Luxman L-510 Phonoplatine wird heiß ,Defekt ?

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Tonarm71
Neuling
#1 erstellt: 12. Feb 2025, 18:15
Hallo HiFi Forum ,

ich bin neu hier und hoffe für meine Frage im HiFi-Klassiker den geeigneten Bereich für mein
Anliegen getroffen zu haben.

Ich habe vor einigen Tagen einen Luxman L-510 erworben. ( gekauft von Privat )
Hört sich auch schön & Fehlerfrei an
Leider scheint aber die Phonosektion nicht richtig in Ordnung zu sein.

Denn die Metallabdeckung der Phonoplatine ganz rechts im Gerät wird sehr heiß wenn der Verstärker
angeschaltet ist ,völlig unabhängig davon ob von CD oder PhonoPre ,oder Plattenspieler direkt einer der zwei Phono Eingänge , oder auch gar keine Musik gehört wird.
Die Kühlrippen der Endstufen ( auch je deren Mittelsteg) werden im Vergleich nur lauwarm.
Dies auch bei längerem Musik hören.



Um nicht Gefahr zu laufen durch Demontieren etwas zu beschädigen ,hab ich es vorsichtshalber dabei belassen die Metallabdeckung der Phono-Platine nur etwas aufklappen zu können ,indem ich nur die 5 Schrauben oben entfernt habe.
So ergibt sich ein ca. 2cm kleiner Sichtspalt ,



der so zumindest einen Teil des oberen Bereich einsehen läßt.

https://i.postimg.cc/7ZxPFDfp/ein-besch-digter-Kondensator.jpg

Zeigt aber nichts Gutes glaube ich.

Da fehlt ein Kondensator und direkt darunter ist einer der wie am „kurz vor Abfallen “ ausschaut.
https://i.postimg.cc/G3Yfvyqj/kaputter-Kondensator.jpg

Umrandet sind deren Steckplätze mit einem flachem schwarzen Plastik -patch.
Der sieht irgendwie gewollt aus von der Symmetrie/Form her. ( normal ? )



Meine Frage. Wie ist dies einzuschätzen und was ist empfehlenswert zu tun ?
Ich traue mich momentan nicht den Verstärker zu nutzen aus Angst der Schaden könnte sich ausweiten. Selbst wenn nicht über diese integrierte Phonoeinheit gehört wird.


[Beitrag von Tonarm71 am 12. Feb 2025, 20:00 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 12. Feb 2025, 19:33
Ich sehe auch keinen Grund, weshalb der Phono-EQ-VV im Normalbetrieb heiss werden sollte.
Es gibt allerdings zwei Längsregler (2SD525, 2SB595) die in Kombination mit jeweils einem 10Ohm-Widerstand aus 45V ca. 30V generieren. Die Differenz kann durchaus zu Erwärmung führen.

Zudem empfinden wir mit den Fingern bereits ab 40°C Gegenstände als heiss, während es für Halbleiter kein Problem ist, 80°C zu haben.

Die braune Masse ist Kleber und vermutlich kein ausgelaufener Elektrolyt. Der silberne Kondensator ist eine Styroflex-Type, die nicht auslaufen kann.
Der Kleber muss allerdings vorsichtig abgekratzt werden, da er sich zersetzt und korrosive Essigsäure freisetzen kann.

Der (begrenzte) Blick auf die Platine lässt erkennen, dass bereits Arbeiten ausgeführt wurden. Die blauen Elkos 220µF haben original 16V. Die verbauten Elkos sind 35V-Typen und neueren Datums von Panasonic.

Ich würde den Blechdeckel entfernen und dann präzise verorten, wo die Hitze herkommt. Mit einem Digitalthermometer ließe sich dann der subjektive Eindruck objektivieren.
Man sollte dann noch nach Anleitung des Service Manuals den DC-Offset und den Bias des Phono-EQ (siehe S. 4 von 20 - nicht verwechseln mit dem DC-Offset und Bias der Endstufen) prüfen und ggf. neu justieren. Eventuell macht es Sinn, die Trimm-Potentiometer vorher zu ersetzen. Eine fehlerhaft eingestellte Versorgungsspannung würde mir (neben den bereits ersetzten Elkos) am ehesten ursächlich für Hitzeprobleme erscheinen.


[Beitrag von CarlM. am 12. Feb 2025, 19:46 bearbeitet]
Tonarm71
Neuling
#3 erstellt: Gestern, 13:45
vielen Dank für die rasche Antwort.
Ich werde das Gerät mal unten aufschrauben und auch versuchen einen offeneren Blick auf die Phono-Platine zu erhalten und dann bei Gelingen Fotos davon hier einstellen .
An digitalen Thermometer steht mir lediglich eines zum Fiebermessen zur Verfügung, was sicherlich nicht geeignet ist.

Ich vergaß zu erwähnen ,dass ich von Elektronik keine Ahnung habe.

Ja an diesem Luxman L-510 sind umfangreichere Arbeiten durchgeführt worden.
Dies hat mich auch zum Kauf bewogen. Es wurden vor 4 Jahren alle Elkos erneuert, auch die beiden Netzteilkondensatoren nun 22.000µF/63V und auf 240V umgestellt, Lötstellen geprüft etc.
Letzten Sommer wurden dann an einer Endstufen die 4 Leistungstransistoren + zugehörige Widerstände , Trimmer und ein 12V/8A Relais nach einem Schaden ersetzt.

Na ich schau mal und berichte weiter....


[Beitrag von Tonarm71 am 14. Feb 2025, 09:06 bearbeitet]
Tonarm71
Neuling
#4 erstellt: Gestern, 19:50
update: 2 Dinge sind zu Tage getreten

a) Beim Abschrauben des Unterbodens lag da dieser kleine Kondensator frei rum :



könnte es der sein der auf der Phono Platine fehlt und was ist das grünlich an den „Drahtfüßen“ ?


Da beim Hörtest das Drehen des Cartidgeschaletrs gar keine hörbaren Unterschiede ergeben hatte , hab ich dann heut gleich mal innen mit nachgeschaut :
b) am Cartridge Drehwahlschalter ist innen das Metalband des Bowdenzuges (mit der blauen Plastikführung ) dort gerissen wo es seinen rechteckigen Ausschnitt hat um über den Haken dieses Metal-Schiebesteges gelegt zu werden.
https://i.postimg.cc/3x58bT9z/Abgebrochen-am-Drehwahlschalter.jpg

https://i.postimg.cc/CL7tM0zb/Nylonf-hrungen-Schubriegel.jpg

Mir völlig rätselhaft wie das sich so aufstauchen konnte , wo es doch im Schubbereich so fest von den Nylonführung gefasst ist .




Befürchte das wird problematisch dafür Ersatz zu bekommen.
Hat wer eine Idee wo man das beschaffen oder reparieren könnte ?

Hier noch ein Blick auf die Phono-Platine über die Unterseite des Verstärkers, gesehen.
Sieht man , glaube ich , auch noch mehr neue Elkos..sind die Trimmpotis evtl neu ?

Darunter sieht man auch die neuen Leistungstransistoren der überarbeiteten Endstufe.

https://i.postimg.cc/cHXhyRxY/Phono-Platine-von-unten-gesehen.jpg


[Beitrag von Tonarm71 am 14. Feb 2025, 09:02 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#5 erstellt: Heute, 00:05

Tonarm71 (Beitrag #4) schrieb:
update: 2 Dinge sind zu Tage getreten

a) Beim Abschrauben des Unterbodens lag da dieser kleine Kondensator frei rum :



könnte es der sein der auf der Phono Platine fehlt und was ist das grünlich an den „Drahtfüßen“ ?


Das wird wohl C109 sein, 10nF Styroflex (Aufdruck "J" bedeutet 5% Toleranz, was ganz schön viel in dieser Anwendung, bzw. bei dem Qualitätsanspruch ist). Bei dem abgefaulten Teil hat der Chlor-Kautschuk Montage-Kleber (Pattex etc) sein Werk vollbracht und dabei so viel Chlor gespendet, dass sich grünliche Beläge aus Kupferchlorid, Nickelchlorid usw. gebildet haben. Das sind recht hygroskopische Salze, die munter weiterätzen, bis der Draht oder eine nahstehende Leiterbahn ganz durch ist. Eine Etage höher steht dem Kompagnon C109 des anderen Kanals offensichtlich das gleiche Schicksal schon bevor. Deswegen ist der Rat, das braune Klebezeugs so weit wie möglich abzukratzen, ernst zu nehmen. Feinere Reste gehen ganz gut mit Glasfaser-Radierern weg. Dabei besser mit Atemschutzmaske (FFP2) arbeiten, denn die Kleberreste und die Salze sind garantiert gesundheitsschädlich. Nicht im Staubsauger "deponieren", denn der verteilt es am Ende noch als Feinstaub im ganzen Haus. Anderererseits, wer an Sylvester einen Bengalo anzündet bekommt auch eine Monatsdosis ab.


Drehen des Cartidgeschalters keine hörbaren Unterschiede ... am Drehwahlschalter ist innen das Metalband des Bowdenzuges..gerissen .
Befürchte das wird problematisch dafür Ersatz zu bekommen. Hat wer eine Idee wo man das beschaffen oder reparieren könnte ?

Passt der hier evtl? Alps 6-pos Schiebeschalter mit Bowdenzug
Der Drehbetätiger mit Bowdenzug lässt sich wie dort gezeigt vom eigentlichen Schalter trennen.


Hier noch ein Blick auf die Phono-Platine über die Unterseite des Verstärkers,..sind die Trimmpotis evtl neu ?

Eher nicht. Das sind jedenfalls ganz einfache, offene single-turn Trimmer. Können aber noch Ok sein, wenn nicht zuviel daran geschraubt wurde.


[Beitrag von Valenzband am 14. Feb 2025, 00:06 bearbeitet]
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