Klangduell Alt gegen Neu

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Boxenbastler
Stammgast
#1 erstellt: 10. Sep 2010, 17:23
Ich möchte heute folgende Frage an die Community stellen und bitte um Eure Meinungen:

Wie schlagen sich gut gepflegte ältere "Hifi-Schätzchen" im klanglichen Vergleich zu neuen Hifi-Bausteinen? Oder anders gefragt, was haben die letzten 20 Jahre klanglich gebracht?

Anlass meiner Frage: Ein Hifi-Händler erzählte mir mal, dass auch sehr hochpreisige ältere Plattenspieler keine Chance gegen einen aktuellen Plattenspieler der 1.000 Euro-Klasse hätten? Was ist dran an dieser Aussage? Alles nur "buiseness talk" um den Verkauf anzukurbeln, oder die "nackte, ungeschminkte Wahrheit"?

Um es Euch einfacher zu machen:
Wie schlägt sich ein gepflegter Linn Axis oder ein Kenwood KD 7010 (um mal zwei Beispiele zu nennen) gegen einen aktuellen Pro-Ject RPM 9.1?

Ich bin gespannt auf Eure Meinungen!
Gruß
Boxenbastler
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 10. Sep 2010, 17:29
Hi,

Was ist dran an dieser Aussage?

Das ist blanker Unsinn, geleitet rein von dem Interesse, natürlich neue Artikel zu verkaufen.

Gerade bei Plattenspieler hat es - zumal in bezahlbaren Regionen - schon seit Jahren (Jahrzehnten) keine Quantensprünge/bedeutsamen Innnovationen mehr gegeben.

Grüße
Frank
Fhtagn!
Inventar
#3 erstellt: 10. Sep 2010, 18:08
Im Gegenteil entwickeln sich die Geräte zurück, heute sind im Hochpreissegment nur noch Primitivstgeräte zu finden, die allein durch eine bombastische Aufmachung zu Beeindrucken suchen.
Zudem wird alte Technik schlecht kopiert (Brinkmann Direktantrieb = Dual-Prinzip; Magnetlager, etc. pp.)

Händer-Gequatsche, vergiss es einfach.

Gruß
Haakon


[Beitrag von Fhtagn! am 10. Sep 2010, 18:08 bearbeitet]
Boxenbastler
Stammgast
#4 erstellt: 10. Sep 2010, 18:12
Hallo Frank,
danke für deine schnelle Antwort und klare Aussage. Wie schätzt Du denn nun einen Linn Axis im Vergleich zum RPM 9.1 ein? Gleichwertig oder sogar klanglich überlegen?

Ich sehe die Sache vermutlich ähnlich wie Du, zumindest bei Verstärkern, Tunern und Plattenspielern. Bei CD-Playern mag es aufgrund der technischen Entwicklung (16 bit, 20 bit, 24 bit, etc.) anders aussehen. Aber das gehört nicht in diesen Analog-Beitrag.
Vereinfacht gesagt erreichen meines Erachtens nach die heutigen Geräte (oft) nicht mehr die Verarbeitungs- und Klangqualität, die vor 20 Jahren bei guten Hifi-Herstellern üblich war. Im Umkehrschluss muss man heute für gleiche oder ähnliche Qualität eine ungleich höhere Summe bezahlen.

Gibt es weitere Wortmeldungen/Anmerkungen?
Gruß
Boxenbastler
Boxenbastler
Stammgast
#5 erstellt: 10. Sep 2010, 18:14
Hallo Haakon,
meine Antwort und Dein Beitrag haben sich zeitlich überschnitten. Wir sind aber auf einer "Wellenlänge".

Boxenbastler
Hüb'
Moderator
#6 erstellt: 10. Sep 2010, 18:15

Boxenbastler schrieb:
Hallo Frank,
danke für deine schnelle Antwort und klare Aussage. Wie schätzt Du denn nun einen Linn Axis im Vergleich zum RPM 9.1 ein? Gleichwertig oder sogar klanglich überlegen?

Hi,

das sind beides konzeptionell recht einfache Dreher, die ich ich vom Laufwerk her als tendenziell gleichwertig ansehen würde. Aber zu dieser konkreten Fragen sollten sich wohl lieber die Analogexperten äußern.

Grüße
Frank
Fhtagn!
Inventar
#7 erstellt: 10. Sep 2010, 18:24
Wenn auf dem Axis ein Basik Tonarm montiert ist, hätte der ProJect wohl die Nase vorn.
Wenn aber ein Akito drauf ist, würde ich den Linn auf jeden Fall vorziehen.
Hörbert
Inventar
#8 erstellt: 11. Sep 2010, 16:14
Hallo!

Der Axis war auch zu seinen besten Zeiten nicht unbedingt ein Spitzengerät. Selbst wenn man -so wie ich -, dem eigentlichen Laufwerk nur rect wenig Einfluß auf das Endergebniss zubilligt so muß ich doch einräumen das der Störabstand bein Axis nicht unbedingt in der Region eines Spitzengerätes seiner Entstehungszeit angesiedelt war. Zudem ist das Laufwerk aufstellungskritisch da es nur ungenügend gegen Trittschall entkoppelt ist.

Falls es mit einem der ersten Akitos bestückt ist und kein Tonarm-Lagerschaden vorliegt der bei der ersten Akito-Serie ja praktisch zum guten Ton gehörte dürfte er etwa das Niveau eines alten Rega P-2 haben.

Vom Grundpotential her dürfte er mit Akito dem Pro-Ject ungefähr ebenbürtig sein. Alles weitere steht und fällt hier natürlich mit dem verbauten Abtastsystem, hier kannst du dich eigentlich ohne weiteres an die Systemempfehlungen für einen Rega RB-250 halten.

MFG Günther
Boxenbastler
Stammgast
#9 erstellt: 11. Sep 2010, 21:30
Hallo Günther,
vielen Dank für Deine Einschätzung des Linn Axis, den ich ehrlich gesagt höher eingestuft hätte, denn ich meine mich zu erinnern, dass der damals in einigen Hifi-Zeitschriften recht gut getestet/besprochen wurde.
Deiner Ansicht nach wäre ein Rega P3 somit dem Axis deutlich überlegen, wenn du diesen etwa auf eine Stufe mit dem kleineren P2 stellst, oder?
Gruß
Boxenbastler
aberlouer
Inventar
#10 erstellt: 11. Sep 2010, 23:19

Boxenbastler schrieb:

Deiner Ansicht nach wäre ein Rega P3 somit dem Axis deutlich überlegen, wenn du diesen etwa auf eine Stufe mit dem kleineren P2 stellst, oder?
Gruß
Boxenbastler


Also, ich finde sogar den Linn Basic mit Akito dem Rega P3 mit RB 300 (natürlich identischem TA) deutlich überlegen.
Hörbert
Inventar
#11 erstellt: 12. Sep 2010, 08:14
Hallo!

Genauer gesagt finde ich den Rega RB-300 dem Akito I deutlich überlegen. Obwohl der RB-300 so seine Macken hat ist er doch im großen Ganzen für mich der bessere Tonarm.

Ansonsten steht und fällt natürlich die Gesamtqualität mit dem richtigen System für den jeweils verbauten Tonarm. Das verwendete Laufwerkt -falls richtig aufgestellt, Gleichlauf- und Rumpelwerte einmal aussen vor, das dürfte ja heutzutage wirklich kein Thema mehr sein-, spielt dabei keine große Rolle mehr.

Der auf dem Pro-Ject RPM 9.1 verbaute Tonarm ( 9cc, nicht zu verwechseln mit dem ganz ähnlichen 9cc EVO ) ist schon recht gut, stellt allerdings mit seiner geringeren Tonarmmasse deutlich andere Anforderungen an den Tonabnehmer als der Akito, dafür dürfte er bei idealer Bestückung Verwellungen abreiten bei denen der Akito (bei ebenfalls idealer Bestückung ) schon Aussteigt.

Gegenüber dem alten Basik-Tonarm hat der Akito schon eine verbesserte Gewichtsverteilung, sein unbestreitbarer Schwachpunkt sind die billigen Lagerkonstruktionen die verbaut sind, nicht umsonst sind recht viele dieser Tonarme mittlerweile reparaturbedürftig, hier wurde mal wieder dort wo es der Verbraucher nicht sieht extrem gespart.

Aber auch im Neuzustand war der Akito I kein Überflieger, er schenkte sich mit dem Rega RB-250 praktisch nix.

Allerdings würde ich darin keinen echten Grund sehen um einen gepflegten Axis mit einem Akito I der keine Lagerprobleme hat gegen einen Pro-Ject RPM 9.1 oder Rega P-3 zu tauschen. Eher würde ich das Geld in ein Abtastsystem stecken das für dem alten Akito passend wäre. Schließlich ist der Akito I alles in allem immerhin ein Tonarm auf dem Niveau eines RB-250 oder Pro-Ject 9cc mit dem man schon recht weit kommen kann. Anstatt die 1000 Euro für einen Pro-Ject RPM 9.1 z.B. auf den Tisch zu legen würde ich eher den Tonarm zur Überprüfung an Mario Grötzinger schicken und die Hälfte der Summe in einen neuen Tonabnehmer investieren.

Es wäre etwas anderes bei Null anzufangen, aber auch hier würde ich mir keinesfalls einen der obengenannten Alternativen zulegen sondern eher einen Technics SL-12xx MKxx und einen RB-300 mit dazu passender Tonarmplatte fur den SL-12xx, damit wäre ich jedenfalls weiter als mit einem Axis oder Pro-Ject RPM 9.1. Aber das ist natürlich nicht zuletzt eine Gechmackssache.

MFG Günther
aberlouer
Inventar
#12 erstellt: 12. Sep 2010, 12:17

Hörbert schrieb:
... Verwellungen abreiten bei denen der Akito (bei ebenfalls idealer Bestückung ) schon Aussteigt.

MFG Günther


Solche Platten kommen bei mir in die Tonne
Fhtagn!
Inventar
#13 erstellt: 12. Sep 2010, 12:35
Warum eigentlich dieser olle Linn? Den in einem Atemzug mit dem genialen Kenwood KD-7010 zu nennen, ist schon unpassend.
Zu Linn kann man sowieso vieles sagen. Eine ganz spezielle Klientel ist das, die Linn Anhänger.
Boxenbastler
Stammgast
#14 erstellt: 12. Sep 2010, 13:13
Der Linn Axis und der von mir genannte Kenwood sind einfach zwei Beispiele für ältere Plattenspieler, die eine gute Klangqualität liefern und auch heute noch gebraucht gehandelt werden. Insofern dienen sie in meinem Vergleich mit moderneren Konstruktionen wie dem Pro-Ject RPM 9.1 als vergleichender Maßstab.

Ob der Linn Axis dem Rega P2 gleichwertig oder (zumindest mit dem Akito-Arm) doch in Richtung Rega P3 (oder sogar höher) einzustufen ist, vermag ich selbst nicht einzuschätzen, da ich zwar einen Rega P3 besitze, im direkten Vergleich aber noch keinen Linn Axis oder Kenwood gehört habe.

Dass die Firma Linn stark polarisiert und auch von einem gewissen Hype (super Marketing) gut lebt, wurde an anderer Stelle im Forum bereits diskutiert. Man gewinnt (fälschlicherweise) den Eindruck wenn man einschlägige Fachzeitschriften liest, dass kein HIFI-Weg an Linn vorbei führt, was meiner Meinung nach vorrangig der Werbekampagnen-Abhängigkeit der Hifi-Blätter geschuldet ist.
Und bevor mir jetzt die Anhänger des Linn LP 12 aufs Dach steigen (der sicherlich in einer anderen Klasse spielt, allerdings auch finanziell), sei denen gesagt, dass ich schon aus finanziellen Gründen den LP 12 hier nicht aufgeführt habe, weil der weit außerhalb meines Budgets liegt.

Gruß
Boxenbastler
Hörbert
Inventar
#15 erstellt: 12. Sep 2010, 15:28
Hallo!

@aberlouer

Durchaus eine mögliche Lösung um mit dem Problem fertigzuwerden, aber eventuell gibt es ausser mir hier noch einige User die recht wertvolle alte Aufnahmen die weder leicht wiederzubeschaffen sind noch jemals auf CD oder als Nachpressung erschienemn sind und die man zudem -aus welchen Gründen auch immer-, nicht missen will besitzen. Hier gibt es halt nur die Möglichkeit sich mit einer Technik einzudecken die trotz starken Verwellungen noch ein einwandfreies Abspielen ermöglicht.

@Boxenbastler

Nun, zumindestens ich werde dir trotz dem Besitz einen gut aufgebrezelten LP-12 mit Ekos nicht auf´s Dach steigen, ich habe das Ding neben einigen anderen Plattenspielern/Lauferken und kann nur bestätigen das Linn auch bloß mit Wasser kocht und gegenüber einigen anderen Konstriuktionen keinerlei Vorteile besitzt.

Mit einem P-3 bist du eigentlich schon recht gut ausgerüstet und mit einiger Maschinenpflege (regelmäßiger Ölwechsel, regelmäßiger Riemenwechsel, um die Kisste auf dem Punkt zu halten und guter Aufstellung nebst kluger Systemwahl brauchst du dir eigentlich gar keine Gedanken um das Thema zu machen, -es sei denn du spielst mit dem Gedanken an einen Zweitplattenspieler- dann würde ich aber nicht unbedingt zu einem Axis raten.

MFG Günther
Großmogul
Stammgast
#16 erstellt: 12. Sep 2010, 15:54
Wenn ein Händler behauptet, ein neues Gerät sei besser als ein altes, frage ich mich, woran macht er das fest? Gerade Riementriebler sind seit ca. 1968 (TD 125) sowas von ausentwickelt, da gibt es absolut kein Potential für einen vermeintlich Vorsprung einer "neuen" Konstruktion.
Den gleichen Quatsch findet man allerdings auch auf der web site eines beliebten Internethändlers, der auch Beispiele für Hörtests alt/neu auf der Seite hat. Äpfel mit Birnen, Aussagekraft: wenig bis Null, Werbung: viel.

Neue Projects sind sicher ok, aber ein guter alter DD hat immer Vorteile gegenüber einem langweiligen Riementriebler, egal, was 'draufsteht. Von daher: KENWOOD!

Gruß
Großmogul
aberlouer
Inventar
#17 erstellt: 12. Sep 2010, 16:09
@Hörbert
Anstatt Wellenreiten könntest du auch mal über die Möglichkeit des Plattenbügels nachdenken. Da gibt es enige interessante Ansätze.

Zum Thema Linn vs. Rega:

Ich selbst besitze keinen Linn Plattenpieler, habe aber das Glück, dass Rega und Linn in meinem Freundeskreis verbreitet ist. Insofern konnte ich Rega P3/RB300, Linn Basic/Akito sowie Linn Axis/Akito miteinander vergleichen. Alle Vergleiche wurden mit Dynavector DV20X an einer Whest ps.20 durchgeführt. Mein Gesamteindruck s.o.
Fhtagn!
Inventar
#18 erstellt: 12. Sep 2010, 16:17
Übrigens ist es recht wiedersinnig, einen Rega als "modern" zu klassifizieren. Die kleinen Regas sind konzeptionell genauso alt wie die "Klassiker"
Der RB-300 Tonarm ist von 1983, der P3 von 1977.

Also: Das sind keine modernen Geräte, genausowenig wie ein 1210 eines ist.

MfG
Haakon
aberlouer
Inventar
#19 erstellt: 12. Sep 2010, 16:24

Großmogul schrieb:
...aber ein guter alter DD hat immer Vorteile gegenüber einem langweiligen Riementriebler, egal, was 'draufsteht. Von daher: KENWOOD!

Gruß
Großmogul


Ich hatte vor kurzem mal einen Yamaha GT750 bei mir zu Hause. Der ist bestimmt mit den großen Kenwoods vergleichbar.
Am Ende musste der Yamaha aber dann doch wieder gehen, weil mir meine langweiligen Riementriebler eindeutig besser gefallen haben.
Großmogul
Stammgast
#20 erstellt: 12. Sep 2010, 16:28

aberlouer schrieb:

Großmogul schrieb:
...aber ein guter alter DD hat immer Vorteile gegenüber einem langweiligen Riementriebler, egal, was 'draufsteht. Von daher: KENWOOD!

Gruß
Großmogul


Ich hatte vor kurzem mal einen Yamaha GT750 bei mir zu Hause. Der ist bestimmt mit den großen Kenwoods vergleichbar.
Am Ende musste der Yamaha aber dann doch wieder gehen, weil mir meine langweiligen Riementriebler eindeutig besser gefallen haben.



Was war denn "besser" am Riementriebler?
aberlouer
Inventar
#21 erstellt: 12. Sep 2010, 16:33

Großmogul schrieb:

Was war denn "besser" am Riementriebler?


Für meine Ohren: Die klanglichen Eigenschaften.


[Beitrag von aberlouer am 12. Sep 2010, 16:35 bearbeitet]
Großmogul
Stammgast
#22 erstellt: 12. Sep 2010, 17:20

aberlouer schrieb:

Großmogul schrieb:

Was war denn "besser" am Riementriebler?


Für meine Ohren: Die klanglichen Eigenschaften.


... mit demselben Arm und TA?
aberlouer
Inventar
#23 erstellt: 12. Sep 2010, 17:48

Großmogul schrieb:

... mit demselben Arm und TA?

TA ja, Arm natürlich nicht. Am GT750 ist ein Armwechsel, ähnlich wie bei den Kenwoods, nicht unbedingt einfach.
Der TA war ein vdH DDT.

Vergleichsobjekt war übrigens ein TD 125 mit SME 3009 II.
Boxenbastler
Stammgast
#24 erstellt: 12. Sep 2010, 18:40
Hallo Haakon,
ich zumindest käme nicht auf die Idee, den Rega P3 als "modern" zu bezeichnen. Als Beispiel für eine neuere Konstruktion hatte ich den Pro-Ject Dreher genannt.
Gruß
Boxenbastler
Hörbert
Inventar
#25 erstellt: 13. Sep 2010, 10:26
Hallo!

@aberlouer

Experimente mit so alten und seltenen Platten wie ich sie teilweise habe würde ich nicht riskieren. Auch wenn ich hoffe zumindestes einige in besserem Zustand zu ergattern kann ich doch nicht davon ausgehen daß das auch in der Tat der Fall ist. Warum auch, ich bin einfach konsequent den Weg gegangen die Abspielhardware möglichst den Erfordernissen anzupassen.

@Boxenbastler

Na ja, ich finde Rega und Konsorten schon als Topmoderne Plattenspieler, schließlich heißt modern ja nicht das etwas technisch gesehen auf dem neuesten Stand ist, innovativ oder fortschrittlich sein muß. Es heißt nur das es aktuell ist. Angela Merkel und Guido Westerwelle bilden schließlich auch eine moderne Regierung, aber findest du die beiden fortschrittlich oder neuartig?

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 13. Sep 2010, 10:27 bearbeitet]
Boxenbastler
Stammgast
#26 erstellt: 13. Sep 2010, 19:30
Hallo Günther,
Angie & Spaß-Guido finde ich einach nur.... Lassen wir das lieber.
Die Rega-Dreher sind "alte, bewährte Konstruktionen" die seit vielen Jahren schon Plattenfreaks viel Freude bereit haben. "Modern" sind sie deswegen nicht, eher "ausgereift" oder "erprobt".
Der RPM 9.1 ist dagegen eine neuere Konstruktion (ein neues Modell), wenn gleich das Bauprinzip an sich, auch nicht gerade neu ist. Aber man kann das Rad auch nicht ewig neu erfinden.
Gruß
Boxenbastler
Hörbert
Inventar
#27 erstellt: 14. Sep 2010, 18:47
Hallo!

Man muß das Rad wirklich nicht neu erfinden. Aber man muß auch nicht unbedingt ein Modell mit Vollhozrädern und feststehender Achse als Maß aller Dinge nehmen. Das technisch so gut wie möglich machbare Rad wäre ja auch schon ganz nett.

Das es beim Plattenspielerlaufwerk seit Jahrzenten eher Rückschritte als Fortschritte gegeben hat sollten mittlerweile schon die Spatzen von den Dächern pfeifen.

Wenn man bedenkt das eine im wesentlichen seit den frühen 80ger Jahren unveränderte Konstruktion ( Technics SL-12xx MKxx ) immer noch das technisch gesehen fortschrittlichte Laufwerk darstellt das es gegenwärtig auf dem Markt gibt sollen einem die Tränen kommen. Dabei ist es mittlerweile zumindestens optisch rettungslos "Unmodern".

MFG Günther
Großmogul
Stammgast
#28 erstellt: 15. Sep 2010, 15:48

Hörbert schrieb:
H... Dabei ist es mittlerweile zumindestens optisch rettungslos "Unmodern".

MFG Günther



... was aber die Attraktivität nicht mindert, wie man an der großen Zahl der (optischen) mehr oder weniger Billig-Nachbauten sieht.
Boxenbastler
Stammgast
#29 erstellt: 15. Sep 2010, 20:44
Allerdings finde ich die Optik des Technics SL-12xx MKxx wenig ansprechend.
Gruß
Boxenbastler
Hörbert
Inventar
#30 erstellt: 16. Sep 2010, 17:33
Hallo!

@Boxenbastler

Genau das meine ich mit der modernen Optik, der Technics orientiert sich nach Designvorstellungen der späten 70ger Jahre, damals wurde er auch entwickelt.

Es ist allerdings eine bestürzende Tatsache daß das Laufwerk obwohl es im wesentlichen unverändert ist nach 30 Jahren immer noch die fortschrittlichte Antriebstechnik beherbergt die es auf diesem Sektor gibt.

"Moderne" Laufwerke kaschieren ihre hergottsprimitive Antriebstechnik zwar teilweise mit tollem Design (oder sind einfach nur klotzig) und bestehen aus zeitgemäßen Verbundmaterialien. Aber im Grunde sind sie -technisch gesehen- auf einer Stufe mit dem ursprünglichen Elektromechanischen Grammophon der 50ger-60ger Jahre anzusiedeln. Die verendeten Syncronmotoren sind vor allem billig und einfach zu verarbeiten. Vorgebliche klangliche Gründe sollen Verschleiern das die Firmen einfach nicht mehr das Know-How und die nötige Infrastruktur haben etwas komplexeres auf die Beine zu stellen.



MFG Günther
Boxenbastler
Stammgast
#31 erstellt: 16. Sep 2010, 21:02
Hallo Günther,
ich kann Dir bzgl. der technischen Finessen des Technics gar nicht widersprechen, aber bei mir passt er schlicht und einfach (aus optischen Gründen) überhaupt nicht in die vorhandene Anlagenkonfiguration.
Das Auge "hört" bekanntlich auch mit.
Wem das egal ist oder wo der Technics sich optisch integrieren lässt, hat mit dem Gerät vermutlich keine schlechte Wahl getroffen. Für mich kommt er aber nicht in Betracht.
Gruß
Boxenbastler
Hörbert
Inventar
#32 erstellt: 17. Sep 2010, 17:46
Hallo!

@Boxenbastler

Neben der Möglichkeit sich den einen oder anderen Vintage-Dreher mit gleichguter Technik und einem für dich gefälligerem Design "anzulachen" hast du in der Praxis bei Nutzung eines Riemengetriebenen Plattenspielers aus dem Hause Regaoder auch Pro-Ject oder wieauchimmer kaum Nachteile, nur die höheren Wartungskosten und die intensivere Maschinenpflege die es bedarf um die Geräte so auf dem Punkt zu halten wie es der Technics von Hause aus ist fallen mir da ein.

Es geht mir da ja auch mehr um die Diskrepanz zwischen den Werbeaussagen der Anbierter dieser recht altertümlichen Riemenläufer und den Tatsachen als um das Für und Wieder der verschiedenen Antriebsarten. Es führen schließlich viele Wege nach Rom.

MFG Günther
Boxenbastler
Stammgast
#33 erstellt: 17. Sep 2010, 18:25
@Hörbert

Warum sind heute eigentlich so viele "Riemen-Triebler" am Markt und so wenige "Direkt-Antriebe" vertreten? Ich kann mich erinnern, dass es zu meiner Abi/Studienzeit vor etwa 20 oder 25 Jahren eine Reihe von Direktdreher gab. U. a. aus dem Hause Dual gab es den CS 630 Q, der damals der zweitgrößte Dualplayer war und den ich auch mal laufen hatte. Ich glaube der schlummert sogar noch in einer Ecke des Bastelkellers.

Was ist (aus heutiger Sicht) von diesen Geräten zu halten und warum haben sich (bis auf wenige Ausnahmen) die Riemenplayer durchgesetzt?

Gruß
Boxenbastler
Passat
Inventar
#34 erstellt: 17. Sep 2010, 18:43
Die Riementriebler haben sich durchgesetzt, weil ein kleiner schnelllaufender Syncronmotor deutlich billiger ist (gibts an jeder Straßenecke) als ein mit Plattendrehzahl laufender laufruhiger Direktantriebsmotor.
Außerdem baut fast niemand mehr langsam laufende Motoren.

Und manche aktuelle Plattenspieler sind wirklich nur Frickelgeräte. Die Grundplatte besteht häufig aus Preßspan oder MDF, es gibt sogar Geräte mit einem Plattenteller aus Preßspan!

Grüsse
Roman
Großmogul
Stammgast
#35 erstellt: 17. Sep 2010, 20:38
... und wie Günther schon sagte, einen ordentlichen Direkttriebler zu bauen erfordert ein KnowHow und eine Fertigung, die heute keiner der in Kleinserie produzierenden Anbieter mehr leisten kann. Eine Drehbank im Keller, zugekaufte Lager, Motoren und Tonarme und schon ist der garantiert "audiophile" Riementriebling fertig.
Vermutlich hätte heutzutage Pro-Ject sowohl KnowHow, als auch die Infrastruktur für eine Serienproduktion, aber wenn dem Markt seit 30 Jahren vorgebetet wurde, DDs würden nicht "klingen", warum investieren? Selbst T+A als selbsternannte Technologiefirma hat unlängst einen absolut überflüssigen, langweiligen Riementriebler auf den Markt gebracht und ich bin sicher, der wird gekauft.
Brinkmann dagegen hat nach Aussage auf der HighEnd drei (!) Jahre an einem DD "entwickelt", von dem einige Menschen sagen, der sei dem alten Dual EDS 900 verteufelt ähnlich, kostet nur ein paar Dollar mehr...Das vorgebliche Fachmagazin Stereoplay hat dieses Gerät getestet und bemerkt, dass es gar sooo schlecht ist, wenn man von der grundsätzlichen Überlegenheit des Riementriebs ausgeht. Echter Schwachsinn, ich frage mich, ob jener Schreiber alt genug ist, selber jemals einen großen DD gesehen oder gar gehört zu haben.

Gruß
Großmogul
Passat
Inventar
#36 erstellt: 17. Sep 2010, 21:19

Großmogul schrieb:
Das vorgebliche Fachmagazin Stereoplay hat dieses Gerät getestet und bemerkt, dass es gar sooo schlecht ist, wenn man von der grundsätzlichen Überlegenheit des Riementriebs ausgeht. Echter Schwachsinn, ich frage mich, ob jener Schreiber alt genug ist, selber jemals einen großen DD gesehen oder gar gehört zu haben.


Quark!

Der Brinkman Oasis steht in der aktuellen Rangliste bei der Stereoplay auf dem 2. Platz, der daraus abgeleitete kleinere Brinkman Bardo auf dem 5. Platz.

Im Übrigen beschreibt Brinkman in einem auf seiner Homepage herunterladbaren Whitepaper die grundlegenden Vorteile eines Direktantriebs gegenüber einem Riemenantrieb.

Beispielsweise gibt es beim Direktantrieb nur ein Lager (Teller) und nicht 2 Lager (Teller und Motor) und damit reduzieren sich auch die Lagergeräusche. Ebenso gibt es keine seitliche Belastung des Tellerlagers, da kein Riemen von der Seite zerrt. etc. etc.

Grüsse
Roman


[Beitrag von Passat am 17. Sep 2010, 21:23 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#37 erstellt: 18. Sep 2010, 11:11
Hallo!


@Großmogul

Im großen ganzen fehlt es an der notwendigen Infrastruktur und an den nötigen Absatzmärkten um einen neuen großen direkt angetriebenen Plattenspieler -wohlmöglich mit Automaatikfunktionen- zu fertigen. Das ist richtig.

Eine Entwicklungszeit von drei Jahren für den Brinkmann sagt eigentlich nur aus das dieses Projekt dermaßen unbedeutend war das sich drei Jahre lang nieman ernsthaft darum gekümmert haben kann, schließlich handelt es sich dabei um längst bekannte Technik und nicht um eine neue Raumfähre für die NASA. Die Hauptarbeit dabei war ohnehin die Kostenkalkulation und die Recherche wo bekommt man welche Teile her.

@Boxenbastler

Die grundsätzlichen Vorteile des Direktantriebs liegen neben den geringen Wartungs- und Pflegearbeiten vor allem in der Langzeitkonstanz, hier nutzt sich weder ein Gummiriemen ab noch habe ich eine schleichende Verschlechterung des Gleichlaufes. Die Laufwerke verfügen über eine Regelschleife mit direkter Drezahlmessung. Dabei bleibt es sich im Grunde gleich ob ich hier eine Servoregelung einsetze bei der der User ab und an die drehzahl nachregelt oder eine Quarzregelung die Schwankungen direkt und schnell ausregelt. Dazu kommen schnelle Hochlaufzeiten und durch die bürstenlosen langsam laufenden Gleichstrommotoren eine vermeidung des bekannten Polruckelns die vor allen typisch für ungeregelte Riemenläufer mit Syncronmotoren sind.

Allerdings muß man im Gegensatz zu einem Riemenläufer erheblichen Aufwand treiben um ein ähnlich gutes Rumpelverhalten zu erzielen da Lager- und Antriebsachse eines sind. Aber das waren Probleme die schon in der Mitte der 70ger Gelöst wurden. Spätestens mit der Entwicklung des Technics-Direktantriebes bei dem Stator und Aktor die Plätze tauschten gehörten diese Probleme der Vergangenheit an. Der Teller mit Magnetring a´la Technics war eine der innovativsten Ideen im Direktantriebsbau überhaupt. Alle später entwickelten Direktantriebe profitierten von dieser Idee wenn auch hier sehr oft Teller und Antrieb wieder getrennt wurden.

MFG Günther
Boxenbastler
Stammgast
#38 erstellt: 18. Sep 2010, 11:41
Vielen Dank an alle Beteiligten für die interessanten Infos. Man merkt, ihr beschäftigt Euch sehr intensiv (und vermutlich schon lange) mit dem Thema. Respekt!
Boxenbastler
Großmogul
Stammgast
#39 erstellt: 18. Sep 2010, 12:17

Passat schrieb:

Großmogul schrieb:
Das vorgebliche Fachmagazin Stereoplay hat dieses Gerät getestet und bemerkt, dass es gar sooo schlecht ist, wenn man von der grundsätzlichen Überlegenheit des Riementriebs ausgeht. Echter Schwachsinn, ich frage mich, ob jener Schreiber alt genug ist, selber jemals einen großen DD gesehen oder gar gehört zu haben.


Quark!

Der Brinkman Oasis steht in der aktuellen Rangliste bei der Stereoplay auf dem 2. Platz, der daraus abgeleitete kleinere Brinkman Bardo auf dem 5. Platz.

Im Übrigen beschreibt Brinkman in einem auf seiner Homepage herunterladbaren Whitepaper die grundlegenden Vorteile eines Direktantriebs gegenüber einem Riemenantrieb.

Beispielsweise gibt es beim Direktantrieb nur ein Lager (Teller) und nicht 2 Lager (Teller und Motor) und damit reduzieren sich auch die Lagergeräusche. Ebenso gibt es keine seitliche Belastung des Tellerlagers, da kein Riemen von der Seite zerrt. etc. etc.

Grüsse
Roman


Wo ist da der Widerspruch. Abgesehen davon, dass mir die albernen "Ranglisten" der zum Glück mittlerweile minderbedeutenden Presseprodukte lang wie breit sind.
Wenn Du allerdings den Test in der Stereoplay liest, wirst Du sehen, dass der Autor nach wie vor das alte Vorurteil, Riementriebler sind grundsätzlich besser als DDs, huldigt.
Also nicht auf meinem Mist gewachsen.

Du hast übrigens die auch nicht vorhandene einseitige Belastung des Motorlagers als Vorteil von DDs vergessen.

Aber selbst, wenn man das alles mal ignoriert, die Riemenfraktion ist sich ja nichtmal über die beste Umsetzung des Konzepts einig. Es gibt Gummiriemen, flach oder rund, Strings aus Baumwollen, Nylon oder anderen HighTech-Materialien, starke Motoren, schwache Motoren, lockere oder knallharte Ankopplung à la SME ...
Was ist denn jetzt "richtig"? Ist der Motor der Chef oder der Teller?

Dann lieber ein Reibrad.

Gruß
Großmogul
Fhtagn!
Inventar
#40 erstellt: 18. Sep 2010, 17:10
Wenn einer das Material des Riemens heraushören kann.....

Einbildung ist auch eine Form der Bildung.
germi1982
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 18. Sep 2010, 21:59
Tja, solche Spezialisten gibts (leider) auch...

Und der Brinkmann Oasis hat halt auch seinen Preis, und der liegt bei 16000€...ein bisschen viel für einen Antrieb der im Endeffekt eine Kopie des EDS 900 von Dual ist (verbaut im 704) der zwischen 1976 und 79 gebaut wurde.

Man vergleiche nur mal...

Brinkmann:

http://www.stereopla...is-basis-317003.html

Servicehandbuch über Dual 704, Abschnitt "Elektronik-Direktantriebs-System Dual EDS 900":

http://dual.pytalhost.eu/704s/704s-06.jpg

http://dual.pytalhost.eu/704s/704s-07.jpg

Und hier kann man mal lesen was die Stereo seinerzeit, also 1976, über den 704 mit seinem EDS 900 schrieb:

http://dual.pytalhost.eu/704t/


[Beitrag von germi1982 am 18. Sep 2010, 22:09 bearbeitet]
Mimi001
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 22. Sep 2010, 12:59

Boxenbastler schrieb:
Allerdings finde ich die Optik des Technics SL-12xx MKxx wenig ansprechend.
Gruß
Boxenbastler


Schwarz gefällt er mir auch nicht, aber in silber finde ich die eigentlich relativ ansprechend und auch halbwegs zeitlos ...


Gruss
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*jayjay* am 25.03.2009  –  Letzte Antwort am 26.03.2009  –  7 Beiträge
Plattenspieler alt gegen neu ?
Arktus87 am 19.12.2015  –  Letzte Antwort am 22.12.2015  –  15 Beiträge
Plattenspieler!! alt oder neu?
Gonzomusic am 21.04.2005  –  Letzte Antwort am 22.04.2005  –  10 Beiträge
Alt gegen Neu ! Thorens TD 160 geg. Thorens 160HD
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alt gegen neu, AT 140 LC - AT 150 MLX
.JC. am 29.05.2016  –  Letzte Antwort am 22.02.2018  –  26 Beiträge
Alt gegen neu - Technics SL-D3 aufrüsten oder neues Gerät?
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Dreizack am 30.11.2006  –  Letzte Antwort am 30.11.2006  –  2 Beiträge
Plattenspieler: alt oder neu?
TFJS am 21.08.2009  –  Letzte Antwort am 27.09.2009  –  103 Beiträge
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