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Yamaha A-S1100 fehlen Bass und Druck

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Poetry2me
Inventar
#51 erstellt: 17. Okt 2018, 09:03

Woher soll es denn kommen, wenn nicht extra angehoben ?


Da gibt es durchaus verschiedene mögliche Quellen. Die wichtigste dürfte sein, dass Lautsprecher keine ohmsche Last sind und sich Verstärker daher nicht so linear verhalten wie im Labor bei der Frequenzgangmessung.
Verstärker müssen manchmal gerade dann Strom liefern, wenn die Spannung etwas anderes vermutenlässt, z.B. Gerade Null ist.
Lautsprecher haben ein nur schwer vohersagbares dynamisches Verhalten und verschiedene Verstärker kommen damit unterschiedlich gut zurecht.
Bassimpulse können dadurch sehr unterschiedlich verlaufen.
Das ist nur eines der Beispiele.

- Johannes
eckibear
Hat sich gelöscht
#52 erstellt: 17. Okt 2018, 20:38
Derart deutliche Klangunterschiede sind praktisch immer auf unterschiedliche eingebaute (zuschaltbar oder fix) Filter zurückzuführen.
Kein halbwegs moderner Amp lässt sich den Frequenzgang einfach durch Laständerung verbiegen, allenfalls wenn er zur Übersteuerung gezwungen wird, was aber buchstäblich ganz andere Töne erzeugt.

Das Loudness Problem ist vielschichtig. Grundsätzlich sollte bei geringer Lautstärke eine Anpassung an die Gehöreigenschaften erfolgen, was u.a eine Bassanhebung bedeutet. Das ist aus den sogen. "Kurven gleicher Lautstärkepegel" (Isophone) erkennbar. Diese Kurven wurden in einer ISO Norm definiert. Deren Ursprung ist eine statistische audiometrische Erhebung (interessanterweise von sehr wenigen Probanden, ich erinnere weniger als 100!).

Das erste Problem ist schon einmal, dass die individuellen Abweichungen oft viel größer sind als die Variationen der in der Norm dargestellten "Beulenkurven". Anders gesagt hört jeder Mensch auf seine Weise "richtig". Das Gehör besitzt zudem eine größere Anpassungsfähigkeit, was zu erheblichen Wahrnehmungsveränderungen nach einer recht kurzen Eingewöhnungszeit führt. Manchmal "hört" man Dinge rein subjektiv, nur weil man sie aufgrund vorheriger Erfahrungen an einer bestimmten Stelle eines Stücks schon erwartet. Auch das Gehör ist anfällig für Fake.

Das zweite Problem ist das der Filterdefinition. Wenn Hersteller XY ein Loudnessfilter einbaut hat dieses genau eine von ihm definierte Frequenzgangkorrektur. Diese stimmt aber bestenfalls für exakt eine Lautstärke (-Einstellung). Diese hängt vom Wirkungsgrad der Lautsprecher und der Reglerstellung ab, weswegen auch eine eingebaute lautstärkeabhängige Loudness (in Relation zum L-Regler) sinnlos wäre. Der Amp kann nur seinen eigenen Pegel messen, er kennt nicht den Wirkungsgrad des Lautsprechers. Selbst mit DSP-basierten Korrektursystemen mit Messmikrofon muss man beachten, dass der Mikrofonstandort nicht unbedingt repräsentativ ist.

"Loudness" ist daher nur eine erste grobe Annäherung an das durchschnittliche Hörempfinden. Das kann man am ehesten als Startpunkt für weitere Korrekturen mit dem Klangregler betrachten. Im Idealfall hört man das ganze Musikprogramm in Originallautstärke und ohne jedwede Klangbeeinflussung. Bei einer HeavyMetal Band kämen so auch die Nachbarn automatisch in den "Genuss".


[Beitrag von eckibear am 17. Okt 2018, 22:00 bearbeitet]
_ES_
Administrator
#53 erstellt: 17. Okt 2018, 21:44

Die wichtigste dürfte sein, dass Lautsprecher keine ohmsche Last sind und sich Verstärker daher nicht so linear verhalten wie im Labor bei der Frequenzgangmessung.



Das hat man bei Verstärkern ohne Gegenkopplung, bzw. gab es z.B. Class D Verstärker von Onkyo, die "folgten" der Impedanz, allerdings erst in den Höhen, wie manche Röhrenamps.
Die gehören aber zu den Rest von den 99% und sind daher als Ausnahme anzusehen.
Man kann ja die Probe auf Exempel machen und einen Amp mit rein Ohmscher Last ausmessen und dann nochmal, dann jedoch mit Boxen als Last.
Ausreichend genau reicht dafür ein klassisches Messprogramm wie z.B. Arta, kann also jedermann zuhause nachstellen.
Ansonsten hat eckibear es genau erklärt.
1000w/rms
Stammgast
#54 erstellt: 16. Mrz 2021, 15:59
Moin Moin ,
Ich wollte hier mal was einwerfen .
Ich habe selber den A-S 1100 und kenne das Phänomen von zu wenig Punch.
Ich möchte aber dagegen halten ,denn ich habe mal mehrere CDs getestet ,und bei bei machen CDs ist wirklich wenig druck, aber ich habe auch CDs da knallen einem die Bässe nur so um die Ohren.
Teilweise denkt man wirklich ,was ist denn nun los ?
Ich bin der Meinung das liegt an den Aufnahmen, bzw wie der Künstler die CD aufgenommen hat .
Poetry2me
Inventar
#55 erstellt: 16. Mrz 2021, 17:34
Meiner Meinung nach können Verstärker eine Art "Kompression" des Musiksignals bewirken, also eine Reduktion der ursprünglichen Dynamik.

Das würde erklären, warum praktisch alle Verstärker zwar einen perfekt linearen Frequenzgang aufweisen, aber unter Umständen "keinen Punch" haben.

Ursache könnte die von Edward M. Cherry in den 1980er Jahren beschriebene induktive (Gegen-)Einkoppelung zwischen Schaltungsteilen sein.

- Johannes
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