Ziemlich sichere Plattenbügel-Variante

+A -A
Autor
Beitrag
eStyle
Inventar
#1 erstellt: 12. Mrz 2018, 10:51
Hallo alle zusammen,

da ich scheinbar ein Pechvogel bin und egal, ob ich Platten aus heutiger Zeit neu kaufe oder Platten von früher, erwische ich hin und wieder mal Platten, die stark bis sehr stark gewellt sind. Dabei ist es vollkommen egal, ob ich gebrauchte oder noch verschweißte Platten kaufe. Vielleicht habe ich einfach etwas Pech in der Hinsicht. Viele Platten lassen sich noch abspielen, aber es sieht teilweise sehr ungesund für die Nadel aus und je nach Stärke der Wellung hört man bei einigen auch die Geräusche der Nadel, während sie heftig auf und ab fährt.
Ich habe lange überlegt, ob ich mir den Vinyl-Flat besorgen soll oder es mal selbst ausprobiere, die Platte irgendwie plan zu bekommen. Im Internet und auch hier im Forum gibt es ja nun genug Tipps und Tricks, wie man dies machen kann. Da ich keine Lust hatte, so viel Geld für den Vinyl-Flat auszugeben (Import, daher auch noch Zollgebühren etc.), habe ich mich für die Backofen-Variante entschieden. Jedoch etwas anders als überall im Netz beschrieben und daher dachte ich mir berichte ich euch mal von meinen Erfahrungen und teile sie mit euch, für diejenigen, die eventuell das gleiche Problem haben wie ich.

Da ich noch meinen defekten MCCrypt Plattenspieler (Technics China-Kopie) rumliegen habe, bin ich auf die Idee gekommen, die verwellte LP nicht mit Glas zu beschweren (Sandwich-Methode), sondern mit dem Plattenteller des MCCrypt. Warum fragt ihr euch? Ganz einfach - da der Plattenteller außen einen schmalen Ring hat, der leicht erhöht ist und ca. 1mm höher steht als die restliche Fläche des Tellers. Dieser äußere Ring hat fast genau die Breite des äußeren Bereiches einer LP, wo sich die Einlaufrillen befinden. Somit ist dies sehr hilfreich, wenn eine LP die Temperatur im Backofen doch mal nicht aushalten sollte. Dann würde nämlich quasi nur der Rand der LP platt gedrückt werden, aber nicht der Rest mit den Rillen, wo sich die Musik befindet. Im schlimmsten Fall ist der Einlaufbereich ruiniert, aber da wo sich die Musik befindet, noch alles in Ordnung und mit etwas Glück die LP sogar plan. Wenn man nämlich die Sandwich-Methode mit den zwei dickeren Glasplatten macht, liegt das Glas ja komplett auf und würde irgendwann eventuell die komplette LP, somit auch die kompletten Rillen platt drücken und die LP wäre hin. Zusätzlich zum Erschweren nehme ich noch eine nicht verwendete MDF-Platte aus einem Regal und staple da noch 2-3 Teller drauf, weil der Plattenteller allein nicht wirklich viel wiegt. Die LP lege ich übrigens ebenfalls auf eine mit Backpapier ausgelegte MDF-Platte, die ich einfach auf den Boden des Backofens lege. Bevor der Plattenteller dann auf die LP kommt, lege ich zum Schutz natürlich auch nochmal Backpapier drüber. Das Ganze lasse ich nun bei maximal 50-55°C für 50-60 Minuten im Backofen verweilen. Anschließend schalte ich den Backofen aus und lasse es entweder über die Nacht komplett bei geschlossener Backofentür im Backofen langsam abkühlen oder nehme die LP frühestens nach 2-3 Stunden bereits aus dem Backofen, wenn ich es doch mal eilig habe.

Ich habe mit dieser Variante bereits sechs Platten "gebügelt" und keine davon ist in irgendeiner Art und Weise beschädigt worden. Auch der Klang wurde keineswegs beeinflusst. Ganz im Gegenteil, sogar die Nebengeräusche der Berg und Talfahrt der Nadel sind nun verschwunden, da die Nadel ja kaum noch auf und ab fahren muss. Je nach Stärke der Wellung und Plattenstärke (120g, 180g usw.), habe ich natürlich leicht unterschiedliche Ergebnisse. Zu 80% jedoch habe ich hinterher fast komplett plane Platten und im schlimmsten Fall eine deutlich weniger gewellte Platte, die sich nun deutlich besser abspielen lässt. Im Zweifel kann man den Vorgang auch noch einmal wiederholen, um das Ergebnis eventuell noch ein Stück verbessern zu können. Allerdings würde ich es nicht öfter als maximal zweimal machen, um nicht unnötige Risiken einzugehen.

Zusammenfassung:


  1. MDF-Platte oder ähnliches auf den Boden des Backofens legen
  2. MDF-Platte mit Backpapier auslegen
  3. Schallplatte drauflegen (Schallplatte muss sauber sein!)
  4. Schallplatte mit Backpapier abdecken
  5. Plattenteller einer China-Kopie vom Technics Plattenspieler mit der oberen Seite nach unten auf die
    Schallplatte legen (Plattenteller bekommt man als Ersatzteil, z.B. hier
  6. Eine weitere MDF-Platte oben drauflegen
  7. Zum Erschweren 2-3 Teller darauf stapeln
  8. Für 50-60 Minuten bei maximal 50-55°C im Backofen "backen"
  9. Backofen abschalten und Schallplatte bei geschlossener Backofentür im Ofen abkühlen lassen
  10. Frühestens nach 2-3 Stunden herausnehmen, am besten über die Nacht sogar im Ofen lassen


Natürlich übernehme ich keinerlei Verantwortung, falls doch mal eine Schallplatte dadurch zerstört werden sollte und ich gebe auch keine Garantie dafür, dass es definitiv bei jeder Schallplatte funktioniert. Ich kann nur sagen, dass es bei meinen sechs Platten bisher bestens geklappt hat.

Nun wünsche ich euch viel Spaß und vor allem Erfolg beim Ausprobieren!


[Beitrag von eStyle am 12. Mrz 2018, 11:02 bearbeitet]
WBC
Gesperrt
#2 erstellt: 12. Mrz 2018, 11:10
Danke Dir für die Weitergabe Deiner Erfahrungen - sollte ich mal irgendwann einen passenden Plattenspieler/Plattenteller ergattern können, werde ich das mal ausprobieren...
audiosophos
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 12. Mrz 2018, 11:25
Also ich hätte äußerste Bedenken, dass auch die Rillen "arbeiten".

Ich habe eine einzige Platte, die nicht eben ist. Und die habe ich gebraucht gekauft.

Aber in der Tat kaufe ich kein Vinyl im Sommer.
eStyle
Inventar
#4 erstellt: 12. Mrz 2018, 12:06

WBC (Beitrag #2) schrieb:
Danke Dir für die Weitergabe Deiner Erfahrungen - sollte ich mal irgendwann einen passenden Plattenspieler/Plattenteller ergattern können, werde ich das mal ausprobieren... ;)


Sehr gerne!
Hier ein sehr geeigneter Plattenteller, der meinem sehr ähnelt und auch diesen äußeren erhöhten Rand besitzt: Klick!


audiosophos (Beitrag #3) schrieb:
Also ich hätte äußerste Bedenken, dass auch die Rillen "arbeiten".


Also ich habe sogar meine sehr wertvolle "Linkin Park - Hybrid Theory (RSD Limited Edition)" auf diese Art und Weise gebügelt und nun kann ich sie auch endlich vernünftig abspielen. Alle anderen Reissues dieses Albums klingen nämlich furchtbar, weshalb ich lange nach dieser Version gesucht und sie endlich gefunden habe. Zu Hause ausgepackt und erstmal richtig enttäuscht gewesen, da die Platte halt ziemlich gewellt war und die Nadel extrem hoch und runter ging. Nebengeräusche wurden dadurch auch verursacht. Zum Glück habe ich es mit der Backofen-Technik hinbekommen, die Platte abspielbar und fast komplett plan zu machen.

PS: Die Platte war original verschweißt und ausgepackt. Gerade bei Raritäten ist es vielleicht manchmal eben doch besser, wenn die Platte zwar ausgepackt, aber entweder in perfektem Zustand oder sogar unbenutzt ist. Weil dann weiß der Besitzer, der sie verkauft, ob die Platte wellig ist oder nicht.
voidwalking
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 12. Mrz 2018, 12:11
Ich hab hier auch eine wirklich wellige Platte, welche partout nicht spielen will, obwohl ich sie neu gekauft habe. Mit der werd ich das auf jeden Fall mal ausprobieren, danke!!
Ungustl
Inventar
#6 erstellt: 12. Mrz 2018, 12:34
ich habs bissl anders gemacht und es klappt wunderbar...:

also wellige Platte zw. 2 nicht zu dünne (mind. 10 mm), ebene Glasscheiben (Perfekt sind Rega/Projekt-Glasteller) geben, vorher sowohl Glasscheiben als auch LP reinigen
Backofen NICHT vorheizen
Glas-Vinyl-Glas-Sandwich auf mittleres Gitter geben (kein Backblech)
50-55° UMLUFT einstellen
eine Stunde Backzeit

alles andere siehe obige Prozedur, langsam auskühlen lassen usw. und vorher mit einer Platte testen, die man schmerzfrei kübeln könnte
voidwalking
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 12. Mrz 2018, 12:40
Nur mal rein Interesse halber: hat denn hier schon mal jmd. Platten ohne Hitze bzw. Backofen "gebügelt", also nur mit Gewicht oä?
Ungustl
Inventar
#8 erstellt: 12. Mrz 2018, 12:47
tja... so ein Gewicht, dass sich die Platte im kalten Zustand verformt, würde wahrscheinlich auch die Rillen glätten...
voidwalking
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 12. Mrz 2018, 12:52
Daher die etwas waghalsige Frage!
Ungustl
Inventar
#10 erstellt: 12. Mrz 2018, 12:58
gar nicht wahr
voidwalking
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 12. Mrz 2018, 13:01
OK, der Hintergrund ist derer, dass mit beim Lesen des Threads der Sachverhalt aus Kindertagen in den Kopf kam, wo man Blätter einfach in Bücher gelegt hat, um sie zu plätten und zu trocknen!
Ungustl
Inventar
#12 erstellt: 12. Mrz 2018, 13:13
du kannst es mal probieren, musst dann berichten
Wahrscheinlich würde es auch funktionieren... mit einem kompletten Brockhaus
alleine die Wartezeit würde Tage/Wochen betragen...

"Backen" ist nicht so schlimm, man muss halt beachten, dass sich die wellige Platte gleichmässig und langsam auf- bzw. abkühlt... sonst kommt es ev. zu Spannungen...
Und unbedingt eine Kochschürze umschnallen
voidwalking
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 12. Mrz 2018, 13:20
Ich hab hier grad noch zwei Granitplatten rumliegen, evtl. probier ich das wirklich mal!

Und klar, Schürze in der Küche darf nicht fehlen!!
eStyle
Inventar
#14 erstellt: 12. Mrz 2018, 13:27

radpa (Beitrag #6) schrieb:
ich habs bissl anders gemacht und es klappt wunderbar...:

also wellige Platte zw. 2 nicht zu dünne (mind. 10 mm), ebene Glasscheiben (Perfekt sind Rega/Projekt-Glasteller) geben, vorher sowohl Glasscheiben als auch LP reinigen
Backofen NICHT vorheizen
Glas-Vinyl-Glas-Sandwich auf mittleres Gitter geben (kein Backblech)
50-55° UMLUFT einstellen
eine Stunde Backzeit

alles andere siehe obige Prozedur, langsam auskühlen lassen usw. und vorher mit einer Platte testen, die man schmerzfrei kübeln könnte :)


Klingt soweit eigentlich auch ziemlich gut, nur hätte ich Angst, dass auch alle anderen Rillen verformt oder platt gedrückt werden, da das Glas ja komplett aufliegt. Du hattest aber Erfolg und keinerlei Klangveränderungen, ja?
Einen Rega Glas-Plattenteller habe ich ja bereits...


voidwalking (Beitrag #7) schrieb:
Nur mal rein Interesse halber: hat denn hier schon mal jmd. Platten ohne Hitze bzw. Backofen "gebügelt", also nur mit Gewicht oä?


Habe ich mal versucht, aber mehr Geduld als 24 Stunden hatte ich nicht und in der Zeit ist natürlich nichts passiert.
Das würde wahrscheinlich Wochen dauern...
Ungustl
Inventar
#15 erstellt: 12. Mrz 2018, 13:32
ich hoffe, dass die Granitplatten absolut plan sind...
Trotzdem keine Garantie, es mag sein, dass die Granitplatten zu schwer sind und/oder sich nur langsam aufheizen... das meiste sind Erfahrungswerte, kleine mathematischen Formeln...
Deswegen mit einer unbedeutenden (ihre) Platte testen, sollte was passieren kannst noch immer das Unschuldslamm spielen: "Was, das war deine Platte?"

wenn man bedenkt, dass Platten bei 180° und hohem Druck gepresst werden, sollte 50-55° gerade mal reichen, um die Welle auszubügeln...
besser 2-3x backen, bevor zu heiß oder zu schwer "anbrennen" lassen
Compu-Doc
Inventar
#16 erstellt: 12. Mrz 2018, 13:35
Mein Glaser hat mir für €30,- ein Paar Glasscheiben geschnitten und gebohrt.



Um 50°C bei ca. 30 min. ist ideal. Ober/Unterhitze, nicht vorheizen, langsam abkühlen lassen.
eStyle
Inventar
#17 erstellt: 12. Mrz 2018, 13:38
@Compu-Doc:

Sehr geil!
Packst du das Ganze dann in die mittlere Schiene? Auf den Grillrost?
voidwalking
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 12. Mrz 2018, 13:45
Gute Sache und für 30€ absolut zu verschmerzen!
Ungustl
Inventar
#19 erstellt: 12. Mrz 2018, 13:46
Ich hab mal eine LP-Sammlung (9 LPs) gebraucht gekauft, wo alle LPs wie Wok-Schüssel ausgeschaut haben.
Jede LP (die ich auch mal Online gelesen habe) 2x gebacken und alles war gut.

Vorher hab ich viel mit Gewicht drauflegen probiert, alles nix genutzt bzw. nach einiger Zeit war die LP wieder wok-förmig.
Online sind viele Methoden beschrieben, "meine" und auch deine (eStyle) scheinen mir die ungefählichsten zu sein.

Bei der angegeben Temperatur kann nix passieren, solange die Temperaturänderung nicht sprunghaft stattfindet.
Ungustl
Inventar
#20 erstellt: 12. Mrz 2018, 13:50
@ Compu-Doc:
sieht spitze aus !!!

Ich würde Umluft wählen, dann ist die Temperaturverteilung im Backofen gleichmässiger...
Compu-Doc
Inventar
#21 erstellt: 12. Mrz 2018, 15:08

eStyle (Beitrag #17) schrieb:
Packst du das Ganze dann in die mittlere Schiene? Auf den Grillrost?

Ja, in die Mitte auf den Rost.
eStyle
Inventar
#22 erstellt: 09. Apr 2018, 20:05

Compu-Doc (Beitrag #16) schrieb:
Mein Glaser hat mir für €30,- ein Paar Glasscheiben geschnitten und gebohrt..


Meine Glasscheiben sind nun auch endlich fertig:

Glasscheiben

Glasscheiben 2

Glasscheiben 3

Vielen lieben Dank nochmal für den tollen Tipp an "Compu-Doc"!
klausES
Inventar
#23 erstellt: 09. Apr 2018, 20:43
Hast du etwa auch "nur" 30 $ bezahlt ? Das war bei ihm bestimmt ein Sonderpreis
Wollte damit nur sagen das ich mir vorstellen kann dass das normalerweise weit mehr kosten müsste ?!?
eStyle
Inventar
#24 erstellt: 09. Apr 2018, 22:17
Das ist richtig, es war ein Sonderpreis und ich habe auch etwas länger gebraucht, bis ich einen Glaser gefunden habe, der es für einen einigermaßen attraktiven Preis für mich macht. Ich habe 60€ bezahlt, das finde ich absolut in Ordnung, wenn man bedenkt, dass die meisten zwischen 90-110€ verlangen.
klausES
Inventar
#25 erstellt: 10. Apr 2018, 00:09

eStyle (Beitrag #24) schrieb:
... habe 60€ bezahlt, das finde ich absolut in Ordnung...

Das ist es auch.
Ich habe nicht einmal damit gerechnet das dies jemand für ~ 100 machen würde, meine Schätzung lag noch viel höher...
gapigen
Inventar
#26 erstellt: 10. Apr 2018, 05:59
äh, warum müssen die Glasscheiben unbedingt rund und damit teurer sein?
eStyle
Inventar
#27 erstellt: 10. Apr 2018, 06:39
Weil man es im Zweifel auch als Ersatz-Plattenteller für den Rega nehmen kann?
Nee, keine Ahnung! Habe es einfach Compu-Doc nachgemacht. Aber viel günstiger sind die quadratischen auch nicht.
WBC
Gesperrt
#28 erstellt: 10. Apr 2018, 06:44
Natürlich sind sie das...
Compu-Doc
Inventar
#29 erstellt: 10. Apr 2018, 08:00
Das Runde gehört nicht in das eckige! .........
WBC
Gesperrt
#30 erstellt: 10. Apr 2018, 08:28
Also zwei quadratische Scheiben in 32x32x10mm mit geschliffenen Kanten macht mir mein Glaser für 20,-€...
klausES
Inventar
#31 erstellt: 10. Apr 2018, 08:33
Quadratisch hätte den Vorteil dass man auch Plattencover bügeln kann
WBC
Gesperrt
#32 erstellt: 10. Apr 2018, 08:43
eStyle
Inventar
#33 erstellt: 10. Apr 2018, 19:44

WBC (Beitrag #30) schrieb:
Also zwei quadratische Scheiben in 32x32x10mm mit geschliffenen Kanten macht mir mein Glaser für 20,-€...


Nun, die Preise scheinen irgendwie stark zu schwanken, weil wie gesagt, ich habe lange gesucht, da die meisten Glaser 90-110€ verlangen. Und dabei habe ich auch die quadratische Form angefragt, die meistens nur 10-20€ günstiger war, wenn überhaupt.
Egal, mir persönlich geht es nicht darum, jeden einzelnen Cent zu sparen. Hauptsache es ist sauber verarbeitet und funktioniert. Meine Glasscheiben sind wirklich sehr sauber verarbeitet und somit bin ich bestens zufrieden.

@all und vor allem Compu-Doc:

Ich habe bereits zwei Platten gebügelt, die ich vorher mit meiner Technik gebügelt hatte. Bei der einen Platte ist es minimal besser geworden, bei der anderen nochmal deutlich besser. Naja, um es kurz zu machen - sie ist sogar 100% plan geworden. Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet!
Kein Mensch braucht diese viel zu überteuerten 1000€ Bügelmaschinen...!

Vielen Dank nochmal, Compu-Doc!
Compu-Doc
Inventar
#34 erstellt: 10. Apr 2018, 19:59
gerne geschehen.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#35 erstellt: 21. Aug 2019, 15:34
Ich habe den Thread kurz überflogen:

reichen wirklich nur zwei 10 mm Glasscheiben? Man braucht keine Schraub- oder Bastelzwingen bzw. Spezialklammern?
Backzeit: nur 60 Min. ? Ich bin von ca. 180 Min. ausgegangen, damit sich das Vinyl der verzogenen LP wirklich entspannt. Falsch?

Temperatur ca. 50 - 55 Grad.

Gerd
KyleCrane
Stammgast
#36 erstellt: 21. Aug 2019, 16:32

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #35) schrieb:

reichen wirklich nur zwei 10 mm Glasscheiben?


Kann ich dir nicht beantworten. Aber ist es eine neue LP? Ich habe kürzlich die Erfahrung gemacht, dass eine LP bei mir ankam, die übelst verwellt war. Hab sie dann ins engste LP-Fach geschoben zwischen den anderen und dort vergessen. Wochen später stellte ich fest, dass die Wellen deutlich abgeflacht waren und sie nun zumindest in einem guten Toleranzbereich abspielbar ist. Meine Vermutung ist, dass sie evtl. ungünstigen Temperaturen ausgesetzt war beim Versand (fast eine Woche unterwegs) und sich aklimatisieren musste... Denn alleine durch Druck der anderen LPs kann sie nicht abgeflacht sein.

Bevor ich also jemals eine neue LP in den Ofen schieb, werde ich die LP normal beschweren/einklemmen und etwas zuwarten.

KC
.JC.
Inventar
#37 erstellt: 21. Aug 2019, 17:23
Thermoplast ist ein warm verformbares Plastik, je wärmer desto schneller.
Daher die 55 °C und 30 min
DomJohnson
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 21. Aug 2019, 22:16
Mach dir nichts wegen den welligen Platten. Ich hab viele neu und leider sind davon fast alle von einer Mini-Welle betroffen.
Da macht es keinen unterschied ob sie vom Markt um die Ecke sind, oder vom Online-Versand!

Ich habe eine die Culture Beat - Mr. Vain von 1993 die ist nicht abspielbar weil die Platte sehr starken Seegang hat leider.
Vielleicht ist das mit dem Backofen die Rettung...
Vogone
Inventar
#39 erstellt: 22. Aug 2019, 04:53
oder so.

Glas-Vinyl-Glas-Sandwich im Hochsommer ins Auto legen
Auto in die Sonne stellen, so spart mach sich den Backofenstrom

Mein erster Versuch war ohne Glasplatten, da war die Platte ganz wellig
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#40 erstellt: 22. Aug 2019, 17:43
Wer will, kann ja mal diesen Test lesen:

http://www.afi-recor...mage-hifi_1_2018.pdf

Anscheinend ist Vinyl empfindlicher als gedacht: Das getestete Gerät erwärmt in einer ersten Stufe bis 40 Grad und dann in einer zweiten Aufheizstufe sehr viel langsamer auf max. 59 Grad bei einer Gesamtzeit von ca 60 Min.
Ähnlich könnte man auch bei einem Backofen vorgehen, allerdings manuell, automatisch geht es da nicht.

Der Entwickler hat seinen Doktortitel in Analytischer Chemie gemacht, es liest sich zumindest so, dass er weiß wovon er redet.

Gerd


[Beitrag von bielefeldgibtsnicht am 22. Aug 2019, 17:44 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#41 erstellt: 22. Aug 2019, 19:00
Hallo,

Der Preis ist Abteilung "wünsch Dir was".

PVC hält ne Menge aus, wer schon mal gesehen hat wie Platten produziert werden...

Backofen ist ausreichend, wichtiger ist es nicht mit der Temperatur zu übertreiben

Peter
moengel
Ist häufiger hier
#42 erstellt: 26. Okt 2022, 14:42
Gude vinyl Freunde

Hab mich jetzt auch ans backen ran gewagt.
Nachdem ich ne extrem verwellte Platte im allerersten versucht zerschossen habe, hat es nun endlich mit 2 Testplatten (Wolfgang Ambros live Live ... Auf Ana Langen, Finster'n Stroß'n DoLP) und final am einem richtig teuren und selten Exemplar (Overkill - Feel the Fire first Press) geklappt.

Werkzeug hab ich mir im der Wohnung gesucht. Hab zwei Glasplatten aus ner Schrank Vitrine genommenen. 40x35x6
Den Herd auf Umluft stellen. Mit Ober/Unterhitze habe ich im ersten Versuch schlechte Erfahrungen gemacht. Also versucht bitte mit Umluft.
Temperatur auf 50°C stellen. Dann schwankt das in der Regel so von 45-55°C. Die Platte gleich im Sandwich rein und dann den Herd einstellen/starten. Zum prüfen der Temperaturen immer mal wieder öffnen und mit einem Infrarot Thermometer die Glas Temperatur prüfen ggf. korrigieren am Einsteller. Sind die 50°C erreicht dann ca. 60 Minuten so lassen. Immer mal wieder messen und ggf. korrigieren!
Dann den Herd abstellen und eine Stunde warten und nix machen. Tür bleibt zu!
Danach die Tür öffnen und noch Minimum 2 Stunden abkühlen lassen im Sandwich. Nix anfassen, nur Tür auf!
Zum Schluss nochmal Glas Temperatur prüfen. Wenn diese in etwa der Raumtemperatur entspricht kann die Platte entnommen werden.

DSC_1787

Platte im Sandwich

DSC_1788
immer mal wieder die Glas Temperatur prüfen

Ergebnis:
Wolfgang Ambros - DOLP
Vorher: war ziemlicher höhenschlag. War noch abspielbar, ab kurz vorm TA aufsetzten/springen. Konnte man keinem TA lange zumuten.
Nachher: Beide Scheiben so gut wie plan. Noch ganz leichte Abweichungen. (Neuzeitliches 180g Vinyl frisch ausgepackt sieht schlimmer aus)
Abspielen jetzt ohne Probleme und ohne Berg und Talfahrt. Klang hat sich nicht verschlechtert. Kein Zerren oder Knacken. Tip Top!

Overkill - Feel the Fire
vorher - extremer Höhenschlag. Nur noch bedingt abspielbar. Konnte man nicht mit zusehen TA nur noch am schwanken. Hab ich nach paar Sekunden gleich gestoppt wegen Angst um TA
nachher - Scheiben so gut wie plan. Noch ganz leichte Abweichungen. Hervorragendes Ergebnis. Bin sehr erstaunt. Abspielen jetzt ohne Probleme. Kann man sich ruhig in den Sessel lehnen und den guten Thrash Metal genießen. Klang ist ohne Beeinträchtigung.

jetzt im Backofen nochmal ne etwas seltenere Scheibe. King Diamond - Abigail first press. Zustand in etwa der Overkill. Ich werde berichten


[Beitrag von moengel am 26. Okt 2022, 18:57 bearbeitet]
exAtelier
Stammgast
#43 erstellt: 26. Okt 2022, 15:11
Sicher, dass der Wolfgang AMBOS heisst ?
moengel
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 26. Okt 2022, 15:43

exAtelier (Beitrag #43) schrieb:
Sicher, dass der Wolfgang AMBOS heisst ? :D


Oh sorry. Stimmt! Kann ja mal passieren. Ist nicht ganz meine Richtung von daher...........aber ich korrigiere das.
Immerhin, der Wolfgang AMBROS ist ein Musiker der viele Instrumente beherrscht und eigene Songs komponiert. Das verdient schon mal Respekt!
Was man ja heutzutage von den meisten "Künstlern" nicht mehr behaupten kann.
moengel
Ist häufiger hier
#45 erstellt: 26. Okt 2022, 19:58

moengel (Beitrag #42) schrieb:

jetzt im Backofen nochmal ne etwas seltenere Scheibe. King Diamond - Abigail first press. Zustand in etwa der Overkill. Ich werde berichten


Rückmeldung:
Auch die Abigail ist wieder plan Der King ist bestimmt hoch erfreut, dass ein Exemplar Metal Geschichte gerettet werden konnte
Die Methode ist also serienreif für normal ältere Platten im Bereich 100 - 120g

Aber was ist mit den neuzeitlichen 180g oder gar 200g Scheiben.
Denn gerade die sind ja praktisch schon nagelneu verzogen und müßten eigentlich gleich behandelt werden.
Hat da jemand schon Erfahrungen gemacht?


[Beitrag von moengel am 26. Okt 2022, 19:58 bearbeitet]
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Platten knistern und knacken sehr stark
Martyris am 17.03.2021  –  Letzte Antwort am 24.03.2021  –  25 Beiträge
Tonabnehmer für gebrauchte Platten
eStyle am 09.06.2019  –  Letzte Antwort am 10.06.2019  –  26 Beiträge
Platten springen.
FruchtdesZorns am 31.01.2007  –  Letzte Antwort am 01.02.2007  –  9 Beiträge
Platten-Verschleiß
Dualist am 21.10.2004  –  Letzte Antwort am 21.10.2004  –  11 Beiträge
Platten springen, auch neue.
mcflarry am 30.05.2012  –  Letzte Antwort am 01.06.2012  –  13 Beiträge
reinigt ihr eure platten?
loritas am 09.06.2010  –  Letzte Antwort am 15.06.2010  –  19 Beiträge
Brummen beim Platten abspielen.
Bumbilo am 03.05.2011  –  Letzte Antwort am 06.05.2011  –  21 Beiträge
Platten klingen plötzlich kratzig
wassermelone3 am 08.12.2017  –  Letzte Antwort am 25.12.2017  –  41 Beiträge
Wellige Platten ?plätten? : Erfahrungsbericht
Bepone am 07.10.2008  –  Letzte Antwort am 09.11.2015  –  11 Beiträge
Platten auf Plattenspieler stapeln?
MichiZ am 12.05.2011  –  Letzte Antwort am 17.05.2011  –  16 Beiträge

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder927.808 ( Heute: 10 )
  • Neuestes Mitglieddevvok
  • Gesamtzahl an Themen1.556.610
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.661.791

Hersteller in diesem Thread Widget schließen