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Habt Ihr ein Klassik-"Lieblingslabel"+A -A |
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Autor |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 25. Apr 2004, 11:27 | |
Hallo, So eigenartig wie die Frage klingt ist sie gar nicht. Noch vor einigen Jahren hatten einige wenige große Schallplattenfirmen gewisse Künstker exklusiv unter Vertrag, so musste beispielsweise jeder, der Solti hören wollte, DECCA kaufen. Zudem hatte jedes Label eine eigene "Klangphilosophie", in früheren Zeiten konnte man (von wenigen Ausnahmen abgesehen) erkennen ob es sich um ein "Decca- ,DGG-, Philips- oder ein CBS-Klangbild handelte. Kleinere Plattenfirmen hatten damals gelegentlich schlechteres Aufnahme-Equipment, schlechtere Studios, billigere Künstler. Bei manchen Produktionen fehlten die Höhen, bei anderen war nicht mal der Gleichlauf des Bandes bei der Aufnahme gewährleistet.Amerikanische Markenlabels hingegen verwendeten rauschende (Ampex ?)Bänder und nicht ganz sauberes Vinyl, die Pressungen waren "noisy". So entwickelte damals mancher Musikfreund spezielle Vorlieben und Abneigungen. Wie schaut das heute bei Euch aus. Greift mancher von euch vorzugsweise nach einem gelben Etikett, oder sind das "Zeiten von gestern" ? Wenn jemand ein "Lieblingslabel" hat, dann würde mich vor allem interessieren warum, ---Man kann ja immer was lernen Das Gleiche gilt für den Fall, wenn jemand permantent ein Label meidet. Gruß aus Wien Alfred [Beitrag von Alfred_Schmidt am 25. Apr 2004, 11:29 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
#2 erstellt: 25. Apr 2004, 11:50 | |
Hallo zusammen, das Wichtigste bei 'Tonkonserven' ist für mich die Qualität der Interpretation. Erst danach kommen Punkte wie Aufnahmequalität und Aufmachunng des Produktes (wobei diese Faktoren ganz sicher unterschwellig bei jeder Kaufentscheidung eine Rolle spielen). Da ich bestimmten Künstlern (natürlich) lieber zuhöre, als anderen, und diese wiederum ihre Aufnahmen für eine begrenzte Anzahl von Labeln gemacht haben, ergeben sich aus den musikalischen Vorlieben beinahe automatisch Präferenzen für bestimmte Label. Beispiele: Barbirolli, Klemperer = EMI Solti = Decca Grumiaux, Haebler = Philips Ancerl = Supraphon (bzw. Eurodisc) Haitink = Philips, Decca usw. Im CD-Bereich mag ich besonders das Label CPO. Gründe sind die Repertoire-Politik in Verbindung mit der durchgehend hohen künstlerischen Qualität, die informativen Booklets und die IMO oftmals wunderschöne Gestaltung der Cover. Auch die Preisgestaltung hebt sich positiv von den Majors ab. Bei LPs kommt neben den genannten Kriterien noch die Vinyl- und Pressqualität der Scheiben hinzu. Mit amerikanischen Pressungen habe ich da oftmals schlechte Erfahrungen gemacht (Turnabou/Vox, EMI-Angel-Seraphim). Habe mal eine eingeschweißte Vox-Box mit Kammermusik von Fauré gekauft (die LPs waren auch wirklich ungespielt), aber trotzdem hatte das Vinyl deutliche Nebengeräusche. Besonders gerne mag ich die Firmen Philips (einige tolle Editionen: Haydn-Klaviertrios, Haydn-Opern mi Dorati, Vivaldi-Edition, Mozart-Edition) - auch wegen der exzellenten Pressqualität - und die tschechische Supraphon. Außerdem sind viele Aufnahmen dieser Firmen noch sehr günstig zu haben, da sich die meisten 'audiophilen' Sammler auf die Firmen der 'goldenen Ära' (RCA, DECCA, Mercury) stürzen und deren Preise dadurch in die Höhe treiben. Wie steht es mit euch ? Viele Grüße, Frank [Beitrag von Hüb' am 25. Apr 2004, 12:39 bearbeitet] |
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Markus_Berzborn
Gesperrt |
#3 erstellt: 25. Apr 2004, 12:05 | |
Das stimmt, bei amerikanischen Vox, Vanguard, Nonesuch (und leider auch teilweise bei Mercury) muss man oft schon sehr tolerant sein, was Störgeräusche angeht. Das ist umso ärgerlicher, als die Aufnahmequalität an sich in vielen Fällen ganz hervorragend ist. Gerade aus letzterem Grund bin ich tatsächlich manchmal so verrückt, mir mehrere Exemplare zuzulegen, und die unterscheiden sich dann oft erheblich im Störgeräuschpegel. Natürlich kann man das von einem "normalen" Konsumenten schlecht verlangen. Gruß, Markus |
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Hüb'
Moderator |
#4 erstellt: 25. Apr 2004, 12:08 | |
@Markus (off-topic): Gestern war die neue IH in meinem Briefkasten. Habe Deinen Messiaen-Bericht zwar noch nicht gelesen, hatte aber gesehen, dass Du die Previn-Aufnahme der Turangalîla-Symphonie nicht besprochen hast. Da man diese Aufnahme recht häufig als LP sieht, wollte ich mal nach dem Grund der 'Unterschlagung' fragen. Grüße, Frank [Beitrag von Hüb' am 25. Apr 2004, 12:09 bearbeitet] |
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Markus_Berzborn
Gesperrt |
#5 erstellt: 25. Apr 2004, 12:46 | |
Doch, habe ich, nur ist das Cover nicht abgebildet. Über letzteres entscheidet die Layout-Abteilung, da habe ich keinen Einfluss drauf. Gruß, Markus |
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Cliowa
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 25. Apr 2004, 16:06 | |
Im Prinzip kann ich nur zustimmen. Labels sind an die Künstler gebunden, der Klang ist heutzutage sowieso recht gut und nur sehr schwer zu unterscheiden. Manchmal beeinflusst auch ein Kopierschutz meine Kaufentscheidung. Eigentlich versuche ich, CDs mit Kopierschutz zu vermeiden, da diese komischen Knack-Geräusche wirklich stören können; aber von einer guten CD kann mich auch ein Kopierschutz nicht abhalten. Brendel = Philips Andsnes = EMI Anderszewski = Virgin (eigentlich auch EMI) Pollini = DGG Zimerman = DGG Kissin = RCA So könnte ich noch eine Weile weitermachen. Das sind halt die bestehenden Verknüpfungen. Grüsse...Cliowa |
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walter_f.
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 26. Apr 2004, 13:09 | |
Zu LP Zeiten (60er und 70er) habe ich vorwiegend nach Klang gekauft - Deccas, RCAs und einige EMIs. Wenn ich natürlich bestimmte Aufnahmen kennenlernen wollte (z.B. Mahler 8te Mitropoulos)oder seltene Einspielungen (Turnabout oder gar Schwarzpressungen) war mir der Klang egal - ging ja nicht anders, wobei einige Sachen schon an der Schmerzgrenze waren. Das reichte von tonaler Magersucht bis zu Oberflächenstörungen wie auf 'nem ungepflügten Acker. Heute kaufe ich nur nach der Musik oder dem Preis. Zeitgenössisches versuche ich erstmal als Billigaufnahme zu bekommen, denn ich weiss ja nicht, ob ich mit der Musik klarkomme. Eine Schubert oder Schumann Einspielung, die mir nicht gefällt, kann ich weiterverschenken, aber ich kann nichts verschenken, wozu ich prinzipiell keinen Draht habe - daher immer erstmal billig. Grüsse Walter |
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wn
Inventar |
#8 erstellt: 28. Apr 2004, 16:56 | |
Aus der Kombination Repertoire & Künstler ergeben sich häufig besondere Vorlieben für das eine oder andere Label, zum Beispiel: DGG (Archiv) = Pletnev, Netrebko, Pinnock, Göbel, Flemming, Terfel, Hahn, McCreech, Li sowie seit neustem Carmignola & Venice Baroque Decca = Bartoli!!!, Gergiev, Scholl Channel Classics = Podger, Netherlands Bach Scociety, Aufnahmetechnik Harmonia Mundi = Staier, Cantus Cölln Pentatone = RQR Serie Mercury = Dorati, Starker, Janis, Aufnahmetechnik Philips = Brendel, Uchida Sony = Midori, vor dem Wechsel von Hillary Hahn und Carmignola/Venice Baroque zum Yellow Label interessant, nach dem Wechsel ist die DGG um so interessanter. Ausserdem ist für mich wichtig, ob das Label SACDs veröffentlicht, wenn nicht, wird es nicht mehr berücksichtigt. Unterm Strich spielen die Universal Label DGG und Decca für mich nach wie vor die führende Rolle obwohl ich auch viel Interessantes bei Kleinlabeln erworben habe. - Gruss, Wilfried [Beitrag von wn am 28. Apr 2004, 16:58 bearbeitet] |
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Reinhard_H
Ist häufiger hier |
#9 erstellt: 28. Apr 2004, 20:26 | |
Hallo zusammen, es kann ja verschiedene Ursachen für die Vorliebe zu bestimmten Labels geben. Ich habe in letzter Zeit ziemlich stark die Labels von Edel classics abgegrast (ccc, Berlin classics, Eterna). Verantwortlich war da einmal der unschlagbare Preis, besonders bei ccc, zum anderen hat es mich gefreut, vieles aus meiner Vinyl-Sammlung nun auch auf CD erwerben zu können. Mein Verhältnis beispielsweise zu Naxos hat sich in den letzten Jahren auch grundlegend gewandelt. Während ich früher (ob der "unbekannten" Interpreten und der nun nicht gerade tollen Aufmachung) die Nase gerümpft habe, halte ich Naxos jetzt für ein probates Mittel bei überschaubarem finanziellem Einsatz neues Repertoire kennen zu lernen. Das Vorkommen der "majors" in meiner Sammlung ist eher ausgeglichen. Viele Grüße Reinhard |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#10 erstellt: 03. Mai 2004, 10:01 | |
Hallo, gefragt hab ich zwar, aber fast hätte ich vergessen meine Präferenzen hier anzugeben. Begonnen hat alles mit einem gelben Label, das ab den späten 60ern, die meisten großen Künstler exklusiv unter Vertrag hatte.Und wenn einmal kein alsoluter Spitzenstar für eine geplante Aufnahme vorhanden war, so kaufte man eben einen uder die PR-Abteilung "kreierte" "hausgemacht" einen solchen EMI und DECCA waren werbemäßig kaum präsent, RCA und CBS knisterten knackten uns rauschten zum Steinerweichen. Meine "Exoten" waren Erato (damals durch EMI vertrieben) und Harmonia Mundi (damals bei Eurodisc,später BASF..ect) Unbekanntere Marken waren stets ein großes Risiko: Sie hatten kaum bekannte Künstler, schlechtes Aufnahme-Equipment und das Wort "Studio" existierte in deren Wortschatz überhaupt nicht. Als löbliche Ausnahme sei hier das Label "schwann" erwähnt, und hier wieder die Aufnahmen unter Helmut Müller-Brühl. Mit der Zeit aber blätterte das Gelb langsam ab, ich hörte Aufnahmen, die tontechnisch besser waren. Zudem klangen die Aufnahmen der frühen CD-Ära lieblos heruntergehudelt, tontechnich eher unterdurchschnittlich etc. So fand ich langsam zu meinen heutigen "Lieblingslabeln" cpo, hyperion und chandos. Wenn die "majors" in meiner Sammlung dennoch einen bedeutenden Platz einnehmen, so beruht das auf ihrem Back-Katalog, die heutigen Aufnahmen interessieren mich nur in Einzelfällen. Naxos rangiert von der Stückzahl bei mir an oberster Stelle, nicht aber von der Bedeutung. Die Ursache ist, daß es etliche Werke eben nur bei Naxos gibt, und daß ich die Interpretation von Repertoire, das ich eigentlich nicht besonders mag, aber doch kennenlernen wollte (z.B Berg Violinkonzert) für ausreichend halte, wenn man sich lediglich informieren will. Gruß Alfred |
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Reinhard_H
Ist häufiger hier |
#11 erstellt: 03. Mai 2004, 20:09 | |
Alfred schrieb:
Ist das nicht gefährlich? Man nähert sich einem Werk, dem man - vorsichtig ausgedrückt - skeptisch gegenübersteht ausgerechnet über eine Interpretation, die man von vornherein für zweitklassig hält? Für mich tut man damit a priori dem Werk unrecht. Viele Grüße Reinhard |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#12 erstellt: 03. Mai 2004, 20:31 | |
Ja, natürlich ist das auch ein Aspekt, und ich bin mir dessen aber auch durchaus bewusst. Aber andererseits lernen doch so viele junge Leute auch Haydn, Mozart und Schubert über dieses Label kennen ohne daß sie davon Schaden nehmen. Aber natürlich sind "Referenzaufnamen" vorzuziehen. Gruß aus Wien Alfred |
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Reinhard_H
Ist häufiger hier |
#13 erstellt: 03. Mai 2004, 20:49 | |
Gut, das ist ein Argument. Andererseits haben die aber sicher nicht Dein geschultes Ohr und Deine Kritikfähigkeit... |
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