Tonabnahmer falsch justiert oder defekt?

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Kontrapunkt2006
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 27. Apr 2022, 13:19
Liebes Forum,

von einem ortsansässigen Hifi-Händler habe ich küzrlich einen Technichs 1210er samt Ortofon Bronze Tonabnehmer erworben. Eigentlich wollte ich ein einfacheres Audio Technica-System, das aber nicht lagernd war – das Angebot des Händlers, mir das Bronze-Teil fachgerecht zu montieren, hat mich dann davon überzeugt, etwas mehr zu investieren (wollte sicher gehen, hab sowas noch nie gemacht).

Nun scheint mir aber, dass der Tonabmehmer falsch montiert oder defekt ist. Der Nadelhalter scheint leicht geneigt, die Nadel selbst etwas aus dem Lot. Ich habe zum Vergleich ein Ortofon Red montiert, was mechanisch passt, da sieht alles normal aus.
Ich weiß, sowas lässt sich anhand von Bildern schlecht beurteilen, aber könnt Ihr einen Blick auf die Fotos werfen? Spinne ich, oder ist da was schief?

Klanglich kann ich keinen Schaden fest stellen – das Bronze klingt etwas voller als das Red, aber auch nicht um Welten besser.

Danke für Eure Hilfe!

Ortofon Bronze (defekt?)
Ortofon Red
wintertaler
Stammgast
#2 erstellt: 27. Apr 2022, 13:37
Das erste Foto sieht in der Tat verdreht aus. Da stimmt wohl der Azimuth nicht.
Lässt sich der SME-Anschluss evtl. verdrehen? Denn am Tonarm scheint es ja nicht zu liegen.Sonst müsste das Red auch schief stehen.


[Beitrag von wintertaler am 27. Apr 2022, 13:40 bearbeitet]
schmiddi
Inventar
#3 erstellt: 27. Apr 2022, 14:09
Es sieht wirklich so aus, als ob das Bronze etwas schief steht. Allerdings ist das Red zu sehr von der seite fotografiert, so dass ich nicht sagen könnte ob das Red grade ist.
Mache doch vom Red auch mal das foto genau von Vorn, wie beim Bronze.
Kontrapunkt2006
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 27. Apr 2022, 14:32
Ich hab jetzt beide nochmal möglichst aus gleicher Position fotografiert. Das Bronze sieht jetzt nicht mehr ganz so daneben aus wie auf dem ersten Foto, aber immer noch nicht so "normal" wie das Red ... sorry für die rein intuitive Beschreibung, aber ich hab nicht viel Erfahrung mit unterschiedichen Tonabnehmern. Mir ist die leichte Schiefstellung, vor allem aber der ungewöhnich geringe Abstand des Nadelhalters zur Platte im Laufenden Betrieb aufgefallen. Beim Vergleich mit dem Red sah alles normal aus. Nun weiß ich nicht, ob die Systeme sich schlicht verschieden verhalten, oder ob was nicht stimmt. Bin sehr dankbar für Eure Hinweise. Ach ja: gewogen habe ich, Auflagegewicht 1,6 g, das kann's eigentlich nicht sein.

Grüße von Eike

Ortofon Bronze
Ortofon Red
13mart
Inventar
#5 erstellt: 27. Apr 2022, 14:35
Wenn es der gleiche Tonarm ist und nur der Nadeleinschub getauscht wurde,
ist ein Verdrehen desselben nicht möglich. Ob der Diamant komplett senkrecht
steht oder nicht, lässt sich mit solchen Fotos nicht beurteilen.

Gruß Mart
einstein-2
Inventar
#6 erstellt: 27. Apr 2022, 14:39
Hallo
Also, Du hast beide Systeme, das Red und das Bronce identisch montiert. Dann müssten beide gleich schief stehen. Beide liegen ja am Headshell unten plan auf, eine unterschiedlich schiefe Montage ist demzufolge nicht möglich. Das Einzige, was möglich ist, ist, dass sich das Headshell in der Aufnahme durch Spiel leicht verdrehen lässt und demzufolge unterschiedlich schräg steht. Bei Deinem Plattenspieler lässt sich leider der Azimuth nicht einstellen. Aber es gibt anscheinend im Zubehörhandel Headshells wo man den Azimuth einstellen kann.
wintertaler
Stammgast
#7 erstellt: 27. Apr 2022, 14:41
Ach so. Da wurde am selben TA nur die Nadel getauscht? Ich hatte das so verstanden, das die beiden TAs auf unterschiedlichen Headshells montiert sind.
Kontrapunkt2006
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 27. Apr 2022, 14:48
Genau, es wurde nur die Nadel getauscht. Meiner Ansicht nach müssten dann beide gleich auf der Platte aufliegen, da die Einschübe mechanisch identisch sind (meines Wissens). Die Halterung der Bronze-Nadel ist jedoch eindeutig näher an der Platte – ich dachte zuerst, die würde vielleicht sogar aufliegen. Die Neigung ist schwer zu beurteilen, zumal ich keinen Spiegel zur Hand habe ...
einstein-2
Inventar
#9 erstellt: 27. Apr 2022, 14:51
Hallo Themenstarter
Mach den Spiegeltest. Diese Ortofon 2M Systeme haben ja vorne zwei markante Kanten, welche zur Platte senkrecht stehen sollten. Nimm einen Spiegel, lege diesen auf den Plattenteller und senke das System mit der Nadel auf den Spiegel. Schaue nun von oben auf die Vorderkante von System. Nun siehst Du auf dem Spiegelbild auch diese Vorderkante. Und diese darf dann keinen Knick machen, sondern gerade fortlaufend sein. Sollte ein Knick vorhanden sein, stimmt was mit dem Tonarm nicht. Ich würde dies dann reklamieren.
Kontrapunkt2006
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 27. Apr 2022, 16:05
Den Spiegel-Test hätte ich gerne schon gemacht, aber es ist gar nicht so leicht, einen kleinen Spiegel zu finden ... aber danke, ich hab's jetzt mal mit einer CD probiert. Nach meinem Eindruck ist die Nadel schief im Halter.

DSC01632
DSC01633
MOS2000
Inventar
#11 erstellt: 27. Apr 2022, 16:41
Da ist oben - vor allem rechts zum TK noch ein riesen Spalt.
Ich denke der Einschub hat "noch nicht Klick gemacht" - irgendwie sollte er noch nen Milimeter reingehen und dann auch grade sitzen.
Etwas Nachdruck anwenden, aber mit Gefühl, keine Gewalt!

Wenns klick macht sollte alles passen.
Wenns nicht klickt, dann ist vielleicht irgendwo ein Grat am Einschub des Bronze...mal genau gegen den Red Einschub sichten.

Liebe und Grüße
MOS2000
Jazzy
Inventar
#12 erstellt: 27. Apr 2022, 20:04
Die Nadel ist schief. Würde ich reklamieren beim Händler.
Black_Cat_85
Inventar
#13 erstellt: 27. Apr 2022, 21:27
Ortofon gibt eine Range von +/- 5° für den Azimuth an, innerhalb dessen ist es kein Reklamationsgrund.
Der Händler hat u.U. nach Nadelträger Justiert und den Azimuth via Nutzsignal bzw. Fozgometer optimiert, ergo alles richtig gemacht.

VG
BC
einstein-2
Inventar
#14 erstellt: 28. Apr 2022, 02:24
Hallo BC
Wo und wie kann man den Azimuth an diesem Plattenspieler einstellen. Diese +- 5° Toleranz wo da angesprochen wurden, beziehen sich auf einen schief eingebauten Nadelträger (Cantilever), nicht aber wie hier auf einen komplett schiefen Nadeleinschub. Wie soll der Händler da was justiert haben, etwa durch Herumfeilen? Dies wäre dann sowieso Murks hoch drei. Und ein Händler, welche sich die Zeit nimmt, mit einem Fozgometer herumzulaborieren gibt es höchstwahrscheinlich nicht. Dies macht höchstens ein ambitionierter High-End Fan.


[Beitrag von einstein-2 am 28. Apr 2022, 02:54 bearbeitet]
holger63
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 28. Apr 2022, 08:21
Ich sehe da in erster Linie tatsächlich einen schiefen Nadelträger.
einstein-2
Inventar
#16 erstellt: 28. Apr 2022, 08:25

holger63 (Beitrag #15) schrieb:
Ich sehe da in erster Linie tatsächlich einen schiefen Nadelträger.

Hallo
Der Nadelträger (Cantilever) ist meiner Ansicht nach nicht schief, es hängt der komplette Nadeleinschub schief im System. Daher der sichtbare Spalt auf der rechten Seite.
holger63
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 28. Apr 2022, 08:38
Screenshot_20220428_083633_com.android.chrome

Also für mich ist das schief..
einstein-2
Inventar
#18 erstellt: 28. Apr 2022, 08:42
Hallo
Sorry, jetzt sehe ich es auch, der Nadelträger inklusive Diamant total verdreht, schief. Und dann kommt ja noch der Spalt auf der rechten Seite hinzu, welcher den Effekt noch verstärkt.Ein Unding. Ich würde das ganze System reklamieren. Was ich nicht verstehe, wo kommen diese Toleranzen her. Die diversen Nadeleinschübe kommen alle aus ein und demselben Spritzgusswerkzeug, da bewegen sich die Toleranzen im Tausendstel Millimeterbereich. Ich habe seit knapp zehn Jahren den 2M Red, mit dem Blue und Black Nadeleinschub, alle drei passen wie eine Eins. Es sieht mir so aus, als wenn da jemand rumgemurkst hätte.


[Beitrag von einstein-2 am 28. Apr 2022, 08:56 bearbeitet]
Kontrapunkt2006
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 28. Apr 2022, 09:47
Ich danke Euch ganz herzlich, dass ihr Euch meinem Problem so nachhaltig und gut informiert gewidment habt. Ich scheine also nicht ganz bekloppt zu sein ... Habe jetzt dem Händler geschrieben und mir erlaubt, die Vergrößerung von Holger63 und das Wording von einstein-2 als Argumentationshife einzusetzen (neben diversen anderen Fotos, natürlich) Ich halte euch auf dem Laufenden!
Kontrapunkt2006
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 28. Apr 2022, 16:55
... das System wird durch Ortofon ausgetauscht. Hatte offenbar tatsächlich einen Hau. Nochmals vielen Dank für Eure Untersützung!

Schönen Abend, Eike
holger63
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 28. Apr 2022, 17:56
Na bitte, dann hat es ja was gebracht.. Schön, daß Ortofon da offenbar schnell reagiert.
Dan_Seweri
Inventar
#22 erstellt: 03. Mai 2022, 07:25
Naja, das Nadelträgerröhrchen ist einfach etwas verdreht in den Einschub eingebaut. Mit etwas handwerklichen Geschick und einer guten Feinmotorik kann man sowas in 5 Minuten richten: Nadelträgerröhrchen mit einem Zahnstocher von hinten nach vorne herausdrücken und und dann einfach in korrekter Orientierung wieder einbauen. Insgesamt kein besonders wildes Problem.

Rätselhaft ist, wie der Händler die Verdrehung übersehen konnte. Und wie sowas bei Ortofon durch die Endkontrolle schlüpfen konnte. Ich hatte ein vergleichbares Problem schon mal beim VNL-Tonabnehmer von Ortofon erlebt, der anfänglich als Promo-Aktion mit drei Einschüben erhältlich war. Bei zwei von den drei Einschüben war die Nadel verdreht.

Ortofon VNL Nadeln 2
Ortofon VNL Nadeln 1
wintertaler
Stammgast
#23 erstellt: 03. Mai 2022, 07:42
Das ist doch Massenware und bestimmt im Akkord gefertigt. Da passieren schon mal Fehler. Aber wenn der Hersteller kostenlosen Ersatz bereitstellt, ist doch in Ordnung. Selbst reparieren ist halt so ne Sache. Geht das schief ist die Garantie futsch. Und für First Class Handmade mit ausgiebiger Endkontrolle muss man halt mehr ausgeben. Ist leider so.
Dan_Seweri
Inventar
#24 erstellt: 03. Mai 2022, 08:23
Vielleicht richtet der Vertrieb den verdrehten Einschub selbst wieder her. Wir wissen es nicht. Ist auf jeden Fall kein großes Ding. In der Preisklasse des 2M Bronze kann man sich natürlich schon guten Gewissens auf offiziellem Weg helfen lassen.

Im Fall der VNL-Einschübe habe ich vom Verkäufer einen Rabatt bekommen und die Einbaulage der Nadelträgerröhrchen in Eigenregie korrigiert. Dies war schneller und weniger Arbeit, als eine Reklamationsendung zu verpacken und zur Post zu tragen.
wintertaler
Stammgast
#25 erstellt: 03. Mai 2022, 08:47

Dan_Seweri (Beitrag #24) schrieb:
In der Preisklasse des 2M Bronze kann man sich natürlich schon guten Gewissens auf offiziellem Weg helfen lassen.


Völlig richtig. War mein Fehler. ich hatte die beiden Ortofons vertauscht. Ein 2M Bronze sollte in der Tat 100% korrekt ausgeliefert werden. (Ein 2M Red aber auch).
Kontrapunkt2006
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 09. Mai 2022, 09:15
Das neue Bronze ist inzwischen da und nach meiner optischen Wahrnehmung einwandfrei justiert. Hinzu kommt, das Verzerrungen, die bei einzelnen Platten aufgefallen sind, jetzt nicht mehr auftreten. Ob das jetzt an der neuen Nadel liegt oder daran, dass die Platte mit der defeten Nadel ordentlich geputzt wurde, weiß ich nicht – aber Hauptsache jetzt geht alles
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