Antennen-adapter für DAB+ Tuner ?

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black70'
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Jan 2013, 00:38
Hallo Radiohörer,

habe mir um "Zukunftssicher" zu sein einen neuen DAB+ fähigen Tuner (Onkyo T-4030) geholt.
Wollte das Teil mit der "normalen" Hausantenne verbinden ( Kabel BW); war bei meinem bis herigen Tuner kein Problem, jetzt passt das Ding leider nicht mehr, der Antennen-Aschluß ist wohl jetzt eine andere Norm . Mit der beigelegten kurzen Wurfantenne (angeblich für DAB und FM ) findet der Tuner zumindest im DAB Modus nicht viel, ukw/FM ist qualitativ auch schlecht.

Gibt es ein Adapterkabel um mein normales FM-Antennenkabel mit der neuen Buchse zu verbinden?
Anbei Bild der Rückansicht des Tuners.

antenne
dialektik
Inventar
#2 erstellt: 13. Jan 2013, 01:40
Bist Du sicher, dass da Dein "normales" Antennenkabel nicht passt?

Es gibt nämlich keine DAB-Antennenanschlüsse...
black70'
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 13. Jan 2013, 02:17
....naja, beim alten tuner sah das so aus:

antenne_alt

mein Antennenkabel passte.

beim neuen ist die Anschlussbuchse des tuners halt wie beim Bild des ersten Beitrages. Und die beigelegte Wurfantenne ist irgendwie nicht der Renner. Dachte ich könnte mit einem Adapter mein herkömmliches Antennenkabel weiter verwenden.

Gruß black70
dialektik
Inventar
#4 erstellt: 13. Jan 2013, 02:31
Was denn jetzt
Hast Du Dein Kabel ausprobiert - Ja oder Nein?
3rd_Ear
Inventar
#5 erstellt: 13. Jan 2013, 04:33
Moin, erstmal!

DAB(+) verwendet völlig andere Sende-Frequenzen als der UKW-Rundfunk.

Der "andere Steckanschluß" (nach der Abbildung ein F-Norm-Schraubanschluß) soll den Nutzer (Dich) gewissermassen mit der Nase darauf stoßen, daß man dafür eine andere Antenne braucht, als für UKW.

Frage an Radio Eriwan:
black70' schrieb:
Gibt es ein Adapterkabel um mein normales FM-Antennenkabel mit der neuen Buchse zu verbinden?


Radio Eriwan (nicht per DAB empfangbar) antwortet:
Im Prinzip ja, aber:

Aus einem Kabel-BW-Anschluß kommt mit 100%-Sicherheit kein DAB+-Signal, sondern "nur" UKW-Rundfunk.

DAB+ wird nur terrestisch (per Antenne) abgestrahlt und ist deshalb nicht im Kabelnetz empfangbar. Digitaler Rundfunk ist im Kabelnetz stattdessen per DVB-C-Receiver zu empfangen.

Dafür sind andererseits im Kabel-TV-Netz jede Menge Radio-Sender analog per UKW in sehr guter Signalstärke empfangbar (regional deutlich mehr als per DAB+).

Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

Besonders lustig finde ich, daß bei mir zuhause ein Privat-Sender, der nur auf UKW und nirgends per DAB+ empfangbar ist, seit fast einem Jahr viermal stündlich Terrorwerbung für DAB+Radios einer bestimmten Marke bringt. [Zitat:"... weil ich damit auch weiterhin meine Lieblings-Sender auf UKW empfangen kann"]. Klare Sache, in einem Land, wo Leute sich lieber einen Geländewagen statt eines herkömmlichen PKW kaufen, um damit auch weiterhin ausschliesslich auf der Autobahn, der Landstraße und in der Stadt zu fahren, ist das Argument nur konsequent.


Für den Nur-UKW-Empfang über die Kabel-BW-Antennendose täte es ein einfacher Adapter, um das normale Antennenkabel anzustöpseln:


DAB+ wird in Deutschland aktuell im VHF-Band (174MHz-240MHz) ausgestrahlt. Dafür könnte man im Prinzip eine (baulich sehr ausladende) VHF-Fernseh-Antenne verwenden, oder eine x-beliebige TV-Zimmerantenne (am besten mit eingebautem Verstärker). Zum Anschluß an den Empfänger braucht es dann noch einen Adapter von IEC-Norm (Koax) auf die F-Norm (gleicher Schraubstecker wie bei einem Satelliten-Receiver).

Für die Empfangsprognose von DAB+ per terrestischer Antenne gibt es bei digitalradio.de eine zoombare Karte. Klick!

Eine normale (terrestische) UKW-Antenne irgendwie anzuflanschen, kann für den DAB+-Empfang nur suboptimale Empfangsergebnise erbringen. Darüberhinaus senden die DAB-Sender mit erheblich weniger Leistung als die UKW-Sender - was je nach Wohnort den DAB-Empfang mit der beigelegten Wurfantenne einschränkt. Für den UKW-Empfand wiederum ist die DAB-Wurfantenne nicht optimiert, daher rührt vermutlich der schlechte UKW-Empfang per Wurfantenne.


[Beitrag von 3rd_Ear am 13. Jan 2013, 06:08 bearbeitet]
black70'
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 13. Jan 2013, 11:11
Was denn jetzt
Hast Du Dein Kabel ausprobiert - Ja oder Nein?


...klar hab ich, -passt nicht.

Danke für die ausführliche Antwort.

Zum Anschluß an den Empfänger braucht es dann noch einen Adapter von IEC-Norm (Koax) auf die F-Norm (gleicher Schraubstecker wie bei einem Satelliten-Receiver).

Danke für die ausführliche Antwort.

werde mir jetzt nach so'nem Teil schauen, nochmals danke.
fotoralf
Inventar
#7 erstellt: 13. Jan 2013, 16:35

dialektik schrieb:
Was denn jetzt
Hast Du Dein Kabel ausprobiert - Ja oder Nein?


Au weia! Oder, um einen alten Werbespruch aufzugreifen:

Mit Brille wär das nicht passiert!


Ralf
Radiowaves
Inventar
#8 erstellt: 16. Jan 2013, 17:31
Gütiger Himmel! Was hat Onkyo denn da verbockt?

Erstes no-go (leider recht üblich): UKW und DAB über den gleichen Antenneneingang. Wenigstens zwei separate hätten sie spendieren sollen, damit UKW-Kabel und DAB-Antenne parallel betrieben werden können.

Zweitens scheint man als UKW-Teil irgendeine Billigvariante verwendet zu haben. Die Daten im Vergleich zum reinen UKW-Tuner T-4355 sind grauenvoll:

IHF-A-Rauschabstand UKW stereo 70 dB vs. 60 dB
Klirrfaktor stereo 0.3% vs. 1%
Frequenzgang 20 Hz - 15 kHz +/- 1.5 dB vs. +1.5 / -4 (!!!) dB

Meine Vermutung: ein billig-UKW-Teil, das im DAB-Teil integriert ist. Ein-Chip-Lösung oder Softtuner oder sonstwas. Damit ist dieser Tuner nicht nur auf DAB wegen der miesen Datenraten schlecht (dazu kann er nichts), sondern auch auf UKW.

Bei so einem Tunerkonzept wären meiner Meinung nach zwei schaltbare Eingänge ideal gewesen, die intern auf den gleichen Tuner geschaltet werden und speicherbar sind. Damit hätte man die Kombination UKW am Anschluß 1 + DAB am Anschluß 2 ebenso realisieren können wie UKW+DAB an einer Buchse.

Zu Deinem Zusammenschaltproblem: offiziell gibt es DAB nicht in Kabelnetzen (obwohl ich eins kenne, das den Bundesmux und 2 regionale Muxe auf Kanal 10 A und B tatsächlich 1:1 terrestrisch durchleitet und somit im Kabel verfügbar macht. Das hilft Dir freilich nicht...

Was es gibt: UKW- und DAB-Zusammenschaltweichen. Die sind bereichsselektiv und eigentlich zur Zusammenschaltung von 2 Antennen gedacht. Damit sollte man auch UKW-Kabel und DAB-Antenne zusammengeschaltet bekommen. Rittmann hat sowas: http://www.rittmann-hf-technik.de/000000a07008ee803.html

Bitte mal anfragen, wie hoch die Dämpfung des DAB-Eingangs für Fremdbereiche ist, die am andren Eingang anliegen. Also: wieviel Kabelsignal da über den DAB-Eingang (!) wieder durchsickert. Sauber ist diese Lösung nämlich ggf. dann nicht, da UKW und TV dann über die DAB-Zimmerantenne abstrahlen würde und die Lösung somit ein fettes Kabelleck darstellt, das die Meßdiener der Bundesnetzagentur nicht gerne sehen. Du bräuchtest aber dann auch dringend eine Antennendose, die auf der Radio-Seite wirklich nur den UKW-Bereich ausgibt bzw. ein entsprechendes UKW-Durchlaßfilter zwischen Antennendose und DAB-Weiche. Der TV-Bereich 175 ... 230 MHz ist im Kabel ja belegt und der geht definitiv durch und kommt am DAB-Antennenanschluß raus.

Ein sauberer UKW-Bandpaß kostet auch heftig Geld und die Class-A-Schirmung erreichen wir damit dann vermutlich dennoch nicht. Dafür muß alles wirklich recht gut dicht sein. Mit einer (DAB-)Antenne, die im "Rückwärtsgang" Breitbandkabelsignale abbekommen kann und somit dann wieder aussendet, ist das wohl kaumt zu realisieren.

Dolle ist das alles nicht. Und das alles nur, weil ein Rotstiftbenutzer bei Onkyo einen zweiten Antenneneingang weggelassen hat.


[Beitrag von Radiowaves am 16. Jan 2013, 23:05 bearbeitet]
fotoralf
Inventar
#9 erstellt: 16. Jan 2013, 20:46
Erschütternd. Sind die bei Onkyo mittlerweile auch zum Ramschladen verkommen?

Ralf
Radiowaves
Inventar
#10 erstellt: 16. Jan 2013, 23:35
Die Zeit legendärer UKW-Tuner ist halt vorbei. Was z.B. die modernen Schaltverstärker taugen, weiß ich nicht, ich meine aber, mich an eine größere Zahl durchaus sehr positiver Tests von Onkyo-Komponenten erinnern zu können in den vergangenen 5 Jahren.

Persönliche Erfahrung mit dem CR-L5, den ich meinen Eltern als Wohnzimmeranlage schenkte: schon in der Anleitung steht, daß CD-R nicht (!) unterstützt würde. Für ein Gerät, das um 2005 herum verkauft wurde, finde ich das schon mangelhaft. Man erwartet da eigentlich auch CD-RW und vor allem ISO-CD-R mit MP3. Nicht davon ist vorhanden. Anfangs liefen Audio-CD-R auch, inzwischen springen sie. Die Abtastsicherheit des Sony-Laufwerks ist aber generell elendig, möglicherweise auch ein Abgleichfehler oder eine halbtote Laserdiode. Ansonsten ist das Gerät gut verarbeitet und ausreichend potent, um Zweiwege-Boxen der "Normalbürgerklasse" (hier: Heco Vitas 300) unter voller Kontrolle zu haben. Und ein Blick in die spärlichen Tunerdaten zeigt: selbst diese Universalkiste ist von den Werten her auf UKW besser als der DAB/UKW-Tuner.


[Beitrag von Radiowaves am 17. Jan 2013, 10:55 bearbeitet]
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