Akai AM-A201 mit wackeligen Schaltern (?) - wie flottkriegen?

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maikmerten
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 29. Mai 2011, 11:36
Hallo,

blutiger Anfänger hier, mit einem Standardproblem (?). Wir haben hier im Haushalt einen ca. 25 Jahre alten Verstärker von Akai. Nun ist das Gerät vermutlich eher ein besseres Einsteigermodell als ein sündteures Juwel, doch ich mag das Aussehen (Tapedeck, Radioempfänger und CD-Player sind auch von Akai und passen perfekt) und eigentlich war der Klang auch sehr gefällig, bis sich Dinge schleichend ins Üble gekehrt haben.

Hier mal eine Ansicht des Gerätes:

akai-front

Folgende Probleme existieren:

- Der Balance-Regler ist ohne Funktion. Kein wirkliches Problem, da beide Lautsprecher gleichmäßig versorgt werden. Damit kann man vollauf leben.

- Die Schieberegler (Volume, Treble, Bass) knistern. Gut, das ist etwas Staub, auch nicht weiter schlimm.

- Unbrauchbar ist das Gerät derzeit, weil die Kanäle "wackeln", also unmotiviert einfach mal ein Kanal ausfällt, um dann wieder einzusetzen. Die meiste Zeit scheint nur halber Kontakt zu bestehen, das Ganze klingt schmerzhaft verzerrt.


Das Wackelproblem scheint irgendwie mit den Schaltern "SPEAKERS A", "SPEAKERS B" und "LOUDNESS" zusammenzuhängen. Wenn ich diese "massiere", also im laufenden Betrieb etwas sanften Druck auf den bereits versenkten Schalter ausübe, kriege ich meistens beide Kanäle wieder zeitweilig zum klingen (doch auch dann ist der Klang kratzig verzerrt).

Als das vor ca. zehn Jahren eingesetzt hat, haben wir die Lautsprecher einfach von Ausgang A an Ausgang B gesetzt, das lief dann eine Zeit lang halbwegs anständig, bis auch hier die gleichen Symptome einsetzen.

Meine naive Hoffnung ist, dass die Schalter einfach oxidiert oder verdreckt sind. Ich habe mir die Freiheit genommen, das Gerät mal zu öffnen:

akai-internal

Klarer Aufbau, würde ich sagen. Als Informatiker ist man eigentlich kleinere Bauteile gewöhnt, der eigentliche Verstärker ist also für mich ungewöhnlich groß und schick:

akai-amplifier

Die "Suppe" unten an den Elkos scheint ein Klebstoff zu sein (zumindest hoffe ich, dass das kein Elektrolyt ist) - an anderen Stellen ist das gleiche Zeug in leichten Fäden vorhanden (also wie aus einer Klebepistole abgesondert).


Die vermuteten Übeltäter mal von vorne (Druckschalter, nicht die Schieberegler) und in Nahaufnahme auf der Platine:

akai-switches2

akai-switches


Die Schalter scheinen über sechs Kontakte mit der Platine verbunden zu sein - warum eigentlich? Wird da jeder Kanal einzeln geschaltet? Nun, das würde zumindest erklären, warum die beiden Kanäle unabhängig voneinander wackeln.


Nun ergeben sich für mich folgende Fragen:

- Gibt es Chancen, dieses Gerät wieder flott zu kriegen?
- Kann jede Werkstatt, die von sich behauptet, HiFi-Zeugs zu reparieren, sowas hinkriegen, oder winken die ab, "weil es die Platine nicht mehr gibt"? Hat jemand eine Idee, wie teuer das werden kann, wenn es tatsächlich nur die Schalter sind?
- Kann man das selber instandsetzen? Die Schalter sehen nicht wirklich auseinandernehmbar aus, um sie vernünftig zu reinigen. Nun gibt es scheinbar einige gute Erfahrungen mit Kontakt- bzw. Reinigungssprays - allerdings gibt es auch warnende Stimmen, die vor Langzeitschäden warnen.


Über Meinungen wäre ich dankbar!
shabbel
Inventar
#2 erstellt: 29. Mai 2011, 13:55
Wahrscheinlich lohnt sich keine Werkstatt bei einem Gerät dieser Preisklasse. Deshalb solltest Du selbst Hand anlegen. Du weißt ja schon, wo die Probleme liegen. Bei 80-er Jahre Japanern dieser Bauart hilft viel viel. Entweder Du nimmst Dir ein Kontaktspray aus dem Elektronikbereich und reinigst damit die Schalter, oder als Billigmethode Caramba/Rostlöser. Rein in die Schalter und Schieber damit, aufpassen, daß nichts auf unerwünschte Bauteile kommt und viel bewegen/betätigen. Anschließend nachspülen entweder mit 2-Propanol (auch Isopropanol aus der Apotheke) oder einfach Spiritus verwenden. Auspusten der Schalter/Regler ist sinnvoll.
AnyChris
Stammgast
#3 erstellt: 29. Mai 2011, 14:30
Hi,
zudem würde ich auch nach kalten Lötstellen schauen. Gerade bei solch verbauten Schaltern treten die nach all den Jahren gerne auf.

LG
maikmerten
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 29. Mai 2011, 15:38
Danke für diese Einschätzungen. An kalte Lötstellen habe ich ja noch gar nicht gedacht, allerdings müsste ich dazu vermutlich auf die Unterseite der Platine gucken und ich bin mir nicht sicher, ob ich die zu Gesicht bekomme, ohne die Zuleitungen zum Trafo und zur Frontpartie zu lösen... hmmm.
AnyChris
Stammgast
#5 erstellt: 29. Mai 2011, 16:09
Hab dir übrigens auch eine Nachricht geschrieben
maikmerten
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 29. Mai 2011, 17:10
Danke, Du solltest eine Antwort haben


Wenn ich den Aufbau von unserem Akai mit dem von anderen Verstärkern (http://www.good-old-hifi.de/restaurierung/restaurierung.shtml) vergleiche, komme ich ja fast zum Schluss, dass der Akai im Wesentlichen schick verpackte Luft ist... okay, war auch das kleinste Modell.

Wurde übrigens zusammen mit Pioneer CS-999 Boxen gekauft und betrieben (http://www.hifi-wiki.de/index.php/Pioneer_CS-999) und man konnte eigentlich nicht über die ~3 auf der Lautstärkeskala kommen, wenn man nicht Ärger mit der Lautstärke bekommen wollte - hatte also nie das Gefühl, das der Verstärker zu lasch wäre.

Jetzt, wo ich mir das Ganze mal in Ruhe angeguckt habe, ist mir endlich mal aufgefallen, dass ganz in der Nähe der Schalter ein dunkles Flachkabel direkt zu den Ausgängen führt. Ich vermute mal, dass die Schalter direkt zwischen eigentlicher Verstärkerschaltung und den Lautsprecher-Anschlüssen liegen, was sich ja vielleicht ganz nett mit den Symptomen deckt...
AnyChris
Stammgast
#7 erstellt: 29. Mai 2011, 17:37
Nur mal Nebenbei:
Es gibt die verschiedensten Verstärker. Einen kleinen wie Deiner, oder ein Riese wie ein Yamaha AX 900. Letzterer kann kleine Hallen gut unterhalten und hat Lautstärke und bass, was tote wecken könnte. Deiner hingegen ist für "Normal" Hörer, sprich für den Normalen Haushalt zB in einer Mietwohnung.

Jetzt die Frage: Was brauchst Du? Ein Möderteil, oder das,was für dich ausreicht, was Du auch richtig nutzen kannst und willst?

Damit will ich sagen: Jedem das, was er brauch. Drum mach Dir keine Gedanken darüber, dass mehr Luft als Bauteile in Deinem Gerät sind bzw. das er der kleinste seiner Serie ist. Er ist das, was Dich zufrieden stellt
maikmerten
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 31. Mai 2011, 16:57
Okay, ich habe die Schalter mit Kontakt 61 behandelt und muss sagen, dass dies enorm weitergeholfen hat. Ich bin zwar etwas skeptisch, wie lang das halten wird, aber zumindest weiß ich, dass im Verstärker noch Leben steckt und es ggf. lohnt, da im Falle eines Rückfalls noch begabtere Hände walten zu lassen.

Vielen Dank nochmal für die Tipps und Meinungen!
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