Sony TA-F40 defekt? Lautstärkeunterschied Speaker A+B vs Speaker A bzw. B

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-gluecifer-
Neuling
#1 erstellt: 25. Sep 2019, 21:53
Hallo liebes Forum,
ich habe heute einen gebrauchten Sony TA-F40 https://www.hifiengine.com/manual_library/sony/ta-f40.shtmlbekommen und habe folgendes Problem:

Die Lautstärke im Betrieb Speaker A+B ist ziemlich leise und ich muss weit aufdrehen. Im Betrieb Speaker A ist er hingegen sehr laut. Das Bedienen des Schalters ist daher ziemlich tückisch.

Meine Frage: Ist das normal und hat es mit den Impedanzen der Lautsprecher zu tun oder ist es ein Defekt?

Laut Spezifikation ist er für 8 Ohm Lautsprecher geeignet und ich betreibe zwei Canton Karat 200 mit 4 Ohm an Speakerausgang A sowie einen Canton Sub 10 an Speaker B, angeblich hat dieser auch 4 Ohm, offizielle Angaben findet man nicht. Dass der Verstärker weniger Leistung an 4 Ohm bringt, ist ja verständlich. Aber erklärt das auch den großen Unterschied bei der Speakereinstellung?

Hier https://old-fidelity.de/thread-33920.html habe ich zumindest noch was zu 4 Ohm Lautsprechern am TA-F40 gefunden (der Mann hat sich da wirklich Mühe bei der Restauration gegeben :):
"Da der TA-F40 eine ziemlich "rabiate" Strombegrenzung besitzt, kann man das Gerät mit niedrigen Impedanzen kaum beschädigen. Wirklich geeignet ist der F-40 aber trotzdem nur für 8 ohm Lautsprecher, und in den Spezifikationen werden 4 ohm gar nicht erst nicht erwähnt."

Vielen Dank und viele Grüße
Wolf


[Beitrag von -gluecifer- am 25. Sep 2019, 23:20 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 26. Sep 2019, 00:38

-gluecifer- (Beitrag #1) schrieb:
Dass der Verstärker weniger Leistung an 4 Ohm bringt, ist ja verständlich. Aber erklärt das auch den großen Unterschied bei der Speakereinstellung?


Dies ist so wie Du es schreibst verkehrt. Um so geringer die Impedanz, umso höher ist bei gleicher Spannung die fließende Stromstärke.
Weniger Impedanz bedeutet ja anschaulich, dass dem Stromfluss weniger Widerstand entgegen gesetzt wird.

Im Fall, dass Du entweder "Speaker A" oder "Speaker B" wählst, wird das Signal ausgehend vom Relais durch den Wählschalter zum jeweiligen LS-Anschluss geführt. Es "geht" durch den jeweiligen Lautsprecher und wird dann über die schwarze LS-Klemme an Masse (GND) geleitet.

In der Schalterstellung "Speaker A+B" wird aber eine Reihen- oder Serien-Schaltung hergestellt. Dies bedeutet, dass der Strom nacheinander durch beide Lautsprecher eines Kanals geht.

Somit hast Du bei "A" oder "B" jeweils 4 Ohm Impedanz und bei "A+B" 8 Ohm Impedanz. Dies erklärt dann auch, dass letztere Einstellung zu weniger Lautstärke führt. Kaputt ist also nichts. Welche Impedanzen vorgeschrieben sind, findest Du in der Bedienungsanleitung.

Das Bild zeigt den Stromweg im Fall "A+B". Leider wurde die letzte kleine Strecke von Minus der Buchse "A" zu GND (Masse) nicht fett gezeichnet.
Ebenso sollte man beide Schalter als "mechanisch verbunden" kennzeichnen. Die gezeichneten beiden Schalter sind also präzise gesagt Teile eines Schalters, wozu dann auch die beiden Einheiten des anderen Kanals gehören.
Für größere Darstellung bitte auf die Grafik klicken!

Sony_F40_LS


[Beitrag von CarlM. am 26. Sep 2019, 00:54 bearbeitet]
-gluecifer-
Neuling
#3 erstellt: 26. Sep 2019, 09:40
Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Da hatte ich ja mal direkt einen Denkfehler mit der Impedanz

Interessant, dass es so normal ist. Das Bedienen des Lautsprecherschalters im Betrieb ist echt gefährlich - stellt man vorher nicht die Lautstärke runter, läuft man bei höherer Lautstärke Gefahr die Canton zu ruinieren.

Vorher hatte ich einen Technics SU-Z22, bei dem war das komischerweise nicht so. Da konnte man per Dip-Taster die Ausgänge an- und abwählen und da tat sich beim Lautstärkepegel rein gar nichts.

Laut Herstellerangaben hat der Technics 4 Ohm Mindestimpedanz und der Sony 8 Ohm. Aber daran kann es dann ja eigentlich nicht liegen. Er muss dann ja eine andere Schaltung besitzen? Im angehängten Bild SU-Z22 Schaltung sieht es ja auch tatsächlich so aus! Da ist nichts in Reihe geschaltet, wenn ich das richtig sehe?

Der Zustand gefällt mir so jedenfalls nicht. Da muss ich mich wohl nochmal nach einem neuen Verstärker umschauen


[Beitrag von -gluecifer- am 26. Sep 2019, 09:50 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 26. Sep 2019, 11:08
Naja, beim Technics passiert genau das Gegenteil. Bei der Auswahl von "A+B" werden die Lautsprecher-Buchsen parallel geschaltet, so dass sich insgesamt die Impedanz verringert (z.B. von einzeln jeweils 8 Ohm auf insgesamt 4 Ohm). Beim Sony wird es somit leiser, beim Technics lauter.
Technisch ist das Sony-Konzept sinnvoller, weil man beim Technics die Endstufe ggf. durch das parallele Anschließen von zwei 4-Ohm-Boxen (= 2 Ohm) schrotten kann, was beim Sony unmöglich ist.

Trotz Deiner Präferenzen würde ich Dir nicht unbedingt raten, einen solchen Technics heute gebraucht zu kaufen. Sie enthalten Endstufen-Module (sog. Hybrid-IC), die im Falle eines Defekts schwierig zu beschaffen sind. Es ist auch gut möglich, dass jemand sein defektes Gerät noch veräußern will (... Privatverkauf ohne Gewährleistung ... keine Gelegeheit zur Prüfung).


[Beitrag von CarlM. am 26. Sep 2019, 11:11 bearbeitet]
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