KHV bis 100€ sinnvoll?

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Tank-Like
Inventar
#1 erstellt: 24. Okt 2011, 23:10
Hey,

ich werde demnächst (im günstigsten Fall morgen) einen Shure SRH440 mein Eigen nennen. Über kurz oder lang wird dann noch ein zweiter, vermutlich halboffener, Kopfhörer hinzukommen, der vermutlich hochohmiger sein wird. Einen werde ich unterwegs an meinem Samsung YP-M1 betreiben, einen daheim an meiner Anlage.
Ich hab mich in letzter Zeit hier im Forum mal etwas schlau gemacht bzgl. KH und KHV und möchte jetzt gerne von euch wissen, ob ihr es für sinnvoll haltet, sich zu meinen Komponenten einen Desktop-KHV zuzulegen. Ich weiß, dass das so ähnlich bestimmt schon 100x gefragt wurde, aber trotz Suche hab ich noch nicht alle Informationen finden können.

Gedacht hatte ich an den Bereich bis 80-150€, in dem man ja schon so einiges bekommt:
Audinst HUD-MX1 (allerdings nur mit Import und selber verzollen)
Dynavox CSM-112
FiiO E9
Project Headbox II

Signalübertragung in den AVR (Onkyo TX-SR 508) ist von allen Quellen (BD, PC, PS3) digital, zu 95% wird allerdings Musik vom PC (hauptsächlich FLAC) laufen.

Meine Fragen also an euch, über deren Beantwortung ich mich sehr freuen würde:
1. Ist bei der Übertragung per HDMI (ATI HD5830/Onboard Realtek-Chip) ein DAC über USB auch nur im entferntesten sinnvoll/besser?
2. Lohnt sich die Anschaffung eines KHV gegenüber dem KH-Ausgang des Onkyo? (Ich tippe mal auf "ja", sonst hätte ich euch gar nicht belästigt :))
3. Falls ja, kann ich den KVH dann an den Tape/VCR-Ausgang des Onkyo hängen, oder gibt der keine digital erhaltenen Signale aus? Das hätte dann den Vorteil, dass ich zum Umschalten KH/Lautsprecher nur den Onkyo muten und KVH einschalten müsste. Quellen umschalten liefe wie sonst auch über den Onkyo...
4. Welcher der o.g. KVH ist besonders auch für höherimpedante KH geeignet und bietet eine (unter Berücksichtigung des Preises) gute Hochtonauflösung ohne Schärfe?

Und 5. Macht im Zusammenspiel mit dem YP-M1 ein transportabler KVH wie der FiiO E11 Sinn? Wie ist das Handling mit zwei etwa gleich großen Geräten (von denen eines per Touchscreen bedient wird) in der Tasche?


Ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt.

Grüße
Tank
Tank-Like
Inventar
#2 erstellt: 25. Okt 2011, 19:01
Hey,

also ich hab jetzt meine Shure SRH 440 bekommen und irgendwie wirken die im Bassbereich (besonders fehlt den Drums der Punch) etwas eingeschnürt. Von nem 250€-AVR hatte ich jetzt aber auch nicht diiiiieeeee Performance erwartet...

Welchen KVH würdet ihr denn in Kombination mit den Shure empfehlen? Den FiiO E9, Dynavox CSM-112 oder doch die Headbox II von Pro-Ject?

Achja, und noch ne Frage: Liegen den KVH eigentlich die Anschlusskabel (zum Beispiel Klinke-Klinke) bei?


[Beitrag von Tank-Like am 25. Okt 2011, 19:10 bearbeitet]
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 25. Okt 2011, 19:10
Hallo,

der SRH440 ist im Bassbereich relativ zurückhaltend. Da wird meiner bescheidenen Meinung nach ein KHV auch nichts dran ändern.

Viele Grüße,
Markus
Tank-Like
Inventar
#4 erstellt: 25. Okt 2011, 19:15
Naja, das ist ja ok, ich will ja ohnehin kein Bassmonster. Mag ja relativ "natürlichen" Klang - aber der bringt am AVR weniger Punch als meine Elac-Regallautsprecher (die nicht gerade als basslastig verschrien sind), was mich halt schon etwas verwundert. Denke daher, dass man mit nem KVH etwas mehr Dynamik aus den KH zaubern könnte, oder irre ich mich da?

Welchen der o.g. (oder vergleichbar teuren) KVH würdest du denn am ehesten als neutral (sprich nicht andickende) aber kraftvoll empfehlen?
Ich weiß, dass das durch die Bank weg eher Einsteigergeräte sind. Aber würd mich halt gerne erstmal etwas kostengünstiger an die Sache rantasten und Erfahrungen sammeln...


[Beitrag von Tank-Like am 25. Okt 2011, 19:16 bearbeitet]
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 25. Okt 2011, 19:26
Von den von dir genannten hab ich die folgenden drei:

Audinst HUD-MX1
FiiO E9
Project Headbox II

Klanglich im Blindtest kann ich die nicht auseinanderhalten. Jedenfalls nicht mit dem SRH440 dran. Die machen eigentlich das, was sie sollen - verstärken. Und nicht den Klang verändern.

Ob die (oder einer von denen) anders klingt als dein AVR, kann ich dir jedoch nicht sagen, da ich deinen AVR nicht kenne.

Der HUD-MX1 ist übrigens ein reiner USB DAC. Der hat keinen Line-In. Das bedeutet, den kannst du wirklich nur am PC betreiben, nicht an der Anlage.

Viele Grüße,
Markus


[Beitrag von Bad_Robot am 25. Okt 2011, 19:28 bearbeitet]
Tank-Like
Inventar
#6 erstellt: 25. Okt 2011, 20:09
Unterscheiden sich der E9 und die Headbox II irgendwie in Sachen Haptik und Funktionalität? Kosten ja praktisch dasselbe und da die Heabox (glaub ich) von ner deutschen Firma ist und der E9 aus China, würd ich gefühlsmäßig eher zur Heabox II greifen...
Tank-Like
Inventar
#7 erstellt: 01. Nov 2011, 22:51
So, nochmal als Info:
Hab die Pro-ject Headbox II seit Donnerstag letzter Woche (also knapp ne Woche) zusammen mit meinen Shure SRH440 im Einsatz und konnte mir ein erstes Bild machen...

Pro:
- Sehr wertige Verarbeitung, alles sitzt fest und auch der Lautstärke-Regler läuft sauber und mit guter Rückmeldung (ist also nicht zu leichtgängig)
- schön klein und unauffällig auf dem Schreibtisch

neutral:
- Klang ist dynamischer und druckvoller als am KH-Ausgang meines AVR
- Klangverfärbung konnte ich keine feststellen

Kontra:
- für den Preis dürftiger Lieferumfang - wirklich nur Gerät und Netzteil
- die Bedienungsanleitung (BDA) ist ein Witz
- kein Ein-/Aus-Schalter - und ich konnte auch nicht feststellen, ob die sich bei fehlendem Eingangssignal automatisch ausschaltet...
- deutliche Gleichlaufschwankung im unteren Regelbereich, die selbst mit meinen "großen" Shure bei niedrigen Lautstärken sehr deutlich ist

Als Anmerkung noch was:
1. Die Shure SRH440 haben ne relativ niedrige Impedanz (44 Ohm) und sind recht wirkungsgrad-stark (105dB/V), soweit ich das einschätzen kann. Hab noch nie lauter als 11 Uhr aufgedreht, weil ich das nicht ertrage. Will heißen: Die gleichlaufschwankung des Poti wird bei höherimpedanten Kopfhörern vermutlich kaum zu bemerken sein...
2. Zum wirklichen Tiefbassbereich (<< 50Hz) kann ich leider noch nix sagen, da die Shure den nur unzureichend wiedergeben. Ich hab mir aber noch nen AKH K-601 bestellt, der die Tage eintrudeln sollte. Dann werden wir mal sehen, wie sie sich an 120 Ohm und 101 dB/V schlägt...
ZeeeM
Inventar
#8 erstellt: 02. Nov 2011, 01:02

Tank-Like schrieb:

2. Zum wirklichen Tiefbassbereich (<< 50Hz) kann ich leider noch nix sagen, da die Shure den nur unzureichend wiedergeben.


Niedrige KH-Impedanz und AC-gekoppelter Ausgang könnten da eine leichte Schwäche bieten.
Ist allerdings auch nur interessant für Leute die Musik hören wo < 50Hz viel los ist. Die hören dann auch 2dB Abfall deutlich.
Tank-Like
Inventar
#9 erstellt: 02. Nov 2011, 10:04
Was meinst du mit "AC-gekoppelter KH-Ausgang" - AC wie in Wechselstrom?

Ich werd ja bald wissen, woran es liegt: Die Tage müsste der K-601 eintrudeln und wenns nächstes Mal Geld gibt (sprich in nem Monat) werd ich mir nen Yulong U100 bestellen. Der analoge Ausgang meiner OnBoard-Soundkarte ist nicht so prickelnd!
Dann hab ich sowohl nen zweiten KH als auch nen zweiten KHV und dann schauen wir mal weiter...
ZeeeM
Inventar
#10 erstellt: 02. Nov 2011, 11:20
AC-Gekoppelt heisst, das im Ausgang ein Kondensator in Serie mit dem KH liegt um die Gleichspannung, die aus der unsysmetrischen Stromversorgung des KHV rührt, vom KH fern zu halten. Der ergibt zusammen mit der KH-Impedanz einen Hochpass. Ist der Kondensator zu klein, gibt es einen Bassabfall.
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 02. Nov 2011, 11:22
Was du alles weißt. Cool!

Viele Grüße,
Markus
Tank-Like
Inventar
#12 erstellt: 02. Nov 2011, 12:57
Man lernt halt nie aus...

Trotzdem hab ich noch nicht ganz verstanden, was der Puffer im Bereich des Netzteiles mit einem Hochpass im Signalbereich des Verstärkers zu tun hat. Sollten die Bereiche nicht strikt getrennt sein?
ZeeeM
Inventar
#13 erstellt: 02. Nov 2011, 13:08
Elkos sind nicht nur Pufferspeicher im Netzteil. Symmetrisch versorgte Amps, werden mit einer gleich hohen positiven und negativen Spannung versorgt. Die Last, in diesem Fall der KH liegt im Ruhebetrieb genau auf 0V und Mass, es fliesst kein Strom. Bei einer unsymmetrischen Versorgung wird nur eine Versorgungsspannung verwendet und der Ausgang liegt in Ruhe auf der Hälfte der Versorgungsspannung. Der Elko im Ausgang hält, da er nur Wechselstrom durchlässt diesen Gleichspannungsanteil vom KH fern.
Da die Impedanz des Kondensators idealerweise mit steigender Frequenz sinkt, bildet er mit dem Kopfhörer zusammen einen frequenzabhängigen Spannungsteiler. Ist der Kondensator für den konkreten Kopfhörer zu klein, fällt an ihm bei niedrigen Frequenzen viel Spannung ab, am KH dafür weniger = weniger Bass.
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 02. Nov 2011, 14:33
Und gebookmarkt
Tank-Like
Inventar
#15 erstellt: 02. Nov 2011, 15:37

ZeeeM schrieb:
Symmetrisch versorgte Amps, werden mit einer gleich hohen positiven und negativen Spannung versorgt

Das ist bei unserer 450kV-Röntgenröhre auch so - 2 Generatoren, einer +225kV, der andere -225kV - allerdings heißen die Röhren dann bipolar...

Aber cool, dass ich jetzt auch mal geschnallt hab, was es mit symmetrischen und unsymmetrischen Ausgängen auf sich hat.
Die symmetrischen Kabel haben dann aber 3 Adern (+Potential, -Potential und Masse), oder?

Naja, symmetrische Amps werden wohl eher im hochpreisigen Segment anzutreffen sein. Ich werd mich da eher mal bis 200€ für den DAC+KHV umschauen. Wahrscheinlich wirds der Yulong U100. Der hat ja bei Markus in den Tests ganz gut abgeschnitten (hab sowohl den Thread für KHV als auch den für die pKHV komplett gelesen - auch wenn ich am Ende nicht mehr genau wusste, was vorne stand :D)...
ZeeeM
Inventar
#16 erstellt: 02. Nov 2011, 16:05

Tank-Like schrieb:


Aber cool, dass ich jetzt auch mal geschnallt hab, was es mit symmetrischen und unsymmetrischen Ausgängen auf sich hat.
Die symmetrischen Kabel haben dann aber 3 Adern (+Potential, -Potential und Masse), oder?


Das ist nochmal was anderes. Da gibt es ein positives und ein negatives Signal in Bezug auf Masse. Die Signale sind gegenphasik. Störeinstrahlung auf die Leitung gleichphasig und der Differenzverstärker oder Übertrager im Eingang erledigt den Rest. Da werden nur die gegenphasigen Anteile weitergegeben.
Tank-Like
Inventar
#17 erstellt: 02. Nov 2011, 16:33
Hmm, sorry, aber das klingt für mich genau so, wie ich es oben auch geschrieben hab. Also wo genau liegt da jetzt mein Denkfehler? Will ja schließlich nicht mit gefährlichem Halbwissen rumrennen...
ZeeeM
Inventar
#18 erstellt: 02. Nov 2011, 16:49
Das eine symmetrische Spannungsversorgung etwas mit einer symmetrischen Signalübertragung zu tun hat. Hat sie nicht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Symmetrische_Signal%C3%BCbertragung
Tank-Like
Inventar
#19 erstellt: 02. Nov 2011, 17:01
Achsoooo, ja, jetzt hab ichs gelöffelt.
Stimmt: Selbstverständlich ist das nicht dasselbe...
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