Ortofon OM-40 Gewicht

Der TP28 hat 12,5g, das OM40 laut Ortofon-Webseite mit Gewicht 5g, ohne 2,5g, Schrauben und Muttern etwa 1g, Compliance des OM40 35cu (ebenfalls auf der Ortofon-Webseite zu finden).
Gibt man das jetzt alles in einen entsprechenden Rechner ein, so liegt die zu erwartende Resonanzfrequenz mit und ohne Gewicht ungünstig... bei 6,4 oder 6,7 Hz.
Ein Herausnehmen des Gewichts macht also keinen Sinn, es ist und bleibt ein für diesen Tonarm (eigentlich) nicht geeignetes System.

Wenn's gut klingt (was durchaus so sein kann, denn diese ganze Rechnerei ist meist nur blanke Theorie, die Praxis sieht oft ganz anders aus), würde ich keinen Gedanken mehr daran verschwenden.

Ich wage zu bezweifeln, daß Du mit herausgenommenem Gewicht den Tonarm korrekt ausbalancieren und die korrekte Auflagekraft einstellen kannst.
Daß die OM-Serie grundsätzlich nicht an diesen Arm paßt bezweifle ich aber ebenso. Die Zeiten, wo die OMs für ULM-Tonarme optimiert waren (ULM = Ultra Low Mass), die sind schon lange vorbei. Damals hatten die OMs Nadelnachgiebigkeiten um die 35...40 rum, heute sind das eher 20...25. Also durchaus passend für einen mittelschweren Arm wie den TP28.
Wenn Du das OM40 also schon hast - einfach montieren und nicht weiter drüber den Kopf zerbrechen.
Wenn Du es noch nicht hast würde ich aber dennoch zu einem anderen Tonabnehmer raten weil man außerhalb des Ortofon-Portfolios für weniger Geld was Besseres kriegt. Ortofon ist leider ne ziemliche Hofapotheke geworden... Außerdem sind die OMs Auslaufmodelle weil man lieber die (bis auf Black und Black LVB) technisch de facto identischen aber noch teureren 2Ms verkauft. Sprich: die langfristige Verfügbarkeit von Original-Ersatznadeln für die OM und VM Serien ist eher fraglich...

Gruß
Andreas

Die 40er-Nadel des guten alten OM-Systems hat einen netten Gyger-Schliff und gilt als sehr langlebig, 1500 bis 2000 Stunden liegen da drin. Ausserdem ist das alte OM eines der gutmütigsten Systeme, was die Anschlusskapazitäten betrifft; man muss sich hier für einmal wirklich keine Gedanken über den Phono-Pre respektive die Phonosektion des Vollverstärkers machen (wobei hier mit der Phonobox ja eh ein einstellbarer Pre zur Verfügung steht).

In der Tat sind die offenbar nur noch in kleiner Zahl verfügbaren 40er-Nadeln schweineteuer geworden - sie ist inzwischen teilweise sogar teurer als eine 2M-Black-Nadel. Das ist krass. Ich hatte mein OM-40 vor zehn Jahren komplett für 280.- gekauft. Inzwischen gibt es als valable Nadelalternative (leider nur getippte) Shibata-Naden von Tonar für rund 160.-.

Ansonsten finde ich das OM-40 eine prima Sache. Klanglich ist es ausgesprochen neutral abgestimmt; schöne breite Bühne, auch Bass ist da, vielleicht etwas nüchtern im Vergleich zu wärmeren Systemen wie Shure, Grado, Empire & Co. In meinen Ohren macht es sich ganz formidabel mit einem Vollröhren-Pre. Seit letzterer da ist, habe ich so manche Tonabnehmer da ausprobiert - letztendlich (auch für mich etwas überraschend) durchgesetzt hat sich nicht das eigentlich für diese Aufgabe angedachte hochangesehene Shure V15V sondern das OM-40.

LG
Manuel

ja super, danke für eure Antworten. Ich habe das OM-40 schon und bin eigentlich klanglich sehr zufrieden damit. Ich habe ein Upgrade von der Nadel 20 auf besagtes OM-40 gemacht. Ja es war (viel zu?) teuer aber es ist ok für mich.
Zwischenzeitig hatte ich ein AT-VM95ML mit dem ich aber nie richtig warm geworden bin.
Wie würde sich denn diese schlechte Resonanz zwischen Tonarm und System bemerkbar machen? Ich habe gelesen, daß es z.B. zu Sprüngen kommen kann, bei tiefen Frequenzen... bisher ist mir diesbezüglich nichts unangenehm aufgefallen.

Grüße
Andreas

Observer01 (Beitrag #5) schrieb:

Wie würde sich denn diese schlechte Resonanz zwischen Tonarm und System bemerkbar machen? Ich habe gelesen, daß es z.B. zu Sprüngen kommen kann, bei tiefen Frequenzen...

Ach, gar nicht Andreas, die OM-Systeme sind schon seit den 1980ern eine klassische Kombi mit den damals aktuellen Thorens-Tonarmen, auch dem TP-28. Gefühlt an zwei von drei TD-280ern ist so ein OM montiert. Gewicht bitte drinnen lassen, passt.



Grüße, Brent

Observer01 (Beitrag #5) schrieb:

Wie würde sich denn diese schlechte Resonanz zwischen Tonarm und System bemerkbar machen? Ich habe gelesen, daß es z.B. zu Sprüngen kommen kann, bei tiefen Frequenzen... bisher ist mir diesbezüglich nichts unangenehm aufgefallen.

Das Tonabnehmersystem kann zu zittern anfangen und schlimmstenfalls aus der Rille fliegen...

... aaaber: das wird mit Sicherheit bei dir nicht passieren, denn dazu müsstest du auf deinen Schallplatten eben genau diese Resonanzfrequenz über mehrere Sekunden anhaltend drauf haben... und das hat keine Schallplatte der Welt... außer Testplatten, die für solche Test gemacht sind.

Und jetzt zitiere ich mich jetzt nochmal selbst: wenn's gut klingt, würde ich keinen Gedanken mehr daran verschwenden.

Daß die Nadel aus der Rille fliegt muß schon eine grobe Fehlanpassung vorliegen und die liegt hier nicht vor.
Außerdem haben die Ortoföner traditionell ganz gute Dämpfergummis, die da vieles ausbügeln können.
Also, don't worry - listen...

Gruß
Andreas

ok, dann danke nochmal.

Gruß
Andreas