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lens2310
Inventar
#1 erstellt: 02. Dez 2009, 23:14
Hallo,

Habe gerade erfahren das die Ärzte meinem Onkel (67) noch ca. 3 Monate geben (Gliobastom). Ach ja, sorry, dies ist ein Gehirntumor der Gruppe 4, also so gut wie garnicht heilbar. Außerdem hat er jetzt einen 2. Tumor auf der anderen Seite.
Er hat nie geraucht, nie getrunken, gesund gelebt, war Fußballer.
Wir warten jetzt auf die Freigabe des Mittels Avastin und wir haben keine Zeit mehr !!!
Angeblich ist das hier noch nicht für Hirntumore zugelassen, obwohl ich gerade eine Info im Net gelesen habe, wo das beim Hirntumor eingesetzt wurde, und das schon letztes Jahr !!
Was soll ich machen ?


[Beitrag von lens2310 am 02. Dez 2009, 23:41 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 03. Dez 2009, 15:17
Hallo,

Bevacizumab (= Wirkstoff von Avastin) ist in D. nicht zugelassen (= Status 2):
http://www.g-drg.de/..._NUB_2009_090203.pdf

Scheinbar ein Wirkstoff primär aus der Augenheilkunde, so dass die Verwendung bei Hirntumoren sog. off-label-use wäre.

Wird Dein Onkel an einer Uniklinik behandelt (bzw. von welchem Haus wird er betreut?)?

Aber unabhängig von einer Behandlung mit diesem Wirkstoff scheint mir die Prognose leider sehr schlecht zu sein:
http://de.wikipedia.org/wiki/Glioblastom

So hart es auch klingt und so furchtbar es ist, so etwas zu schreiben, aber ihr solltet Abschied nehmen.

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 03. Dez 2009, 15:30 bearbeitet]
Malice-Utopia
Inventar
#3 erstellt: 15. Dez 2009, 15:22
mein herzliches beileid es ist sehr traurig , ich kenne das von einen freund von mir, er hatte das auch gehabt


Mit freundlichen Grüßen
Mat


[Beitrag von Malice-Utopia am 15. Dez 2009, 15:43 bearbeitet]
hugaduga
Inventar
#4 erstellt: 16. Dez 2009, 15:09
Hi,

ich weiß genau was du fühlst. Mein Vater hatte Bronchialkrebs mit Metastasen in der Lunge. Entedeckt wurde das relativ/zu spät. Hier mal eine zeiliche Abfolge (München Rechts-der-Isar-Uniklinik:

Vater klagt über Atemnot
Arzt kann nichts finden
Mehrere Untersuchungen (innerhalb 3 Moanten) -> nichts
zuletzt wird eine Lungenentzündung festgestellt
Röntgenarzt stellt einen Schatten fest
Lungenprof. fragt dann warum wir erst so spät bei ihm auftauchen
Biopsie - tada es ist ein Tumor
Ärzte erklären das es zu spät ist und das man nur ein Versuchsmedikament einsetzen kann
Meine Mutter bekommt nen Anfall und fragt den Arzt ob der noch ganz gesund ist (der Arzt)
Arzt rät meinen Eltern noch nen schönen Urlaub zu verbringen, dann ist es sowieso schnell vorbei
Eltern fahren nach Griechenland und suchen dort einen Spezialisten auf und der schreibt eine Chemo auf
Eltern zuück in Deutschland und gehen zu einem Arzt der sich bereiterklät die Therapie zu machen (Premiere dieser Behandlungsart in Deutschland)
7 Chemos später, Tumor in Eigröße ist geschrumpft auf ca. 1cm Durchmesser
25 mal Strahlentherapie wir angesetzt
17 Strahlentheraieen wurden durchgeführt, Vater hat keinen Bock mehr und sagt den Ärzten die sollen sich ins Knie ...
Erneute Untersuchung -> kein Krebs mehr nachweisbar

Das war vor 12 Jahren und mein Vater hoppst immer noch durch die Gegend. Er hat sehr viel Glück gehabt (auf Holz klopf). Überlebenschancen bei der Art Krebs sind damals 5% nach 1 Jahr und 1% nach 5 Jahren gewesen.


Was sagt diese Sache aus?

A) Ärzte sind nicht unfehlbar
B) eine zweite Meinung einholen
C) richtigen Arzt finden der auch "Experimentierfreudig" ist (Studien über die Chemo meines Vaters lagen in anderen Ländern schon vor)
D) dein Onkel wird länger durchhalten wenn er leben will und ihm Hilfe gegeben wird durch die Menschen die ihn lieben (nur da sein, die Zeit geniessen, nicht bemuttern, aber Krankheit auch vor ihm ernst nehmen)
E) Onkel muss einen Weg finden wie er mit der Krankheit umgeht und sie psychisch bekämpft (mein Vater hat jeden Tag ein etwas unorthodoxes Autogenes Training gemacht)

Falls er es nicht schafft den Krebs Einhalt zu gebieten und es dem Ende zugeht, einfach da sein. Liebe gibt viel Kraft und nimmt Ängste. Solange er nicht tot ist braucht man nicht trauern, selbstverständlich hat man Angst, aber es bleibt vielleicht nicht viel Zeit und die sollte man so nützlich uns schön gestalten wie es geht. Alles andere ist Zeitverschwendung.

Edit: ein wollte ich noch erwähnen. Bei den Chemos (Ambulant) und der Strahlentherapie war IMMER ein Fammilienmitglied dabei, teilweise sind wir zu dritt mitgegangen.


[Beitrag von hugaduga am 16. Dez 2009, 15:35 bearbeitet]
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