Sonab V-1.Philips 9710 Sicken reparieren/optimieren

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Steinkopff
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Mai 2014, 20:32
Hallo Gemeinde

Mir sind zwei Sonab V-1 zugelaufen die die Philips 9710 Breitbänder beinhalten.
Nun sind die Sicken schon recht dünn, man sieht Licht durchscheinen aber es sind keine Löcher oder Risse vorhanden. Die Sicken scheinen durch jahrelange Benutzung und (meiner Meinung nach) Glaspartikel aus der Glaswolle die zur Dämpfung eingesetzt wurde langsam "durchgerieben".
Ich möchte die Schätzchen aber nicht aufgeben sondern suche nach einem Lack den ich zur Stabilisiierung der Sicken einsetzen kann.
Ich habe etwas von Flüssig-Kautschuk gelesen und Holzleim (Verdünnt) wurde auch genannt.
Was würdet Ihr empfehlen um den Sicken wieder mehr Stabilität zu verleihen? Ich möchte nicht die ganze Membran lackieren sondern nur die Sicken wieder "Alltagstauglich" bekommen.
Zusammen mit einem aktiven Sub gefielen mir die Philips sehr gut, Mitten und Höhen gefielen mir besser als aus den Denons die ich momentan höre.
Was würdet Ihr mir raten? Ich freue mich auf viele Tips und "Hausmittelchen". Den Philips möchte ich nach dem Motto "soviel wie nötig, sowenig wie möglich" helfen.
Besten Dank
seychellenmanus
Inventar
#2 erstellt: 09. Mai 2014, 21:49
Sicken kann man in dieser Form nicht reparieren. Da müssen neue drauf.
Ich könnte das für dich erledigen. Bei Interesse melde dich bitte per pm.
Gruß
Steinkopff
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Mai 2014, 23:21
Ich bin eben über den Kleber Marabu Fixogum gestolpert.

http://www.marabu.de/kreativ/produkt/ansicht/?pid=2901

Klingt als wäre das die Waffe der Wahl. Nun stellt sich die Frage: Einseitig oder doppelseitig auftragen? Verdünnen? Verdünnt Mehrlagig auftragen?
Ist immer wieder spannend wie Antworten wieder Fragen aufwerfen...
Was meint Ihr?
qawa
Inventar
#4 erstellt: 10. Mai 2014, 09:22
Hallo,
es handelt sich scheinbar um ein Mittel zur Gummierung von Werkstoffen wie Papier, ähnlich Gummi Arabicum.
Im Text findet sich der Hinweis, dass es nicht alterungsbeständig ist. Das finde ich bedenklich.
Wenn die Sicke aus Schaumstoff und wirklich mitgenommen ist, wird der Akt des Auftragens mehr oder weniger zum Zerfallen führen, befürchte ich.
Neue Sicken wären wirklich das Mittel der Wahl.
Gruß, Norbert.
Steinkopff
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 10. Mai 2014, 13:42
Also ich glaube ich werde missverstanden.

Zuerst einmal sind die Sicken des Philips 9710 nicht austauschbar und auch nicht aus Schaumstoff. Die Membran sowie die Sicken sind aus dem gleichen Papier/Pappenmaterial gemacht. Es gibt keine Trenn-Nähte oder dergleichen Ich habe leider keine Bilder zur Hand aber Goggel steckt voll damit.

Daher bleibt mir keine andere Wahl als das Vorhandene irgendwie "aufzuhübschen". Bezüglich Fixogum und Alterungsbeständigkeit... Das hab ich auch gelesen aber ich weiss nicht was das für mich bedeutet.
Ich glaub ich schleich mal Montag mit den Chassis unterm Arm in das hiesige Papier-Fachgeschäft und frag dort mal. Die werden das Fixogum dort haben und mir möglicherweise weiterhelfen können.
Letztendlich ist Pappe/Papier deren Fachgebiet und daher hab ich Hoffnung. Da ich aber ungefähr einmal alle fünf Jahre etwas derartiges brauche ist mir das nicht gleich eingefallen.

Trotzdem bleibe ich offen für Vorschläge, ich bin ja nicht der Einzige der sich für alte Breitbänder interessiert. Man denke an den Saba Greencone-Hype...
Aus dem Gebiet kamen auch interessante Vorschläge aber ich muss ja nicht Löcher oder Risse flicken sondern "nur" die geschwächten Randbereiche ein wenig verstärken damit ich auch in 30 Jahren noch Freude habe.
Detsi_Bell
Stammgast
#6 erstellt: 10. Mai 2014, 21:19
Hallo!

Bei so einem Breitbänder geht die Art der Sicke direkt in den Frequenzgang und damit in den Klang ein. Ein unkontrolliertes Behandeln mit irgendeinem Mittel führt zu unkontrollierten Ergebnissen. Wenn das egal ist, dann nur zu...


Steinkopff (Beitrag #1) schrieb:
Die Sicken scheinen durch ..... (meiner Meinung nach) Glaspartikel aus der Glaswolle die zur Dämpfung eingesetzt wurde langsam "durchgerieben".

Das kann ich mir kaum vorstellen, es sein denn die Wolle liegt direkt an der Membran an. Ich habe allerdings tatsächlich schon Papiersicken gesehen, die durch heftigen Betrieb über Jahre regelrecht zerrieben wurden, ganz ohne Anwesenheit von Glaswolle. Manche Papiersicken wurden deshalb vom Werk aus mit einem Mittel imprägniert, das dem Einstreichmittel für Gewebe-Kalotten recht ähnlich ist. Wenn es denn unbedingt sein muß, würde ich das Mittel von Visaton nehmen, das ist ja wenigstens für Papiermembranen gedacht.

Das dämpft natürlich auch das Reflektionsverhalten des Randes und verändert damit den Klang, siehe oben.... Wie stark das hörbar wird oder auch nicht, ist nicht vorhersagbar, bestenfalls nachher zu messen.

Best: Detsi
Steinkopff
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 12. Mai 2014, 15:34
Heij Detsi

Selbsverständlich ist mir nicht egal was aus meinen Lautsprechern wird weswegen ich ja hier frage und nicht einfach losbastel. Über das Visaton-Mittel hab ich auch schon gelesen aber mir gefällt nicht das es aushärtet und mit Sicherheit den Klang verändert wenn ich es an der Sicke anwende.
Deshalb schiele ich ja nach etwas das flexibel bleibt.
Ich hab sogar schon an verdünntes Acryl aus dem Baumarkt gedacht...
Also aus Euren Beiträgen schliesse ich bis jetzt das es genausoviele Bedenken wie Mittelchen gibt.
Mein Plan ist das Erhalten, nicht Verändern oder gar "optimieren". Wie gesagt, mir gefallen die Philips eigentlich sehr gut wie sie sind. Ich möchte bloß die gegen das Licht gehaltenen, sehr durchscheinenden Sicken stabilisieren damit ich noch lange Freude hab.
In meinen wildesten Bastelphantasien schneide ich die dünn gewordene Sicke aus und setzte passende Schaumstoff-Teile ein...
Eigentlich warte ich darauf das ein Lautsprecher-Urgestein hier vorbeisurft und mir den einen, entscheidenden Rat gibt. Wie gesagt, ich tendiere eher zu Fixogum verdünnt und Acryl verdünnt.
Wir wollen doch geschmeidig bleiben

Danke
Detsi_Bell
Stammgast
#8 erstellt: 12. Mai 2014, 18:17
Alle Acrylabdichtungen die ich wegen Überstreichbarkeit oder des günstigeren Preises gegenüber Silikon vor >15 Jahren an meinem Bau gemacht habe, sind mit der Zeit sehr hart geworden und auch geschrumpft.

Das Fixogum wird schon vom Hersteller als nicht alterungsbeständig beschrieben und läßt sich "von Hand wegrubbeln". Wie lange wird das wohl unter Lichteinwirkung auf den Membranen halten?

Visatons LTS50 härtet nach meiner Kenntnis nicht in dem Sinne aus, das es hart wird, auch wenn das dort so steht, sondern es trocknet auf, bleibt aber elastisch. Bis dahin ist es wasserlöslich, also auch verdünnbar. Ich würde damit mal einen Versuch an einem beliebigen, verzichtbaren Breitbänder aus dem Auto- oder Kofferradiobreich machen. Von mir aus auch mit den anderen, bevorzugten Mitteln. Versuch macht kluch.


Best: Detsi
Steinkopff
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 19. Mai 2014, 22:06
Also ich habe Visaton angeschrieben, mal sehen was die so sagen. Desweiteren hab ich die Sonabs einfach wieder zusammengebaut.
Sorgfältigst gereinigt, natürlich und mit der Liebe zum Detail zusammengeschraubt als auch mit der Zeit die es benötigt.

Ich habe festgestellt das die Gehäuse ganz hurtig zusammengetackert worden sind (Wortwörtlich!) und die verwendeten Schrauben so minderwertig das sie schon von der Montage komplett durchgenudelt waren. Die einzigen Schrauben die ich noch verwenden konnte hielten die Chassis an der Trägerplatte und sorgten dafür das die Körbe für die Glaswolle unter den Chassis angebracht werden konnten.

Und dann der bange Moment...würden sie fein aufspielen? Werde ich überhaupt einen Unterschied hören?
Der Unterschied ist deutlich, die Philips danken mir jedes Staubkorn um das sie leichter wurden. Meine Denons sind erstmal im Schrank verschwunden...
Ich finde den Sound toll, erfrischend anders. Und echt schwierig zu beschreiben. Damit habe ich ein Problem denn ich habe nichts vergleichbares bis jetzt gehört.

Ich glaube das ich nun einen kleinen Röhrenverstärker möchte, 2x 10 Watt sollten genügen und zwei Eingänge wären auch genug. Aber jetzt schweife ich ab.
Wenn Visaton sich gemeldet hat und es etwas mitzuteilen gibt werde ich das nachtragen. Sollte es von Eurer Seite noch Tips und Meinungen zum Theme Sickenreparatur/ Instandhaltung geben es wäre mir eine Freude zu lesen.
Mir scheint es als hätte ich da ein echt sensibles Thema aufgegriffen denn es gibt erstaunlich wenig darüber zu lesen.
Gutgehen lassen
Steinkopff
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 15. Dez 2014, 04:26
Hmmm.

Visaton hat sich auch nach widerhoötem Nachfragen nicht zurück gemeldet und die Diskussion ist leider eingeschlafen... Ich dachte wir waren auf einem guten Weg, Ideen sind gefragt- auch wenn sie noch so abwegig scheinen.
Ich werde wenn der WeihRummel beendet ist und die Stadtreinigung den Mist wegfegt eine Versuchsreihe starten mit Materialien ähnlich der im Ls verwendeten Pappe.
Mal sehen wie sich das Fixogum schlägt, wir lesen einander.

Gutgehen lassen!
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