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Situation in der Veranstaltungsbranche

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*xD*
Inventar
#1 erstellt: 08. Apr 2013, 07:04
Ums ganz direkt zu sagen: Endlich noch ein Produkt, mit dem die Qualitätstandards noch weiter gesenkt und das Tor fürs Preisdumping noch weiter offen steht...
1000 Mann Bierzeltveranstaltung? Kein Problem, ich hab ja jetzt meine neue Achat, das Equipment kostet eh kein Geld, der 7,5er kommt von Papis Firma, meine Kumpels helfen (und für die werden natürlich auch weder Sozialabgaben noch sonstwas gezahlt, sind ja nur meine Kumpels, versichert ist natürlich auch keiner) beim Aufbau. Ich hab zwar keine Ahnung von irgendwelchen Sicherheitsvorschriften, aber ich machs inklusive allem dann trotzdem für 500€, hab ja kaum Unkosten, das Angebot mit den 1500€ vom professionellen Kollegen ist ja Abzocke.

Einwandfrei...
Aber ein anderes Thema. -> Stammtisch, wenn Diskussion gewünscht.
MBiber
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 08. Apr 2013, 08:00
Schön das es offensichtlich noch immer Leute gibt, die der Meinung sind es geht nur wenn ein bestimmter Hersteller auf dem Produkt steht.
Ich musste schon so oft mit wirklich amtlichem Material mischen, und trotzdem war das erzielbare Ergebnis sehr bescheiden, weil das System fûr den Einsatzzweck schlicht total ungeeignet war oder falsch aufgebaut wurde. Ebenfalls sehr gern gemachte Fehler sind komplett falsche Controllersettings.

Wenn der Kunde entsprechen zahlt stelle ich ihm sehr gerne 2 Stacks Access B5/T5 pro Seite, leg auf die Bûhne 8 Scena 15, nehm die LAB Ampracks inkl. CD44 mit und freu mich am FOH über mein CL5.
Und dann klingts auch zweifelsohne besser als die Achattops mit irgend was anderem.

Nur gibt es Veranstaltungen die kann man beim besten willen nicht mit einem Budget durchführen welches oben genannte Anlage rechtfertigen würde. Aber auch solche Jobs gibt es, und die mache ich lieber mit günstigerem Material zu einem.günstigeren Preis als dass ich hochwertige Systeme unterbezahlt verschenke.
Das heisst aber keinesfalls das da an Sicherheit gespart wird, dann kommen halt statt der teuren Motoren gute alte Handkettenzüge mit einem 12mm Steel als Safety zum Einsatz und anstelle der T5 stünde dann halt eben ein 208 auf dem Job.
Ich versteh nicht wo da dein Problem liegt.
*acoustics*
Stammgast
#3 erstellt: 08. Apr 2013, 08:48
Naja, wir schimpfen uns ja "professionell" weil wir eben "professionelles" Material vermieten.

Schlussfolgerung: Wir vermieten "Professionelles". Die t.-Eigenbauten zählen aber für mich für einen Vermieter nicht zum Professionellen. Wenn eine VA stattfindet wo dein genanntes System gebraucht wird, dann stellt man da das System hin oder lässt es. Ein Achat-System ist dafür mMn keine Alternative.

Es gibt auch andere Möglichkeiten für VAs mit weniger Budget PA zu stellen. Lieber keine Horntops sondern anständige 12"/1"er-12"/2"er und weniger Subs. Der Veranstalter merkt dann schon, dass man für kein Geld keine große PA bekommt. Nächstes Jahr darf dann die große PA aufgebaut werden.


Ich möchte dem Horntop vom t. ja nichts schlechtreden. Aber Professionell ist trotzdem was anderes
gibson81
Stammgast
#4 erstellt: 08. Apr 2013, 11:29
Ich habe übrigends nichts dagegen wenn ein Kleinverleiher wie viele aus unserer Gegend unterwegs sind mit einem solcher Systemen ausrückt. Dann sollten sie aber ihren Job verstehen und bei der Sicherheit keine Kompromisse eingehen. Ich würde das Pro Achat Horntops zu 4. Per side einem schlecht gekurften T4 oder Q1 vorziehen.
Ich denke dass viele "professionelle" Veranstalter vergessen dass der Toni immer noch das letzte Wort beim Sound hat, hier verschwinden dann im Gesammtergebniss oft die unterschiede zum Professionellen Verleiher zum ambitionierten Hobbyverleiher, der sich mit seinem Equipment auskennt und es einzusetzen weis.

Trifft natürlich nicht auf alle zu, jedoch ist die Tendenz, dass oft halblaien an der Foh sitzen bei professionellen Veranstaltern zu erkennen. Erst vor kurzen standen 5 junge Azubis an ner A&H Digi Pult im Bierzelt, leider viel ihnen nich auf, dass das linke Nexo Arry aus war...letztendlich haben sie die VA geschmissen.

PA`s mit Systemtech herrauszugeben(v.a. bei den Arry mit mehr als 3 elementen) wollen und können sich halt viele nicht leisten. Leider sieht man so nur wenig gut klingende Systeme dieser art bei uns.


[Beitrag von gibson81 am 08. Apr 2013, 11:55 bearbeitet]
*xD*
Inventar
#5 erstellt: 08. Apr 2013, 11:34
Das Problem besteht nicht genau an der Anlage. Das Problem an der Sache ist eher, dass damit "ernsthafte" Jobs immer mehr in Mitleidenschaft geraten, denn plötzlich kommen viele Hobbybeschaller auf die Idee auch bei "großen" Sachen mitmischen zu wollen.

Ihr seht doch selber die Anfragen hier im Forum: Ich will 1000 Personen-Veranstaltungen machen und hab dafür 8000€. Das ist doch genau dann das wo einem die Vernuft sagt, für sowas braucht man Erfahrung, da nützt einem das Material an sich gar nix. Das zu kalkulieren ala Amp + Top + Sub = 8000€ passt, da braucht es viel mehr dazu, und damit meine ich nicht "mehr" oder "besseres" Beschallungsmaterial.

Wie schon gesagt, ich habe absolut nichts gegen günstige Systeme, allerdings führt das eben immer weiter zum Verfall der Branche.


*acoustics* (Beitrag #42) schrieb:

Es gibt auch andere Möglichkeiten für VAs mit weniger Budget PA zu stellen. Lieber keine Horntops sondern anständige 12"/1"er-12"/2"er und weniger Subs. Der Veranstalter merkt dann schon, dass man für kein Geld keine große PA bekommt. Nächstes Jahr darf dann die große PA aufgebaut werden.


So ist es. Wer weniger bezahlt, kriegt halt nicht das große Besteck, sondern nur das kleine in anständiger Qualität. Der Preis sollte also nur von der Größe abhängen und nicht von der Qualität.


gibson81 (Beitrag #43) schrieb:

Trifft natürlich nicht auf alle zu, jedoch ist die Tendenz, dass oft halblaien an der Foh sitzen bei professionellen Veranstaltern zu erkennen. Erst vor kurzen standen 5 junge Azubis an ner A&H Digi Pult im Bierzelt, leider viel ihnen nich auf, dass das linke Nexo Arry aus war...letztendlich haben sie die VA geschmissen.


Genau DA ist das Problem. Und wenn das Zeug für immer mehr Leute erschwinglicher wird die dann meinen Großbeschaller spielen zu müssen, kann das für die Qualität - und damit auch für den Preis - auf Dauer nciht gut sein.


[Beitrag von *xD* am 08. Apr 2013, 11:37 bearbeitet]
Patrick3001
Inventar
#6 erstellt: 08. Apr 2013, 12:38
Wie wärs damit? Auf jeden Fall teuer genug.
MBiber
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 08. Apr 2013, 13:04

So ist es. Wer weniger bezahlt, kriegt halt nicht das große Besteck, sondern nur das kleine in anständiger Qualität. Der Preis sollte also nur von der Größe abhängen und nicht von der Qualität.


Nur traue ich dem Achat 208 Top fürs Publikum ein besseres Ergebnis zu, als wenn man statt 2x Achat 208 pro Seite (was immernoch günstiger ist) einfach nur je Seite ein CA1215-9M mit einem SW115 drunter hinstellt. (Gilt auch für jede beliebige andere Marke)

Das Achatsystem ist dann in etwa gleich teuer wie das kleinste Besteck von K&F mit 2x SW115, 2 CA1215, FP10'000Q mit CD44, nur stehen dann 4 mittelmässige, horngeladene Lautsprecher mit 4 18" Bässen zwei hochwertigen 15" Subs und zwei 12" Direktstrahlern gegenüber.

Das Resultat: Mit dem kleinen K&F Besteck ist es dem Kunden und den Besuchern zu leise, es bleibt also ein schlechtes Ergebnis in Erinnerung. Stelle ich stattdessen das Achat-System hin und messe das anständig ein und entzerre anschliessend noch nach Gehör (Ja, das mache ich auf jedem Job so, egal ob The Box irgendwas, K&F Access oder das mittlere Vertec mit dabei sind)

Dass das Achatsystem verglichen mit dem kleineren CA-System etwas weniger detailliert spielt und die SW115 präziser spielen hört von den Besuchern und dem Veranstalter kaum einer, es war laut genug, hat nicht überragend aber durchaus akzeptabel geklungen, der Kunde und die Besucher sind zufrieden.

Ausserdem wird das kleine System nicht vom DJ dauernd bis ans Limit geprügelt.

Ist also das Geld, welches für eine Veranstaltung zur Verfügung steht gegeben und wenns teurer wird springt der Kunde ab, stelle ich lieber das günstige System hin um das ich mir keine Gedanken machen muss dass es bis zum letzten ausgefahren wird.
Das heisst nicht, dass man einen Job fast gratis machen muss, die oben genannten 1000 Pax für 500 EUR kommen keinesfalls in Frage.

Ich hab schon so oft Veranstaltungen gesehen, wo von VDOSC über Vertec, J-Array, das Q, und die Liste könnte man endlos fortführen, wirklich sehr gutes Material stand oder gehangen hat, der Sound aber wirklich unter aller Sau war, man konnte den Sänger/in nicht mal ansatzweise hören, die Kick hörte sich nach Kartonschachtel an und so weiter.

Das eingesetzte Material ist sicherlich wichtig, bei einem Hollywood DJ-Irgendwas "Lautsprecher" wie der von Patrick verlinkte lässt sich wohl wirklich nichts mehr retten. Aber bei fähigem Personal traue ich dem hier diskutierten Achatsystem zu, dass es eine Veranstaltung zufriedenstellend meistert.
Da setze ich persönlich dann lieber auf gut geschultes Personal, welches sein Handwerk versteht und spare bei LowBudget etwas am Material, als dass ich unterdimensioniert offeriere oder dann am Personal sparen muss.

Aber da hat wohl jeder seine eigene Philosophie...
DaRuLe2
Inventar
#8 erstellt: 08. Apr 2013, 13:29

Patrick3001 (Beitrag #45) schrieb:
Wie wärs damit? Auf jeden Fall teuer genug. :cut


Dann schaus dir mal genauer an um zu merken, wieso es derzeit so viel kostet....

By the way: Du würdest nicht mit den The Box ne öffentliche VA machen gehst aber mit nem T-Racks DS2/4 und ner Proline Endstufe etc. auf die Menschen los...Sorry....diese Logik muss man nicht verstehen....das ist unterm Strich genaus so wenig professionelles Material wie die Topteile...auch wenns unterm Strich taugt!

Die Topteile verwendet man ja auch nicht...aber wohl nur, weil man da sehen könnte, was da rumsteht...Amprack ist ja "versteckelt"...naja!

Es gibt beim T Showroom keine fest verkabelten Anlagen...über die Matrix ist alles schaltbar...

Das mit den Nova AB2 Subs stammt wohl von mir weil man damals eben noch was ordentliches drunter geschnallt hat...

@XD: Ich weiß nicht, ob eure Region so unterschiedlich zu unserer ist...bei uns ist es jedoch so, dass die "Professionellen" Ihr Material für nen Appel und Ei raushauen in der Vermietung und dann Leute hinterm Pult sitzen die an dem Tag erfahren, dass se statt Monitoring das 1. mal an nem M7CL FOH machen sollen...

Das Problem bei uns ist, dass zu viele "Professionelle" auf einem Haufen sitzen und man sich da untereinander nix gönnt...

und die hobbyverleiher am Wochenende erst gesehen...HK Audio, Limiter vom Systemcontroller (HK) am Kotzen, Endstufen fast alle im extremen Clip und keinen interessierts...Klang war fürn Eimer....

Egal...
Patrick3001
Inventar
#9 erstellt: 08. Apr 2013, 13:29
Das von mir verlinkte Set war nicht ernst gemeint. Ich begreife nur den Preis für den Müll nicht. Wer kauft sowas?
DaRuLe2
Inventar
#10 erstellt: 08. Apr 2013, 13:40
das hab ich dir doch gesagt....schaus dir genau an und du wirst merken, warum es derzeit so viel kostet...der Link ist vollkommener "Schwachsinn" und in keinster Art und Weise mit dem Thema hier vergleichbar!
Patrick3001
Inventar
#11 erstellt: 08. Apr 2013, 13:47
Ich versteh den Preis nicht....
DaRuLe2
Inventar
#12 erstellt: 08. Apr 2013, 13:53
Alter Falter...dann drück halt mal auf 1 verkauft um den normalen Preis zu sehen und dann mit logischem Denken zu kombinieren, dass der Artikel zu 99,9% derzeit ausverkauft / nicht lieferbar ist und man den Preis erhöht hat auf diese utopische Summe, damit es keiner kauft und man trotzdem das Ranking bei Ebay behält....

Jetzt verstanden???
Patrick3001
Inventar
#13 erstellt: 08. Apr 2013, 15:00
ja
ohne_titel
Inventar
#14 erstellt: 08. Apr 2013, 15:39
unsere branche kommt aus dem hobby einiger freaks. es gibt immer noch sehr viele leute, die das hier als hobby betreiben. es gibt einige leute, die ernsthaft professionelle arbeit abliefern und damit eine familie ernähren können. es gibt aber auch eine menge leute, die das nur als business betrachten. das ergebnis sind vermietparks, die nur aus multifunktionalen dingen bestehen, die zwar nichts richtig können, aber trotzdem an maximal vielen tagen vermietet werden können. das ganze wird garniert mit lehrlingen, denen man zwar nichts beibringt, die aber sehr gut boxen tragen und lampen adressieren können - lohnkosten zahlt die ihk. wenn der lehrling grad nicht mehr kann, werden freelancer gebucht, die früher auch mal solche lehrlinge waren, und die, weil sie nichts können, jetzt für 150,- € arbeiten müssen, um sich mit 250 jobs im jahr einen golf, eine zweizimmerwohnung und einmal die woche ein bier leisten zu können.
und das ist genau die liga an verleihern, die ein problem haben, wenn der hobbybeschaller nebenan zweimal im jahr seine hasenställe aus dem keller holt. und ganz ehrlich: da ist mir jeder hobbymusikerdjalleinunterhaltertechniker lieber, der mit seinen würdevoll ergrauten zeck 15/3 boxen tanzabende beschallt.


[Beitrag von ohne_titel am 08. Apr 2013, 17:34 bearbeitet]
*xD*
Inventar
#15 erstellt: 08. Apr 2013, 18:36

ohne_titel (Beitrag #14) schrieb:
unsere branche kommt aus dem hobby einiger freaks. es gibt immer noch sehr viele leute, die das hier als hobby betreiben.


Ich sehe das eher so: Das wird mittlerweile von - Tendenz zunehmend - zu vielen Leuten als Hobby betrieben. Begünstigt wird das davon, dass Beschallungstechnik immer erschwinglicher wird und mittlerweile leider ähnliche Ausmaße wie der große LCD im Wohnzimmer hat - wo die Größe alles ist.
Da der Mensch heutzutage ja alles haben muss - und natürlich sofort - kommt es natürlich sehr gelegen, dass das Zeug an jeder Ecke verscherbelt wird. Es ist ja völlig egal wie es klingt, was es taugt oder was auch immer - es zählt ja nur, dass es laut geht und "professionell" draufsteht. (Ich wollte erst "dass es professionell aussieht" schreiben...).

Der Bereich von den Kiddie-Einsteigern ist auch nicht unbedingt das was mich nun stört. Da gibt es einfache Anwendungen: Die Geburtstagsfeier vom Kumpel, Chillen am See, oder meinetwegen für ein paar Euro oder ne Kiste Bier das Zeug mal an den Kumpel vom Kumpel für seine Alkoholorgie ausleihen.

Viel eher problematisch sind z.B. Szenarien: Entweder vergrößert sich der ehemalige Kiddie-Beschaller mit der Zeit, meldet vielleicht ein Gewerbe an und investiert, sagen wir mal 10000€ in PA-Technik, damit auch "große" VAs gemacht werden können. Vielleicht ist es auch der Gastronom, der einen Cateringservice (ein bisschen größer, schon für 1000-2000 Personen) hat und jetzt noch PA dazunimmt, damit er ein Gesamtpaket anbieten kann. Oder der Quereinsteiger, der im normalen Leben gutes Geld verdient und nun meint, mal eben statt dem SL 500 nur einen C63 zu kaufen und die verbleibenden 50k€ in eine Anlage zu stecken, um sich am langweiligen freien Wochenede mal noch was anderes zu holen, ums Geld gehts dabei ja nicht.

Nun hat Stadt XXX 250 jähriges Jubiläum, macht dazu ein Sommerfest und mietet ein großes Zelt mit Catering und allem drum und dran. Erwartet werden 1000 Personen. Als Programm sind diverse Sprachsachen und eine Liveband geplant. Die Stadt schreibt das ganze also aus.

Was macht nun der örtliche Vermieter? Der hat nun sagen wir Kling&Freitag im Lager stehen, plant einen Bogen mit Schwerlasttraversen an der Bühnenkante mit 4 geflogenen Line 212 für die Front, 8 SW 118, dazu 4 1215 für Downfill und Infill an der Front und fliegt nochmal auf jeder Seite des Zeltes 2 1215er als Delay. Nachdem das Konzept steht kommen die Mietpauschalen für Funkstrecken, FOH und Licht dazu. Zusätzlich zur reinen Miete werden dann Anfahrtskosten, Versicherungen, Kosten für Materialwartung und Verschleiß, Personalkosten, Steuern und BG-Beiträge usw. mit einkalkuliert. Unter dem Strich steht dann 1500€ - der Vermieter hat einen Freundschaftspreis gemacht, der die zu erwartenden Kosten deckt und dann noch für ein gemütliches Abendessen und eine Kiste Bier mit dem Team reicht.

Was macht nun der Kiddie-Beschaller? Der hat sich vor kurzem die Achat-Horntopteile geholt, davon hat er sich 4 Stück mit T.Amps zugelegt und dazu 6 Bässe. Summa summarum rund 8000€. Im Party-PA Forum wurde ihm das empfohlen und gemeint dass das für 1000 Pax reicht. Passt ja, soviele gehen ins Zelt rein, das ganze alles an der Bühne auf Hochständerstativen drückt bestimmt wie die Sau!
Funkmikrofone sind da, leider stand beim Kauf keine Funkfrequenz dabei sondern nur dass sie in Deutschland kostenlos sind, aber ist egal, sie funktionieren ja. Mikrofone für eine Bandabnahme müssen noch schnell besorgt werden, ist aber kein Problem, das ist mit einer 500€-Bestellung bei Thomann erledigt, inkl. aller Stative und kompletter Mikrofonierung. Ein Digitalmischpult hat er sich schon gekauft, als das DDX für 700€ verkauft wurde. Das hat nämlich elend viele Funktionen, so Profizeug wie Kompressor, Gate und so. Hat er nicht ganz verstanden wie es funktioniert aber ist auch egal, mit dem Equalizer kann man alles rumdrehen und dann rummsen die Bässe auch ordentlich. Und an dem Profisach muss man auch nur ein bisschen rumdrehen, dann sieht es so aus wie wenn die Profis das machen.
Das Auto kriegt er vom Vater, der hat eine kleine Speditionsfirma und kann den Sprinter, wo alles reinpasst kriegen. Das Auto ist als es voll ist rund 30% überladen, macht aber nix, sieht ja keiner.
Dann mal eben fix kalkuliert: Also für die Technik nehm ich 300€, dann Sprit nehm ich 20€, mein Kumpel hilft mir, dann nehm ich für mich 100€ und für meinen Kumpel 100€. Dann hab ich 500€ Gewinn gemacht. Geil!

Der Gastronom liest die Anzeige auch - er hat schon den Zuschlag fürs Catering bei der Veranstaltung bekommen. Er kennt sich nicht aus, der Verkäufer hat ihm aber versichert, dass die Anlage gut sei und auch für größere Sachen gut geeignet. Gekauft hat er sich ein KME SD 7 und ein bisschen FOH-Zeug, dazu 5 SM 57 und 5 SM 58. Der Verkäufer hatte ihm versichert, dass man damit eine komplette Band abnehmen kann. Sein Lehrlinghat schon mehrere Praktika bei Veranstaltungstechnikfirmen gemacht, deswegen fragt er ihn ganz nebenbei, ob er, da er ja eh arbeiten muss nicht Bock hat, in seinen Arbeitspausen mal zum Mischpult zu gehen und da bisschen Ton zu machen. So schwer kann das ja auch nicht sein. Er schreibt zusätzlich noch ein Angebot für 400€ für die Anlage, anderweitige Kosten hat er damit ja nicht. Da er das Zeug aus dem Ausverkauf hat und die Mwst. mit einem Trick absetzen konnte, aht er nur 4k€ dafür gezahlt, also ist das Geld schon in 10 Veranstaltungen wieder drin.

Der - sagen wir mal - Geschäftsmann liest die Anzeige auch. Da er fett investiert hat, muss der Sound ja Bombe sein, es ist immerhin ein Line-Array, also sage und schreibe 4 "Hochtöner" pro Seite! Dazu die fetten Subbässe. Er hat außerdem früher in vielen Discos als DJ nebenher gejobt, mit dem Mischpult kann er seiner Einschätzung nach also spielend umgehen. Da die ganze technik da ist, ein 7,5er mieten und ein paar stagehands organisiert die bisschen geld kriegen, gut ist.
Wie die Lautsprecher eigentlich aufgestellt werden, darüber hat er sich noch keine Gedanken gemacht, er hat aber oft gesehen dass die Dinger hängen. Im Zelt gibts ja auch genug Verstrebungen, kann man also auch problemlos reinhängen.
Da das ganze eh nur zum Spaß ist, schreibt er mal pauschal 350€ auf weil er denkt, dass man für technik ja eigentlich auch nicht mehr nehmen kann.


Ein paar Klischees fiktiv zusammengefasst. Was ich damit hauptsächlich betonen will: Ich möchte hier keinen generellen Markenwahn oder ähnliches verbreiten. Allerdings sehe ich es so, dass es für jeden Anspruch und jede Anwendung eine Preisklasse gibt. Leider verleiten aber die Preise gerade viele Unerfahrene dazu plötzlich Dinge machen zu wollen, zu denen sie vom Know-How her gar nicht in der Lage sind.
Um klar zu stellen: Das ist gegen niemanden hier im Forum gerichtet! Jeder sollte hier selbst wissen, wo die Grenzen liegen, was man selbst machen kann usw.
Wie auch schon erwähnt, ist die technische Sache auf eine ganze Veranstaltung betrachtet nur eine kleine Seite davon - die Seite der Vorschriften ist im Regelfall bei weitem länger. Und die sollte man da erstmal genauso kennen und entsprechende Qualifikation besitzen - danach kann man sich dann immer noch überlegen, wie groß denn etwas sinnvoll zu machen ist.
*acoustics*
Stammgast
#16 erstellt: 08. Apr 2013, 18:52
Genial geschrieben! Hut ab, hätte ich nicht so treffend formulieren können.
gibson81
Stammgast
#17 erstellt: 08. Apr 2013, 19:44
Sehr gut und treffend formuliert.
Kann ich eigentlich so unterschreiben.

Ich gebe es zu, ich habe vor 2 Jahren auch mal so gerechnet.
Geil...2 System 1 vom Thomann, 6 Pro Achat Monitore, 2 Achat In, Down und evtl. Outfills mit ner Delay..., ein gebrauchtes 32 Kanal Pult...ein Paar Kompressoren, Gates, EQ`s, 4 Bars Par 64, 2 Blinder, 4 Stufenlinsen, noch ne kleine Truss dazu, fertig...noch ein Mikroset für 1500€ dazu und ein Multicore für 500, dann solls doch klappen mit den 1000-2000Pax...10k€ sollten da doch reichen...ein paar fette gigs, und die PA ist bezahlt

Leider, bzw. zum Glück für euch gehts so aber nicht.
Ein Ordentlicher Trusslift kostet 1500 aufwärts, dazu der 2 Jährige Tüv, ein Neuman Overhead das viele Seminiprofi/Profi Bands vorraussetzen kostet mal schnell 2-3k€ das Pärchen...Funkstrecken sollen auch nicht die günstigsten Serien sein. Von den In Ear wegen ganz zu schweigen.
Dazu Versicherungen, Bühnenbaumeister, Sprit, Verschleiß, Reparaturen, Heizkosten für Lager, Wertverlust und Arbeitsstunden...dann geht die Rechnung schon lange nicht mehr auf

Der letzte Rider mit 4 Seiten Tabellen für Equipment beinhaltete einen 6 Stelligen € bereich für das geforderte Eqipment. 7 Stereo Funk In Ears...6 Wedges wie M2 usw....und das bei 200pax.
Wir sind dazu übergegangen unsere PA zu verkleinern und dafür amtliches und Riderfestes Material zu haben mit dem man auch mal den einen oder anderen Rider für 200-500pax erfüllen kann. (Föön Hlc subs und fh serien Tops von Fohhn)
Dazu amtliche Mikros, ordentliche Lichtsoftware (lumi dmx 3d) usw...Gute Funkin Ears und Mikros
Ich mache heuer mehr feinere Sachen wie Konferenzen, kleine Galas und ein mittelgroßes Musical

Deswegen auch der Horntop verkauf in meiner Signatur...die letzten Subs des Systems sind schon weg nach Österreich.
Mit 2-3 große Einsätze im Jahr ist mein Top bei mir unterfordert, ein RT6 Reicht mir hier auch.
Für die größeren Sachen haben wir zugriff auf ein bezahlbares Nova Atlas eine TW Vera und eine größere Fohhn Perform...
Das ist dann Riderfest und das Risiko geht für mich deutlich zurück...


[Beitrag von gibson81 am 08. Apr 2013, 19:48 bearbeitet]
*acoustics*
Stammgast
#18 erstellt: 08. Apr 2013, 19:48
Und genau das ist der richtige Weg.


Wenn das nur jeder so machen würde
DaRuLe2
Inventar
#19 erstellt: 08. Apr 2013, 20:25
Also bei den ca. 100 Jobs im letzten Jahr gabs keine Rider Angabe...

In diesem Jahr gabs mal eine wo nen DJ ne Function One wollte...

Wurde relativ schnell geklärt...entweder legt ihr damit auf oder eben gar nicht ;-)

Man muss nicht jeden Wunsch erfüllen...und wenn dann so nen Auftraggeber auf so nen Rider besteht dann muss er halt woanderst hin...
gibson81
Stammgast
#20 erstellt: 08. Apr 2013, 20:31
Na, ja der Toni ist Meyersound vertriebler und wollte halt was ordentliches da stehen haben.
Vom Mikro bis zum Pult.
Wenn das Budget da ist, und die Bezahlung stimmt, warum nicht.
Die Band spielt nur wenn der Rider passt und die Organisatoren brauchten die Band.
DaRuLe2
Inventar
#21 erstellt: 08. Apr 2013, 20:46
Ab einer gewissen Klasse kochen alle Boxenhersteller nur mit Wasser...und von der Mittelklasse zur so "gelobten" Oberklasse ist der Unterschied wirklich nur noch imaginär...auch wenn das niemand hören will...

Wie gesagt wenn jemand Rider taugliche Sachen machen will soll ers tun ;-)

Hatte auch ne Anfrage für ne 5000 Mann Halle für das "Comeback" des Jahres...habs aber sein lassen...mein Material hätte nicht gereicht, hatte an dem Tag noch 2 andere Coverjobs laufen und bevors dann schief geht...lieber die Finger weg....was nicht heißt, dass die Tür da für immer zu ist ;-)
ohne_titel
Inventar
#22 erstellt: 08. Apr 2013, 20:55
aber ist da jetzt wirklich der hobbymann schuld? oder kann es sein, dass bereits die paar wenigen, die ordentliches personal haben und daher zu recht als profi gelten, insgesamt wahrscheinlich 10 mal mehr material auf lager haben, als sinnvoll ist? (bei boxen dürften es noch viel mehr zu viel sein...)
fakt ist: in jedem kuhdorf mit mehr als 300 einwohnern gibt es mindestens zwei beschaller, die passables material haben. die dichte derer, die wissen, wie man es benutzt, ist deutlich geringer. aber auch da gibt es zu viele. ich lebe im raum münchen, bin aber auch viel in sachsen-anhalt. wenn ich in münchen einen kofferjob für 250,- mache und ein paar stunden gute musik mische, sind die leute mittlerweile dankbar, dass ich so billig bin. wenn ich das kollegen im osten sage, schauen die ungläubig. da gibt es meister mit drei jahrzehnten erfahrung, die sich für 120,- 16 stunden auf ein festival stellen. kurze rechnung: 120€ x 200jobs im jahr x 0,5 für steuer, versicherung = 12000€. davon nochmal -2000 auto, -2000 sonstige kosten, - 1000 verpflegung unterwegs. bleiben 7000€. monatlich macht das gute 500€. was für ein leben. und ihk und konsorten haben nichts besseres zu tun, als dauernd noch mehr lustige >profis< auszubilden, die keine sau braucht.

ich stelle immer mehr fest, dass ein erträgliche preisniveau nur durch gutes personal und guten service zu halten ist. material gibts immer irgendwo billiger.

ich bin nach eineinhalb jahrzehnten als profi nur noch sporadisch in der branche unterwegs, u.a. weil sich ohne selbstausbeutung keine familie ernähren lässt.
ab und zu mache ich den ein oder anderen job, um einigermaßen am ball zu bleiben. mein geliebter soundcraft 8000 frontplatz hat in den letzten 2 jahren 4 jobs bemacht. aus meinen zentnerschweren boxen, für die ich mal richtig asche bezahlt habe, rieselt rost. und ganz ehrlich: das material vom hobbyverleiher nebenan, der mit einem behringer x32, einer thomann-pa und einem rudel thomannwedges für 300,- ausrückt, ist
a) besser
b) in besserem zustand
c) selbst bei dessen preisgestaltung rentabler.
und wenn mich dann ein künstler zum mischen bucht, verdiene ich genauso viel wie der verleiher, und muss mir die finger nicht schmutzig machen. was will ich mehr?


verzeihung für das gelaber, aber die hobbyleute sind nicht das problem. das problem ist, dass viel zu viele leute von diesem job ihren kühlschrank füllen müssen, koste es was es wolle.
guten abend.
DaRuLe2
Inventar
#23 erstellt: 08. Apr 2013, 21:20
Das Problem ist eher, dass viele Gegeneinander arbeitet statt miteinander...

Das ändert sich bei uns hier nun in der Gegend...die kleinen und mittleren arbeiten wos geht zusammen und die Großen ziehen ihr eigenes Ding durch...mal schauen wie lange ;-)

Das ermöglicht so z.B. auch problemlos größere Jobs zu machen und auf nen riesigen Materialbestand zugreifen zu können der größer ist, als so manch einer von den anderen Firmen

Weiterhin ist mir so einiges zu Ohren gekommen was wohl einen kleinen "Umbruch" in der Branche bewirken wird...

Warten wirs ab...wir werden sehen ;-)
Patrick3001
Inventar
#24 erstellt: 09. Apr 2013, 00:24
In unserer gemeinde mit 2000 ew bin ich der einzige. Trotzdem nehme ich nicht jeden job an: wenn bezahlung nicht passt oder ich mir denjob nicht zu 100% zutraue. Dann steht meistens doch nur so omnischrott oder mc cryptgeraffel rum. Ich lach dann nur drüber.

Ich als kleiner dienstleister arbeite auch gerne mit größeren firmen zusammen. Da werde ich öfters mal mit ner kleinen band ins ausland geschickt. Dabei schone ich mein eigenes material, bekomme 2 azubis zum schleppen mitgeschickt und lerne dabei nochwas. Wenns gut läuft ist noch ein tag kostenloser urlaub dabei
ohne_titel
Inventar
#25 erstellt: 09. Apr 2013, 06:07
und wer immer dir da zwei azubis zum schleppen mitschickt, dem sollte die ausbildungsberechtigung genommen werden, das genau ist nicht sinn der sache. zwei azubis und ein unerfahrener freelancer versuchen sich was zusammenzubasteln. prima.
*acoustics*
Stammgast
#26 erstellt: 09. Apr 2013, 10:36

DaRuLe2 (Beitrag #23) schrieb:
Das Problem ist eher, dass viele Gegeneinander arbeitet statt miteinander...

Das ändert sich bei uns hier nun in der Gegend...die kleinen und mittleren arbeiten wos geht zusammen und die Großen ziehen ihr eigenes Ding durch...mal schauen wie lange ;-)


Naja, ich glaube ich gehöre mittlerweile zu den "Großen". Ich finde eben, dass es so ist, dass man Events wie Rammstein, Seeed etc nicht mit -was weis ich- 10 Kleinbeschallern durchführen kann. Da braucht man einen kompetenten Partner als VAT-Firma und keine zusammengewürfelte PA und Lichtanlage.

Deswegen finde ich solltest du deine Aussage nicht ganz so pauschalisieren, wir Größeren haben schon auch unsere Daseinsberechtigung



Ab einer gewissen Klasse kochen alle Boxenhersteller nur mit Wasser...und von der Mittelklasse zur so "gelobten" Oberklasse ist der Unterschied wirklich nur noch imaginär...auch wenn das niemand hören will...


Das jeder Hersteller nur mit Wasser kocht ist klar, aber was gehört für dich denn zur unnötigen Oberklasse? Wäre nett wenn du mal einen Direktvergleich anführen könntest zwischen einem Mittelklasse-System welches ggü. einem Oberklassesystem keine Nachteile aufweist.
ohne_titel
Inventar
#27 erstellt: 09. Apr 2013, 11:11
die mittelklasse ist natürlich pauschal unter der oberklasse anzusiedeln. in bereichen, in denen sich technologisch nichts mehr bewegt, schwinden die unterschiede. so ist bei den 8"1" und 10"1" kleinboxen eigentlich nichts unbrauchbares mehr auf dem markt.
um bei deinen braunen boxen zu bleiben: woher kommt der gute ruf der marke? tatsächlich wegen standardtreibern in einer standardkiste? ich glaube nicht. der kern des guten rufes kommt aus einer zeit, als man durch eine restriktive vertriebspolitik verhindert hat, das irgendwelche pfuscher sich das zeug auf den hof stellen konnten. man konnte davon ausgehen, dass jeder, der das zeug anbot, in etwa wußte, was er tut. durch die preispolitik und relativ geschlossene systeme funktioniert das heute noch ein bisschen, bröckelt aber.
anderes beispiel: die große zeit der würfelboxen:
d&b hatte c4, hk mit der r-serie eine technisch quasi gleichwertige box. trotzdem klang das c4 meistens anständig, das hk nicht. woran lag es? d&b hat sich primär um großkunden gekümmert, hk hat aggressiv an kleinverleiher verkauft.
bezüglich der daseinsberechtigung größerer companies: das standardmaterial ist es nicht. der genannte kleinverleiherverbund schafft es problemlos, pulte, boxen und mikros für ein dickes festival einzusammeln. was du aber kannst: die show geht pünktlich los, die hands dürfen nach 10 stunden feierabend machen und der kunde bekommt von dir auf anfrage ab und zu die rückmeldung, dass alles o.k.ist und er wieder ins catering gehen kann. und dieses arbeiten in komplexen systemen mit gleichzeitig entspannten schnittstellen zu den anderen beteiligten bekommen nicht alle hin. da wird dann halt doch mal kurz noch ein stündchen hinter der bühne gelötet, damit es losgehen kann...
gibson81
Stammgast
#28 erstellt: 09. Apr 2013, 11:52
obwohl oftmals die gleichen Speaker verbaut sind sind da nochmals Welten dazwischen,
Beim thomann haben wir mal nen kleinen doppel 5er für 2,5k€ auseinandergenommen. Die Speaker kosten insg. knapp 200€. Was würde eine mittelklasse firma tun (je nach dem was bei xy mittelklasse ist, bei mir ist das Fohhn, Föön, Studt, RCF TT usw.), sie bauen eine gute Passivweiche mit ein Paar anpassungen und noch ne Halogenleuchte fürn hochtonschutz, vielleicht noch einen Allpassfilter, funktioniert, keine Frage.
Die kleine Klingen Freitag Box hat einen 10 Wege Limiter, mit einer sehr aufwendigen Weiche, das Gehäuse ist komplett voll mit Limiterschaltungen und Bauteilen zur Frequenzanpassung. Ich denke dass zw. Mittelklasse und oberklasse noch gewaltigen unterschiede sind.
Bei z.b. Fohhn kostet mir solch ein top ca. 1k€, bei kling Freitag das 2-3 fache.
da geht technologisch noch viel und ich kenne da viel unbrauchbares Material im 8/1ser bzw. 10/1ser bereich auch aus der unteren Mittelklasse.

Das C ist ja auch nicht mehr Oberklasse, ist ja auch schon ziemlich alt.
Aber immer noch gut brauchbar. Name ist gut und das Equipment funktioniert halt einfach.
HK hat sich ihren Ruf ordentlich ruiniert, bei uns im umkreis ist das Equipment mit den R und Actor stacks inerhalb von 2 Jahren komplett verschwunden.
Wenn da partyveranstalter mit ausgelutschte HK R stacks rumrennen hat HK eingentlich schon verloren.
Wer einen Reconten und gut eingestellten HK R stack gehört hat weis wovon ich rede.
Die D+B Veranstalter denke ich schauen genau drauf dass das Equipment nich in falsch Hände kommt, 12k€(gebr. va technik) für einen Einfachen C Stack kann sich fast kein Hobby VA`ler leisten.

Ich habe mein altes Equipment bewusst nicht in die gegend, sondern z.b. nach Österreich verkauft, weil mir sonst noch mehr Party Va´ler an der Pelle hängen.


[Beitrag von gibson81 am 09. Apr 2013, 11:53 bearbeitet]
Bodox
Stammgast
#29 erstellt: 09. Apr 2013, 12:10

DaRuLe2 (Beitrag #23) schrieb:
Das Problem ist eher, dass viele Gegeneinander arbeiteten


Klar arbeiten so viele Gegeneinander!

Das Material in Deutschland wird immer mehr.

Durch den Ausbildungsberuf Veranstaltungstechniker tummeln sich auf dem Markt immer mehr Freiberufler da es zu wenige feste Vollzeitstellen gibt.

Selbst die sogenannten "Großen" arbeiten nicht mit Festangestellten sondern mieten sich Freiberufler je nach Bedarf im Stil der Leiharbeitsfirmen dazu.

Das Geld das ist Deutschland für Veranstaltungstechniker ausgegeben wird teilt sich jedes Jahr auf mehr Firmen, Köpfe, Material....

und die Ironie dabei ist das nicht die überleben die die Jobs am professionellsten unter Einhaltung aller Sicherheitsaspekte durchführen sondern die,

die es am kostengünstigsten und profitabelsten anbieten und bei denen einfach nichts passiert.

Jeder der sich heute neues amtliches Material zulegt wirft sein altes Material gebraucht auf den Markt -
und irgendwo gibt es wieder einen der mit diesem billig erworbenem Kram dann die Jobs noch billiger anbietet.

Bei jeder Autovermietung werden die Kisten irgendwann in die Presse gefahren -
bei uns ist Zeug im Verleih das zum Teil schon weit über 20 Jahre alt ist.

Traurig aber wahr.


[Beitrag von Bodox am 09. Apr 2013, 12:11 bearbeitet]
Patrick3001
Inventar
#30 erstellt: 09. Apr 2013, 12:15

ohne_titel (Beitrag #25) schrieb:
und wer immer dir da zwei azubis zum schleppen mitschickt, dem sollte die ausbildungsberechtigung genommen werden, das genau ist nicht sinn der sache. zwei azubis und ein unerfahrener freelancer versuchen sich was zusammenzubasteln. prima.


Sehe ich nicht so! Auch solche arbeiten müssen gemacht werden, wenn es grad keine andere arbeit gibt. Ich musste in meiner ausbildung teile verpacken, was auch nicht sinn u. Zweck war.
gibson81
Stammgast
#31 erstellt: 09. Apr 2013, 12:22
Das muss man aber nicht akzeptieren, hattest du keinen Betriebsrat an den du dich wenden konntest.
ohne_titel
Inventar
#32 erstellt: 09. Apr 2013, 12:24
natürlich muss das gemacht werden. es spricht auch nichts dagegen, dass das mal ein azubi macht. aber wenn eine ganze branche systematisch lehrlinge einsetzt, weil sie billiger sind als stagehands, dann ist da was faul.
wenn ein lehrling erst eine stunde boxen stapelt und im dann jemand beibringt, was man damit tun kann, kein problem. wenn ihm das aber in den ganzen drei jahren niemand beibringt, und das ist leider die regel, dann ist das schon ein problem. der wird noch irgendwie durch die prüfung getragen und dann kann ihn keine sau mehr brauchen. du glaubst gar nicht, was für dankbarkeit mir oft entgegenschlägt, wenn ich einem lehrling mal zeige, wie man mit dem pult, das er seit 2 jahren auf- und abbaut, mischen kann.
gibson81
Stammgast
#33 erstellt: 09. Apr 2013, 12:31
Klar, mal ne stunde oder 2 anpacken, das muss glaube ich jeder Lehrling, egal in Welchen Beruf.

Bei uns in der nähe gibt es auch einen relativ guten Betrieb der so zw. 1-2 Lehrlinge ausbildet.
Da dürfen die Lehrlinge auch mal zum Mixen ran wenn der Chef auf ner anderen VA ist oder halt für Backstage mal was machen.

Ich als Lehrling würde den Betrieb oder den Beruf wechseln wenn ich nur als Handlanger abgestellt werde.
Aber wenn das die regel ist, was soll man machen...
Patrick3001
Inventar
#34 erstellt: 09. Apr 2013, 12:33
Ja, da hast du recht. Normal lernen die Azubis bie der Frima ja auch was. Sowas ist eher die Ausnahme.
Betriebsrat hatben wir schon, aber so macht man sich nicht unbedingt beliebt in der Firma oder Abteilung. Deswegen hab ich die Zeit halt über mich ergehen lassen. Waren ja nur 3 Monatate, aber das täglich...
DaRuLe2
Inventar
#35 erstellt: 09. Apr 2013, 15:58
Beispiel:

Ein D&B Audio C System mit C4 Subwoofer und C4 Topteilen... Neupreis reden wir mal nicht drüber.

Im Vergleich zu einem z.B. FAT Hawk System wo die subs zwar jeweils ein anderes Prinzip haben aber naja...

Vom Einsatzzweck und der Qualität der Verarbeitung und den verbauten Speakern sind beide Systeme gut...aber das FAT kostet weniger und rentiert sich für einen kleinen / mittleren Verleih besser..

Vor kurzem sagte mir jemand, dass z.B. das Große Nova Atlas System dem D&B J in etwa "nahe" kommt. Ich habe das selbst nicht gehört...wie gesagt nur erzählt bekommen. Warum also diesen enormen Mehrpreis zahlen?

Ich selbst nutze z.B. auch die Nova NB1 Subwoofer...bin voll zufrieden...warum sollte ich mir für ne handvoll mehr Geld dann C4/C7/Q Subs etc. kaufen?

Mit dem Mittelklassematerial verdien ich als kleinere / mittlerer Verleiher mein Geld...meine Kunden würden für nen D&B System auch nicht mehr zahlen und in der Coverbranche interessiert das meist niemanden ob wir hier über D&B, L accoustic, Meyersound etc reden...da gehts um das was am Schluß dabei rauskommt und um den Profit von jedem einzelnen...was da für Marken etc. drauf stehen interessiert niemanden...anderst sieht es in der Industrie aus...

Das ist das, was ich meine...
light-Green_Apple
Inventar
#36 erstellt: 09. Apr 2013, 16:17

Normal lernen die Azubis bie der Frima ja auch was.


Kann ich Dir irgendwie schlecht glauben, wenn sie dir als "Handlanger" mitgeschickt werden.
Wenn ich gescheit ausbilde dann kann ich auch mal meinen Auszubildenen auf einen Job schicken um Licht zu drücken oder eine Karnevalssitzung zu mischen.

Ich fange im Sommer meine Ausbildung an. Wenn ich Dir als Handlanger mitgeschickt werde würde ich die Welt nicht mehr verstehen.


Da dürfen die Lehrlinge auch mal zum Mixen ran wenn der Chef auf ner anderen VA ist oder halt für Backstage mal was machen.


Das Glück habe ich - glücklicherweise - auch!
Das mag teilweise daran liegen dass ich mich auch vor der Ausbildung / dem Praktikum ausgiebig mit dem Berufsfeld befasst habe, aber der Betrieb tut sein übriges dazu.
DB
Inventar
#37 erstellt: 09. Apr 2013, 16:30

Bodox (Beitrag #29) schrieb:

Durch den Ausbildungsberuf Veranstaltungstechniker tummeln sich auf dem Markt immer mehr Freiberufler da es zu wenige feste Vollzeitstellen gibt.


Es ist eben ein Modeberuf. Man will kuhl sein, an einem großen Pult mit vielen Knöpfchen und bunten Lämpchen stehen und dranrumdrehen. Dann platzt das Luftschloß: viel Arbeit mit eigenartigen Arbetszeiten, wenig Geld. Von wegen kuhl.
Aber mal ehrlich: darüber denkt man doch vor dem Beginn einer Ausbildung nach.


MfG
DB
gibson81
Stammgast
#38 erstellt: 09. Apr 2013, 16:42
Na ja, ich denke dass viele junge Leute (ich vor 3 jahren eingeschlossen), einen falschen Eindruck von der Arbeit in der VA Technik oder auch als Musiker haben.
Mit cool hat das im allgemeinen nichts zu tun wenn man arbeitet wenn die anderne Feiern gehen und man oft in der Früh um 6 vom Hochzeitsgig zurückkommt...
Aber gut, ich bin einsichtig geworden und mache das auch in Zukunft als Hobby, dafür mit ordentlicher Qualität, auch wenn die Gigs nun kleiner und weniger werden.
*acoustics*
Stammgast
#39 erstellt: 09. Apr 2013, 17:47

um bei deinen braunen boxen zu bleiben: woher kommt der gute ruf der marke? tatsächlich wegen standardtreibern in einer standardkiste? ich glaube nicht. der kern des guten rufes kommt aus einer zeit, als man durch eine restriktive vertriebspolitik verhindert hat, das irgendwelche pfuscher sich das zeug auf den hof stellen konnten. man konnte davon ausgehen, dass jeder, der das zeug anbot, in etwa wußte, was er tut. durch die preispolitik und relativ geschlossene systeme funktioniert das heute noch ein bisschen, bröckelt aber.

,
Stimmt so leider nicht wirklich.

Sicher brökelt der Ruf von vielen "Premium"-Herstellern, jedoch haben die Teile ggü. anderen Lautsprecherherstellern schon noch ihre Daseinsberechtigung. Einen Hersteller wie l'acoustics (der übrigens nicht nur braune Boxen hat ) beurteilt man auch nicht nach den kleinen 12"/1"er Kisten. Wenn du dir das K1 anssiehst wirst du feststellen, das du da in der Mittelklasse kaum etwas findest, was da mithalten kann. Auch Oberklasse Hersteller gibt es nicht sooo viele die was gleichwertiges im Angebot haben. Das es das System nicht fürn Appel und Ei gibt ist natürlich richtig, das System ist aber jeden Cent wert.

Und irgendwelche Pfuscher bekommen das System auch nicht, weil man als Grundvoraussetztung mehrere Jahre Erfahrung und einen gut laufenden professionellen Betrieb braucht. (Das wird sogar äußerst penibel nachgeprüft).

Um sich einen Überblick über professionelle Beschaller machen zu können bietet sich bei l'acoustics das Rental-Network an, bei F1 gibts was ähnliches. Die Hersteller wissen schon was sie tun.


Zum Thema Azubis:

Wir sind ja auch Ausbilderbetrieb. Ich muss sagen unsere Azubis haben, wenn sie ausgelernt haben, richtig was drauf. Dafür wurden wir auch mehrfach ausgezeichnet. Bei uns wird kein Azubi auf Dauer ins Lager gestellt und darf Lautsprecher putzten. Natürlich gehört das auchmal dazu, und wer mal ein K1 geputzt hat weis danach auch was er getan hat, aber das gehört nunmal zum Beruf. Wenn allerdings ein Semiprofessioneller (sorry Patrick, nichts gegen dich, aber ein Ausbilder bist du nun mal nicht) Beschaller dann mit zwei Azubis auf einen Job geschickt wird, dann hat das mit Ausbildung nichts zu tun. Das ist hart gesagt Missbrauch der Azubis

Wir nehmen unsere Azubis überall mithin. Und bisher haben die dann auch einen anständigen Job bekommen, wenn wir sie nicht selbst übernehmen können. Liegt zwar vielleicht auch an den dann vorhandenen Referenzen (Rammstein, Seeed und Silbermond machen sich nunmal in jeder Bewerbung gut), aber sicher auch am Können.
Patrick3001
Inventar
#40 erstellt: 09. Apr 2013, 19:19
Das war ja nur ein kleiner Gig, den ich auch alleine geschafft hätte. Aber wenns grad nix anderes zu tun gibt? Azubis müssen auch auf ihre Stunden kommen.
light-Green_Apple
Inventar
#41 erstellt: 09. Apr 2013, 19:22

Azubis müssen auch auf ihre Stunden kommen.


Ich glaube die meisten Azubis müssen eher von ihren Stunden runterkommen
Wenn ich fürs "Nichtstuen" irgendwo hinfahre, dann nur, um beim Chef was zu lernen.
ohne_titel
Inventar
#42 erstellt: 09. Apr 2013, 21:41
glaub mir, die meisten lehrlinge bei den dorfverleihern wären froh, wenn sie mal ein k1 putzen dürften. einmal im jahr die kme-filzbässe kärchern reicht doch auch...
ich sehe euch als ausildungsbetrieb eher am oberen ende der skala: ihr deckt alle wichtigen bereiche ab, habt eine breite palette an jobs, vernünftiges material und vor allem personal, von dem man etwas lernen kann.
der typische ausbildungsbetrieb hat 150 coverbandshows im jahr, dazu 5 messestände auf irgendwelchen landkreisgewerbeschauen, ein bisschen dryhire für faschingswägen, die örtliche gastronomie und das jugendzentrum sowie ein bis zwei 5000er open airs, für die er aber allerhand zumieten muss und sich ausnahmsweise auch mal zwei freelancer zum normaltarif bucht.
im lager steht eine beachtliche menge altholz sowie ein unrentables kleinlinearray der unterklasse, ein midas venice, ein m7cl und ein stapler ohne tüv. außerdem ist der betrieb natürlich auch professioneller hersteller einer breiten palette an boxen und cases. das kann der lehrling dann im winter machen, wenn es in der ungeheizten halle zu kalt ist. ausbilder ist der eine teilhaber, der das aber nur nebenberuflich macht und eigentlich bierfahrer ist. der andere teilhaber ist meistens anleiter des lehrlings/der lehrlinge; leider fällt dem lehrling irgenwann im verlauf des 2. lehrjahres auf, dass er irgendwie mehr kann als sein anleiter...
wenn solche lehrlinge glück haben, verirrt sich ab und zu ein mitleidiger freelancer ind lager und macht eine kostenlose nachhilfestunde. das wars dann aber auch.
Bummi18
Inventar
#43 erstellt: 10. Apr 2013, 04:18
mhm ... mal zum grundthema ... genau wie im großen spielt sich das ganze bei den kleinbeschallern ab... ich rede hier von hochzeiten , firmenfeiern ,vereinsfeiern dorffeste mit ca. 300 pax , und ähnliche VAs.
grad im letzten jahr hab ich vermehrt angebote gesehen wo jemand eben mal 300 pax dorffest (zelt) für 150 € machen wollte ...
gottseidank besinnen sich einige veranstalter und haben aus den pleiten gelernt .

ich denke es ist nicht unbedingt dem material zuzuordnen sondern denen die ohne plan was kaufen und losziehen, man kann auch mit mittelklasse mat. wenn man einigermaßen plan hat das passend einzustellen sehr gute ergebnisse erziehlen.

ich schätze es geht eher darum das man schon brauchbares mat. recht günstig kaufen kann , was wie angeschlossen wird kann man im forum erfragen und dann feuer frei ala youtube record und co.

auf dumpingpreise lass ich mich eh nicht ein


[Beitrag von Bummi18 am 10. Apr 2013, 04:20 bearbeitet]
*xD*
Inventar
#44 erstellt: 10. Apr 2013, 17:53

Bummi18 (Beitrag #43) schrieb:

ich denke es ist nicht unbedingt dem material zuzuordnen sondern denen die ohne plan was kaufen und losziehen, man kann auch mit mittelklasse mat. wenn man einigermaßen plan hat das passend einzustellen sehr gute ergebnisse erziehlen.


Kein Widerspruch. Allerdings ist es bei Leuten mit gutem Material wahrscheinlicher dass sie auch wissen was sie tun, denn Leute die das nicht wissen würden sich das Material auch nicht kaufen.


ich schätze es geht eher darum das man schon brauchbares mat. recht günstig kaufen kann , was wie angeschlossen wird kann man im forum erfragen und dann feuer frei ala youtube record und co.


Also wenn ich sehe was es allein auf "Gebrauchte VAT." gibt frage ich mich, warum Leute überhaupt noch neu kaufen. Oder dann wird was neues, was um Klassen schlechter ist gekauft, oder man kauft sich lieber was neues, weil das alte "uncool" aussieht (so sinngemäß: Warum 3 gebrauchte Boxen kaufen, wenn ich fürs gleiche Geld 6 neue haben kann).
Was eigentlich ganz klassisch zeigt, dass es in den meisten Fällen nur ums Rumprollen und nicht um die ernsthafte Vewendung geht.


ohne_titel (Beitrag #42) schrieb:

der typische ausbildungsbetrieb hat 150 coverbandshows im jahr, dazu 5 messestände auf irgendwelchen landkreisgewerbeschauen, ein bisschen dryhire für faschingswägen, die örtliche gastronomie und das jugendzentrum sowie ein bis zwei 5000er open airs, für die er aber allerhand zumieten muss und sich ausnahmsweise auch mal zwei freelancer zum normaltarif bucht.
im lager steht eine beachtliche menge altholz sowie ein unrentables kleinlinearray der unterklasse, ein midas venice, ein m7cl und ein stapler ohne tüv. außerdem ist der betrieb natürlich auch professioneller hersteller einer breiten palette an boxen und cases. das kann der lehrling dann im winter machen, wenn es in der ungeheizten halle zu kalt ist. ausbilder ist der eine teilhaber, der das aber nur nebenberuflich macht und eigentlich bierfahrer ist. der andere teilhaber ist meistens anleiter des lehrlings/der lehrlinge; leider fällt dem lehrling irgenwann im verlauf des 2. lehrjahres auf, dass er irgendwie mehr kann als sein anleiter...


Ich hab bei der Erzählung grad so ein Deja Vu...


[Beitrag von *xD* am 10. Apr 2013, 17:54 bearbeitet]
DaRuLe2
Inventar
#45 erstellt: 10. Apr 2013, 21:04
Grundsätzlich ist es doch so, dass ich als Firma für nen Stagehand wo ggfs. noch weng Licht oder Monitoring oder sonstige Späße macht am Abend ca. 200-250 Euro Netto rechnen muss.

Mach ich nen Event wo ich 3 Leute brauche und noch nen 7,5to oder 12to LKW einsetze komm ich ohne Material unterm Strich doch schaun bald auf nen Netto Betrag von um die 900-1000 Euro.

Wenn das nun nen Dorfbeschaller mit 2 Kumpels macht denen er jeweils 50 Euro am Abend in die Hand drückt und seine Zeit nicht einrechnet ists doch klar, dass ers für 600 Euro macht und sich dabei nen Ast lacht...
Smiley2693
Stammgast
#46 erstellt: 11. Apr 2013, 10:15
In dem Fall bleiben in der Regel aber doch Unterschiede und das nicht nur bei der Qualität des Materials.

Der Dorfbeschaller kommt dann mit einem verdreckten Pritschenwagen samt offenen Pferdeanhänger an, wo alles irgendwie draufgewürfelt ist. Alle Lautsprecher sind sowie so ohne Case, weil die zu teuer sind. Falls er doch welche hat sind es die billigen von Thon.
Die "Mitarbeiter" werden wohl kaum eine PSA haben/tragen, und einheitliche Arbeitskleidung sieht man auch recht selten.

Der Profi kommt in einem Firmenwagen mit Aufdruck, einheitlichen Cases mit Beschriftung. Der Ablauf ist grob geplant, die Helfer fangen direkt mit dem Entladen an und der Verantwortliche macht sich erstmal auf den Weg zum Kunden, um nachzufragen ob sich etwas geändert hat oder sonnst noch Fragen offen sind.


Das sind natürlich auch Klischees, welche zum Teil oben schon genannt wurden, aber was ich damit sagen möchste ist:

Das die "richtigen" Profis in der Regel auch professioneller auftreten und das merkt meistens auch der Kunde bzw. erwartet es auch. Das ist bei Industrie Jobs für große Firmen natürlich extremer als bei dem jährlichen Sommerfest einer kleinen Dorfgemeinschaft.
Aber genau diese Sommerfeste, wo es kein Budget gibt um die Anlage und den Service vom Profi in Anspruch zunehmen, es sei denn er macht es zum Freundschaftspreis (warum auch immer).
Kann der Profi auch nicht zum überleben nötig haben, denn er hat ja (bzw. sollte haben) Kunden die eben seine Qualtität und Service zu schätzen wissen.
DB
Inventar
#47 erstellt: 11. Apr 2013, 11:02

DaRuLe2 (Beitrag #45) schrieb:

Mach ich nen Event wo ich 3 Leute brauche und noch nen 7,5to oder 12to LKW einsetze komm ich ohne Material unterm Strich doch schaun bald auf nen Netto Betrag von um die 900-1000 Euro.

Wenn das nun nen Dorfbeschaller mit 2 Kumpels macht denen er jeweils 50 Euro am Abend in die Hand drückt und seine Zeit nicht einrechnet ists doch klar, dass ers für 600 Euro macht und sich dabei nen Ast lacht...


Möglicherweise hat Letzterer aber auch festgestellt, daß man für die Veranstaltung keinen Zwölftonner voll Technik braucht. Am "Viel hilft viel" krankt m.E. die ganze PA-Branche gewaltig.


MfG
DB
DaRuLe2
Inventar
#48 erstellt: 11. Apr 2013, 11:14
@ DB:

Wenn eine Band die Anforderung hat, dann hat Sie diese.

Ob ich dann mit nem 7,5er oder 12er anrücke oder der Hobbyverleih mit nem Kofferhänger 5x hin und her fährt ist doch dem Kunden egal wenn er 600 Euro spart.

Im Coverbusiness geht es zu 80% nur um den Profit...wie da wer was macht ist egal...es muss die Leistung am Schluß stimmen und der Preis.

Mal als kleine Info was ich für ne Anfrage hatte:

Band, ca. 45-60 Termine im Jahr mit folgenden Anforderungen:

8x Movinghead
4x Movingwash
4-6x Stufenlinse für Front
2x4er Blinder
1x Strobo
6 Bühnenpodeste
LED Vorhang / Leinwand oder auch nen entsprechend guten Beamer und dazu gerne noch 2 Flats
Massig an Truss auf der Bühne mit zig 3 Wege Ecke, 45 Grad Stücke und 90 Grad Stücke
LKW 7,5to + Hänger oder 12to
3x Aufbauer und jeweils FOHler, Monitorler und Lichtler...
Pa entsprechend dazu mit Sennheiser Inear, Funk miks, Sennheiser Drum Mik Set etc...

Was darfs kosten?

Band will maximal 1400 Brutto zahlen...Glückwunsch! ---> Abgelehnt!!!
gibson81
Stammgast
#49 erstellt: 11. Apr 2013, 13:43
Rechne da mal 350€ fürn nen Lichttechniker und gut 300 fürn Toni weg, dann noch 150-200 für 1 "Handlanger", dazu Lastwagenfahrer mit 7,5 Tonner...da sind wir schon sehr weit über den Nettobetrag
Smiley2693
Stammgast
#50 erstellt: 11. Apr 2013, 14:05
liegt der Hund nicht eher da begraben, dass jeder meint Veranstaltungen durchführen zu dürfen?

und dass ohne ausreichendes Fachwissen, eine Ausbildungsabschluss oder langjährige (anerkannte) Erfahrung.


Es fährt ja auch niemand einen 40 Tonner mit Gefahrgut über die Straßen nur weil er weiß wie man Auto fährt.
Aber viele meinen wenn sie die Technik kaufen würden sie auch die Erlaubniss und Befähigung haben um mittlere bis große Veranstaltungen durchzuführen.

Und genau das ist doch das eigentliche Problem oder wie seht ihr das?

Der Hobbydorfbeschaller darf keine Veranstaltung dieser Größenordnung beaufsichtigen.

Da das allerdings nicht so stark, bzw fast garnicht kontrolliert und viele es wahrscheinlich auch garnicht besser wissen, macht es einfach jeder.
ohne_titel
Inventar
#51 erstellt: 11. Apr 2013, 14:13
wenn man bedenkt das sachen wie meisterzwang etc. in anderen brachen reihenweise fallen, glaube ich nicht das das ein weg ist.
ich gebe dir recht, dass sachkundige leute für die sicherheit auf veranstaltungen sorgen sollten. warum ich mich nicht hinter ein mischpult stellen sollte, obwohl ich nie eine ausbildung genossen habe, wüsste ich jetzt aber nicht. im gegenteil, die breite ausrichtung des ausbildungsberufs verhindert sogar die spezialisierung auf ein bestimmtes thema oder gewerk. und was hilft mir jemand, der zwar sowohl ein m7cl als auch eine grandma bedienen kann, aber leider weder ahnung von gutem sound noch von gutem licht hat?
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