Bewertung einer Klassik-LP-Sammlung 600 Platten, aber wie?

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Lotte22
Neuling
#1 erstellt: 12. Nov 2020, 22:39
Hallo, als Erbin einer ca. 600 Schallplatten umfassenden Klassik-LP-Sammlung bestehend aus Einzel-LP´s und Boxen (60er bis Ende 80er, als die CD auf den Markt kam) würde ich gerne mal in die Runde fragen, wie man so etwas schätzen lassen kann. Selbst habe ich wenig Ahnung von LP´s aus dem Bereich Klassik und würde gerne mal jemanden drüber schauen lassen, der sich damit auskennt. Dafür habe ich alle Platten von vorne einmal abfotografiert und in eine Dropbox gestellt. Ja, es sind 588 Fotos...;-) Wäre toll, wenn sich jemand findet. Mein Ziel ist es, sie in gute Hände zu geben, aber auch einen fairen Preis dafür zu bekommen. Also verschenken wollte ich sie nicht...;-) Auf Anfrage sende ich gerne einen Link zur Sammlung. Ich weiß natürlich, dass der Zustand der Platten immer auch ein wichtiges Merkmal ist, aber bei meiner Anfrage geht es erst mal darum, ob diese Sammlung inhaltlich noch relevant ist. Vielen Dank!
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 13. Nov 2020, 07:54
Stell mal den Link ein.

Ansonsten:
Siehe bei Discogs, Popsike.com, beendete eBay-Auktionen.

Hüb'
Moderator
#3 erstellt: 13. Nov 2020, 11:16
Hallo,

wie immer bei solchen Sammlungen gilt, dass sich der max. denkbare Marktpreis nur dann realisieren lässt, wenn man die relevanten Scheiben einzeln veräußert, zum Zustand auskunftsfähig ist UND auch über eine Verkäuferreputation verfügt.
Andernfalls sind Abschläge unausweichlich. Bei der Veräußerung an einen Wiederverkäufer sind als grobe Orientierung 0,5 bis 1 EUR pro Scheibe drin (zur Info: manche WV lehnen den Ankauf von "Klassik" auch komplett ab). Für diesen ist das eine Mischkalkulation, da er schlecht Verkäufliches mitkauft, das Lagerrisiko trägt, eine Marge erzielen muss und seine Expertise und Reputation einbringt.

Wie immer ist es eine Aufwands- und Nutzenabwägung. Es empfiehlt sich, ggf. die Rosinen selbst einzeln zu veräußern und den Rest zu den genannten Konditionen als Konvolut wegzugeben.

Bedenken muss man, dass selbst die Veräußerung von - sagen wir - 50 Stücken aus der Sammlung via eBay oder Discogs nicht wenig Aufwand bedeutet (sichten und Qualität beurteilen, fotografieren, beschreiben, einpacken und versenden).
Dabei ist das Angebot eines internationalen Versands Pflicht, will man gute Preis erzielen. Das erhöht wiederum den Versandaufwand sowie ggf. auch den Kommunikationsaufwand mit etwaigen Interessenten.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 13. Nov 2020, 12:42 bearbeitet]
Lotte22
Neuling
#4 erstellt: 13. Nov 2020, 14:05
Erst mal lieben Dank für die Einschätzung im Allgemeinen , wahrscheinlich läuft es darauf hinaus, dass ich die Rosinen einzeln verkaufe und den Rest dann so im Paket abgebe. Mal schauen. Anbei die Sammlung:

https://www.dropbox....7tJc_Vpb416Whla?dl=0

Die Platten wurden immer sehr pfleglich behandelt, hab jetzt mal einige abgespielt, die sehen teilweise aus wie neu. Da war er immer sehr pingelig, mit Abstauben usw. Nur die Hüllen haben natürlich zum Teil weniger oder stark gelitten, die Boxen sehen alle sehr gut aus. Na ja, schaut doch mal, ob das hier inhaltlich überhaupt für Käufer interessant ist. Lieben Dank!
Hüb'
Moderator
#5 erstellt: 13. Nov 2020, 14:25
Da sind einige schöne Stücke dabei und die Sammlung ist kein Schrott (Letzteres sieht man häufig)
Opern und Querschnitte/ Recitals sind allerdings eher schwierig.

Ich muss mal sehen, wann/ ob ich die Platten im Einzelnen durchsehe.
Müsste man eigentlich eine Gebühr für erheben...

Lotte22
Neuling
#6 erstellt: 13. Nov 2020, 14:31
Ok, danke, das ist doch schon mal gut zu wissen, dass das auch heute kein "Schrott" ist...;-) Das hilft schon mal!
arnaoutchot
Moderator
#7 erstellt: 13. Nov 2020, 17:10
Hallo Lotte, eine schöne Sammlung hast Du da geerbt und Du hast Dir auch viel Mühe mit den Bildern gemacht. Vorbildlich !

Ich höre seit 40 Jahren Klassik und arbeite aushilfsweise im Schallplatten-Second-Hand in Nürnberg und sehe, was so an Klassik reinkommt und wie es aktuell angekauft/bepreist wird. Ich hab mal etwas durch Deine Bilder geblättert. Ganz grob gesprochen würde ich sagen 20% der Sammlung sind noch interessant, weitere 20% vielleicht billig noch verkäuflich und 60% sind inzwischen mehr oder weniger uninteressant (nicht musikalisch, aber wertmässig). In die letzte Gruppe gehören fast alle Opern, Kompilationen, Weihnachtsplatten etc. Bei welchen Platten (Rosinen) genau sich nun ein Einzelverkauf noch lohnt, benötigt - wie Hüb schon andeutet - eine zeitaufwendige Recherche und wird im Einzelfall auch zusätzliche Informationen erfordern, die aus den Bildern nicht hervorgehen (welche Pressung, welcher Zustand der Platte etc.). Diese zeitraubende Arbeit - verzeih mir die Offenheit - wird keiner von uns hier für lau machen, damit Du einen möglichst hohen Ertrag generierst.

Ich schlage also vor, einen Profi bei Dir vor Ort einzuschalten, also vermutlich einen Händler, der sich die Platten anschaut und Dir einen Ankauf-Vorschlag macht. Wenn Du das nicht willst, dann würde ich anfangen, die Platten in Discogs zu erfassen, dann siehst Du, wie die Platten aktuell gehandelt werden. Das ist aber sehr zeitaufwendig und bedarf auch hoher Sorgfalt, genau die richtige Ausgabe und Pressung zuzuordnen, teilweise unterscheiden sich die nämlich nur durch Nuancen. Wenn Du alles richtig gemacht hast, hast Du am Schluss einen relativ genauen Wert Deiner geerbten Sammlung.

Wie immer rate ich bei solchen Sammlungen: Lieber hören als billig verscherbeln ... Geschmack kann man schulen und er kann sich auch ändern.

Gruss Michael


[Beitrag von arnaoutchot am 13. Nov 2020, 17:12 bearbeitet]
Lotte22
Neuling
#8 erstellt: 13. Nov 2020, 17:24
Hallo Michael, lieben Dank für deine Einschätzung. Oh nein, ich möchte nicht, dass sich hier jemand viel Mühe macht, nicht falsch verstehen. Ich wollte nur, wie Du das schon gemacht hast, einen ganz groben Überblick haben, damit ich ungefähr weiß, was ich geerbt habe. Und ob das für heutige Käufer noch relevante Platten sind. Ja selbst hören, das ist so eine Sache, du weißt, was ab Ende der 80er Jahre auf den Markt kam? Genau, die CD: Ich habe noch mal genau so viele wenn nicht mehr CD´s hier stehen und das komplette Klassikrepertoire, teils in doppelter Ausführung, weil was der Karajan dirigiert hat, ein Abado wieder anders eingespielt hat...;-). Ich höre wirklich gern und viel Klassik, aber mir reichen die CD´s ...;-)
Ich werde mal recherchieren, was die Rosinen sein könnten. Bei ebay habe ich das Gefühl, da stellen viele ihre Platten ein und bekommen keine Gebote bzw. verkaufen zu diesen Preisen einfach nichts. Liebe Grüße erst mal in die Runde!
Hüb'
Moderator
#9 erstellt: 13. Nov 2020, 17:28
Beendete Auktionen -> Popsike sind der Maßstab.
Aufrufen kann man jeden Preis.
Lotte22
Neuling
#10 erstellt: 13. Nov 2020, 17:49
Popsike, ok. Kenne ich noch nicht. Dann schaue ich da mal. Merci!
arnaoutchot
Moderator
#11 erstellt: 13. Nov 2020, 18:08
Popsike wird aber wegen meist geringem Wert der Platten nur zu den etwas höherwertigeren Platten etwas aussagen. Ich tendiere da - bei aller Vorsicht - eher zu den Verkäufen in Verbindung mit aktuellen Angebotspreisen in Discogs. Nehmen wir mal ein Beispiel. Cesar Franck - Symphonie - Lorin Maazel - DGG Red Stereo 1961. Die Pressung von Lotte sollte diese hier bei Discogs sein. https://www.discogs....Moll/release/8202074

Diese Platte wurde in Near-Mint-Zustand im September 2020 für EUR 13 verkauft, aktuell gehen Angebote zwar ab EUR 4 los, aber sind nicht nach Dtl lieferbar oder weit weg => hohes Porto. Ich würde insofern schätzen, dass ein aktueller Wert zwischen EUR 10 - 15 für diese Platte in sehr gutem Zustand realistisch ist. Letztendlich spielen aber - wie auch von Hüb schon gesagt - noch viele weitere Faktoren eine Rolle (Reputation des Verkäufers, Bereitschaft zB nach Asien zu verschicken, wo Red Stereos sehr beliebt sind, usw.).

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Hüb'
Moderator
#12 erstellt: 13. Nov 2020, 18:12
Ja, Discogs parallel.
Bei eBay bieten halt auch viele Deppen an.
arnaoutchot
Moderator
#13 erstellt: 13. Nov 2020, 18:25
Richtig, ebay und amazon Marketplace sind oft Angebotspreise ohne Bezug zur Realität ...
Lotte22
Neuling
#14 erstellt: 13. Nov 2020, 23:23
Na ich verstehe schon, da kann man sehr viel Zeit investieren.Ich muss das mal sacken lassen und überlegen, wie ich da vor gehe. Eventuell suche ich doch einen Gesamtabnehmer und mache einen Durchschnittspreis. Oder ich warte bis zur Rente und hab dann einen Online-Job...;-)
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