Beyerdynamic T1 Detailfragen

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Dorsai!
Stammgast
#1 erstellt: 24. Jun 2016, 21:28
Hallo Community,

nachdem mein >10 Jahre alter DT880 Pro nun einen defekten Treiber hat (wird bei Zeiten noch repariert) hadere ich momentan ob ich mir den T1 gönnen sollte.

Der Klang des DT880, den ich hauptsächlich an meiner Beyer Headzone H1 betreibe ging für mich schon in eine sehr gute Richtung. Ich höre hauptsächlich Klassik, Folk, Prog Metal, aber auch gelegentlich Dubstep oder andere elektronische Musik, wobei ich aber auf starken Bass weniger wert lege, der DT-880 war diesbezüglich völlig ausreichend für meinen Geschmack. Ich habe auch noch einen Sennheiser HD-25 als Porti und der ist mir stellenweise zu basslastig. Aber wenn's bei dem ein oder anderen Prog Album mal ordentlich zur Sache geht, dann meine ich auch zu merken dass der DT-880 schon mal an seine Grenzen stößt.

Geht der ebenfalls halb-offene T1 klanglich in die gleiche Richtung wie der DT-880?

Wie viel Mehrwert ist klanglich zu erwarten? Oder ist das 80/20 Paretoprinzip mit dem DT-880 schon voll ausgeschöpft?

Ein Anderer Faktor wäre die Verarbeitung. Obwohl der DT-880 in seiner Preisklasse da schon fast konkurrenzlos ist hatte er doch für mich ein paar Schwachstellen. Die Schaumstoff Ohrpolster waren immer schnell platt gedrückt, so dass die Ohren auf dem Schaumstoff auf lagen, was neben der Bequemlichkeit auch den Klang etwas schadet. Zumindest gefällt mir der Klang mit frischen Polstern immer etwas besser.

Nun hat ja der T1 Memoryfoam Ohrpolster.
Weiß einer ob die dann ihre Form vollständig behalten oder einfach nur geringfügig länger halten?

Sind ja auch schon mal ein gutes Stück teurer zum Nachkaufen. Und insbesondere bei den freiliegenden schrägen Treiben würde ich nicht wollen, dass meine Ohren wieder aufliegen.

Ein weiteres Problem, das ich mit dem DT-880 hatte war, dass die Kunststoffteile, die die Verstellbaren "Gabeln" der Ohrmuscheln mit dem Bügeln verbinden immer mal (etwa alle 2 Jahre) wieder risse bekommen haben und ersetzt werden mussten weil die Muscheln dann sehr stark herumwackelten. Ein Alu oder Stahl Teil hätte da Wunder gewirkt, aber auch beim T1 scheint dieses Teil noch auch Plastik zu sein.

Weiß einer ob sich bei diesen Teilen beim T1 etwas verbessert hat?

Ich muss dazu sagen, dass ich meinen DT-880 schon vor Jahren mit einem Echtleder Kopfband (von der Pilotenkopfhörer Serie) und steckbaren Kabeln (Selbst angelötete Cinch Buchsen) ausgestattet habe, das ist also nichts neues mehr für mich was den Aufpreis lohnt.

Gibt es sonst noch etwas was der T1 dem DT-880 in der Verarbeitung voraus hat?

Vielen Dank schon mal an alle Antwortenden.
catare
Stammgast
#2 erstellt: 25. Jun 2016, 19:33

Geht der ebenfalls halb-offene T1 klanglich in die gleiche Richtung wie der DT-880?

Diese Frage werden dir die meisten mit einem ziemlich deutlichen Ja beantworten (also auch ich).
Der T1 hat jedoch ne Schippe mehr Bass & auch noch ein wenig mehr Energie im Hochton, tendiert dadurch schon ein klein wenig in Richtung Badewanne. Wirkt halt in den Mitten etwas zu sehr ausgedünnt.


Wie viel Mehrwert ist klanglich zu erwarten?

Das ist sehr subjektiv. Einen hörbaren Mehrwert hat der T1 in jedem Falle aber ob das dir den Aufpreis wert ist, kannst praktisch nur du selbst beantworten.


Gibt es sonst noch etwas was der T1 dem DT-880 in der Verarbeitung voraus hat?

Streng objektiv betrachtet sehr wenig. Das abnehmbare Kabel ist dabei schon der größte Unterschied. Seit der 2. Gen wird auch kein Echtlederkopfband mehr verwendet. Im Gegensatz zum DT880 hat der T1 eben auch angewinkelte Treiber (hat nix mit der Qualität der Verarbeitung an sich zu tun, ich weiß, finde es aber erwähnenswert).

Zur Qualität der Ohrpolster kann ich hingegen nichts sagen. Gehe aber davon aus, dass diese zwar länger aber sicher nicht ewig ihr Volumen so halten können.
Dorsai!
Stammgast
#3 erstellt: 26. Jun 2016, 01:50
Danke schon mal für deine Antwort.

Ich werde mir den T1 jetzt mal anhören. Dann kann ich zumindest darüber schon mal genaueres sagen.

Gäbe es denn eine (klanglich ähnliche) Alternative, die von der Verarbeitung wesentlich besser ist?

Ich habe mir diesbezüglich schon den Bowers & Wilkins P7 und dessen hochwertige und vertrauenerweckende Verarbeitung angeschaut, aber deren Designwichserei und Apple Huldigung hat auf mich sofort wieder abstoßend gewirkt. Schon alleine dass man ein applefreies Kabel extra dazu kaufen muss geht irgendwo gar nicht und die Britische Wirtschaft will man dann jetzt auch nicht mehr zu sehr füttern. Außerdem soll der als geschlossener Hörer ja eher in Richtung des DT-770 gehen und der ist klanglich weniger mein Fall.
Lustlizard
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 26. Jun 2016, 09:48
Die schwarzen Velours für den dt880/dt990 sind fester und länger haltbar als die silbernen. Klanglich gibt es keinen Unterschied.

Die BW P5/7 sehe ich so oft hier auf der Strasse mit abgeblättertem Leder am Kopfband das ich auf einen Kauf verzichten würde.

Ansonsten ist dem Post von catare eigentlich nichts hinzuzufügen.


[Beitrag von Lustlizard am 26. Jun 2016, 09:49 bearbeitet]
Dorsai!
Stammgast
#5 erstellt: 26. Jun 2016, 11:25
Die schwarzen Velours hatte ich auch schon mal ausprobiert. Die sind minimal fester, aber die haben sich am ende genau so schnell platt gedrückt an den entsprechenden Stellen. Mag wohl auch mit daran liegen, dass ich den DT-880 Pro habe, der hat ja einen relativ hohen Anpressdruck (den ich aber auch haben will).

Aber wie gesagt, ich lasse es jetzt doch mangels klarer Alternativen einfach auf einen Versuch ankommen. Ich hab gerade auf Ebay einen T1 2.G für 700€ bekommen da tut das dann auch nicht mehr ganz so weh.
hydraulikB
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 16. Jul 2016, 08:45
Hallo Dorsai!

Wie bist Du denn mit dem T1 zufrieden?

Gruß
Dorsai!
Stammgast
#7 erstellt: 16. Jul 2016, 21:38
Zurückgegeben habe ich ihn nicht, er erfüllt im Grunde doch alle meine Bedürfnisse. Aber wirklich hundertprozentig begeistert bin ich wegen des hohen Preises leider nicht.

Ich hätte mir einfach überall etwas mehr erhofft, für den Preis, wenn ich ehrlich bin. Ich gehe jetzt aber mal hauptsächlich auf die Verarbeitung ein.

Die steckbaren Kabel sitzen nicht sonderlich fest. Irgendwie rasten die überhaupt nicht ein. Wenn ich einen Klinkenstecker in mein Handy stecke sitzt der Bombenfest... so hätte ich mir das auch beim T1 gewünscht. Ich habe es jetzt schon zwei mal geschafft beim über die Schulter Gucken die stecker aus dem Kopfhörer zu ziehen. Das hat natürlich den Vorteil, dass die Buchsen nicht belastet werden wenn man mal aus Versehen das Kabel strafft.

Das Textil-verkleidete Kabel ist nicht so mein Geschmack. Es scheint sich permanent zu verdrehen, selbst wenn man es nur gerade in richtung Sessel führt. Auch wenn es deutlich besser und hochwertiger ist als so manche anderen Textilkabel die ich bisher hatte finde ich doch schwere PVC Kabel meistens am angenehmsten bei Kopfhörern. Insofern wären evtl. die Kabel des T1 eher mein Fall. Dank der Klinkenbuchsen sollte es aber auch kein Problem sein irgendwann mal andere Kabel anzufertigen wenn mir danach ist.

Die Ohrpolster sind fester als die des DT-880 (sowohl als die grauen als auch die schwarzen). Bin mir aber noch nicht sicher was ich davon halten soll, wie richtiger Memory Foam fühlt sich das nicht an. Werde ich wohl erst noch sehen müssen ob die länger als ein Jahr was taugen. Durch die gewinkelten Treiber stehen die Ohren aber definitiv nicht auf, da der Innenraum viel tiefer ist als beim DT-880. Das ist also schon mal positiv.

Der Klang ist auch für meinen Geschmack sehr ausgewogen. Bei allem was ich bisher damit gehört habe kam richtig Freude auf. An dem Headzone H1 werden die Hörer absolut ausreichend laut getrieben und die Räumlichkeit ist auch absolut spitze, genauso wie beim DT-880. Es fühlt sich aber alles ein stück weniger analytisch als beim DT-880 an, es kommt dafür eher so ein bisschen Konzerthallen Feeling auf. Ich habe sogar die "Hall" und "Raumgröße" Parameter des Headzone etwas heruntergedreht. Ist aber schwer zu beschreiben und höchst subjektiv. An der Headzone spielt halt doch jeder Hörer nochmal ein bisschen anders.


[Beitrag von Dorsai! am 16. Jul 2016, 21:43 bearbeitet]
moon1883
Stammgast
#8 erstellt: 17. Jul 2016, 07:21

Dorsai! (Beitrag #7) schrieb:
Die steckbaren Kabel sitzen nicht sonderlich fest. Irgendwie rasten die überhaupt nicht ein.

Bist Du sicher, die überhaupt bis zur Sollposition reingedrückt zu haben (das geht etwas schwer)? Bei mir sitzen die so richtig fest - eindeutig fester als der durchschnittliche 3,5mm-Stecker in einer durchschnittlichen neuen(!) Buchse, mindestens so fest wie ein 6,35mm-Stecker. Sind noch nie unbeabsichtigt losgegangen, schon gar nicht durch simple Kopfbewegungen. Ich könnte den Hörer an einem der Kabel festhalten und damit etwas herumzappeln, der Stecker würde sich davon nicht lösen - aber sowas macht man einfach nicht...


Dorsai! (Beitrag #7) schrieb:
[...] Kabel [...]. Es scheint sich permanent zu verdrehen, selbst wenn man es nur gerade in richtung Sessel führt.

Langsam frage ich mich, was Du da für ein Kabel hast. Meins ist steif, sperrig, immer irgendwie lästig im Weg und verdreht sich nur sehr widerwillig, keinesfalls aber versehentlich. Das die das so gebaut haben, liegt bestimmt an den Spinnern von head-fi, bei denen macht ja das Kabel mindestens 90% des Klanges aus, 9% der KHV und schließlich 1% der Hörer selbst... ich lese da inzwischen schon gar nicht mehr mit, für mich haben die einen an der Waffel.

Ist das vom T5p.2 eigentlich anders, abgesehen von der Länge?

Ich hätte gerne ein dünneres, weicheres, schiet wat op de Textilummantelung. Das vom T90 ist doch völlig i.O., mir hätte auch eine einseitige Kabelführung besser gefallen. Mann, da gehen keine Zich Ampere durch, es wird schon nicht dahinschmelzen!
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