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Grundig FineArts V1 um etwa 1KHz undeutlich

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Beitrag
aleksandia
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Aug 2022, 08:22
Guten Tag,

ich habe hier einen Endverstärker Grundig FineArts V1, welcher grundsätzlich ohne Probleme funktioniert. Jedoch ist das Problem wie im Titel beschrieben bereits, dass auf beiden Kanälen bei der Wiedergabe vor allem bestimmte tiefe Frequenzen undeutlich und nicht klar aus den Lautsprechern wiedergegeben werden. Man hört eher im Hintergrund eine Art leises Geräusch. Abgesehen von diesen Frequenzen gibt es was die Wiedergabe angeht keine Probleme.
Ich habe mich zuerst, was dieses Problem angeht selber auf die Suche gemacht. Folgendes habe ich bereits durchgeführt:

0. Tonsignal vom Eingang (CD als Test) bis zu Endstufe geprüft: sauber.
1. Die Haupt-Power-Transistoren wurden ersetzt (BDT65C und BDT64C) an beiden Kanälen
2. Die 4. 22NF Kondensatoren am Lautsprecherausgang wurden ersetzt, da zu niedrige Kapazität
3. Die 2. 22NF Kondensatoren auf der Kopfhörerplatte wurden ersetzt
4. Der 22NF Kondensatoren, direkt nach dem Stromeingang (2 x 27V) wurde ersetzt
5. Die BC880 Transistoren wurden beide ersetzt
6. Testweise beide Elkos 6800uF am 2 x 27V Netzteil-Ausgang ersetzt.
6. Lautsprecher Schaltrelais: Kontakte gereinigt

Folgendes ist eventuell noch wichtig:

Nachdem BDT65C und BDT64C ersetzt wurden, konnte laut Serviceanleitung der Ruhestrom gemessen werden. Dies war vorher mit den alten Transistoren war dies nicht möglich.
Trotzdem lässt sich der Ruhestrom mit den Potentiometern nicht einstellen, sondern bleibt unverändert, bei etwa 3-4 mV.
Beim Versuch die Potentiometer weiter zu drehen, steigt Ruhespanung sprunghaft / unkontrollierbar an, BDT’s geben ein hörbares Geäusch von sich und werden schnell heiss – aber das oben erwähnte Hintergrundgeräusch verschwindet!

Da ich nun aber selber nicht mehr weiß, was das Problem sein kann, wende ich mich hier an alle.
Ein Problem dieser Art habe ich selber noch nie erlebt und komme an der Lösung des Problems nicht näher.

Hier noch die Service Manual: Grundig FineArts V1 Service Manual


[Beitrag von aleksandia am 19. Aug 2022, 09:36 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 19. Aug 2022, 08:59
Dann sollte man bei der Ruhestrom-Einstellung ansetzen. Dort wird zumindest ein Bauteil defekt sein.
Die hörbaren Probleme sind sicherlich damit erklärbar.

Vorgehensweise:
Messung und Dokumentation der Spannungen an allen Transistoren. Zwischen Basis und Emitter sollten immer Werte um 600 mVDC messbar sein.
Natürlich hilft auch der Vergleich mit Angaben aus dem Service Manual.
aleksandia
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 19. Aug 2022, 09:35
Erstmal Danke für die Antwort.
Was genau ist mit "an allen Transistoren" gemeint'? Wirklich an allen Transistoren im Verstärker oder die Haupt-Power-Transistoren (BDT65C und BDT64C) und BC880 Transistoren?

Vielen Dank im Voraus.
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 19. Aug 2022, 10:10
Dass der Fehler auf beiden Kanälen auftritt, ist schon sonderbar. Es könnte aber damit erklärt werden, wenn zeitgleich auf beiden Kanälen Halbleiter getauscht wurden. Hast Du einen Link, woher Du die Darlingtons bezogen hast?

Messen würde ich zunächst T307, 308 und 309. Da natürlich auch die Differenzen zwischen den Basen und Collectoren der Paare interessieren, sind die Vorzeichen der Messwerte ebenso wichtig. Leider liefert das Service Manual keine Sollwerte.


[Beitrag von CarlM. am 19. Aug 2022, 10:12 bearbeitet]
aleksandia
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 19. Aug 2022, 11:15
Gut, dann werde ich an den Transistoren die Messungen alsbald durchführen.
Ich war auch überrascht, dass der Fehler auf beiden Kanälen auftritt. Der Fehler war aber auch auf beiden Kanälen mit den alten Transistoren vorhanden. Das Ziel mit den neuen Transistoren war, dieses Geräusch zu verhindern, hat aber leider nichts geändert.

Hier wurden die Transistoren erworben: Die neuen gekauften Transistoren
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 19. Aug 2022, 12:02
Erfahrungen mit dem Anbieter habe ich nicht. Ein Hersteller wird nicht genannt. Unverständlich ist für mich:
"NOTE:
SOLD ONLY AS COMPLEMENTARY PAIR. PARTS COULD BE OF DIFFERENT HFE / DIFFERENT MANUFACTURER. "

Wenn man schon Paare verkauft, sollten sie von einem Hersteller sein und zudem ähnliche hFE-Bereiche besitzen.

Ansonsten:
Ich habe dem Nebengeräusch bisher nicht genug Aufmerksamkeit gewidmet. Kannst Du es näher beschreiben?
Hast Du einmal die Taste DEFEAT gedrückt? Die Klangregelung ist hier ja in die Endstufe integriert.

Da an diversen Stellen noch Spannungen eingespeist werden, würde man dem Störgeräusch systematisch mit einem Oszi nachgehen.
Vielleicht ist ein Spannungsregler defekt oder ein Bauteil in dessen Peripherie.
aleksandia
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 19. Aug 2022, 14:14

Wenn man schon Paare verkauft, sollten sie von einem Hersteller sein und zudem ähnliche hFE-Bereiche besitzen.

Ich bin beim Kauf davon ausgegangen. Funktionieren tun sie aber.

Was das Geräusch angeht. Das ist etwas schwierig zu erklären. Es ist wie als ob der Sound, aber nur eine bestimmte Frequenz verzerrt und unsauber abgespielt wird, während alle anderen Töne normal abgespielt werden.
Eben weil es so schwer zu erklären ist, habe ich das Phänomen aufgezeichnet. Dazu habe ich auch noch das Soundbeispiel im original, als direkter Vergleich. Ich hoffe, man kann es hören. Die Beispiele gehen knapp 4/5. Sekunden.

Aufzeichnung
Original
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 19. Aug 2022, 14:36
Moin,


... um etwa 1KHz undeutlich



... Soundbeispiel ...

Aufzeichnung
Original


Ich habe jetzt keine Frequenzanalyse gestellt, aber das sind sicherlich keine Frequenzen um 1 khz, sondern wohl weitaus tiefer. Das hast du aber zuvor hier erwähnt:


... vor allem bestimmte tiefe Frequenzen undeutlich und nicht klar aus den Lautsprechern wiedergegeben werden.


Woran müssen wir uns jetzt orientieren?
Einen "Fehler" an den Lautsprechern ist auszuschließen?
aleksandia
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 19. Aug 2022, 15:12
Das mit den 1KHz, hatte ich mir jetzt so gedacht, muss aber nicht heißen, dass es ein 1KHz ist.

Ein Defekt an den Lautsprechern ist auszuschließen, da ich es mit drei unterschiedlichen Lautsprechern probiert habe und jedes Mal, das gleiche gehört habe.
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 19. Aug 2022, 15:25
Das Soundbeispiel wird hier unterhalb von 100 Hz liegen, was demnach 0,1 kHz entsprechen.

OK, dann sollte man doch an einen Fehler des Verstärkers denken. Wurde dazu immer der gleiche Zuspieler verwendet oder auch mal verschiedene Player? Nicht, dass es am Zuspieler liegt...
aleksandia
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 19. Aug 2022, 15:28
Also es handelt sich um eine CD, welche über zwei unterschiedliche CD-Player abgespielt wurde. Gleiches Symptom. Auch über andere Eingänge, oder den AUX-Anschluss kommt es zum gleichen Phänomen. Hat also sicher etwas mit dem Verstärker zu tun.
CarlM.
Inventar
#12 erstellt: 19. Aug 2022, 15:39
Ich höre bei der Bass-Drum anstelle kurzer impulsartiger Töne eine deutliche Verlängerung der Töne als wäre ein Halleffekt eingeschaltet.
aleksandia
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 19. Aug 2022, 15:43
Also einen Halleffekt habe ich nicht angeschaltet und kann ich weder am Verstärker, noch am CD-Player zuschalten. Aber genau das ist, was immer zu hören ist, bei diesen bestimmten tiefen Frequenzen.
Rabia_sorda
Inventar
#14 erstellt: 19. Aug 2022, 15:49
Dann sind erstmal die grundlegenden Dinge geklärt

In den Soundfiles kann ich jetzt höchstens leichte unterschiedliche Nuancen hören, denn natürlich klingen sie über ein Mikrofon aufgenommen anders als ein direkt eingespieltes Line-Signal.

Ich würde mir also eingespielte Sinustöne mit einem Oszilloskop an den Endstufenausgängen ansehen. Evtl zeigen sich da schon "Ausreißer".
Zudem auch mal nach dem Vorverstärker/vor dem Endverstärker messen und damit den Fehler genau zu verorten, um dann gezielt den Übeltäter reparieren zu können.


[Beitrag von Rabia_sorda am 19. Aug 2022, 16:01 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#15 erstellt: 19. Aug 2022, 15:51
Mit dem Bumm-bumm-Gewummer kann man eigentlich nichts vernünftig testen, allenfalls das Gehör schädigen.
Generell sollte man zuerst aussagekräftige Messungen machen bevor der Lotkolben geschwungen wird.
aleksandia
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 19. Aug 2022, 16:39
Und etwas wichtiges, was mir jetzt noch einfällt: Mir war aufgefallen, dass sofern die Haupt-Transistoren nicht zu stark, sprich nur Kopfhörer am Lautsprecher-Ausgang und keine Lautsprecher angeschlossen sind, diese Verundeutlichung nicht vorhanden ist. Die Transistoren müssen mit Lautsprechern belastet werden, damit es zum o. g. Phänomen kommt.

Nur noch als Nachtrag zum ersten Post.
CarlM.
Inventar
#17 erstellt: 19. Aug 2022, 16:44
Nach dieser Info und dem Hören der Sound-Files stehen die Chancen nicht schlecht, dass dieses Problem mit dem Ruhestrom-Problem zusammenhängt.

Gucken wir mal, was die Messungen sagen.
Rabia_sorda
Inventar
#18 erstellt: 19. Aug 2022, 17:24

Mir war aufgefallen, dass sofern die Haupt-Transistoren nicht zu stark, sprich nur Kopfhörer am Lautsprecher-Ausgang und keine Lautsprecher angeschlossen sind, diese Verundeutlichung nicht vorhanden ist. Die Transistoren müssen mit Lautsprechern belastet werden, damit es zum o. g. Phänomen kommt.


Durchaus, wie Carl schon schrieb, sollte dann definitiv zuerst das Fehlverhalten des Ruhestromes geprüft und behoben werden - da gehe ich konform.
Einen solchen Belastungsfehler an den Endstufenausgängen deutet erstmal auf defekte Treiber- und/oder Endstufentransistoren hin. Widerstände und Dioden sollten aber auch geprüft werden.
aleksandia
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 19. Aug 2022, 17:49
Also hier nun die Messergebnisse:

Für alle Messungen gilt allgemein:
An B wurde die negative Strippe angelegt. An E und C die positive.

T307:
B-E: -1,92 fallend [V]
B-C: -1,92 fallend [V]

T308:
B-E: -1,2 [mV]
B-C: +0,98 fallend [V]

T309:
B-E: 0
B-C: + 16 [mV]
CarlM.
Inventar
#20 erstellt: 19. Aug 2022, 17:55
Messe bitte gegen GND. Das schwarze Kabel an immer an GND (Masse) fixiert lassen und nur mit dem roten Kabel messen.
Dann hat man Absolut- und nicht Relativwerte. Messbereich 0..200 V DC.

Den Werten nach sollte T307 einen Kurzschluss zwischen C-E haben oder ggf. auch die Zenerdiode D310.


[Beitrag von CarlM. am 19. Aug 2022, 18:05 bearbeitet]
aleksandia
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 19. Aug 2022, 18:41
Hier noch einmal die aktualisierten Messergebnisse mit GND:

T307:
B: +1,945 [V] steigend
E: +0,825 [V] steigend
C: +1,055 [V] steigend

T308:
B: +0,021 [V] steigend
E: +0,029 [V]
C: +1,035 [V] steigend

T309:
B: +0,034 [V]
E: +0,034 [V]
C: +0,018 [V]
Valenzband
Inventar
#22 erstellt: 19. Aug 2022, 23:44
Die BE Spannnung an T307 sollte um die +0.6V sein. Hier ist sie erst 1.92V und später ca. 1.1V
Poetry2me
Inventar
#23 erstellt: 20. Aug 2022, 10:18

aleksandia (Beitrag #1) schrieb:
Folgendes ist eventuell noch wichtig:

Nachdem BDT65C und BDT64C ersetzt wurden, konnte laut Serviceanleitung der Ruhestrom gemessen werden. Dies war vorher mit den alten Transistoren war dies nicht möglich.
Trotzdem lässt sich der Ruhestrom mit den Potentiometern nicht einstellen, sondern bleibt unverändert, bei etwa 3-4 mV.
Beim Versuch die Potentiometer weiter zu drehen, steigt Ruhespanung sprunghaft / unkontrollierbar an, BDT’s geben ein hörbares Geäusch von sich und werden schnell heiss – aber das oben erwähnte Hintergrundgeräusch verschwindet!


Weitere Möglichkeiten, die ich alle schon mal erlebt habe:

a) ein aussteuerungsabhängiges HF-Schwingen einer Endstufe. So etwas überträgt sich auch auf den anderen Kanal, so dass dann beide Kanäle Schwingen. So etwas sieht manchmal auf dem Multimeter aus wie eine zusätzliche DC-Spannung.

b) ein Haar-Riss in einer Lötstelle bei der gemeinsamen Masseverbindung beider Kanäle, beispielsweise beim Eingangssignal der Endstufen (Steckkontakt P7V / P7B auf Pin 7 oder Ähnliches)

c) die Over-Current protection Transistoren (T308/9 und T408/9) sind auf beiden Kanälen durchgebrannt bzw. einzelne Bauteile der Beschaltung davon. Beispielsweise könnten die Elkos gelitten haben und nun schaltet die Strombegrenzung schon bei viel zu niedrigem Pegel ein und verzerrt das Signal.

d) einer/mehrere der alterungsanfälligen Fuse Resistors (Sicherungswiderstände) in der Schaltung hat wie so oft seinen Wert verändert --> mehrere unterschiedliche Wirkmechanismen denkbar.

Ein Blick auf das Ausgangssignal mit Oszilloskop würde mehr Klarheit schaffen.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 20. Aug 2022, 10:22 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#24 erstellt: 20. Aug 2022, 10:41
e) Lautsprecher-Schalter an der Kopfhörerbuchse hat korrodierte Kontakte
Poetry2me
Inventar
#25 erstellt: 20. Aug 2022, 10:53
Zur Unterstützung der Diskussion und Fehlersuche habe ich am Schaltplan der linken Endstufe des Grundig FineArts V1 die Schaltungsstufen farblich markiert.

Grundig FineArts V1 schematic detail power amp section stages marked


- Johannes
aleksandia
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 20. Aug 2022, 18:27
Wow, danke erst einmal für die Bemühungen. Ich werde das jetzt mal alles in Ruhe durcharbeiten und mich bei Fragen oder Ergebnissen melden.
Poetry2me
Inventar
#27 erstellt: 21. Aug 2022, 19:26
Ich habe anhand des Endstufen-Schaltplans Grundig FineArts V1 beim linken Kanal noch die Spannungen berechnet und ergänzt:

Grundig FineArts V1 schematic detail power amp section stages annd voltages marked


möge es bei der Fehlersuche helfen.

- Johannes
Poetry2me
Inventar
#28 erstellt: 21. Aug 2022, 19:55
Streng genommen gehört beim Grundig FineArts V1 auch das Klangregel-Netzwerk (Baxandall tone control network) zur Endstufe, denn es ist in die Gegenkopplung eingebunden.

Grundig FineArts V1 schematic detail Baxandall tone control feedback
Poetry2me
Inventar
#29 erstellt: 21. Aug 2022, 20:03
Die Messwerte zu den Transistoren in Post #21
T307 (Ruhestromtransistor),
T308 (over-current SOA protection - potitive Seite)
T309 (over-current SOA protection - negative Seite)

sind in meinen Augen nicht plausibel.
Es müssten beispielsweise auch negative Spannungen vorkommen.

Die grünen Spannungswerte im Schaltplan sind die Sollwerte.


[Beitrag von Poetry2me am 21. Aug 2022, 20:06 bearbeitet]
aleksandia
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 21. Aug 2022, 21:11
Wie in #23 erbeten, hier nun ein Blick Blick auf das Ausgangssignal mit Oszilloskop. Jedoch auch das Ausgangssignal vom CD-Player.
Ich bin mir unsicher, ob man die Unterschiede erkennen kann, aber man kann sie auf jeden Fall hören.
Was sich aber bei der Messung gezeigt hat, ist, dass das Ausgangssignal zwar gradlinig wie eine Sinus-Kurve aussieht, aber immer ein wenig hoch und runter springt wenn man es dementsprechend vergrößert.
Ich hoffe, die Bilder können, dass etwas besser erklären.

Genutzt wurde ein 100Hz Ton

Ausgangssignal am CD-Player:
Ausgangssignal am CD-Player

Ausgangssignal am Lautsprecher:
Ausgangssignal am Lautsprecher

Ausgangssignal am CD-Player vergrößert:
Ausgangssignal am CD-Player - 2

Ausgangssignal am Lautsprecher vergrößert:
Ausgangssignal am Lautsprecher - 2

Und was die eingezeichneten Schaltpläne angeht - Vielen Herzlichen Dank. Ich werde das jetzt mal alles in den nächsten Tagen durcharbeiten und nachprüfen und dann diesbezüglich hier zurückmelden, was ich finden konnte.
aleksandia
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 21. Aug 2022, 21:13

Poetry2me (Beitrag #29) schrieb:
Die Messwerte zu den Transistoren in Post #21
sind in meinen Augen nicht plausibel.
Es müssten beispielsweise auch negative Spannungen vorkommen.

Die grünen Spannungswerte im Schaltplan sind die Sollwerte.


Dann werde ich das erneut nachprüfen und nachmessen, eventuell ist mir dort ein Fehler unterlaufen. Dann melde ich mich auch dort wieder mit neuen Messergebnissen.
aleksandia
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 22. Aug 2022, 21:21
Ich melde mich wieder mit neuen Werten für die Transistoren, um Messfehler auszuschließen. Dieses Mal habe ich aber den Linken und Rechten Kanal vermessen.
Interessant ist, dass auf dem Linken Kanal alle Werte positiv sind und auf dem Rechten alle negativ.

Hier nun die Werte:

Linker Kanal:

T307:

B: +1,941 [V]
E: +1,200 [V]
C: +1,255 [V]

T308:
B: +0,035 [V]
E: +0,034 [V]
C: +1,025 [V]

T309:
B: +0,037 [V]
E: +0,034 [V]
C: +1,025 [V]



Rechter Kanal:

T307:

B: -1,17 [V]
E: -0,436 [V]
C: -1,114 [V]

T308:
B: -0,034 [V]
E: -0,034 [V]
C: -0,007 [V]

T309:
B: -0,141 [V]
E: -0,037 [V]
C: -1,0 [V]

Und was die gemeinsame Masseverbindung angeht, konnte ich nirgends einen Fehler feststellen, überall wo Masse sein sollte, konnte ich Masse finden. Das scheint also kein Problem zu sein.
Poetry2me
Inventar
#33 erstellt: 23. Aug 2022, 11:10
Der linke Kanal hat auf jeden Fall noch Probleme.

Aber auch der rechte Kanal scheint mir nicht ganz in Ordnung zu sein.

Könnte es sein, dass hier an manchen Positionen Transistoren mit falscher Belegung eingebaut worden sind?
Bei japanischen (2SCxxxx, sSAxxxx) sind meist die Collector-Anschlüsse in der Mitte, während die europäischen Transistoren (BCxxx, etc.) die Basis in der Mitte haben.

Schaue Dir ansonsten noch mal systematisch die ganze Stufe (3) und Stufe (2) an.

Alle Spannungen an den Anschlüssen der Transistoren SIND JETZT EINGEZEICHNET im Schaltplan.
Das sind die Soll-Spannungen.

Am Schaltplan der linken Endstufe Grundig FineArts V1 habe ich noch Spannungen ergänzt bzw. korrigiert.

Grundig FineArts V1 schematic detail left power amp stages and voltages marked

Hier noch der Lageplan im Platinen-Layout, wo jeweils auch die Transistor-Pin-Belegung markiert ist

Grundig FineArts V1 main PCB layout power amp stages marked


Stage (3)

T311:
B:  soll:  +1.2     ist:        [V]
E:  soll:   0       ist:        [V]   wenige Millivolt offset OK
C:  soll:  +36      ist:        [V]

T312:
B:  soll:  -1.2     ist:        [V]
E:  soll:   0       ist:        [V]   wenige Millivolt offset OK
C:  soll:  -36      ist:        [V]



Stage (2)

T306:
B:  soll:  +26.6    ist:        [V]
E:  soll:  +27.8    ist:        [V]
C:  soll:   +2.4    ist:        [V]

T307:
B:  soll:  -0.6     ist: +1,941 [V]   :( <---- Abweichung !!
E:  soll:  -1.2     ist: +1,200 [V]   :( <---- Abweichung !!
C:  soll:  +1.2     ist: +1,255 [V]   :) 



Protection

T308:
B:  soll:   0       ist:        [V]   wenige Millivolt offset OK
E:  soll:   0       ist:        [V]   wenige Millivolt offset OK
C:  soll:  +1.2     ist:        [V]

T309:
B:  soll:   0       ist:        [V]   wenige Millivolt offset OK
E:  soll:   0       ist:        [V]   wenige Millivolt offset OK
C:  soll:  -1.2     ist:        [V]



- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 23. Aug 2022, 15:16 bearbeitet]
aleksandia
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 24. Aug 2022, 10:43
Ich melde mich nun wieder mit neuen erfreulichen Informationen.
In der Endstufe habe ich gestern Dioden und Sicherungswiederstände, aber auch normale Wiederstände überprüft und konnte keine Defekte feststellen.
Jedoch ist es unglücklicherweise zu einem kleinen Unfall gekommen, als probiert wurde, an der Kopfhörerbuchse Pin 1/2 und 3/4 Kurzzuschließen, um sicherzustellen, dass dies kein Problem ist.
Daraufhin ist im Rechten Kanal ein Power-Transistor in Rauch aufgegangen.
Da ich aber noch das alte Paar Transistoren hatte, habe ich im Rechten Kanal diese ersetzt. Zusätzlich war noch ein weiterer Transistor in der Endstufe durchgebrannt, welchen ich aber noch einmal da hatte. Nachdem ich auch den ersetzt hatte, ging der Verstärker wieder, ohne merkbaren Schaden.

Zum Erfolg:
Ich habe mich davor noch auf die Suche nach kalten Lötstellen gemacht, welche ich zwar nicht direkt finden konnte, aber nur Stellen, wo die Verbindung etwas suspekt aussah. Also habe ich einige nachgearbeitet und konnte tatsächlich im Rechten Kanal erfolge feststellen. Der Sound, von welchem ich die ganze Zeit spreche war nur noch sehr wenig zu hören.
Weiterhin ist am Rechten Kanal der Ruhestrom nun 12. Das ist zwar mehr als 9, aber besser als 5 im Linken Kanal.

Somit werde ich mich heute wieder auf die Suche nach schlechten Lötstellen machen und hoffe, so eventuell das Problem zu lösen, oder wenigstens zu lindern.
Dann werde ich sehen, ob ich die Spannungen vom Schaltplan reproduzieren kann.

Ich melde mich dann wieder mit neuen Ergebnissen.
Poetry2me
Inventar
#35 erstellt: 24. Aug 2022, 20:32
Kalte Lötstellen ist durchaus eine gute Erklärung, wurde ja auch schon angesprochen.
Dann bin ich mal gespannt und warte ab.

Viel Erfolg
- Johannes
CarlM.
Inventar
#36 erstellt: 24. Aug 2022, 20:36
Wie sieht es denn mit dem Platinenmaterial bei diesem Grundig-Modell aus? Kann das Erhitzen und Ausdampfen hier eine Rolle spielen?
Ich bin leider kein Grundig-Spezialist ...


[Beitrag von CarlM. am 24. Aug 2022, 20:36 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#37 erstellt: 24. Aug 2022, 22:51
Habe noch einen Spannungswert ergänzt: An der Basis des roten Darlingtons (Stufe 2)

Grundig FineArts V1 schematic detail left power amp stages and voltages marked

- Johannes
aleksandia
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 25. Aug 2022, 20:19

Poetry2me (Beitrag #35) schrieb:
Kalte Lötstellen ist durchaus eine gute Erklärung, wurde ja auch schon angesprochen.
Dann bin ich mal gespannt und warte ab.

Viel Erfolg
- Johannes


Nun ich melde mich erneut und muss leider mitteilen, dass das zwar einige kalte Lötstellen gefunden wurden und zusätzlich habe ich noch die gesamte Endstufe und noch weitere Lötstellen am gesamten Verstärker zusätzlich verstärkt, aber leider alles ohne Erfolg. Der Sound ist immer noch zu hören.
Somit werde ich jetzt gezielt Kondensatoren(vor allem Elkos) und Transistoren in der Endstufe nachprüfen, da dort irgendwo ein defektes Bauteil sein muss und hoffe, dass ich so alle Spannungen am Schaltplan eingezeichnet (Danke nochmal!) nachmessen kann.

Ich melde mich wieder mit neuen Erkenntnissen.
aleksandia
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 07. Sep 2022, 19:34
So ich melde mich nun, wenn auch nach etwas längerer Zeit mit neuen erfreulichen und weniger erfreulichen Informationen:


Der Verdacht lag auf der „zackig“ gemessenen +18V Ausgangs-Spannung auf dem 78L18 (IC502) dem Spannungsregulator, nachdem die negativen -18V auf dem 79L18 (IC503) völlig gerade auf dem Oszi zu sehen waren.
78L18 (IC502) als Ersatz im Teilekasten nicht vorhanden, deswegen wurde ein 78L12 eingebaut – wieder ist die Ausgangsspannung auf dem Oszi mit einigen Zacken zu sehen.
Erst dann wurde die nicht-regulierte positive Eingangs-Spannung gemessen: diese war auch „zackig“!
Brücken-Gleichrichter (4 x 1N5401, D541..D544) gemessen: der Fehler wurde gefunden, eine Diode hatte eine merkbar niedrigere Forward-Spannung.
Davon kommt die „zackige“, nicht-regulierte positive Eingangs-Spannung zum 78L18 (IC502) Spannungsregulator. Der konnte es anscheinend nicht ausreichend regulieren???
Auch die 1N5401 sind nicht als Ersatz im Teilekasten vorhanden, deswegen ein Block-Gleichrichter (1000V / 10A) eingebaut.
Ich habe dann mit der Testung angefangen und die Undeutlichkeit von der ich anfangs sprach war weg. Das Störgeräusch bei ca. 100Hz war nicht mehr da! Oder kaum hörbar. Ich konnte nach den ganzen Hörtests nicht mehr sicher sein, es klang aber hörbar besser und deutlicher.
Habe versucht die Lautstärke zu erhöhen, um die 40-50%, dann: BUMMM, BDT64C im Linkem Kanal ist förmlich explodiert und die Teile davon weggeflogen – unglaublich.
Was ist passiert:
-habe noch immer 78L12 anstatt 78L18
-habe vor dem Test kein Ruhestrom gemessen / eingestellt (Poti für Ruhestrom wurde aber nicht verändert)
-etwas anders???

Somit hat sicher mal wieder ein Kanal der Endstufe verabschiedet. Es scheinen wohl auch noch Sicherungswiederstände defekt zu sein, die wurden wohl auch noch in den Tod gerissen.
Wie gesagt, woran das lag, ist nicht klar, aber der verdacht liegt auf dem falschen Voltage-Regulator. Aktuell habe ich erstmal nicht weitergearbeitet. Ich habe noch das alte originale Paar von Transistoren, die anscheinen ja noch ok sind. Ich würde probieren, mit dem alten und wohl auch funktionierenden Voltage-Regulator den Verstärker wieder hinzubekommen.
Ich müsste dafür aber dann wieder die gesamte Endstufe nachprüfen, um sicherzustellen, dass nicht noch etwas kaputt ist, was ich aber nur schwer glauben kann.
(dann würden natürlich auch alle testweise verbauten Teile durch gleichwertige Teile ersetzt, auch die Dioden an der Eingangsspannung)
CarlM.
Inventar
#40 erstellt: 07. Sep 2022, 20:00
Das Einbauen eines 7812 anstelle eines 7818 ist nie eine gute Idee. Schließlich liegt die Eingangsspannung dann in einem Bereich, der den 7812 sehr stark belastet. Und die Schaltung ist natürlich dort wo +18 VDC zur Versorgung eingesetzt werden, Teil einer symmetrischen Versorgung.
Dennoch: den Grund für das Abrauchen des Darlingtons sehe ich nicht darin, dass irgendwo anstelle von +18 VDC nun +12 VDC eingespeist wurden.

Da die Eingangsspannung des 7818 aber aus der positiven Railspannung +B generiert wird, könnte ich mir einen Defekt des 7812 vorstellen, der sich auf die positive Railspannung ausgewirkt hat.
Poetry2me
Inventar
#41 erstellt: 07. Sep 2022, 20:17
Wenn man neue Transistoren eingebaut hat dann MUSS man den Ruhestrom unbedingt einstellen. Andernfalls passiert das, was jetzt passiert ist. Ein erneuter Kapitalschaden.

Außerdem ist es keine sinnlose Empfehlung gewesen, ALLE vier Sicherungswiderstände pro Kanal zu ersetzen.

"Zackig" wie ein Sägezahn sehen alle Versorgungsspannungen direkt hinter dem Gleichrichter aus. Glatt wird es erst hinter einem Regler. Die eine defekte Diode, die Du gefunden hattest, dürfte ganz einfach Kurzschluss gehabt haben und damit wurde mindestens der einer der Siebelkos dahinter stark belastet. Diesen überprüfen.
7818 ist so ziemlich der am weitesten verbreitete Regler. Den gibt es überall.


12V statt 18V Regler: Da hat Carl schon alles gesagt. Nicht gut.

Jetzt erst mal die Darlingtons alle durchsehen.

Einschalten ab jetzt nur noch mit vorgeschalteter Glühbirne!!!

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 07. Sep 2022, 20:23 bearbeitet]
aleksandia
Ist häufiger hier
#42 erstellt: 18. Sep 2022, 13:39
Ich melde mich nun wieder nach etwas längerer Zeit mit neuen Information.
Noch läuft der Verstärker nicht, aber einige Dinge habe ich festgestellt.


  1. Beide Potentiometer für den Ruhestrom sind defekt, weisen überhaupt kein Wiederstand auf. Deswegen ließ sich der Ruhestrom auch nie einstellen. Diese wurden mit Piher 100 Ohm Potis ersetzt. Baugleich mit den alten
  2. T308 ist defekt, hat einen Kurzschluss (nachdem die Endstufe in Rauch aufging), wird ersetzt


Zusätzlich hätte ich noch eine Frage: Die Sicherungswiederstände von 2x 100 Ohm und 1x 390 Ohm sind ja defekt. Kann mal Testweise einen normalen Wiederstand mit gleichem Wert verwenden als Test?
Weiterhin finde ich im Internet nur ein Angebot für Sicherungswiederstände (auf Reichelt). Haben die eventuell auch eine andere Bezeichnung, bzw. gibt es sowas noch?

Abgesehen davon scheint der Rest des Verstärkers unversehrt. Da die Potis jetzt gehen, wird nach dem Einschalten als erstes nach zwei Minuten Aufwärmzeit der Ruhestrom eingestellt, wenn es den jetzt Funktionieren wird.

Ich danke im Voraus und melde mich bei neuen Erkenntnissen und Informationen wieder.

Im Anhang noch ein Bild der alten Potis.
Potentiometer Grundig FineArts V1


[Beitrag von aleksandia am 18. Sep 2022, 13:40 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#43 erstellt: 18. Sep 2022, 16:42
Guter Fortschritt, gratuliere!

Die Potis sind eigentlich auch nicht so selten defekt, aber beide auf einmal ist schon auffällig.

T308 ist ein Überstrom Sensor, der bei übermäßig hohem Strom durch den Emitterwiderstand dem finalen Darlington-Transistor die Aussteuerung wegziehen soll. Wenn aber der Darlington durchlegiert in Richtung Railspannung, dann opfert sich auch der kleine Überstromverhüter. Drum herum prüfen.

Einschalten nur noch mit vorgeschalteter Glühbirne als Strombegrenzung. Siehe Suche Glühbirnentrick hier im Forum

Statt Sicherungswiderständen nehme ich dauerhaft normale Widerstände. Wer als Reparaturprofi für Kunden arbeitet, muss natürlich möglichst original bleiben, aber der Nutzen dieser SpezialWiderstände ist in meinen Augen mindestens zweifelhaft.

- Johannes
aleksandia
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 18. Sep 2022, 19:22
Ich melde mich nun wieder mit neuen Erkenntnissen und erfreulichen Erfolgen.
Die Potis, die Sicherungswiederstände und T308 wurden ersetzt.
Der erste Test wurde mit Glühlampe durchgeführt: mit Erfolg! Das Relais klickte wieder.

Jetzt aber ein extrem großer Fortschritt: Zum ersten mal ließ sich der Ruhestrom korrekt einstellen auf 9.4 MV, was bisher noch nie möglich war. Die Spannungen gemäß Schaltplan habe ich noch nicht geschafft alle nachzumessen, außer die 18V + - an den IC's und direkt nach den 4. Dioden nach dem Trafo, da waren es mit Glühbirne etwa 66V und ohne 72V.
Und auch weiter wird es erfreulich. Mit Lautsprechern konnte wieder etwas abgespielt werden ohne das wie vorher Transistoren in die Luft fliegen und in Rauch aufgehen.
Ich habe dann, nachdem der Glühbirnentest erfolgreich war, einen ohne gemacht, welcher bisher erfolgreich war.
Ich habe den Verstärker auf Moderater Lautstärke etwa eine halbe Stunde laufen lassen, ohne Probleme, Überhitzungen, Explosionen, etc. . Auch ist keine nennenswerte Erhitzung festzustellen.
Ich habe dann noch kontrolliert, ob denn der Sound, weshalb ich hier ja meine Frage gestellt hatte, noch da ist und mit großer Freude kann ich sagen: nein, er ist nicht mehr zu hören, auch andere Musikbeispiele sind jetzt endlich mal zum ersten klar und deutlich ohne Verzerrungen, Echo, o. Ä. zu hören.

Die Tage werde ich nochmal alles genau nachmessen und sicherstellen, dass die Spannungen o.k. sind und ich denke, dann sollte der Verstärker auch wieder gehen wie er mal war.

Sobald ich weitere Informationen habe melde ich mich wieder.
aleksandia
Ist häufiger hier
#45 erstellt: 18. Sep 2022, 19:24

Poetry2me (Beitrag #43) schrieb:

Die Potis sind eigentlich auch nicht so selten defekt, aber beide auf einmal ist schon auffällig.


Ja, das hat mich auch gewundert, aber es waren tatsächlich beide Defekt und es haben beide keinen Wiederstand mehr angezeigt.


[Beitrag von aleksandia am 18. Sep 2022, 19:25 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#46 erstellt: 18. Sep 2022, 19:41
Nur so am Rande: Widerstand, nicht Wiederstand.
Poetry2me
Inventar
#47 erstellt: 18. Sep 2022, 21:03
Ich traue mich mal und sage ...

____GRATULATION____ zur erfolgreichen Reparatur

Freut mich, dass dieser schöne Klassiker jetzt wieder läuft.
(Wenn noch Offset-Messung < 50mV und ausführlicher Funktionstext OK sind)

Falls bei einer Messung der Spannungen noch deutliche Abweichungen auftreten, wäre gut das noch zu klären.
Die hellgrünen Werte im Schaltplan habe ich nur berechnet, nicht messen können.

Viel Spaß beim Hören !!

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 18. Sep 2022, 21:07 bearbeitet]
aleksandia
Ist häufiger hier
#48 erstellt: 22. Sep 2022, 17:44
Bisher scheint alles zu funktionieren.
Vor einigen Tagen habe ich den V1 mal knapp 6. Stunden am Stück auf moderater Lautstärke laufen lassen. Es sind keine Endstufen explodiert, also schonmal gut. Etwas Hitzeentwicklung, aber das ist ja normal. Abgesehen davon alles ok.
Noch eine Frage von meiner Seite: Was ist denn mit dem ausführlichen Funktionstest gemeint? Ich würde den dann auch noch durchführen und dann den Verstärker als repariert betiteln.


Zu den Spannungen: Die hänge ich hier mal an, die sehen eigentlich ganz gut aus:
Allerdings fällt auf, das bei fast allen, wo es 0 Volt sein sollten immer offset vorhanden ist. Ist das noch ok, oder ist das zu viel?

Offset-Messung am Lautsprecherausgang:
Links: -49 mV
Rechts: -105 mV


Stage (3)

T311: Links Rechts
B: soll: +1.2 ist: +1,083 / +1,068 [V]
E: soll: 0 ist: -0,044 / -0,100 [V] wenige Millivolt offset OK
C: soll: +36 ist: +37 / +37 [V]

T312:
B: soll: -1.2 ist: -1,215 / -1,284 [V]
E: soll: 0 ist: -0,059 / -0,117 [V] wenige Millivolt offset OK
C: soll: -36 ist: -37 / -37 [V]



Stage (2)

T306:
B: soll: +26.6 ist: +27,83 / +27,86 [V]
E: soll: +27.8 ist: +29,03 / +28,96 [V]
C: soll: +2.4 ist: +2,553 / +2,466 [V]

T307:
B: soll: -0.6 ist: -0,508 / -0,565 [V]
E: soll: -1.2 ist: -1,198 / -1,252 [V]
C: soll: +1.2 ist: +1,140 / +1,080 [V]



Protection

T308:
B: soll: 0 ist: -0,043 / -0,098 [V] wenige Millivolt offset OK
E: soll: 0 ist: -0,046 / -0,100 [V] wenige Millivolt offset OK
C: soll: +1.2 ist: +0,911 / +0,833 [V]

T309:
B: soll: 0 ist: -0,051 / -0,105 [V] wenige Millivolt offset OK
E: soll: 0 ist: -0,046 / -0,100 [V] wenige Millivolt offset OK
C: soll: -1.2 ist: -0,995 / -1,068 [V]
aleksandia
Ist häufiger hier
#49 erstellt: 22. Sep 2022, 18:46

Ingor (Beitrag #46) schrieb:
Nur so am Rande: Widerstand, nicht Wiederstand.


Ja das stimmt natürlich, das ist mir nicht aufgefallen. Danke für den Hinweis. Nur leider kann ich den Beitrag nicht mehr bearbeiten, aber ich achte in Zukunft darauf.


[Beitrag von aleksandia am 22. Sep 2022, 18:47 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#50 erstellt: 23. Sep 2022, 16:32
Die aktuellen Messwerte sind denke ich prinzipell OK

Die Versorgungsspannungen ("Rail-Spannungen") liegen also real bei +/- 37V.
Die berechneten 36V= hatte ich aus den AC-Spannungsangaben am Trafo berechnet, was immer etwas ungenau ist.
Der Unterschied zum realen Wert kann u.a. durch eine Abweichung der Netzspannung 230V~ oder der Einfluss der verwendeten Gleichrichterdioden entstanden sein. Das ist aber auch nicht wirklich so wichtig.

Auch sonst sehe ich mal grundsätzlich die Berechnungen der Spannungswerte erst mal bestätigt.



Ich bin nur doch etwas erstaunt darüber, dass die Offset-Werte auf beiden Ausgängen immer noch etwas hoch sind, besonders am rechten Kanal (100mV).
Das ist jetzt nicht direkt schlimm, denn 100mV Gleichspannung halten Lautsprecher locker aus, aber es ist eben doch etwas auffällig, weil man normalerweise auch <10mV durchaus schafft.

Möglicherweise sind die Elkos in der Gegenkopplung und evtl. die Eingangs-Koppel-Elkos nicht mehr ganz fit, was ja nach 40 Jahren durchaus nicht unüblich ist. In der Gegenkopplung wären das C306 und C406, aber auch die Elkos im klangregelnetzwerk C351 und C451. Am Eingang wären es C302 und C402.


Die Sonstigen Spannungen schau ich mir später noch mal in Ruhe an.

- Johannes
Poetry2me
Inventar
#51 erstellt: 24. Sep 2022, 17:06
Die Verschiebung ins Negative bei den Offsets an den Endstufenausgängen ist etwas hoch. Ich bin immer noch nicht sicher, ob nicht noch irgendwelche Bauteile Fehler haben.
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