Chopin: Welchen Interpreten findet ihr am besten?

Viele, aber wenn es nur einer sein darf:

Vladimir Sofronitsky

Lieblingsstücke? Die Mazurki.

Gruß,
Gerrit

Hallo Gerra,

Chopin ist in meiner Komponisten-Rangliste etwas höher gerutscht, seit ich die Préludes, op. 28, gespielt von Stefan Vladar, besitze. Er ist Jahrgang 1965 und gewann 1985 den Beethoven-Klavierwettbewerb in Wien.
Martha Argerichs Préludes gelten bei Vielen als Referenz und ich fand sie auch bisher maßgebend; deshalb erstaunlich, daß (mich) Vladar dermaßen überzeugen kann und es irgendwie "neu" klingt. Er spielt – natürlich – auch virtuos (z. B. Nr. 16, b-moll), dann wieder lieblich (bei Nr. 7, A-Dur), und bei dem berühmten „Regentropfen-Prélude“ bringt er die Melodie glasklar und zugleich sind die Regentropfen in der Unterstimme nicht zu überhören. Was mir gefällt, ist, daß er nie ins Sentimentale abgleitet.
Ab und zu höre ich mir auch mal die Walzer an, die Klavierkonzerte sind nicht so mein Fall.



Die CD enthält auch noch 4 Balladen.

Gruß,
Susanna

Meine persönlichen Lieblingsstücke ist das 1. Klavierkonzert und die Balladen, von denen ich im Moment auch eine spiele.

Bei den Klavierkonzerten habe ich nur eine Fassung von Bella Davidovich, von der ich sonst nichts gehört habe.


Bei den Balladen habe ich mehrere Fassungen, eine von Rubinstein, eine von Krystian Zimerman und eine von Cyprien Katsaris, wobei mir am besten die von Rubinstein gefällt:



GERRA

Hallo,
beim 1. Klavierkonzert gefaellt mir am besten die alte Aufnahme mit Argerich und Abbado.
Die Preludes spielt Ivo Pogorelich am besten.
Scherzi: Vladimir Horowitz
Gruss

Meine Favoriten: Dinu Lipatti
Adam Harasiewicz
Jan Ekier
Gruß Guido

Hallo zusammen,

also ich lande immer wieder bei Rubinstein. Einzelne Aufnahmen von Zimerman (f-moll-Fantasie), Pollini (Preludes) oder Pogorelich (b-moll-Sonate) u. a. mögen auf der aktuellen Beliebtheitsskala zeitweise mal ganz vorne rangieren, aber mit Rubinstein fühle ich mich insgesamt bei Chopin immer noch am besten aufgehoben. Ein Kritiker hat mal geschrieben, bei seinem Spiel wisse man nicht genau, wen man mehr bewundern soll, Chopin oder Rubinstein. Genau das ist es!
Horowitz dagegen sagt mir nicht so zu als Chopin-Interpret.
Dann lieber noch Harasiewicz...

Gruß Christoph

Hallo,

für mich bisher meine Referenzaufnahme der Preludes: Martha Argerich, allerdings kenne ich natürlich nicht alle Aufnahmen. (insbesondere bisher noch nicht die Aufnahem von Vladar, aber wenn sie hier so angepriesen wird, werde ich bei Gelegenheit reinhören)
Ansonsten natürlich Pollini (Preludes und Walzer, aber auch viele Sonaten ) und Dinu Lipatti (eigentlich alle erhältlichen Aufnahmen, natürlich muss man da schon etwas Abstriche an die HIFI-Qualität machen, aber spielerisch....), Rubinstein und Horowitz sollte man natürlich ebenfalls nicht vergessen, mir persönlich gefallen eben die anderen Aufnahmen ein Tick besser. Auch nicht zu unterschätzen ist Ashkenazy, der fast den kompletten Chopin eingespielt hat.

Bei den Klavierkonzerten bevorzuge ich wiederum Argerich.
Für LIVE-enthusiasten oder die, die nur rauschlos DDD oder SACD kaufen wollen, würde ich die Pianisten Ragna Schirner und Kissin empfehlen.

Noch gar nicht lange her, da wurde Chopin hier von Einigen zum Salonmusiker abqualifiziert (inwiefern dies am individuellen Musikverständnis liegen könnte, möchte ich nicht kommentieren...).
Die Etüden, Balladen, Scherzi, Polonaisen, Sonaten 2 & 3 sind für mich echte Highlights. Vergleichsweise harmlos wirken hingegen die Klavierkonzerte und Teile der Mazurken und Nocturnes.

Unter den zahlreichen bemerkenswerte Einzelaufnahmen möchte ich die 2. Sonate von Ivo Pogorelich, Boris Berezovskys Etüden oder die Polonaisen des verstorbenen Alexander Brailowsky als Beispiele erwähnen.

Durchweg gelungen finde ich die Chopin-Aufnahmen von Arthur Rubinstein, Pollini oder Zimerman.

g

Ich spiele auch gerne Chopin und höre auch sehr gerne Chopin.

My favourites:

Artur Rubinstein(Scherzi,Ballades)
Istvan Szekely (Scherzi,Ballades)
Lim Dong Hyuck (Ballades;übrigens entdeckt worden von Argerich)
Dinu Lipatti
Argerich

übrigens:
den IVO kann ich voll nicht ausstehen.
Bei Chopin muss mehr "gefühl" und Pedal da sein.
(s.aufnahme Preludes)
Wer es mag,der mag es halt...
aber ich mags nicht.

Bester Chopin Interpret : Maurizio Pollini

Lieblingswerk : Scherzo Nr. 1 ( ich habs versucht zu spielen aber versagt )

Ich mag alles von ihm, ich kann mich da überhaupt nicht festlegen und Chopin-Interpreten gibt es auch so unglaublich viele Hervorragende. Aber wenn ich eine Aufnahme hervorheben soll, dann sind es die konzerte mit Zimerman und dem Polish Festival Orchestra. Ich hatte das große Glück diese Darbietung im oktober 99 in der Kölner Philharmonie zu erleben und ich sage bis heute, dass es das Konzert meines Lebens war

Ludwig_van_Beethoven schrieb:

Bester Chopin Interpret : Maurizio Pollini Lieblingswerk : Scherzo Nr. 1 ( ich habs versucht zu spielen aber versagt )

Hallo LvB!

Herzlich willkommen hier im Forum! Könntest Du freundlicherweise mit diesem "bester Interpret" Quatsch aufhören? Mag ja sein, dass Du es so empfindest. Du solltest aber bedenken, dass sich wirklich jeweils viele Musiker um die Werke der großen Meister bemüht haben. Von einem "besten" zu reden finde ich deshalb i. d. R. etwas vermessen. Vielleicht könntest Du besser mal schreiben, was Dir z. B. gerade an Pollinis Art, Chopin zu spielen, so gefällt?
Wollte Dir nicht auf die Füße treten...

Viele Grüße,

Frank

hallo Frank,

das war mal nötig, danke !

gruß, siamak

Hüb' schrieb:

Ludwig_van_Beethoven schrieb: Bester Chopin Interpret : Maurizio Pollini Lieblingswerk : Scherzo Nr. 1 ( ich habs versucht zu spielen aber versagt ) Hallo LvB! Herzlich willkommen hier im Forum! Könntest Du freundlicherweise mit diesem "bester Interpret" Quatsch aufhören? Mag ja sein, dass Du es so empfindest. Du solltest aber bedenken, dass sich wirklich jeweils viele Musiker um die Werke der großen Meister bemüht haben. Von einem "besten" zu reden finde ich deshalb i. d. R. etwas vermessen. Vielleicht könntest Du besser mal schreiben, was Dir z. B. gerade an Pollinis Art, Chopin zu spielen, so gefällt? Wollte Dir nicht auf die Füße treten... Viele Grüße, Frank

Vielen Dank für die Herzliche Begrüßung...es ist nur so das ich eine explizite antwort zur Frage geben wollte ich musste lange überlegen und fand das mich Altmeister Pollini noch nie in sachen Chopin enttäuscht hat desswegen habe ich ihn genommen werde aber zukünftig versuchen näher ins detail zu gehen

Mit freundlichen Grüßen

Ludwig van Beethoven

AcomA schrieb:

hallo Frank, das war mal nötig, danke ! gruß, siamak :prost

Versuche mich zu bessern Freund, nur spar dir deinen Sarkasmuss

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Soeben habe ich im Rahmen der neuen DG-Gesamteinspielung auch erstmals die Einspielung mit Krystian Zimerman und dem Polnischen Festival-Orchester von 1999 gehört, die weiter oben schon kurz gelobt wurde.

Dank der langsamen Tempi, des differenzierten Auskostens aller Nuancen auch bezüglich des Orchestersatzes, der hier aufgewertet wird wie kaum zuvor, muss ich durchaus eingestehen, das Konzert neu gehört zu haben. Plötzlich entwickelt es Spannung ... Spannung, obwohl es hier gut eine Dreiviertelstunde dauert!

Ganz ohne Abstriche sehe ich die Aufnahme dennoch nicht. Das sicher nicht herausragende Orchester erlaubt sich manche unnötigen Portamenti, und mit etwas weniger agogischen Freiheiten wäre der gleiche Effekt des analytischen wie emotionalen Auslotens zu erfüllen gewesen. Auch erscheint mir der Klangkörper aufnahmetechnisch etwas transparenter darstellbar.

Dennoch: eine lohnende Entdeckung. Denn auch ich gebe gerne zu, dass ich trotz des wunderschönen zweiten Satzes und der pianistischen Delikatessen querbeet keine sonderliche Vorliebe für das Werk hatte. Man hört es zu oft, zu kühl und zu beliebig.

Wolfgang

Ich wurde auf Chopin erst durch ein Live Konzert zu seienm 200sten Geburtstag aufmerksam. Ich dachte auch eher was für Salon Löwen und feine junge Damen, wie man sich irren kann. Umgehauen geradezu hat mich da Evgeny Kissin, der leider viel zu oft als Techniker oder Effekthascher abgetan wird, wie ich finde. jedenfalls hat der mit dem polnischen Symphonie Orchester dermassen überzeugt - LIVE Iauf ARTE- dass ich baff war.
Zugabe die Revolutions Etüde. Da könnne AC/DC einpacken soviel Bass Enegie baute er da mit der linken Hand auf. So kann also ein Flügel klingen !
Also hab ich mir die 5 CD Box für 19.95 bestellt, dies sind Chopin Aufnahmen die für die RCA Red Seal Serie eingespielt wurden. Finde sie alle super gelungen.
Besondere Highlights. CD 2 der Anfang von dem 1989er Live Debüt in der Carnegy Hall, wo das Publikum es nicht erwarten kann aufzusprinegn und laut BRAVO auszurufen.
Das wid natürlich gern als Efffekthascherei abgetan. Ich sage Ehre wem Ehre gebührt. Des weiteren faszinieren mich seine Balladen auf CD 4. Da ist pianissimo angesagt - ohne Frage beherrscht er auch das !
Klar gibt s noch Tausend andere gute Chopin Aufnahmen.
Erwähnen möchte ich die Waltzer von Ingrid Fliter, die einfach so schön schwerelos und gefühlvoll über die Tasten gleitet und so den Tanz aufnimmt und sdie Musik stimmig erscheinen lässt.
Auch die Gulda Plays Chopin Aufzeichnung aus den 50-ern gefällt mir durch seine eigne Interpretation. Natürlich habe ich auch Martha Argerich gehört, Pollini und ein früher Chopin Held Alfred Cortot. Der weise Rubinstein hat auch meine Hochachtung , auch wenn ich von ihm noch keine Chopin Aufahme besitze..
Ausschnitte von Yuya Wang mit dem berühmten Beerdigungs Marsch fand ich auch superb.
Enttäuscht hat mich der von mir sonst so verehrte Nikolai Demidenko mit seine 4 Scherzi. Obwohl eigentlich bei der CD nur das Intro und Outro enttaüschen, die Scherzi selber sind okay...
Am wenigsten mag ich wohl die Etüden, da habe ich noch keine überzeugende Fassung von gehört. Die Mazurken und Walzer, Klaviekonzerte 1 + 2, Preludes und wie geagt die Balladen haben es mir angetan. I
Ich suche noch nach ner perfekten Nocturnes Aufnahme .. Tipps ?

Prince_Yammie schrieb:

Ich suche noch nach ner perfekten Nocturnes Aufnahme .. Tipps ?

Diese hier: Klanglich ist der Ungar Gergely Bogany auf dem audiophilen Label Stockfisch auf jeden Fall perfekt, aber auch die Interpretation lässt für mich nichts zu wünschen übrig.



Bis zum Erscheinen dieser SACD war ich immer sehr mit Daniel Barenboim zufrieden (und bin's auch immer noch). Das hier war eine meiner ersten CDs, aufgenommen 1982:

WolfgangZ schrieb:

Denn auch ich gebe gerne zu, dass ich trotz des wunderschönen zweiten Satzes und der pianistischen Delikatessen querbeet keine sonderliche Vorliebe für das Werk hatte. Man hört es zu oft, zu kühl und zu beliebig.

Hast Du schon mal diese "skelettierte" Interpretation der Konzerte für Klavierquintett gehört ? Eine sehr interessante Erfahrung !!!



Grüße Michael

Für die Scherzi würde ich Pogorelich (eigenwillig, aber grandios) oder Pletnev (etwas geradliniger) auf seinem unglaublichen Carnegie-Hall-Recital empfehlen.
Oder auch Argerich (nur 2+3), allerdings hyperschnell.
(alle DG)

Bei den Etüden ist für mich das Überzeugendste, was ich gehört habe, Sokolovs op.25 (op.111 bzw. Nachfolgelabels).
Für feurige Virtuosität lohnt auch Cziffra in einer sehr preiswerten 5-CD-Box (sicher nicht alles gleich gut dort, aber die Walzer und die 4. Ballade sind auch sehr schön).

JK jr.