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Ausgelaufende Kondensatoren // Philips FR 940+A -A |
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Autor |
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Shorti734
Neuling |
#1 erstellt: 13. Jun 2012, 19:12 | |
Guten Abend, vor einigen Tagen habe ich einen gebrauchten Philips FR 940 Stereo Receiver gekauft, muesste Jahrgang 93 sein. Hab ihn dann heute mal aufgemacht um die Staub- und Dreckschicht in wenig zu mindern, dabei habe ich auf der Hauptplatine diese braunen Flecken (siehe Bilder) um zwei der Kondensatoren gesehen, dazu sehen diese "Blasen" im braun so aus, als ob sich da etwas in die Platine geaetzt haette. Liege ich richtig und die Kondensatoren sind ausgelaufen? Was mich naemlich wundert ist, ist die Tatsache, dass das Geraet bei der Vorfuehrung einwandfrei lief..wollte es aber jetzt daheim nicht mehr weiter ausprobieren, um Schaeden zu vermeiden. VG Shorti PS: Weiss zufaellig auch jemand, was der Receiver mal neu gekostet hat? PPS: Was mich wundert, die Bedienungsanleitung sagt, der Receiver habe eine Eingangsleistung von 200W, aber eine Dauerleistung von 2x115W an 8Ohm, Daempfungsfaktor>100 an 8Ohm |
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hf500
Moderator |
#2 erstellt: 13. Jun 2012, 19:22 | |
Moin, das sieht eher wie Kleber (Typ "Pattex") aus, der die Elkos auf dem Fliessband bis zum Loeten auf der Platine halten muss. Das ist also erstmal harmlos und in der Form in vielen Geraeten zu sehen. 73 Peter |
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audio_cat
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 13. Jun 2012, 19:45 | |
Hallo, nein, der Kondensator ist nicht ausgelaufen. Aufgrund der Größe des Kondensators, wurde bei der Produktion aus Stabilitätsgründen ein Kleber verwendet. Wegen wahrscheinlich starker Hitzeentwicklung des im Vordergrund befindlichen Transistors sowie Eigenerwärmung des Kondensators selbst, hat sich mit der Zeit dieser Kleber etwas verflüssigt und sich am Rand der Unterseite des Kondensators, verteilt. Wenn der Kondensator "fast" defekt wäre, dann wäre auch eine Wölbung am oberen Bereich (Deckel) erkennbar (ähnlich wie bei stark abgelaufener Haltbarkeit von Yorgurtbechern). Gekostet hat der Receiver neu, ca. 600 bis 700 DM. Als Eingangsleistung (hier 200 W) wird die Leistung betrachtet, die zunächst über die 230 Volt Wechselspannung benötigt wird. Über Trafo und Gleichrichter läuft dann der Betrieb über Gleichspannung wo die Werte im Gegensatz der Eingangsspannung (=Wechselspannung) meist divergieren. Mfg |
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hf500
Moderator |
#4 erstellt: 13. Jun 2012, 20:24 | |
Moin, der Kleber verfluessigt nicht, der ist im frischen Zustand so ueber die Platine gelaufen und dann fest geworden. Wie ich schon schrieb, es sind meist Kunstkautschukkleber der Sorte "Pattex" als bekanntester Vertreter. Die Eingangsleistung: In letzter Zeit ein finsteres Kapitel, denn aus 200W Input kann man niemals 230W Output erzeugen. 2x 45-50W waere der realistische Wert. Man kann von einem Wirkungsgrad von 50% ausgehen, daher entspricht die Haelfte der Eingangsleistung in etwa der Gesamtausgangsleistung. Frueher haben die Hersteller den Input bei Vollaussteuerung angegeben, manchmal zusaetzlich auch den Leerlaufwert. Inzwischen bezieht man sich auf irgendeine obskure Norm, die den Input fuer eine relativ geringe Gesamtausgangsleistung (etwa gehobene Zimmerlautstaerke)angibt. Irgendwo im Netz sollte sich etwas dazu finden lassen. Realistische werte komme dabei natuerlich nicht heraus, eher so eine Art Durchschnittswert im praktischen Betrieb. Bei diesem Geraet hat man jetzt die Wahl. Entweder ist der Input sehr optimistisch angegeben, realistisch waeren 450-500W, oder der Verstaerker leistet niemals 2x 115W. Nach DIN45500 muesste er diese Leistung ueber 10 Minuten abgeben koennen, ohne dass etwas abfackelt. Man koennte den Trafo (seinen Kernquerschnitt) ausmessen und anhand dieses Querschnittes in Tabellen die zugehoerige Typleistung ermitteln. Dann weiss man in etwa, was der Trafo zu leisten imstande ist. 73 Peter |
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audio_cat
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 13. Jun 2012, 21:00 | |
Hallo, Kleber kann sich sehr wohl wieder verflüssigen. Gerade infolge von Einfluss hoher Umgebungswärme. Jedoch ist dann der Vorgang der Verflüssigung relativ kurz und es kommt zur raschen Umkehr einer erneuten Verhärtung. Verursacht auch durch die zeilich bedingte Verflüchtigung von Lösungsmitteln und Weichmachern; im Kleber. Das Resultat sieht dann augenscheinlich sehr porös aus; stellenweise Blasenbildung. Vielleicht handelt es sich bei Deinen genannten 200 W Eingangsleistung in Wirklichkeit um 2x200 W Musikleistung. Denn die Dauerleistung von 2 x 115 W ist ja die Sinusleistung und an 8 Ohm, würde dies dann auch Sinn machen. Mfg |
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cmoss
Inventar |
#6 erstellt: 14. Jun 2012, 04:23 | |
Hallo, der Transistor im Vordergrund kann garantiert nicht soviel Strahlungswürme abgeben, daß sich da irgendwas verflüssigt. gruß Claus |
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Shorti734
Neuling |
#7 erstellt: 15. Jun 2012, 18:31 | |
Wunderbar, dann bin ich ja beruhigt, vielen Dank für die Hilfe! |
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