DL-110 an DP-37F ersetzen?

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AmiWave
Neuling
#1 erstellt: 28. Jun 2020, 20:43
Hallo zusammen,

nachdem ich dieses Jahr schon zwei LPs geschenkt bekommen habe, befasse ich mich nach langer Zeit mal wieder mit meinem Plattenspieler. Die LPs sind übrigens Steven Wilson - Transience und Pink Floyd - Dark Side of the Moon - beides als 180g Version.

Ausgepackt, Plattenspieler angeschaltet, Kopfhörer an den Verstärker angesteckt und gespannt gelauscht. Allerdings bin ich etwas enttäuscht ob des Klangs. Mir fehlt da etwas die Klarheit und die Höhen, die ich erwartet hatte. Jetzt denke ich darüber nach, woran das wohl liegt.

Die verwendeten Komponenten:
Plattenspieler: Denon DP-37F (von 1985)
Tonabnehmer: Denon DL-110 (müsste von 1990 sein, aber seither nicht mehr so oft in Gebrauch)
Verstärker: Luxman A-353 (1994)
Kopfhörer: Beyer DT 880 (ca. 2010)

Ihr seht, alle nicht mehr die Jüngsten. Mein Verdacht bzgl. des Klangs fällt aber zunächst auf den TA. Auch wenn ich nach 1990 (wegen CD, SACD etc.) sicherlich nicht mehr als 1 LP pro Woche damit gehört habe, dann sind das doch locker über 1.000 Stunden. Also recherchiert, ob es den DL-110 noch gibt. Tatsächlich ist er noch erhältlich - für schlappe 248 EUR. Letztes Mal habe ich den noch für 110 DM bekommen

Meine Frage:
Lohnt es sich, diese Summe dafür auszugeben oder gibt es etwas Vergleichbares auch günstiger? Oder gleich einen neuen Plattenspieler - der DP-37F gibt nämlich auch schon leichte Brummgeräusche von sich (Trafo?). Wobei mir der DP-37F optisch schon ziemlich gut gefällt (Rosenholz).

Was meint ihr? Bin für Eure Erfahrungen und Tipps dankbar!

Viele Grüße
Ami
Wuhduh
Gesperrt
#2 erstellt: 28. Jun 2020, 21:35
Hallo !

Wennde damals das DL110 zu dem Schleuderpreis in DM gekauft hattest, dann biste ja auch schon ein Analog-Oldie !

Das der Luxman leider zuviel pF am MM-Eingang hat, würde ich an Deiner Stelle über ein Retipping für ca. 100,00 Euro mit einer elliptischen Nadel nachdenken, wenn der Nadelträger und - gummi noch okay sein sollten. Sowas wird ja irgendwie vorher geprüft.

MfG,
Erik
Yamahonkyo
Inventar
#3 erstellt: 28. Jun 2020, 23:48
Guter Vorschlag, stimme zu.

Gruß Roland
evilknievel
Inventar
#4 erstellt: 29. Jun 2020, 10:19
Hallo,

wenn der Plattenspieler lange gestanden hat, würde ich zuerst die Einstellung gemäß Beriebsanleitung überprüfen.
Außerdem würde ich die Nadel reinigen. Um etwaige Verkrustungen zu beseitigen ist ein Schmutzradierer aus dem Drogeriemarkt gut zu gebrauchen.
Von hinten nach vorne durchziehen und danach mit dem Nadelpinsel abstauben.

Das Brummen: Verdächtig ist sehr gerne der Übergang vom Kabel zum Cinchstecker, durch Kabelbruch. Abknipsen und neue Stecker anlöten ist dann die Devise.
Hat das Massekabel einen Kabelschuh? Falls ja, abknipsen und das nackte Kabel mit GND des Verstärkers verbinden.
Headshell abziehen und neu aufstecken könnte man auch versuchen. Auf den Pins hin und herschieben (vorsicht) um die Kontakte anzuschleifen.
Sollte dies nicht helfen, muß man tiefer in die Materie einsteigen, wobei der Trafo eher unverdächtig erscheint.
Sollte kein Massefehler vorliegen und auch der Verstärker als Störquelle ausscheiden, hast du ein ausgewachsenes Problem.

Gruß Evil


[Beitrag von evilknievel am 29. Jun 2020, 10:27 bearbeitet]
akem
Inventar
#5 erstellt: 29. Jun 2020, 19:36
Beim Phonoeingang des Verstärkers ist nicht zufällig MC eingestellt? Dann klingt das DL 110 natürlich dumpf...

Gruß
Andreas
AmiWave
Neuling
#6 erstellt: 29. Jun 2020, 20:00
Retipping kannte ich noch nicht - hört sich irgendwie an wie runderneuerte Reifen ...
Ist das für 100 Euro zu empfehlen, auch wenn man den DL-110 gerade im Angebot für 198 Euro bekommt?

Wegen Brummen habe ich wohl nicht genau genug beschrieben:
Das Brummen kommt nicht über die Lautsprecher, sondern ist nur am Plattenspieler direkt zu hören.
(Besonders gut, wenn man an der Abdeckhaube lauscht )
Es ist auch zu hören, wenn der Plattenspieler ausgeschaltet ist. Erst wenn man den Netzstecker zieht, ist es weg. Ist eigentlich auch zu leise, um zu stören, wenn Musik läuft. Ich dachte nur, vielleicht geht da bald noch mehr kaputt?

Eingang am Verstärker habe ich geprüft: Steht auf MM.
Wäre für den Luxman ein echter MM-TA die bessere Wahl?

Gruß, Ami
Wuhduh
Gesperrt
#7 erstellt: 29. Jun 2020, 20:55
Nabend !

Der Netztrafo resoniert aus unbekannten Gründen.

Nein, kein MM an Phono, weil höchstwahrscheinlich Abschlußkapazität zu hoch. Wert habbich vergessen.

200 Euro neu wäre eine Option, weil olles System u. U. verkauft werden kann.

Deine Entscheidung.

MfG,
Erik
hpkreipe
Inventar
#8 erstellt: 01. Jul 2020, 19:10
Hi,

das DL 110 ist ein High Output MC, ist an MM zu betreiben und sollte (!?) mit hohen Eingangskapazitäten gut zurechtkommen. Aber tatsächlich - sofern möglich am Luxman überprüfen, ob der auf MC gestellt ist.

Zum Trafobrummen, der ist ggf einfach erst einmal festzuschrauben ggf. mit etwas Gummi als Dämpfungsunterlage, es können aber auch gerne Schaltungen das Brummen anfangen wenn Kondensatoren altersschwach geworden sind.

Wenn Du es Dir wirklich zutraust, das Gerät zu öffnen, dann schau einmal, ob Du erlauschen kannst, ob das Brummen wirklich aus dem Trafo oder einer anderen Ecke kommt. Das ist gefährlich, das offene Gerät und den Netzstecker eingesteckt zu haben - im Zweifel, such Dir jemanden der sich damit auskennt!!!
AmiWave
Neuling
#9 erstellt: 09. Jul 2020, 21:16
Hallo,

ich wollte mich jetzt mal an das Öffnen des DP-37F heranwagen.

Aber bevor ich da was kaputt mache, frage ich lieber:
Öffne ich den Spieler unten (da ist so eine Art verschraubte Pressspanplatte - aber die Gerätefüsse sind irgendwie im Weg) oder oben (also praktisch den Plattenteller abmontieren)?

Bzgl. Retipping oder Ersatz-TA nochmal eine Frage:
Der DL-110 kostet gerade "nur" 193 EUR. Es gibt auch den DL-103 für 216 EUR.
Wäre der DL-103 eine Alternative oder passt der DL-110 besser zum DP-37F?

Viele Grüße
Ami
evilknievel
Inventar
#10 erstellt: 09. Jul 2020, 22:01
Ich hab ja "nur" den DP45 und es ist lange her, daß ich da dran war.

1. Teller abnehmen, läßt sich nach oben rausheben.
2. Tonarm verrigeln, optional Headshell und Gegengewicht abschrauben.
3. Dreher umdrehen und auf die geschlossene Haube legen. Boden abschrauben, Füße zuerst.

gefahrlos anmelden und Service Manual runterladen:
https://www.vinylengine.com/library/denon/dp-37f.shtml
Seite 11 die Explosionszeichnung, Motorbefestigung dürften die Schrauben 26/27 sein. Fraglich ob man da so ohne weiteres drankommt oder ob da noch eine Platine drüberliegt.

Gruß Evil
hpkreipe
Inventar
#11 erstellt: 11. Jul 2020, 13:30
Hi,

zum dumpfen Klang: Wenn sich das mit dem Säubern und dem Reinigen der Kontakte nicht geben sollte. Wäre ich vorsichtig mit den Erwartungen beim reinen Retippen, denn wenn die Dämpfungseinheit nicht mit ausgewechselt wird, könnte es sein, dass sich hinterher nicht viel ändert.

Ideal wäre es den Tonabnehmer vorher mittels eines zweiten Drehers an dem gegebenen Verstärker zu testen und zwar im Vergleich zu den dort noch guten anderen Tonabnehmer am Testdreher, dann mit dem suspekten DL110, perfekt ist natürlich eine Aufnahme zu machen und dann noch eine Inspektion der DL Nadel mit einem Mikroskop.

Ich würde direkt ein neues DL110, bzw. bestimmt sogar einen anderen Tonabnehmer wählen, da für mich das eben der Spaß an diesem Hobby ist.


[Beitrag von hpkreipe am 11. Jul 2020, 13:39 bearbeitet]
akem
Inventar
#12 erstellt: 12. Jul 2020, 15:04

AmiWave (Beitrag #9) schrieb:
Wäre der DL-103 eine Alternative oder passt der DL-110 besser zum DP-37F?

Im Prinzip passen beide nicht an den Tonarm des Denon, das DL 103 aber noch sehr viel weniger. Ich hab damals ein paar TAs am DP 37 durchprobiert und bin an einem ADC XLM oder ZLM oder was das war hängengeblieben. Am besten also ein MM mit einer möglichst hohen Nadelnachgiebigkeit. Alles andere erzeugt eine latente Rauigkeit im Klang (im Prinzip Abtastverzerrungen).

Wenn Du den Teller abnimmst, achte bitte peinlichst genau darauf, den schwarzen Magnetstreifen auf der Unterseite des Tellers nicht zu beschädigen. Teller exakt senkrecht hochziehen. Wird der Magnetstreifen beschädigt, ist der ganze Dreher Elektroschrott!! Ersatz jibbet nicht mehr...

Gruß
Andreas
AmiWave
Neuling
#13 erstellt: 27. Okt 2020, 21:45
So, nachdem ich im Sommer mehr draußen war als drinnen Schallplatten zu hören, habe ich mich jetzt doch dazu entschieden und habe einen neuen DL-110 gekauft.
Habe ihn selbst montiert und so gut es ging, eingestellt und ausgerichtet ...
Dann gespannt die erste LP aufgelegt und ... ja, deutlich besser als vorher :-)

Was mir beim Basteln noch aufgefallen ist: Das Cinch-Kabel des DP37-F reicht nicht ganz bis zum Verstärker. Daher habe ich ein "Verlängerungskabel" drangemacht und außerdem auch das Erdungskabel per Lüsterklemme verlängert und am Verstärker angeklemmt. Sieht irgendwie nicht so professionell aus.
Gibt es hierzu noch Empfehlungen, wie man bei zu kurzem Kabel am besten vorgeht?

Viele Grüße
Ami
holger63
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 28. Okt 2020, 18:33
Ist denn das Kabel am Denon fest? Wenn ja, dann musst du löten, oder eben verlängern, wie du es gemacht hast. Oder näher an den Verstärker ran..
Das 110 ist ein MC und damit also kabelunempfindlicher als MMs, die Masseleitung zu verlängern ist sowieso egal. Also alles ok..
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