Yamaha CR-1020 nur sehr leise - Endstufe defekt

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DB04
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Nov 2022, 19:22
Hallo, Leute,
Wer kennt sich mit Schaltungen noch aus? Mein schöner (und geliebter) Yamaha-Receiver spielt nur noch sehr leise. Aus dem Vorverstärker (der Yamaha hat auftrennbare Vor-/Endstufen) kommt ein gutes Signal. Aber speise ich etwas in die Endstufen ein, kommt das nur noch sehr leise aus dem Endstufen-Ausgang (bei beiden Kanälen gleich).
Ich habe bereits alle Spannungen an der Endstufe geprüft, die sind in Ordnung. Auch die Endtransistoren, die man zum Glück rausziehen kann, sind laut meinem Transistortester voll in Ordnung (hfe 56).
Auch alle im Schaltbild an End- und Treibertransistoren und an TR607/606 angegebenen Spannungen sind o.k. (alle anderen Transistoren nicht geprüft).
Das seltsame ist: Obwohl an den Endtransistoren die richtige Basisspannung anliegt, fließt kein Emitter-Ruhestrom, es liegt keine Spannung an am Emitter, meßbar an TP1. Wie geht das denn, wenn die Transistoren laut Tester o.k. sind?
Lege ich eine Spannung an am Emittier eines Treibers, kommt nichts aus dem Endstufenausgang (im Bild Punkte BR bzw. O).
Ich muß sagen, ich bin nicht der Schaltungs-Freak und verstehe die Schaltung nicht.
Nur folgendes: „BL“ bzw. „E“ sind die Masse, „BR“ bzw. „O" ist der Ausgang zu den Speakern, TP1 der Testpunkt zum einstellen des Ruhestroms, der mittels VR601 eingestellt wird, und B+/B- sind die Versorgungsspannungen. TR613/614 die Endtufentransistoren und TR611/612 die Treiber. Bei TR609/610 vermutete ich, dass dies die Mutingstufen sind, denn ihre Basis liegt an den Emitterwiderständen der End-Transistoren. Aber wozu dann die Dioden D603/604? Ein Bekannter meinte aber, TR606/607 sperren die Endstufen, ich dachte vorher, dies sei irgendwie die Phasenumkehr.
Ich blick da nicht mehr durch.
Kann mir jemand bitte den Signalverlauf erklären und eventuell auch, wo ich auftrennen kann und ein Signal abgreifen bzw. einspeisen kann, um die vorangehenden bzw. nachfolgenden Stufen zu prüfen?
Das wäre sehr nett.
Ich möchte die Hoffnung nicht aufgeben, denn diese Yamaha-Receiver sind großartig, es gibt sowas schon lange nicht mehr und es lohnt sich wirklich, sie zum Laufen zu bringen.
Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Endstufe Yamaha CR-1020
Gruß
Dieter
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 05. Nov 2022, 19:37
Hast Du denn den Coupler-Schalter wieder auf ON gestellt oder versuchsweise die Buchsen für Pre-Out und Main-In mit einem RCA-Kabel verbunden?
gst
Inventar
#3 erstellt: 05. Nov 2022, 19:56
Zur Info:
TR609 und TR610 sind die Schutztransistoren der Endstufe, die bei Überstrom über die Emitterwiderstände die Signalzufuhr zu den Endstufen begrenzen bis kappen sollen. D603 und D604 sorgen dafür, dass die beiden og. Transistoren nur Spannungen der richtigen Polarität erhalten.
Die Frage von Carl ist viel wichtiger, ob denn bei der auftrennbaren Vor-und Endstufe überhaupt ein Signal an die Endstufe gelangt. Die Endstufe hat einen Schalter zum Auftrennen der Brücke zum Vorverstärker. Den mehrfach betätigen?
Den Mode-Switch (Rev, Stereo, R+L, R, L) mehrfach betäigen? Mit mehrfach ist eher 10-30 Mal gemeint.
gst
DB04
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 06. Nov 2022, 12:07
Hallo Carl und gst,
Das waren Super-Tips. Nachdem ich diesen vermaledeiten Schalter 30x betätigt habe, ging der Wackelt weg und plötzlich gehen die Verstärker wieder.
Das ist ja keine einfach Überbrückung sondern ein echter Umschalter. D.h. in Stellung "On" geht "Main In" nicht zur Endstufe, nur in "Off". Vermutlich hatte ich beim Signaleinspeisen den Schalter auf "On".
Aber immerhin hatte ich mit meiner Vermutung recht, dass TR609/610 die Muting-Transistoren sind, wenigstens das stimmte, ist jetzt aber auch egal.
Jetzt werde ich noch Feineinstellungen (Ruhestrom war ziemlich daneben, Tuner und Watt-Anzeigen) durchführen. Die Anzeigen scheinen zu wenig anzuzeigen, gehen selbst bei höherer Lautstärke kaum über 1W/8Ohm.
Vielen Dank nochmal! Bis eventuell später
Dieter
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