Lautsprecherausgang defekt Pioneer A 676

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thch0013
Neuling
#1 erstellt: 27. Nov 2013, 10:33
Hallo,

ich habe einen Pioneer A676 und nun ist ein Ausgang des A Kanals defekt.
Durch Recherche habe ich nun die Vermutung das wohl eines der Omron Relais ASR-112-B defekt ist und würde gerne beide tauschen. Weiss jemand wo man Ersatz oder ein Nachfolgerrelais bekommt.

Gru thch
bukongahelas
Inventar
#2 erstellt: 28. Nov 2013, 08:51
Relais ausbauen/auslöten , öffnen und Kontakte reinigen erspart Suche/Bestellung des Ersatz.
Wenn Du das machen willst gebe ich konkrete Anleitung.

Aber prüfe erstmal:
Schließe die Boxen an LS-Klemmen "B" an . Dann benutzt Du das 2.(evtl noch gute) Relais.
Wenns besser wird wäre erwiesen daß es an Relais "A" liegt.
Wenn der Fehler auftritt , klopfe mit Plastikstab auf beide Relais.
Wenns dann besser wird liegts definitiv am beklopften Relais.
Schutzbrille tragen , nie mit der Hand ins Gerät greifen solange der Netzstecker in der Dose ist.

bukongahelas
thch0013
Neuling
#3 erstellt: 28. Nov 2013, 09:22
Vielen Dank für die Antwort. Kanal B funktioniert einwandfrei. Auch bei Einstellung A+B geht es. es betrifft nur einen Kanal an A. Werde die Relais auslöten und mal öffnen.
Stereo33
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 28. Nov 2013, 18:19
Hier ein kleines How-To:

-Der Gehäusedeckel muss natürlich ab (die Schrauben sollte man sich in einen Setzkasten legen,
um sie nachher wieder an gleicher Stelle zu montieren).
-Der Gehäuseboden muss auch weg.
-Dann kann man die Rückwand losschrauben.

-Die Schrauben für die Cincheingänge bitte nur lockern, so weit wie möglich, manche dürfen auch raus,
aber nicht alle, sonst könnte es später Probleme beim Zusammensetzen geben.

-Die Schrauben die das LS-Terminal halten, müssen natürlich auch raus.
|Ich habe dies beim 757 gemacht, es kann sein daß es beim 676 einfacher ist.
Dort muss ein Widerstand an der oberen rechten Schraube vorher abgelötet werden.

Nach dieser Prozedur bekommst du die kleine Platine weit genug raus (da hängen noch genug Kabel dran).

-Eine Seite des LS-Terminals behindert arbeiten an den Relais.
Ggf. muss dieser silberne Abstandshalter gelöst (ist nur geklebt) werden.
Dann lötet man einfach die 4 dicken Stäbe aus.
Entlötitze kann helfen, aber hier ist die Flexibilität der Platine von Vorteil.
Stück für Stück, mal hier mal da

Dann kann man die Relais öffnen wie folgt:
-Man entfernt (falls vorhanden) das Isoband was um die Relais gewickelt ist (Pinzette).

Jetzt kann man sie vorsichtig und ohne auslöten öffnen.
-Man packt ein Relais an den kürzeren Seiten mit einer Wasserpumpenzange,
und drückt vorsichtig, so daß, ein Spalt entsteht.
Da rein einen flachen Schraubendreher zum aufhalten, wenn nötig.
Dann kann man mit der Zange neuansetzen und so lange probieren bis es auf geht.

Auf diese Weise habe ich schon viele Relais geöffnet, nur eins ging dabei kaputt.

-Wenn man die Kontakte mit 600er Schleifpapier vorsichtig abzieht, so das die Silberschicht leicht oder ganz abgeht,
hat man lange Ruhe. Anschließend kann man mit einem Stück Küchentuch samt Pinzette und WD40 oder Kontakt 61
den Schleifstaub entfernen.

Material:
Schraubendreher,
Pinzette,
ein reinigendes Öl wie WD40/Kontakt 61,
600er Schleifpapier,
Wasserpumpenzange
Lötequipment


[Beitrag von Stereo33 am 28. Nov 2013, 18:24 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#5 erstellt: 29. Nov 2013, 00:07
Wie man sich zu den Relais vorarbeitet ist sehr gut beschrieben.
Die großen Pioneer sind dabei so ähnlich wie die großen Sony (TA-F-870-ES etc).
Immer muß Deckel + Boden + Rückwand runter .
Dann beginnt das Gefummel an der Relais/LS-Klemmenplatine.
Gemein sind an Blechschraubengewinde angelötete Massekondensatoren.
Wer die vor Losdrehen der Schrauben nicht sauber ablötet , wickelt ein Bein des C auf , bis es abreißt.
Und die Schrauben müssen sauber abgelötet/abgesaugt werden , sonst lassen sie sich nicht abschrauben,
passen nicht durchs Gewinde.

Allerdings meine ich daß Schmirgelpapier die nur hundertstel Millimeter starke Edelmetallschicht
der Kontaktoberflächen beschädigt.
Ich empfehle einen Pappstreifen , benetzt mit Metallpolitur (zB Sidol) , zwischen die Kontakte zu schieben,
die Kontakte zusammenzudrücken (Anker betätigen) und durch Bewegen der Pappe die Kontakte zu polieren.
Man muß zwar mehrere Durchgänge machen , beschädigt aber garantiert keine Edelmetall-Schutzschichten.
Das Poliermittel läßt sich mit Wasser (Relaiskontakte nach unten halten) und Pinsel entfernen.
Dann Föntrocknen und mit säurefreiem Kontaktspray oder "einem Hauch" Vaseline versiegeln.

Relais öffnen:
Ja die Zangen/Doppelklebeband Methode mag funktionieren , streßt aber die Relaiskappe.
Ich nehme pro Rastnase eine dünne Nähnadel und heble sie mit Zange gepackt zwischen
Kappe und Nase , so daß sie entriegelt sind.
Kleine Brettchen helfen beim Ablegen des Relais auf Tischplatte und Einhebeln der nächsten Nadel.
Vor dem Abziehen wird die Position der (oft symmetrischen) Kappe mit einem Kratzer an
der Spulenseite außen auf der Kappe markiert. So kommt die Kappe genau wieder drauf wie sie war.
bukongahelas
thch0013
Neuling
#6 erstellt: 29. Nov 2013, 07:57
Hallo,

habe gestern die besagten Relais ausgelötet und geöffnet. Ein Kontakt hatte einen Übergangswiderstand im geschalteten Zustand von 300Ohm. Habe alle Kontakte mit Spiritus gereinigt und siehe da der Übergangswiderstand ist gleich null.

Werde den Verstärker sobald als möglich testen.

Vielen Dank für die schnellen und hilfreichen Antworten.


[Beitrag von thch0013 am 29. Nov 2013, 07:59 bearbeitet]
Stereo33
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 29. Nov 2013, 10:44
Es gibt doch viele Methoden. Deine Vorgehensweise ist recht professionell
Manche reinigen die Kontakte auch mit einem Stück Leder.

Das Silber auf den Kontakten hat einen großen Nachteil.
Wie bekannt sein dürfte, setzt sich Silber schnell zu/läuft an.
Deshalb versuche ich immer das Silber möglichst runterzuschleifen.
Danach ist meistens laaange Ruhe bzw. Musik

@thch: Wenn du die Relais schon ausgelötet hast, hast du bei der Gelegenheit hoffentlich
neues Iso/Klebeband um die Relais zwecks abdichtung gewickelt?

Das ist eine gute Methode, und nur so halten viele Pio-Relais mehr als 2 Jahrzehnte durch.
thch0013
Neuling
#8 erstellt: 29. Nov 2013, 10:57
Hallo,
habe auch neues Klebeband verwendet. Das alte war nach dem abziehen eh nicht mehr verwendbar. Habe auch alle Lötstellen auf der Platine nachgelötet da manche schon mit Rissen im Lötzinn überzogen waren, was auch zu kalten Lötstellen führen kann.

Mfg
bukongahelas
Inventar
#9 erstellt: 30. Nov 2013, 02:27
Die Kontakte des Relais kann man mit der Kupplung am Auto vergleichen.
Die hält am längsten wenn sie kraftfrei also ohne Schleifen kuppelt.
Bedeutet für die Relaiskontakte:
- Lautstärke auf Null
- Netz Einschalten
- Warten bis Relais angezogen hat
- Dann erst Sound aufdrehen
- Beim Ausschalten auch Volume auf Null
- Netz Aus
Also die Kontakte stromlos schalten lassen.
bukongahelas
Stereo33
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 30. Nov 2013, 09:56
Ist das dein Ernst?

Was soll das denn bringen. Da wird in dem Sinn keine mechanische Kraft übertragen,
und es interessiert die Kontakte effektiv nicht, ob da jetzt schon das Signal anliegt oder nicht.

Es macht Batsch, die Kontakte sind geschlossen, oder es öffnet eben.
Der Vergleich mit der Kupplung war

Wer seinen Relais was gutes tun möchte, kann sie einfach öfter schalten.
Das Zuschnappen des Relais hilft die Kontakte frei zu halten.
bukongahelas
Inventar
#11 erstellt: 30. Nov 2013, 11:24
Ja , das meine ich ernst und als gutgemeinten Praxistip.
Begründung:

Es macht Batsch, die Kontakte sind geschlossen, oder es öffnet eben.

Das hast Du sehr treffend beschrieben (aber nur halb verstanden).
Angenommen wir hören mit ca 2x20W .
Dann liegen an beiden momentan geschlossenen Kontaktzungen mehrere Volt , eben die Musik , an
und es fließt Strom (ein paar Ampere) durch sie.
Wenn das Relais nun seine beiden Schließerkontaktzungen trennt , ist eine mit Spannung (von Endstufe)
und die andere über 4 bis 8 Ohm der Box=Last mit Masse=schwarze LS-Klemme verbunden.
Also besteht eine Spannungsdifferenz zwischen den Kontakten .
Außerdem fließt auch der nicht unbeträchtliche Strom (vor der Trennung).
Das führt zu Abreißfunken und wer die Analogie zur KFZ Kupplung nicht nachvollziehen kann ,
der möge sich das Abschalten in einem Netz-Umspannwerk ansehen. Fette Anschalt- und Abreißfunken.
Dabei rede ich noch nichtmal von induktiven Effekten durch die fette Luftspule der passiven Weiche der Box.
Es ist bekannt daß die Abschaltung stromdurchflossener Spulen hohe Induktionsspannungen erzeugt.
Deshalb hat auch jedes transistor-angetriebene Relais(spule) eine Freilaufdiode und
kein KFZ (wieder das Auto...) würde fahren , weil genau so seine Zündung funktioniert.
Aus +12VDC eine Spannung von mehreren zehntausend Volt zu machen geht nur so (Herr Tesla würde zustimmen , der hats (mit)erfunden).
Natürlich ist eine Endstufe kein Umspannwerk , aber Strom bleibt Strom und Spannung bleibt Spannung,
der schädliche Effekt des Funkens (auch wenn er nur mikroklein ist) , bleibt .
Die Kontakte eines LS-Schutzrelais sind auch wesentlich filigraner als die fetten im Umspannwerk,
so stimmen auch die Proportionen wieder.

Gegen diese technische Argumentation/These kann gern opponiert werden , aber bitte mit harten technisch-physikalischen Fakten.
Der Einsatz von Smilies ersetzt das nicht.
Mangelne Assoziationsfähigkeit ähnlicher Zusammenhänge in sehr verschiedenen Bereichen
ist m.E. ein Zeichen für Unwissen oder Phantasielosigkeit.
In der Pädagogik wird diese Assoziationsfähigkeit als "Transfer" bezeichnet und stellt die höchste Stufe des Lernerfolgs dar.
Evtl. wird die Analogie zur KFZ-Kupplung nun verständlicher.

Das Zuschnappen des Relais hilft die Kontakte frei zu halten.

Das wäre mehr die Beschreibung einer Schlag-Mausefalle...

Angenommen mein Tip wäre Unsinn. Schadet es wenn man ihn beachtet ?
Ich meine nein und deshalb kann es befolgen wer will
oder es ignorieren (und weiter Kontakte verbraten und Relais sanieren ; mit Feile , Rostlöser und Schmirgelpapier).
Auf gehts ! (mit Turnschuhen auf den Mount Everest).

bukongahelas


[Beitrag von bukongahelas am 30. Nov 2013, 11:31 bearbeitet]
Stereo33
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 30. Nov 2013, 11:52
Das mit den Funken habe ich mir zwar auch gedacht,
aber bei den > 2x 1W bei Zimmerlautstärke, entstehen nicht großartig Funken

Da ist Spannung und Strom viel zu gering
um einen Funken zu verursachen der mehr Auswirkung als
die übliche Oxidation hat.
Da ist es vielleicht besser man spart das LS-Poti drehen.


[Beitrag von Stereo33 am 30. Nov 2013, 11:53 bearbeitet]
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