Wire Wrap / Wickelverbindungen

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waldvogel_79
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Feb 2025, 15:35
In vielen der alten Hifi Geräten sind Kabelverbindungen zwischen den einzelnen Platinen mit Wickelverbindungen ausgeführt. Im Grunde ist das ein kleiner Metallpfosten der in die Platine gelötet wird, um den herum dann ein einadriges Kabel mittels Wickeltool gewickelt wird.
Gelöst bekommt man diese Verbindungen recht einfach auch ohne Wickeltool, indem die Kabel abwickelt. Soweit so gut.

Normalerweise sollte man eine solche Verbindung dann mit einem frischen Stück Kabel wieder aufwickeln. Wenn die Kabel lang genug sind ist das ja auch kein Problem, dann kann man die einfach abisolieren, wenn nicht, sind neue Kabel fällig. Das nächste Problem ist ein passendes Wickeltool zum aufwickeln zu finden: Das überall im Internet angeboten blaue Wickeltool für 30 AWG Kabel bekommt man noch halbwegs günstig 20,- Euro plus Versand, ist aber leider zu klein für die meisten Hifi Geräte Für ein größeres Wickeltool werden dann über 60,- Euro fällig

Mittlerweile bin ich dazu übergegangen die Kabel einfach durchzuschneiden und am Ende mit Schrumpfschlauch zu verlöten. Wenn man danach die Verbindung wieder lösen will, muss man erst mit der Nagelschere den Schrumpfschlauch wegschneiden, dann ablöten. Das ist alles machbar aber so richtig zufrieden bin ich mit dieser Lösung nicht. Sieht auch nicht ganz so schön aus wenn alle Kabel im Gerät zusammengelötet sind

Daher meine Frage an euch: Wie macht ihr das mit den Wickelverbindungen? Wickelt ihr die wieder neu oder nutzt Steckverbindungen wie Molex / JST?
Bin gespannt auf eure Lösungen.


[Beitrag von waldvogel_79 am 01. Feb 2025, 15:38 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 01. Feb 2025, 16:04
Man muss immer darauf hinweisen, dass es sich um speziellen WireWrap-Draht handelt, der nach dem Abwickeln vom Dorn ziemlich bruchempfindlich ist.
Da es sich zudem nicht nur um ein Wickeln handeln, sondern mit dem Spezialwerkzeug eine Art "Kaltverschweissung" entstehen soll, ist nach dem Abwickeln kaum mehr eine neue Wicklung der Originalqualität erreichbar. An vielen Orten ist dann auch noch das Spezialwickeltool wegen des Platzbedarfs nicht einsetzbar.

Das Abisolieren, Wickeln (mit Flachzange), Verlöten und die Sicherung durch Schrumpfschlauch sind deshalb - in Kombination - nahezu die einzige Möglichkeit.

Wenn man an die Unterseite der Platinen herankommt, lässt sich manchmal auch der Dorn entlöten und zusammen mit dem gewickelten Draht aus der Platine ziehen.


[Beitrag von CarlM. am 01. Feb 2025, 16:05 bearbeitet]
miranda08
Stammgast
#3 erstellt: 01. Feb 2025, 23:35
Abwickeln, wenn's die mechanische Stabilität des Dorns zulässt und wieder anlöten mit 'nem einfachen U-turn des Drahts um den Dorn.

Möchte man aber die Optik erhalten: Rewickeln mit Pinzette oder Zange..
Ich verstehe nicht, warum man dazu Tools benötigt, weil man den Biegeradius des Drahts erhalten/erweitern kann, so man nicht grobmotorisch vorgeht.

Weil damals Draht statt Litze verbaut wurde, sollte man die Biegeanzahl auf ein Minimum beschränken.
DB
Inventar
#4 erstellt: 02. Feb 2025, 09:20
So viele Umstände würde ich nicht machen. Das Abgewickelte abschneiden, neu absetzen, eine Öse biegen, auf den Wickelstift stecken und verlöten.

MfG
DB
Poetry2me
Inventar
#5 erstellt: 02. Feb 2025, 12:14
Noch einfacher, tausendfach getestet:

Vorher immer mit Foto dokumentieren.

Jeweils den gesamten Wickeldorn auslöten, so wie er ist und mit gewickeltem Kabel noch dran.

Danach wieder einlöten.

- Johannes
miranda08
Stammgast
#6 erstellt: 08. Feb 2025, 00:14
Wenn Du problemlos beidseitig bzw.rück- vorwärts zum Wiederanlöten an den Dorn 'rankommst, ist das die beste Lösung. Photos machen ist immer empfehlenswert.
waldvogel_79
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 08. Feb 2025, 12:45
Danke für eure Antworten, sind ja doch einige Ideen zusammengekommen. Das gesamte auslöten des Wickeldorns ist wahrscheinlich die sauberste Methode. Ich frage mich gerade, warum ich auf diese naheliegende Lösung nicht selbst gekommen bin.
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 08. Feb 2025, 16:51
Ich hatte ja in #2 geschrieben ...
Wenn man an die Unterseite der Platinen herankommt, lässt sich manchmal auch der Dorn entlöten ...

Und genau das ist häufig der Pferdefuß. In vielen Fällen gibt es zu viele Wirewrap-Dorne so dass man zunächst nicht an die Lötstellen herankommt.
grautvOHRnix
Stammgast
#9 erstellt: 08. Feb 2025, 18:17

miranda08 (Beitrag #3) schrieb:


Weil damals Draht statt Litze verbaut wurde, sollte man die Biegeanzahl auf ein Minimum beschränken.


In den meisten Fällen handelt es sich um verzinnte Litze, nicht um massiven Draht.
Das ändert allerdings nichts an der Brüchigkeit, besonders an den Wickelstellen.
hf500
Moderator
#10 erstellt: 08. Feb 2025, 20:20
Moin,
es ist nicht so oft verzinnte Litze, meist doch Draht.
Und wenn es Litze ist: Sowas loete ich zusaetzlich immer auf dem Dorn an. Uebrigens auch Wickelverbindungen aus Draht.
Ich hatte schon einige Geraete, die allem "Kaltverschweissen" zum Trotz nach dem Loeten besser als vorher funktionierten ....

Was das Abwickeln angeht: Ich schliesse mich an: Wenn es moeglich ist, die Wickelpfosten ausloeten. Sie sind ja meist auf einer Grundplatte zusammengefasst, so dass man jeweils einen ganzen Block von der Platine herunternehmen kann.

73
Peter
miranda08
Stammgast
#11 erstellt: 08. Feb 2025, 22:57

hf500 (Beitrag #10) schrieb:
Und wenn es Litze ist: Sowas loete ich zusaetzlich immer auf dem Dorn an. Uebrigens auch Wickelverbindungen aus Draht.
Ich hatte schon einige Geraete, die allem "Kaltverschweissen" zum Trotz nach dem Loeten besser als vorher funktionierten ....


👍Dito
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