Welcher Dirigent für die Mahler Symphonien?

Hallo!

Ersteinmal willkommen im Forum.

Ich hoffe du wirst viel Freud an den zuweilen recht kontroversen Disskussionen hier haben.

Bei Mahler scheiden sich die Geister, -warum auch immer-, besonders stark.

Je nachdem ob man die Subjektivistische oder die Objektivistische Interpretationen vorzieht gibt es jeweils eine ganze Reihe von hervorragenden Interpretationen.

So gibt es im Subjektivisten-Lager einige herausragende Intepretationen die neben der gewiß auch ausgezeichneten Abbado-Interpretation ohne weiteres bestehn können.

Vor allem möchte ich hier auf die auf ihre Art bis heute unübertroffene Interpretation von Sir Gerorge Solti aus den 60.ger Jahren aufmerksam machen die ihrerzeit Maßstabssetzend war. Wenn man sich an dem teilweise etwas histoischen Klangbild der alten Decca-Aufnahmen nicht stört kann man hier leicht "seinen" Mahler finden.

Auch die Interpretation Leonhard Bernsteins aus den Jahren 1985-1990 sind zumindestens des Anhörens wert. Bernsteins Sicht der Dinge würde ich (im besten Sinne) als deutlich "Amerikanisch" bezeichen, ein bunter Reigen "mahlerischer" Harmonien und Melodien aber beileibe nicht ohne Tiefgang.

Aus der Riege der Objektivisten stechen -für mich-, vor allem Die schon etwas ältere Denon Aufnahmen mit Eliahu Ibal und dem RSO Frankfurt hervor, Inbals exakte Analyse der Werke wirkt weder distanziert noch artet sie in eine Obduktion aus. Dynamisch wirken einige Affekte -so etwa die Pauken in der 6. Symphone-, etwas zurückgenommen und Doris Soffel ist als Altsolistin in der 3. Symphone nicht unbedingt die letztgültige Besetzung aber alles in Allem finde ich Inbals Sicht der Dinge mehr als nur Zufriedenstellend.

Ebenso herausragend finde ich den unter Giuseppe Sinopoli zwischen 1985 und 1995 entstandenen Mahler Zyklus der sowohl mit akribischer Detailversessenheit und formaler Strenge wie auch mit einem schlüssigen Gersamtkonzept aufwarten kann, Sinopoli lotet die Tiefen der Werke weidlich aus ohne das dabei die Musik zu kurz kommt, sein kompromißloses Festhalten an den Mahlerischen Tempoangaben läßt weniger Raum für Romantisches schwelgen a´la Bernstein und stellt mehr den fin de siecle Charakter von Mahlers Musik in den Vordergrund, hier zeigt ich die Verwandschaft zur Musik späterer Zeiten in einm klaren Licht.

MFG Günther

Hörbert schrieb:

Inbals exakte Analyse der Werke wirkt weder distanziert noch artet sie in eine Obduktion aus. MFG Günther

Obduktion = Boulez ???
(Ich habe allerdings das gefühl dass der alte Boulez wärmer und romantischer wird.)
Es gibt bei 'Orchesterwerke' und bei 'Komponisten' schon ausführlich Mahlerthreads. Die Diskussion geht besser dort weiter.

mit freundlichen Grüssen
Joachim

Hallo,

gerade zu den Mahler-Sinfonien und ihren Aufnahmen gibt es bereits eine ganze Reihe von Themen (klick), z. B. diesen umfassenden Thread.
Da Dein Topic unter "Interpreten" zudem falsch platziert ist (um welchen Interpreten soll es hier gehen?) schließe ich daher an dieser Stelle. Bitte setzt eines der bereits bestehenden Themen fort. Danke.

Grüße
Hüb'
-Moderation-