Beyerdynamic DT 1770 vs. Magnetostaten und Elektrostaten

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Haoe125
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 22. Dez 2017, 13:28
Hi,

Kurz zu mir. Ich suche eigentlich nur einen Kopfhörer, der neutral klingt. Dazu habe ich mir jetzt die Beyerdynamic DT 1770 herausgepickt (den Audeze LCD XC habe ich mir dabei auch mal angesehen).

Konkret geht es mir darum, in welchen Bereichen diese teuren Kopfhörer besser sind? Stimmt es, dass HiFi-Hörer meist schönfarbend sind?

Im Umkehrschluss heißt das ja fann, dass Kopfhörer über tausende von Euros bis hin zum Orpheus nur schön färben...

Und können es magnetostatische und elektrostatische Kopfhörer mit dynamischen aufnehmen?

Ich denke nämlich, dass ich mit der Beyerdynamic DT-Reihe Profi-Equipment für zuhause bekomme, wenn den eh schon Tontechniker und andere Erfahrene nutzen, kann da nicht mehr viel schiefgehen

Und neutraler als neutral geht's ja auch nicht

Vielen Dank für eure Meinung zu diesem Thema!.
123sheep
Stammgast
#2 erstellt: 22. Dez 2017, 13:43
Hallo,

ich kenne sowohl den DT 1770 als auch viele High-End Kopfhörer wie die LCDs. Stax und Hifiman höre ich mir erst gar nicht an, weil die unglaublich hässlich sind. Selber habe ich den HD800s.
Der DT 1770 ist überhaupt kein Vergleich zu den teureren Kollegen.
Wärend der Sprung von 200 zu 500 Euro eher mittelmäßig ist, ist der Sprung von 500 Euro zu jenseits der 1000 Euro meiner Meinung nach schon gigantisch. Gerade beim HD800 und LCD-4,3 und X fällt einfach sofort auf, dass die in einer anderen Liga spielen.


[Beitrag von 123sheep am 22. Dez 2017, 13:45 bearbeitet]
Senderson
Stammgast
#3 erstellt: 22. Dez 2017, 13:48
Wer hat dir denn bitte den dt 1770 als neutralen Kopfhörer empfohlen.

Der ist im sub Bass und Bereich 8-9khz sehr sehr weit von der neutralen Linie entfernt.

Ich besitze im Moment drei Hörer. Den dt 1770, den ich auch zum Verkauf anbiete, den denon 7200 und den magnetotstaten audeze LCD 2. Auch wenn der audeze nicht gänzlich als neutral durchgeht, so ist er doch schonmal deutlich linearer über das gesamte Frequenz Spektrum. Der denon ist hier ähnlich in der Gesamtabstimmung.

Von daher erschließt sich mir im Moment nicht so richtig was du mit "schönfärben" meinst? Meinst du damit dass auch schlechtere Aufnahmen noch akzeptabel klingen?
Haoe125
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 22. Dez 2017, 14:12
Vielen Dank erstmal.

Naja, mit Schönfarbend meinte ich, dass ja grade Studiokopfhörer wohl eine gewisse Neutralität an den Tag legen.
Basstian85
Inventar
#5 erstellt: 22. Dez 2017, 14:12
Das stimmt so nicht. Ob ein Kopfhörer neutral ist oder nicht hat nichts mit der Preisklasse oder "Kategorie" (HiFi / Studio) zu tun. Überall gibt es Warme, helle, Spaßig Badewannig und neutrale Hörer. Für "Neutral" gibt es auch keine richtige Definition. Das individuelle Gehör beeinflusst den Frequenzgang auch noch.

Die Sache mit der Technologie sagt auch nichts darüber aus. Hifiman HE400 Magnetostat zB - recht färbend spaßig abgestimmt. Hifiman HE400i ist deutlich neutraler. Magnetostaten können Vorteile im (Tief)Bass (mehr Tiefgang, Verzerrungsfreier) haben, Trotzdem kann man nicht sagen die eine Technik wäre besser als die Andere. Es gibt auch noch Vor/Nachteile jenseits des Klangs zB höheres Gewicht bei Magnetostaten, oft auch geringer Wirkungsgrad. Für E-Staten benötigt man ein Speiseteil. Ob Offen oder Geschlossen spielt auch noch Rolle.

Mit jedem KH kann etwas schief gehen, auch mit der Beyer DT-Reihe: Es gefällt dir klanglich einfach nicht oder er sitzt für dich unbequem. Ob das so ist musst du ausprobieren.
Haoe125
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 22. Dez 2017, 14:15
Senderson
Stammgast
#7 erstellt: 22. Dez 2017, 15:55

Haoe125 (Beitrag #4) schrieb:
Vielen Dank erstmal.

Naja, mit Schönfarbend meinte ich, dass ja grade Studiokopfhörer wohl eine gewisse Neutralität an den Tag legen.


Das ist Quatsch. Das eine hat rein gar nix mit dem anderen zu tun. Auch dieser Begriff "schönfärbend".....außerdem gibt es keine Standardardisierung zum Begriff Studiokopfhorer und auch nicht zum Begriff Hifikopfhörer.

Wenn du mal in einem 'guten' Fachgeschäft bist wo auch wirklich fachkundige Leute sind und du sagst du suchst einen schönfärbenden Kopfhörer, dann sollten im Idealfall Fragezeichen vor dem Kopf des Beraters auftauchen.

Falls er dir sagt :" ah, sehr gerne, da haben wir genau das richtige", dann schnellstens den Laden verlassen.

Neutralität zeichnet sich durch eine möglichst hohe Annäherung an einen geraden Frequenzgang aus, genau deshalb ist ein dt 1770 auch nicht neutral. Je mehr 'Schlenker' du also ausgehend von der neutralen Nulllinie nach oben und unten hast, desto mehr entfernt sich ein Kopfhörer vom neutralen Charakter. Ein Hörer kann deshalb aber trotzdem gewisse Neutralitätskriteria erfüllen, zb in den einzelnen Sektionen (Bass, mitten, Höhen), wohingegen er dann im Gesamtpaket trotzdem nicht als neutral durchgeht.
DevilsIsland
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 22. Dez 2017, 15:55
Wenn Du ein Upgrade zum DT1770 suchst, kämen IMHO der T5P II oder der Mr. Speakers Aeon Closed in frage.

Beide relativ neutral, zumindest deutlich neutraler als der DT1770.

Wobei sich die Frage stellt, ob Du für zuhause nicht auch einen offenen KH nutzen könntest - dann wäre der AKG K812 der KH meiner Wahl im Fall neutral.
Senderson
Stammgast
#9 erstellt: 22. Dez 2017, 16:05
problematisch wird die Sache übrigens dann wenn man als Definition "die subjektive Unauffälligkeit von Frequenzbetonungen" heranzieht. Denn die Wahrnehmungen gehen hier, auch aufgrund eigener Hörpräferenzen, nochmal deutlich auseinander.

Ein Liebhaber von Höhen wird ergo Neutralität im Höhenbereich ganz anders auslegen wie jemand der enorm empfindlich auf Höhen reagiert.


Und bezüglich Überlegenheit von dynamischen/magnetostatischen/elektrostatischen Hörern.........das wird nix werden das zu erörtern. Gerätst du an einen Stax Fan so wird dieser seinen Stax in den Himmel loben. Gerätst du an einen Focal Utopia Liebhaber so wird das gleiche passieren. Der nächste verteidigt dann wieder seinen LCD-4

jeder hat hier seine Meinung aufgrund eigener Erfahrungen und die solltest du genauso bilden, selber hören und dann entscheiden.


[Beitrag von Senderson am 22. Dez 2017, 16:10 bearbeitet]
DevilsIsland
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 22. Dez 2017, 16:21
Grundsätzlich kann man sich hier schon einen ersten guten Eindruck holen, um eine gewisse Vorauswahl zu treffen - man muß halt die extremen Meinungen vom Durchschnitt herauslesen. Der Basshead wird einen DT1770 immer ncoh als "neutral" ansehen.

Ich perssönlich würde den DT1770 auch nicht mehr als neutral bezeichnen wollen, dennoch ist er weit weg von Bassbomber.

Ich würde an deiner Stelle erstmal klären, ob geschlossen oder offen.
Dann würde ich das Budget mal klären, aktuell bist Du ja bei 500 EUR ca.

Wenn es etwas mehr sein soll, dann würde ich mir mal den AKG K812 anhören - der wäre, wie geschrieben, meine Empfehlung unter 1000 EUR und neutral.

Bei Magnetostaten würde ich mal einen Hifiman HE-560 vorschlagen, der mit ca. 500 EUR zuschlägt und ehemals knapp unter 1000 EUR war.

Ich persönlich sehe den AKG vor dem Hifiman, aber das ist eine persönliche Einschätzung, die durchaus anders gesehen werden kann und darf.

Letztendlich hilft nichts anderes als selbst die KH anhören.
Haoe125
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 22. Dez 2017, 17:41
Vielen Dank euch allen.

Ich wünsche euch ein frohes Fest!
imLaserBann
Inventar
#12 erstellt: 24. Dez 2017, 13:46
Man sollte nicht die grundsätzlichen Probleme der Wiedergabe über Kopfhörer vergessen.

Für Lautsprecher ist ziemlich gut erklärbar, was neutral sein soll, nämlich dass es von der Konserve genauso klingt wie live.
Was neutral für Kopfhörer bedeuten soll, kann schonmal strittig sein, insbesondere ob der Frequenzverlauf flach sein oder z.B. der Harman Zielkurve entsprechen soll. Die Musik, die man kaufen kann, ist überwiegend so produziert, dass sie für die Wiedergabe über Stereolautsprecher ausgelegt ist. Keine Produktion von Profis wird ausschließlich über Kopfhörer abgehört worden sein sondern halt über eine "Abhöre" sprich Studiomonitore. Die Hörsituation über Kopfhörer ist insofern immer artifiziell und verfälscht, z.B. weil die Kanalseparation zwischen linken und rechtem Ohr viel stärker ist als über Lautsprecher. Die Ansätze das zu überwinden (Crossfeed im Hifilexikon oder gar Smyth Realizer Realizer Thread etc.) sind noch nicht ganz auf dem Massenmarkt angekommen. Der Anspekt von Körperschall wird aber auch damit nicht gelöst werden.

Was macht also einen besseren Kopfhörer aus?

Technisch gesprochen: Ein breites Frequenzspektrum vom Tiefbass bis zum Hochton soll abgedeckt werden. Die Wiedergabe soll verzerrungsarm sein, die Impulsantwort sauber, die Transienten gleichmäßig schnell abfallend. Die Empfindlichkeit ausreichend hoch und der Impedanzverlauf linear, auch wenn man das ja nicht unbedingt hört. Was halt so von objektiver Seite aus messbar ist und auf Vergleichsseiten, wie z.B. Innerfidelity so gemessen wird.
Was die Neutralität angeht, hat man ja auch noch das eigene Gehirn. Denn sobald einem nichts mehr sofort deutlich in Auge (oder besser ins Ohr) sticht, kann einem auch die Wiedergabe von verschiedenen Hörern nach kurzer Gewöhnungsphase von wenigen Minuten als völlig natürlich vorkommen.
Und es ist auch legitim einen eigenen Geschmack zu haben. Zumal es ja auch auf die jeweilige Musik ankommen mag:

Ein super auflösender Kopfhörer kann bei schlechteren Aufnahmen nerven.
Bei Klassik ist eine große Bühne toll, bei Jazz mag ich es lieber intim.
Für Metal mag ich den Bass trocken und bei Hip-Hop kann er gern voluminös sein. etc. etc.

Und Tragekomfort, der individuell stark unterschiedlich beurteilt wird, ist ohnehin ein Ausschusskriterium. Was nützt mir der tollste Klang, wenn ich nach 20 Minuten Kopfschmerzen hab, weil der Hörer irgendwie drückt.
Haoe125
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 24. Dez 2017, 14:16
Danke für deine Antwort!
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