die jedoch maximal ein paar Meter reichen, aufgrund der Begrenzung auf 50 nW Sendeleistung. Gibt es weitere Frequenzen die genutzt werden? Die (obsolete) FM Übertragung auf 433mhz (433,05-434,79) soll bei 10mW ca. 30m weit reichen. Die FM Übertragung auf 863mhz (863,0–865,0) ist ebenfalls auf 10mW begrenzt, 2,4ghz (2,4-2,5) auf 100mW. Scheinbar gibt es keine standardisierte Kanalrasterung. Für 433mhz habe ich eine Quelle gefunden, die von 69 Kanälen (433,075–434,775) spricht. Es ergibt sich das Problem, dass die Geräte der verschiedenen Anbieter nicht kompatibel sind, falls sie keinem Schema zur Kanalrasterung folgen. Zudem unterstützen die Geräte, die ich mir angeguckt habe, meist nur 2 bis 3 Kanäle. Hat jemand Erfahrungen zur interoperabilität? Welche frequenzen sind besonders störanfällig? Welche Qualitätsunterschiede gibt es abhängig vom verwendeten Frequenzband? Wie sieht es im Vergleich zum UKW Radio aus? Die digitale Übertragung verspricht eine bessere Qualität. Die Geräte, die ich gefunden habe, nutzten alle das 2,4ghz Band. Einige Geräte nutzen Bluetooth als Übertragungsprotokoll. Bei anderen Geräten finde ich keine näheren Angaben. Für diese Geräte habe ich keinen Standard gefunden, weder für die Kanalrasterung, noch für die Signalkodierung bzw. das verwendete Protokoll (Fehlerkorrektur, Retransmit,etc. falls es sowas gibt). Daher befürchte ich, dass die Interoperabilität noch schlechter als bei den analogen Verfahren ist. Manche Geräte sollen eine Verzögerung von 0,5s haben, so dass ein paralleler Einsatz zum verkabelten System nicht wirklich möglich ist. Hat jemand erfahrungen zu Standards, Technik, Qualität und Interoperabilität? Gibt es Geräte, die ein WLAN nutzen können, AdHoc oder Infrastrukturmodus eines bestehenden WLANs? Bei den Bluetooth-Geräten bieten sich solche an, die Klasse 1 mit 100 mW und Reichweiten bis 100m unterstützen. Mit A2DP (Advanced Audio Distribution Profile) gibt eine herstellerübergreifende Technik. Bei Geräten, die jedoch nur die lizenzfreie SBC-Kodierung unterstützen, soll es zu deutlichen Qualitätseinbußen kommen. Kann wer sagen, wie sich SDC im Vergleich zu UKW Radio anhört? Gibt es überhaupt Geräte, die mp3 on the fly kodieren? So dass war es erstmal. Danke für's lesen! Wäre schön wenn jemand die eine oder andere Frage beantworten kann. Über Links freue ich mich auch. |
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AlexG1990
Inventar |
#2 erstellt: 23. Feb 2011, 23:33 | |
Hallo! für welchen Zweck soll die Funkübertragung dienen, bzw. welche Ansprüche hast du? Also mit dem Digital-Kram habe ich mich noch nie beschäftigt, aber ich habe einen analogen Funk-Kopfhörer im 863MHz-Band. Den könnte man auseinanderbauen und statt der KH-Treiber Chinch- oder Klinkenstecker anlöten. Die Empfangsbedingungen ist vergleichbar mit UKW, wenn man sich damit bewegt, dann kratzt es manchmal ganz kurz, aber im Nahbereich ist das ganze fast störungsfrei. D.h. ich habe selbst im Keller durch zig Wände noch brauchbaren Empfang. Der Rauschabstand ist mir absolut ausreichend (wird mit 50-60 dB angegeben). Von der "Klang" her gibt es da praktisch keine Verluste, der Frequenzgang ist weitgehend linear vom tiefen Bass bis in die Höhen... Großer Vorteil: NULL verzögerung, da analog... Meine Erfahrungen beziehen sich auf einen Funk-KH von Tevion/Aldi von 1999 ! Die Teile sind in der Bucht schon teilweise für 1 Euro zu bekommen, dann ist nur noch Bastelarbeit angesagt Ich habe jetzt noch keinen Kopfhörer verbastelt/auseinandergebaut, aber das hatte ich auch schon vor, geht natürlich... An sonsten kannst du bis auf eine Ausnahme UKW-Transmitter vergessen. Die haben keine Reichweite, rauschen und haben einen miserablen Frequenzgang... Es gibt zwar einen Trasmitter, der mit 50 MILLI-Watt sendet und einen vernünftigen Frequenzgang hat, aber ich weiß nicht, ob ich den hier nennen darf, der ist nämlich illegal! Außerdem würdest du damit im Umkreis von 300m den ganzen Wohnblock "befeuern" MfG Alex [Beitrag von AlexG1990 am 23. Feb 2011, 23:38 bearbeitet] |
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Lötdampfer
Stammgast |
#3 erstellt: 26. Feb 2011, 12:55 | |
Die Audioübetragung der meisten Audio/Videosender funktioniert im 2,4Ghz Bereich. Da aber die Sender und Empfänger meist mit total unzureichenden Antennen bestückt sind,bleiben von den wenigen mW Leistung leider nicht allzuviel übrig,was oft zu einer gewissen störempfindlichkeit führt.(nur durch die vollkommen falsch dimensionierten Antennen verursacht!) Wenn Du allerdings gerne bastelst, kannst Du mit diesen Sendern auch recht manierlich leben. Mit etwas Aufwand und ein wenig Fingerspitzengefühl kannst Du diesen Sendern und Empfängern gute Leistung abgewinnen, die eine sichere Tonübetragung gewährleistet. Hier mal ein Beispiel für so modifizierte Geräte. http://der-bastelbun...ntennen-umbauen.html und passendes Antennenmaterial http://der-bastelbun...olinear-antenne.html oder http://der-bastelbun...ntenne-vertikal.html oder wenns mit noch mehr Gewinn aber hässlicherer Optik sein darf/soll http://der-bastelbun...satzantenne-fur.html Geräte mit Blauzahnprotokoll solltest Du vergessen. Volldigitale Übertragung hat IMMER ein Problem. Hast Du durch eine kurze Störung einen auch nur minimalen Fehler in der Übetragung bricht diese schnell zusammen und Du kannst eine sichere Datenübertragung vergessen. Ähnlich schlechte Erfahrung macht derzeit der BOS Funkbereich mit der Digitalumstellung. Aber das ist ein anderes Thema [Beitrag von Lötdampfer am 26. Feb 2011, 18:10 bearbeitet] |
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opv72
Neuling |
#4 erstellt: 03. Mrz 2011, 09:27 | |
Danke für die Beiträge! :-) Ich habe zwischenzeitlich ein 2,4GHz FM System (MD 81883) ausprobiert: wenn kein WLAN in der Nähe ist, dann ist das durchaus brauchbar. Auch durch mehrere Wände. Sobald aber das 2,4 GHz Band von WLANs benutzt wird, hat man ein parmanentes und nerviges knacken. Das Gerät bietet eine Kanalauswahl, so dass man _ein_ WLAN umgehen kann. Auch durch die Ausrichtung der Empfangsantennte läßt sich das Problem minimieren. Sobald man aber in einem WLAN Ballungsraum ist, kann man es vergessen. Ich werde demnächst mal das 863MHz Band testen. Mal gucken wie verseucht das hier ist. |
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Lötdampfer
Stammgast |
#5 erstellt: 03. Mrz 2011, 21:38 | |
Im 800Mhz Bereich sollte es etwas ruhiger laufen, da das 2,4Ghz Band total mit allem möglichen Zeugs zugepropft ist. Von Wlan,Toröffnern,Audio/Videosendern,Datenlink bis hin zu Alarmanlagen(Funksender) ist in dem Bereich aller Müll anzufinden. Und die größte Problematik ist einfach eine fehlende brauchbare Nachbarkanalselektion der billigen Audiosender. |
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MartinP69
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 14. Mrz 2011, 06:42 | |
würde ich nicht empfehlen, es wird sowieso das Raumklima so stark verpestet! Wo es geht würde ich nur Kabel verwenden, auch wenn sie an der Wand entlang verlaufen sollten. |
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Lötdampfer
Stammgast |
#7 erstellt: 14. Mrz 2011, 10:19 | |
@Martin Ehe man sich über die wenigen Milliwatt des Videosenders einen Kopf macht,sollte man aus jedem Haushalt Microwellen,Plasma-TV,WLan,Handys und die schlimmsten "Umfeldsünder" schnurlose Telefone verbannen! Die sind viele Male schlimmer als solch kräpelige Videosender |
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AlexG1990
Inventar |
#8 erstellt: 14. Mrz 2011, 17:50 | |
Warscheinlich ist da nicht viel los. Die Frequenzen von 863-865 (?) MHz grenzen direkt an das obere Ende des UHF Band V für Analog-/DVB-T-Fernsehen an und sind extra für Audio-Funkanwendungen gedacht. Analog wird da mit 400kHz Hub gesendet, also gibt es da noch Ausweichmöglichkeiten, wenn die schwerhörige Oma von nebenan Musikantenstadl mit Funk-Kopfhörer hören muss... . Kleiner Spaß am Rande: Habe beim Durchkurbeln mit meinem Funkkopfhörer mal Fernsehton aus der Nachbarschaft empfangen (sehr schwach ausgesteuert). Dann mal am Fernseher durchgezappt und ja, da schaut jemand WDR! Dann habe ich meinen Sender angeschmissen und auf der Frequenz erstmal Metallica rausgeblasen Ihr glaubt nicht wie schnell der Sender aus der Nachbarschaft aus war ...um diese Bänder muss man Kämpfen! Lg Alex [Beitrag von AlexG1990 am 14. Mrz 2011, 17:51 bearbeitet] |
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