Kapsch Idochromat (Telefunken Chassis 709) Instandsetzung

Hallo zusammen!

Kurz zu mir: Ich bin 28 Jahre jung und interessiere mich auch für ältere Technik bzw. besitze mittlererweile schon einige Röhrenradios, Video 2000 Recorder, VHS-Recorder, Stereoanlagen, Computer und Teile davon und noch vieles mehr die ich teilweise geschenkt bekam, günstig kaufen konnte oder im Sperrmüll fand (einiges dazu könnt ihr auch im Hifi-Klassiker Bereich "Hifi Klassiker vom Sperrmüll" hier im Forum lesen) und die ich selbst wieder Reparieren konnte. Generell habe ich schon alles mögliche repariert (auch Fernseher) jedoch nur neuere wobei ich schon einiges an Erfahrung gesammelt habe bzw. was ich nicht wusste dann halt im Internet nachgelesen. - Als "Ausrüstung" habe ich hier Lötkolben, Digitalmultimeter, Oszilloskop, ESR-Meter und jede menge Werkzeug aber auch Trenntrafo, Labornetzgerät und Regel- bzw. Stelltrafo, es sollte also auch kein Problem sein den folgenden Kandidaten wieder zu Reparieren.

Nun zu meinem Problemfall:
Ich habe in meiner Gegend für 50 Euro einen Kapsch IDOCHROMAT mit Telefunken Chassis 709 Baujahr wohl um 1970 erstanden den ich jetzt für meine kleine Sammlung wieder reparieren möchte.
Da das Gerät zunächst auch als defekt verkauft wurde ging ich auch davon aus dass hier nichts funktionieren würde und dass das Gerät schon länger gestanden hat (vermutlich schon mehrere Jahrzehnte meinte der Vorbesitzer der es in der verlassenen Wohnung seiner Oma fand). Schon beim Kauf machte ich einen Blick ins innere und stellte fest dass hier alles relativ sauber war was für so ein altes Gerät nicht selbsverständlich ist also dürfte es wohl nicht allzulange in Betrieb gewesen sein bevor es weggestellt wurde - Soweit so gut - Also gekauft.
Zuhause habe ich dann mal alles im inneren begutachtet und gleichmal zwei Wima Durolit Kondensatoren aus der Netzfiltersektion entfernt (die gehen bekanntlich gern mit einem Lauten knall Rauch und Kurzschluss hoch nach all den Jahren und sind jetzt nicht weiter wichtig für die Funktion) danach hab ich mich dann mal den alten Hochvolt Elkos für die Anodenspannung der vier Röhren und so einigen anderen dingen im Gerät angenommen und diese zunächst über ein 230V 6W Lämpchen und Diode wieder regeneriert - Das dauerte schon eine ganze Weile was auch gut so war und zeigte dass diese zuletzt dann fast wieder wie Neu funktionierten ohne Leckstrom - dann stellte ich noch fest dass die Hauptsicherung durch war also diese mal getauscht und dann am Regeltrafo alles langsam hochgefahren dabei gab es gleich mal schon bei Spannung ab ca. 60 Volt ein ordentliches Brummen aus dem Lautsprecher und ein Leistungswiederstand im 24Volt Netzteil wurde sehr heiß und begann zu rauchen also wieder zurückgedreht - Ich fand zunächst nichts konnte dann aber einen Tantal-Elko im Netzteil finden der einen Kurzen hatte dafür brauchte ich schon einige Zeit denn ich habe keinen Schaltplan für das Gerät wo ich schon bei der ersten Frage bin: Besitzt jemand einen Schaltplan vom Telefunken 709 Chassis und könnte mir den einscannen und mailen?

Dann gehts weiter - Den Tantal-Elko habe ich zunächst mal weggelassen (ich habe aus Erfahrung schon öfters bei solchen Spannungsregler Schaltungen festgestellt dass diese Kondensatoren in älteren Geräten nicht soo wichtig sind) und dann nochmal hochgefahren - Und siehe da es kommt ein Rauschen aus dem LS, der Leistungswiederstand wurde nichtmehr heiß und ich konnte endlich mal bis ca. 180 Volt hochfahren wo dann endlich auch das Thyristor-Netzteil anlief und schliesslich wurde auch das Typische Pfeifen des Zeilentrafo hörbar und das Bild wurde hell - Zunächst kam aber wieder ein knacken aus dem LS hinzu und nachdem ich sofort abgedreht habe und wieder neu hochdrehen wollte gabs wieder ein Brummen und nichts ging - Wieder ein Kurzer im Niedespannungsteil - diesmal noch schwerer zu finden - Auf einer Seite im Internet habe ich dann ein wenig über das Chassis 709 das wohl auch im Telefunken Palcolor 740 zum Einsatz kommt gelesen dass ein Tantal-Elko in der "Matrix" bei einem anderen der so einen Apparat instand gesetzt hat ärger machte - den habe ich lang nicht gefunden da keine genauere beschreibung zur Position oder Nummer vorhanden war bis ich ihn dann doch noch selbst fand, feststellte dass der einen satten Kurzen hatte und erstmal auch weggelassen habe (Sollte dort wo er war wohl als Entstörung dienen und ist von +24Volt gegen Masse geschaltet genau so wie der im Netzteil) danach funktioniert das Gerät jetzt wieder soweit dass das Bild hell wird (gleichmäßiges weiss) aber kein Typisches "ameisenlaufen" bzw. Bildrauschen zu sehen egal wie ich die Helligkeit und Kontrast einstelle und auch kein Sender zu empfangen (ich verwende einen Videorecorder als RF-Modulator).
Eine Vermutung ist dass der Tuner defekt ist oder aber dass dem Tuner eine Spannung fehlt - Leider habe ich hier allerdings wieder keinen Schaltplan um das zu prüfen - Was mir auffiel ist dass zumindestens die 24Volt am Tuner anliegen - was der weiter damit macht konnte ich noch nicht prüfen - Im Tuner sieht es nämlich genau so aus dass man nur hofft hier nichts Reparieren zu müssen. Was mir sonst noch auffiel ist dass das Gerät mit Bildstörungen und geräuschen aus dem LS reagiert wenn ich z.B. mit dem Tastkopf vom Multimeter an den Eingang des ZF-Filter ankomme, also an jener Lötstelle wo normal das Signal vom Tuner kommt.
Was ich zunächst mal machen würde ist dass ich die entfernten defekten Tantal-Kondensatoren ersetze doch auf denen kann man nichtsmehr lesen (wurden wohl ziemlich heiß) also Wäre hier ebenfalls der Schaltplan gefragt.

Es wäre also wie gesagt nützlich wenn ich zunächst den Schaltplan bekommen könnte und vielleicht ist ja hier noch jemand der sich mit der Reparatur solcher Geräte auskennt und der mir ein par Tipps geben kann bzw. weis was da los ist. - Es wäre ja schade wenn ich aufgeben müsste wo ich doch schon so weit gekommen bin.

Mfg, Kirschi