Technics SL1200, hochfrequentes Brummen

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pisy
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 15. Okt 2011, 15:05
Hallo zusammen,

als frisch-gebackener Besitzer eines Technics SL-1200, der in Sachen Schallplattentechnik noch sehr (!!!) grün hinter den Ohren ist, erfreue ich mich an meinen ersten Schallplatten - wenn da nicht ein hochfrequentes Brummen (eher eine Art Rauschen) auf dem linken Kanal stören würde.

Zum Equipment:

- Tonarm: Mission 774 LC (baugleich mit Jelco SA-250 ST)
- Tonabnehmer: Ortofon OMB-10
- Phono-Vorverstärker: NAD PP2i

Das Brummen tritt nur auf, wenn der Player angeschaltet ist, sprich der Motor läuft.

Das Massekabel ist an den Vorverstärker angeschlossen.

Metallsplitter und ähnliches im Bereich unterhalb des Plattentellers habe ich entfernt (falls sie denn vorhanden waren).

Und an dieser Stelle weiß ich leider nicht mehr weiter. Woran könnte es liegen?

Vielen Dank für eure Antworten!

Grüße

Christian
Fhtagn!
Inventar
#2 erstellt: 15. Okt 2011, 18:22
Moin,

wer hat den Umbau auf den Jelco Arm erledigt? Möglich, dass ein Tonarmkabel eine Macke hat (das weiße oder das blaue).

Biege mal das weiße und das blaue Headshellkabel (die kurzen, die vom Tonabnehmer zum Tonarm gehen) hin und her, möglicherweise hast du da einen Wackler/Bruch.
pisy
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Okt 2011, 20:20
Danke für den Tipp.

Der Umbau geht auf die Kappe des Vorbesitzers. Ich werde das morgen mal in Ruhe versuchen.

Falls es daran liegen und das Kabel gebrochen sein sollte, ist das doch reparabel, oder?

Ach, und noch eine ganz andere, möglicherweise ziemlich dämliche Frage:

Vor dem Abspielen reinige ich meine Platten mit einer Carbon-Bürste. Wenn ich dabei mit der Bürste einen Kreis beschreite, sammelt sich zwar wunderbar der Staub in einem schmalen radialen Streifen, aber er wird partout nicht von der Bürste aufgenommen. Meine Lösung: Ich streiche mit der Bürste der Staub orthogonal zu den Rillen nach außen. Kann das der Platte schaden?
Fhtagn!
Inventar
#4 erstellt: 15. Okt 2011, 21:59

pisy schrieb:
Vor dem Abspielen reinige ich meine Platten mit einer Carbon-Bürste. Wenn ich dabei mit der Bürste einen Kreis beschreite, sammelt sich zwar wunderbar der Staub in einem schmalen radialen Streifen, aber er wird partout nicht von der Bürste aufgenommen. Meine Lösung: Ich streiche mit der Bürste der Staub orthogonal zu den Rillen nach außen. Kann das der Platte schaden?


Genau so macht man es nicht . So wird der Dreck erst richtig schön in die Rillenflanken gedrückt.

Platte auflegen, Dreher anwerfen und die Bürste sanft auf die laufende LP drücken. Der Staub sammelt sich und bleibt an der Bürste hängen, allerdings nicht vollständig. Bürste abstreifen und den Vorgang wiederholen, bis nichts mehr hängenbleibt.

Gebrochene Kabel kann man ersetzten.

MfG
Haakon
Hörbert
Inventar
#5 erstellt: 16. Okt 2011, 11:21
Hallo!

Möglicherweise hast du eine fehlerhafte Masseverbindung des Tonarmes mit der Zarge, respektiv eine fehlende anbindung des Tonarmes an die Zaarge. Oder die kleine Metallasche am linken Massepin des Systems hat keinn richtigen Kontakt mit dr Tonarmverdrahtung, -in diesem Fall hätte dein Abtastsystem keine Korpusschirmung und würde al Antenne dienen.

Im ersteren Fall wurde dein Tonarm von einem unerfahrenem Baster auf den SL-12xx gesetzt der ihn wohl deswegen verkauft hat weil das kleine Problem ihn überforderte. Dabei ist es mit einigen Handgriffen zu beheben falls er nicht bei seinen Versuchen das Problem zu beheben am Tonarm oder Laufwerk etwas zerstört hat.

Unangenehmer wäre die dritte Möglichkeit, -ein Bruch der Tonarm-Innenverdrahtung-, hier braucht es schon gute Nerven, die richtigen Leitungen und einiges an handwerklichem Gschick nebst passendem Werkzeug um die Sache aus der Welt zu schaffen, hier wäre unter Umständen auch die Hilfe eines Profis wie Mario Grötzinger angesagt.

MFG Günher
pisy
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 16. Okt 2011, 11:46
Vielen Dank für Eure Antworten.

Den Tipp mit der Bürste werde ich beherzigen. Glücklicherweise habe ich mit meiner Methode nur drei Platten gereinigt. Der "Schaden" hält sich also in Grenzen.

Ich befürchte, dass ich mich nicht an diese Reparatur heranwagen sollte. Mit Euren Tipps werde ich mich mal an meinen Nachbarn wenden. Der studiert Mathe und Physik und lötet/schraubt für sein Leben gerne.

Ich werde berichten, ob unser Versuch erfolgreich war.

Würde es eigentlich für die Ferndiagnose hilfreich sein, Fotos vom Tonabnehmer hier reinzustellen?
pisy
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 16. Okt 2011, 12:22
_DSC4032
_DSC4033
_DSC4036
pisy
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 16. Okt 2011, 12:24
Kann es sein, dass die unteren Kabel, speziell das linke, nicht so richtig verbunden ist?

Sieht etwas äppsch aus, oder?
Fhtagn!
Inventar
#9 erstellt: 16. Okt 2011, 16:56
Zuerst: Dein Nadelträger ist verbogen, und das nicht zu knapp! Da könnte schon der Grund für dein Problem liegen.


[Beitrag von Fhtagn! am 16. Okt 2011, 16:57 bearbeitet]
pisy
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 16. Okt 2011, 19:31
Hmmm. Wie sieht denn der Nadelträger aus und woran erkennt man, dass der verbogen ist?

Meinst du den silbernen Stift, der unten zu sehen ist?
Fhtagn!
Inventar
#11 erstellt: 16. Okt 2011, 20:32
Genau, der "silberne Stift" ist der Nadelträger, auf dem ist der Diamant montiert.
Bei dem OM System ist der normal nicht so weit nach unten gebogen, sondern beinahe waagerecht zur Platte.
pisy
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 17. Okt 2011, 22:47
So, mein Nachbar hat den Spieler heute Abend mal angesehen und ist zu folgendem Ergebnis gekommen:

Wahrscheinlich gibt es ein Problem mit dem Massekabel in dem Tonarm. Die Widerstandsmessung ergab, dass das Phonokabel in Ordnung ist, das vom Ausgang des Tonarms zu Vorverstärker führt. Wir haben den Tonarm über die Schrauben der Headshell und anderen Metallteilen durchgemessen. Hier gabs keine Verbindung zu dem entsprechenden Pin an der Steckverbindung zum Phonokabel.

Für das Masseproblem spricht auch, dass die Boxen brummen, wenn ich den Tonarmheber anfasse.

Lange Rede, kurzer Sinn:

Hörbert hat wohl Recht. Jetzt müssen wir nur herausbekommen, ob es an der Metalltasche liegt oder ob's ein Bruch der Innenverkabelung ist.

Wie würdet Ihr da am besten vorgehen?
Fhtagn!
Inventar
#13 erstellt: 18. Okt 2011, 07:28
Das einfache zuerst: Den Tonarm erden. Das kannst du auch einfach provisorisch testen: Eine Litze an eine blanke Stelle des Tonarms halten (Schraube), das andere Ende zum Chassis führen.
Hörbert
Inventar
#14 erstellt: 18. Okt 2011, 19:31
Hallo!

Richtig, erstmal solltest du testen ob die Plattenspielerzarge mit dem Tonarm verbunden ist. Wenn dein Nachbar etwas Zeit erübrigen kann wäre es m.E sogar das beste den gesamten Tonarm auzubauen und ihn dann korrekt angeschlossen wieder neu Draufzusetzen. Hier hat wohl ein "High-Ender" mit zwei linken Händen Pfusch gebaut. Hoffentlic hat er nicht noch mehr an dem SL-1200 "verbessert".

Hier eine möglichst allgemein gehatene Erklärung mit der dein Nachbar wohl etwas anfangen kann:

Die Tonammasse muß mit dem Massepotenial des SL-1200 verbunden werden und dann nach aussen geführt werden. Sollte die Zarge vom Massepotential der Elektronik bgekoppelt sein muß auch dieser Fehler wieder behobn werden und eine etwaige Ankopplung der Zarge an den Nulleiter des Stromnetzes muß entfernt werden. Der SL-1200 ist ein Schutzklasse II-Gerät undmuß als solches betrieben werden, jede andere Anschlußvariante führt zu den dir bekannten oder ähnlichen Störungen.

MFG Günther
pisy
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 18. Okt 2011, 20:05
Hallo!

Danke für die ausführliche Antwort.

Wir werden erst einmal versuchen, die fehlende Erdung des Tonarms zu überbrücken.

Uns ist gestern übrigens aufgefallen, dass das Gehäuse keine eigene Erdung besitzt. Das werden wir uns aber nochmal genauer ansehen.

Zum "High-Ender": Die Wanne des Technics ist übrigens mit Bitumen verstärkt worden. Wohl zur Gewichtssteigerung.
Hörbert
Inventar
#16 erstellt: 18. Okt 2011, 20:53
Hallo!

Halt die üblichen kindische Witze mit der eine "Leistungssteigerung" erzielt werden soll. Alles in allem lästig bis schlicht unwirksam.
Das was dich stört kannstdu ohne Bedenken wieder rückgänig machen, der Rest schadet und nützt in der Regel gar nichts.

Was du unbedingt noch überprüfen solltest ist der Einbauabstand des Tonarmes, wenn er hier ebenfalls gepfuscht haben sollte dann gibt es gravierende Probleme die nicht so ohne weiteres aus der Welt zu schaffen sind.

MFG Günther
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