Existiert eine Schwarzliste von Klassik CDs mit arger Dynamikkompression

Autor

Beitrag

Vinyl_Tom
Hat sich gelöscht

#1 erstellt: 12. Sep 2008, 13:14

Hallo,

als leidenschaftlicher Schwarzhörer (Vinyl), und Besitzer eines guten Fundus an Klassikaufnahmen kam oben genannte Fragestellung bisher für mich noch nicht auf.

Da es aber auf CD inzwischen viele neue/alte Erscheinungen bzw. Backkataloge gibt, wird diese Thematik für mich interessant.

Meine Befürchtung, wenn man auf Verdacht CDs bestellt,vernünftiges Probehören ist nicht immer möglich, besteht doch die Gefahr arg durch den Kompressor gejagte Aufnahmen zu erwischen.

Oder herrscht diese Unsitte nur bei U Musik vor? Übles Beispiel LED Zeppelin / Mothership.

Hüb'
Moderator

#2 erstellt: 12. Sep 2008, 13:59

Hallo,

rein vom Empfinden her ist mir eine zu starke Dynmikkomprimierung bei einer Klassik-CD noch nie aufgefallen.
Andererseits wird natürlich auch in diesem Genre komprimiert. Anders ginge es schließlich nicht, wenn man die üblichen Hörgewohnheiten des Durchschnittskonsumenten unterstellt.

Grüße

Frank

Kreisler_jun.
Inventar

#3 erstellt: 12. Sep 2008, 14:39

Ich schlage eher eine Liste von CDs mit absurd weiter, mietwohnungsuntauglicher Dynamik vor..

Im Ernst, ich habe sehr selten gehört, daß sich jemand über mangelnde Dynamik bei einer Klassik-CD beschwert hätte. Obwohl es gewiß schon vorgekommen ist. Einer beschwert sich immer.

JK jr.

Vinyl_Tom
Hat sich gelöscht

#4 erstellt: 12. Sep 2008, 18:09

Das Problem bei schlecht durchgeführten Kompressionen, ist nicht unbedingt die Dynamikbegrenzung, sondern das fast keine dynamischen "Sprünge" mehr stattfinden.

Es wird der Abstand zwischen Maximum und Minimum verringert!

Und ich würde schon gerne die Musik annähernd so hören, wie ich es in Konzerten erlebe.

Okay, die Overture 1812 von Tschaikovsky ist vielleicht eine Ausnahme!

Gene_Frenkle
Inventar

#5 erstellt: 12. Sep 2008, 18:37

Kreisler_jun. schrieb:

Ich schlage eher eine Liste von CDs mit absurd weiter, mietwohnungsuntauglicher Dynamik vor..

Eine solche wäre z.B. "Christmas with Emma Kirkby". Eine wunderbare Aufnahme, aber extremst dynamisch. Als Weihnachts Hintergrund nicht zu benutzen

Ansonsten habe ich vor einiger Zeit im Deutschlandradio-Kultur von einer Tonmeisterin gehört, die berichtete, dass es auch in der Klassik (insbesondere am Anfang der Stücke) inzwischen teilweise wie im Pop maximal komprimiert wird und sich dies sogar sehr gut verkaufe. Welche Aufnahmen dies sind, hat sie nicht gesagt, nur, dass eine extrem erfolgreiche Klavierkonzert-Produktion dabei sei (vielleicht Lang-Lang?).

[Beitrag von Gene_Frenkle am 12. Sep 2008, 18:40 bearbeitet]

Gantz_Graf
Hat sich gelöscht

#6 erstellt: 09. Okt 2008, 12:16

Mir ist starke Dynamikkompression noch nicht aufgefallen, was nichts heißt, denn wenn sie gut gemacht ist, fällt sie eben nicht so sehr auf, es sei denn, man hätte einen Vergleich zur natürlichen Situation. Aber gibt es diese überhaupt im Moment der Aufzeichnung?
Wenn Dir natürlich nach einem ppp in einem Orchester eine normalerweise flüsternde Stimme immer noch in die Ohren schreit, dann fällt es auf. Aber das kann man sich evtl. nur in der Popbranche leisten.

Ich denke, das Problem der absolut getilgten Dynamik und des "loudness race", also ein permanent hoher Geräuschpegel, ist in der Klassik nicht so vorhanden und die Befürchtungen des Threadstarters eher prophylaktischer Natur

Ich muss in der Regel eher hoher Dynamik gegensteuern. Einmal, wenn ich Ehefrau-kompatible Klassik zum Nebenbeihören auf CD packe, dann fürs Hören im Auto und drittens, wenn ich nur nebenbei höre und irgendwas arbeite. Na ja, wie schon erwähnt lautet die Lösung "vlevel dsp"/Foobar2000. Ich bin schon dazu übergegangen, Gesamtwerke von Komponisten auf DVD zu verbannen, einmal normal und einmal geVlevelled und schmeiß dann im Wohnzimmer das an, was meinem momentanen Hörvorhaben entspricht.