Elkos tauschen, defekt?

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Patrick7968
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Sep 2021, 17:35
Hallo Profis,

ich habe einen Verstärker Kenwood KA 5040 R.

Wenn ich den Verstärker voll aufdrehe, habe ich 1/4 Lautstärke.

Ich habe mal normal Musik gehört, auf einaml ging er in den StandBy.

Keinse Sicherung rausgeflogen,nicht verbrannt ect. Wieder angemacht,kein Problem.

Aber habe keine Lautstärke mehr.. Alles durchgemessen, sauber gemacht, keine besserung.

Wennich den Center nach L oder R drehe, knistert er , ist aber dann auch weg.

Jetzt mein mein Bekannter das es die Elkos evtl. sein können. Er sagte, ich soll den Verstärker

anmachen,und ein Lötkolben über die Elkos halten ( wegen der Wärme ), sollte er lauter werden, sind es

die Elkos.

Was meint ihr zu der Aktion?

Vielen Dank für eine Info!

Elkos
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 21. Sep 2021, 17:55
Zufälligerweise habe ich gerade ein identisches Gerät revidiert.
Bekannt und auch in anderen Threads des Forums ausführlich dokumentiert ist die schlechte Qualität nahezu aller Elkos. Die 330 µF-Elkos auf der vertikalen Phono- und Input-Platine sind regelmäßig ausgelaufen und verursachen durchkorrodierte Leiterbahnen (ganz hinten rechts auf der vertikalen Platine).
Neben den schlechten Elkos sind auch schlechte Lötstellen ein Problem.

Fazit:
Bei diesem Gerät ist tatsächlich ein Austausch aller Elkos sinnvoll. Falls Elkos bereits ausgelaufen sein sollten ... Vorsicht Säure!. Platine ausbauen und mit Wasser abwaschen. Mit entionisiertem Wasser aus dem Supermarkt nachspülen und trocknen lassen. Leiterbahnen mit Draht reparieren.

Kalte Lötstellen fachmännisch instandsetzen: altes bröseliges Zinn antfernen (Pumpe, Entlötlitze) und neues Lötzinn auftragen.

Edit:
Noch zwei Hinweise:
1. Bei dem von mir bearbeiteten Gerät waren sogar die Elkos am Ausgang der Puffer-IC hinter der Front defekt (und auch ein IC 4580).
2. Vor dem Lösen von Kabeln unbedingt Photos zur Dokumentation machen und sowohl am Kabel wie auch an der Buchse markieren wie herum das jeweilige Kabel eingesteckt war.


[Beitrag von CarlM. am 21. Sep 2021, 18:09 bearbeitet]
Patrick7968
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 22. Sep 2021, 06:22
Super und vielen Dank für die Info!
Dann mache ich das auch, jeder versuch macht klug.!
Patrick7968
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 24. Sep 2021, 08:41
Hallo,

habe gestern den Verstärker geöffnet und angemacht.

Dabei habe ich den Lötkolben etwa 1 cm über die beiden Elkos gehalten und zusätzlich

den Föhn benutzt. Und siehe da, mein Verstärker bekam wieder die alte Lautstärke zurück!

Also die beiden Elkos defekt!
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 24. Sep 2021, 10:53
Okay ... dann kannst Du Dir den Abbau der Front zunächst ersparen. Die (vermutlich) ausgelaufenen Elkos im Phono-Bereich und die schlechten Lötstellen sollte man aber auf der To-do-Liste lassen. Auch eine Reihe anderer Elkos waren bei meinem Gerät definitiv defekt.
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 08. Okt 2021, 20:39
Hallo Patrick ... was macht die Kunst? Fertig?

Ich bin inzwischen mit meinem Kenwood KA-5040R fertig (---> #2).

- Phono-/Input-Platine gereinigt und repariert - abschließend mit Platinenschutzlack versiegelt.
- Defekt auf der Frontplatine beseitigt (OP-Amp und zwei Koppelelkos)
- Elkos und Relais getauscht.
- Trimmpotis gegen Spindeltrimmer ersetzt.
- Einige Transistoren getauscht
- Lötstellen nachgelötet.
- Zum Schluss Ruheströme justiert und Temperaturen am KK kontrolliert.

So ... nun hoffe ich, Deinen Ehrgeiz geweckt zu haben ...

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[Beitrag von CarlM. am 08. Okt 2021, 20:40 bearbeitet]
electronride
Inventar
#7 erstellt: 08. Okt 2021, 23:45
Top!
Machst Du den Platinenschutzlack grundsätzlich drauf, Carl? Hilft gegen Oxidation o.ä.?


[Beitrag von electronride am 08. Okt 2021, 23:47 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 08. Okt 2021, 23:51

electronride (Beitrag #7) schrieb:
Machst Du den Platinenschutzlack grundsätzlich drauf, Carl? Hilft gegen Oxidation o.ä.?


Ich nutze Schutzlack nur, wenn - so wie hier - blankes Kupfer ansonsten der Korrosion ausgesetzt wäre.
Rabia_sorda
Inventar
#9 erstellt: 08. Okt 2021, 23:54
Kontakt Plastik 70?
CarlM.
Inventar
#10 erstellt: 08. Okt 2021, 23:56
Teslanol T7 "Isolier- und Schutzlack"
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 09. Okt 2021, 00:10
Habe ich keine Erfahrungen mit.

OT:
Vor etwa 30 Jahren gab es ein Werbefilm über Plastik 70. Dort wurde ein Röhren-TV geöffnet, im Innern alles damit eingesprüht und laufend in einem mit Wasser gefüllten Aquarium geworfen. Der TV lief weiter ...
Ich vermute aber, dass dabei auch destilliertes Wasser eingesetzt wurde
CarlM.
Inventar
#12 erstellt: 09. Okt 2021, 00:15
Ob Teslanol oder Kontakt ... der Unterschied wird so marginal sein wie zwischen Nudelsuppe von Maggi oder Knorr.

An die Werbefilme erinnere ich mich auch ...
Rabia_sorda
Inventar
#13 erstellt: 09. Okt 2021, 00:26
Iiiiih .... Knorr


An die Werbefilme erinnere ich mich auch ..


Mannnnnnnnn .... du bist echt alt



[Beitrag von Rabia_sorda am 09. Okt 2021, 00:34 bearbeitet]
Patrick7968
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 09. Okt 2021, 08:25
Hallo CarlM,

mein Techniker hat neue Elkos in China bestellen müssen.

Dauert so etwa 2 Wochen, sofern der Frachter nicht untergeht!

Vielen Dank für die Fotos, sieht ja richtig gefaährlich aus!

Ich werde dich auf den laufenden halten, sobald wir bzw er startet!

Bleib gesund!

Gruß Patrick
CarlM.
Inventar
#15 erstellt: 09. Okt 2021, 08:52
Hallo Patrick,

ich hoffe Dein Techniker hat Messgeräte und Erfahrung, um Fälschungen von originalen Elkos zu unterscheiden. Es ist bekannt, dass es vor allem chinesische Fälschungen gibt, bei denen z.B. kleinere, minderwertige Elkos in die leeren Metallgehäuse der "richtigen" großen Elkos gelötet wurden. Das muss nicht so sein, kommt aber vor.
Jedenfalls sollte man bei so zentralen und sicherheitsrelvanten Bauteilen wie den beiden Siebelkos auf der Hut sein.

Grüße
Carl

siehe vor allem #11 hier:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-224-1633.html


[Beitrag von CarlM. am 09. Okt 2021, 08:56 bearbeitet]
Patrick7968
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 24. Okt 2021, 19:14
Hallo Profis,

wir bzw ich bräuchte mal eure Hilfe!

Die Elkos kamen jetzt an.

Nun haben wir leider zu spät festgestellt, das die gelieferten Elkos zwar die

gleiche Kapazität hat, alles identisch, nur sind die gelieferten Elkos

kleiner und haben nur 2 Füße, und auf der Platine haben die alten Elkos 4 Füße.

Die Kapazitätet ist absolut gleich, nur sind die neuen Elkos kleiner schmaler und haben

nur 2 Füße statt die 4.

Kann man sie trotzdem einlöten, wenn ja was muss man beachten?

Oder brauche ich wirklich die mit den 4 Füssen?

Wenn ja, wo bekommen wir sie, haben im Internet geschaut, leider nichts gefunden!

Vielen Dank für eine Antwort!

Gruß Patrick
CarlM.
Inventar
#17 erstellt: 24. Okt 2021, 19:34
Das ist kein Problem. Die Version mit 4 Pins hat nur die Vorteile, dass man Plus und Minus nicht vertauschen kann und dass die mechanische Stabilität größer ist.

Auf der Platine sind bereits Löcher für die 2-Pin-Version vorbereitet. Im Photo habe ich die positiven Pins rot und die negativen Pins blau markiert.
Du kannst neben dem aktuell genutzten Pin die aktuell nicht genutzten Lötstellen sehen. Man erkennt auch, dass die zusätzlichen Pins der 4-Pin-Elkos keine weiteren Verbindungen durch Leiterbahnen haben.
Das Photo habe ich so von dem von mir revidierten Kenwood KA-5040R gemacht.

Kenwood_Elkos


[Beitrag von CarlM. am 24. Okt 2021, 19:35 bearbeitet]
Patrick7968
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 24. Okt 2021, 19:34
Zumindest meinen wir das die Elkos 4 Füsse haben.
elkos_1118735
CarlM.
Inventar
#19 erstellt: 24. Okt 2021, 19:37
Vorsicht!!! Nicht einschalten!

Ich befürchte, Du hast die Elkos nicht korrekt eingesetzt!
Patrick7968
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 24. Okt 2021, 19:45
Hallo KarM,

vielen vielen Dank für die super schnelle Info!

Werde ich gleich weiterleiten!

Gruß Patrick
Patrick7968
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 24. Okt 2021, 19:46
Nee haben wir noch nicht, machen wir erst,
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