Luxman PD 277 W&F-Abgleich nach Restauration

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Deerbridge
Stammgast
#1 erstellt: 14. Aug 2024, 08:46
Hallo ihr Lieben,

ich bräuchte mal euer geballtes Fachwissen und Meinung zum geplanten Vorgehen.

Vorgeschichte:

Ich habe einen optisch fast neuwertigen PD 277 ziemlich günstig erworben, der allerdings massive Probleme in der Elektronik hatte.

Ich hab dann erstmal "das Übliche" gemacht, alle Elkos ersetzt, die Transistoren X1 - X5 erneuert und die Trimmer gegen gute Piher getauscht.

Hat erstmal nicht viel ( bis gar nix) geändert. Nach mehr Messen habe ich aber dann eine defekte Zener-Diode lokalisiert und habe ZD1 und ZD2 durch ein gematchtes Pärchen (6.1 V) ersetzt, und siehe, er lief wunderbar

PD277 Steuerung

Luxman PD272 Schematic

Jetzt hat er nur - bedingt durch den Tausch aller Trimmer - lediglich noch das Problem eines nicht sauber abgeglichen Gleichlaufverhaltens, die Stroboscheibe "pumpt" ein wenig, die "Turntable Speed App" meldet ca. 0,21% wow Sigma und 0,14% wow RMS, also ziemlich verbesserungswürdig.

Ich habe nun erstmal Folgendes vor (und hier dürft ihr "reingrätschen" ):

Messen und Balancieren der invertierten Spannungen am OP IC2

Luxman PD272 Balance DC

Danach an VR5 die Balance der Hall-Elemente ( mittels Stroboscheibe oder Oszi ?) möglichst genau einstellen.

Luxman PD272 Hall-Elemente

Könnte das Erfolg versprechen oder wie würdet ihr vorgehen?

Ich bin für jeden Hinweis und Kritik dankbar

Gruß, Martin


[Beitrag von Deerbridge am 14. Aug 2024, 08:52 bearbeitet]
Deerbridge
Stammgast
#2 erstellt: 14. Aug 2024, 09:10
Sollte das Thema doch besser in "Analogtechnik/Plattenspieler" dann bitte gerne verschieben
Rabia_sorda
Inventar
#3 erstellt: 14. Aug 2024, 09:18
Moin,



... die Trimmer gegen gute Piher getauscht.


Diese wurden dann sicherlich nach SM-Vorgaben justiert (?).


... alle Elkos ersetzt ...


Erst letztens haben wir hier im Forum erschwert nach einem Fehler gesucht und am Ende lag es tatsächlich an einem neuen (Nichicon) Elko, der Defekt war.

Ansonsten würde ich auch noch die 5 braunen "Lutschbonbons" erneuern, auch wenn Fokos oftmals keine Probleme machen.
Vllt. auch noch die 4 weißen ...

Widerstände können auch mal hochohmig werden oder sogar erst unter verschiedenen Betriebsspannungen ihre Widerstandswerte verändern, was messtechnisch dann selten zu ermitteln ist.
Du könntest also mal die Bauteile unter Betrieb mit Kältespray und Haarföhn behandeln. Evtl. läuft damit schon etwas aus dem Ruder und du hättest einen Anhaltspunkt über ein "defektes" Bauteil.

Der Motor dreht leichtgängig?
Manchmal muss das Motorlager geschmiert werden, weil es sonst zu einem Ruckeln führen kann.
Bei einem Technics Direktantriebsmotor hatte ich mal, dass sich ein paar Spulenwicklungen im Innern gelöst hatten.
Deerbridge
Stammgast
#4 erstellt: 14. Aug 2024, 09:29

Rabia_sorda (Beitrag #3) schrieb:
Moin,



... die Trimmer gegen gute Piher getauscht.


Diese wurden dann sicherlich nach SM-Vorgaben justiert (?).



Leider ist das SM dahingehend sehr dürftig, das ist die einzige Aussage dazu:

Luxman PD272 sm

Die 4 weissen Kos sind neue 1uF Filmkondensatoren und haben die alten Elkos ersetzt.

Der Player läuft jetzt auch tatsächlich wunderbar rund und lautlos, nur eben Wow&Flutter sollte noch richtig justiert werden.

Ist zwar offensichtlich jenseits der Hörgrenze, aber eben noch weit vom Optimum.

Mein PD 272 meldet 0,06% wow RMS, das ist fürs Alter bestens.

Ich hab zwar das Angebot von meinem guten Bekannten und Nachbarn über die Straße, der eine kleine, feine Plattenspielermanufaktur inne hat, den Player mal mitzunehmen und seinem Techniker auf den Tisch zu stellen, aber ich möchte es erstmal selbst versuchen.


[Beitrag von Deerbridge am 14. Aug 2024, 09:56 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#5 erstellt: 14. Aug 2024, 09:52
Ich würde es auch so machen und einen Oszi und das Smartphone zur Messung verwenden. Das Smartphone unbedingt in die Mitte legen.
Poetry2me
Inventar
#6 erstellt: 17. Aug 2024, 21:07
Den Tipp von Rabia_sorda zu den Folienkondensatoren würde ich unbedingt befolgen.

Ich hatte - auch und gerade bei Luxman - schon solche braunen MKT ("Polyester" oder englisch "Mylar" Dielektrikum) Kondensatoren gesehen, die ihren Wert verloren hatten. Über die Jahrzehnte korrodieren innerlich die Metallisierungen auf den Polyesterfolien. Unbedingt Kapazität prüfen.
Ersetzen am besten durch MKP Kondensatoren wie beispielsweise die Panasonic ECW-FD Serie mit 450VDC (oder 630VDC) Spannungsfestigkeit.
Die weißen 1µF MKT Kondensatoren sind ja schon getauscht.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 18. Aug 2024, 06:12 bearbeitet]
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