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Yamaha CA1010

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Autor
Beitrag
Explosiv
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Okt 2023, 13:51
Hallo zusammen! Ich habe mir einen kleinen Wunschtraum erfüllt und mir einen Yamaha CA1010 zugelegt.
Das Gerät ist in einwandfreiem Zustand, es war noch niemand dran und wird irgendwann revidiert.

IMG20231003151937

Wisst ihr, warum der Yammi an den Endstufen-Kühlkörpern über separate weitere Transistoren verfügt? Ich habe bisher keine Infos dazu gefunden, jedoch scheint diese Version des CA1010 nicht so oft vertreten zu sein. Ist das evtl. einer der letzten die vom Band liefen (verbesserte Version?). Ich habe noch ein paar Bilder des CA2010 gefunden, sein Aufbau ist genau so.

Aus dem Netz:

Screenshot_2023-09-28-20-24-46-57_965bbf4d18d205f782c6b8409c5773a4

Mein Yammi:

IMG20230928171243


[Beitrag von Explosiv am 03. Okt 2023, 15:35 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 03. Okt 2023, 15:00
Das Service Manual hat ja leider Kühlkörper und darauf befindliche Bauteile grafisch nicht kenntlich gemacht.

So bleibt nur, die Lötstellen der Drähte auf der Platine zu beurteilen. Sind sie original oder nicht.
Desweiteren kann man natürlich die kleinen Platinen und die darauf befindlichen Transistoren näher betrachten.
Auch wenn es ziemlich professionell aussieht, würde ich eher auf eine nachträgliche Arbeit tippen, um z.B. die Temperaturkompensation zu optimieren.

Um welche Transistoren handelt es sich denn?
Explosiv
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 03. Okt 2023, 15:34
Grüß dich Carl. Ich habe das Gerät eben nochmal aufgeschraubt. Die Drähte sind sauber auf die Platine geführt und an dafür vorgesehene Punkten auf der Oberseite durchgeführt und auf der Rückseite verlötet. Das sieht alles schon ziemlich Original aus. Die Farben des Kabelbaums sind exakt die gleichen, auch die Führung der Kabel wie beim CA2010. Bei GoH zu sehen als Vergleich. Link: https://www.good-old...von-vollverstaerker/ Es gibt auch 2010er, die nicht diese zusätzlichen Transistoren haben.

Edit: die Bilder im Netz sind wirklich rar, ich habe ein weiteres Bild bei Radiomusem gefunden. Link: https://www.radiomus...d_stereo_amp_40.html
Dort sind auch 1010er Yammis in beiden Ausführungen zu sehen. Gibt es eine Möglichkeit, über die Seriennummer das Produktionsdatum herauszufinden?

Es ist einmal ein NEC D381 Silizium NPN Transistor
IMG20231003151530

...und einmal NEC B536 Silizium PNP Transistor

IMG20231003151624


[Beitrag von Explosiv am 03. Okt 2023, 15:45 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#4 erstellt: 03. Okt 2023, 17:39
Diese Transistoren sind ganz einfach die Treiberstufen der Ausgangstransistoren. Anscheinend wurden die im Laufe der Serie auf die Kühlkörper transplantiert, weil es ihnen auf der Platine regelmäßig zu warm wurde...


[Beitrag von Valenzband am 03. Okt 2023, 17:39 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 03. Okt 2023, 17:55
Im Schaltplan sieht man das Paar 2SD382/2SB537 und auf den Photos 2SD381/2SB536.
Die im Netz verfügbaren Datenblätter weisen trotz unterschiedlichen Bezeichnungen vollkommen identische Werte aus ... vermutlich, weil man wieder einal einfach etwas abgeschrieben hat - es werden wohl nicht nur Bauteile abgekupfert.
Es wäre interessant, die Originale von NEC zu bekommen.
Explosiv
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 03. Okt 2023, 18:28

CarlM. (Beitrag #5) schrieb:
Im Schaltplan sieht man das Paar 2SD382/2SB537 und auf den Photos 2SD381/2SB536.
Die im Netz verfügbaren Datenblätter weisen trotz unterschiedlichen Bezeichnungen vollkommen identische Werte aus ... vermutlich, weil man wieder einal einfach etwas abgeschrieben hat - es werden wohl nicht nur Bauteile abgekupfert.
Es wäre interessant, die Originale von NEC zu bekommen.


Ist das jetzt gut, oder schlecht? Wäre es möglich, dass innerhalb der Produktion die Bezeichnung geändert wurde?


Valenzband (Beitrag #4) schrieb:
Diese Transistoren sind ganz einfach die Treiberstufen der Ausgangstransistoren. Anscheinend wurden die im Laufe der Serie auf die Kühlkörper transplantiert, weil es ihnen auf der Platine regelmäßig zu warm wurde...


Es befinden sich jeweils ein weiteres Paar auf der Endstufen-Platine, montiert wie alle anderen der Serie liegend auf einen Kühlkörper geschraubt. Ich hab mir eben mit einem Zahnspiegel ein paar Fotos gemacht. Auf der Platine sitzen folgende, vermutlich von Toshiba?

C1624 Silizium-NPN-Transistor

IMG-20231003-WA0002

A814 Silizium-PNP-Transistor
IMG-20231003-WA0003
Valenzband
Inventar
#7 erstellt: 03. Okt 2023, 18:54

Explosiv (Beitrag #6) schrieb:

CarlM. (Beitrag #5) schrieb:
Im Schaltplan sieht man das Paar 2SD382/2SB537 und auf den Photos 2SD381/2SB536.
Die im Netz verfügbaren Datenblätter weisen trotz unterschiedlichen Bezeichnungen vollkommen identische Werte aus ... vermutlich, weil man wieder einal einfach etwas abgeschrieben hat - es werden wohl nicht nur Bauteile abgekupfert.
Es wäre interessant, die Originale von NEC zu bekommen.


Ist das jetzt gut, oder schlecht? Wäre es möglich, dass innerhalb der Produktion die Bezeichnung geändert wurde?


Weder noch, das sind nur jeweils gleiche Transitoren in leicht modifizierten Gehäusen:

wanz


Es befinden sich jeweils ein weiteres Paar auf der Endstufen-Platine, montiert wie alle anderen der Serie liegend auf einen Kühlkörper geschraubt. Ich hab mir eben mit einem Zahnspiegel ein paar Fotos gemacht. Auf der Platine sitzen folgende, vermutlich von Toshiba?

Das sind die Vortreiber. Die gehören, wie im Manual dargestellt, genau dahin.
Explosiv
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 03. Okt 2023, 19:09
Vielen Dank Valenzband, für diese Aufschlüsselung und Erklärung. Also sind die Transistoren nur da gelandet, damit sie einfach mehr Kühlfläche bekommen. Jetzt interessiert mich dieser Umstand aber, es gibt ja überwiegend Modelle ohne diese "Modifikation".

Wie bekomme ich das Alter des Geräts raus?


[Beitrag von Explosiv am 03. Okt 2023, 19:10 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#9 erstellt: 03. Okt 2023, 19:20

Explosiv (Beitrag #8) schrieb:
Vielen Dank Valenzband, für diese Aufschlüsselung und Erklärung. Also sind die Transistoren nur da gelandet, damit sie einfach mehr Kühlfläche bekommen. Jetzt interessiert mich dieser Umstand aber, es gibt ja überwiegend Modelle ohne diese "Modifikation".

Wie bekomme ich das Alter des Geräts raus?

Das Gerät wurde, wie sein großer Bruder CA2010, in den Jahren 1977-79 n.Chr. produziert: CA1010, CA2010
Explosiv
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 03. Okt 2023, 19:43

Valenzband (Beitrag #9) schrieb:

Explosiv (Beitrag #8) schrieb:
Vielen Dank Valenzband, für diese Aufschlüsselung und Erklärung. Also sind die Transistoren nur da gelandet, damit sie einfach mehr Kühlfläche bekommen. Jetzt interessiert mich dieser Umstand aber, es gibt ja überwiegend Modelle ohne diese "Modifikation".

Wie bekomme ich das Alter des Geräts raus?

Das Gerät wurde, wie sein großer Bruder CA2010, in den Jahren 1977-79 n.Chr. produziert: CA1010, CA2010


Scherzkeks. Das weiß ich auch.
Ich wollte den Zeitraum schon etwas mehr eingrenzen, ob das Gerät zum Ende des Produktzeitraums gebaut wurde. Bei Pioneers z.B. ist das über die Seriennummer ja kein Problem. Aber das für mich wichtigste, hast Du bereits genannt. Es scheint alles Original zu sein.
Valenzband
Inventar
#11 erstellt: 03. Okt 2023, 20:01
Wenn du Glück hast ist irgendwo ein date code, Stempel, oder ein QC Label mit Datum zu erkennen.
Der gezeigte 2SC1624 ist z.Bsp. im Oktober 1977 vom Band gerollt.


[Beitrag von Valenzband am 03. Okt 2023, 20:20 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#12 erstellt: 03. Okt 2023, 20:22
Beim Trafo und bei den größeren Elkos könnte man - soweit sie noch original sind - Glück haben und einen Code für das Produktionsdatum finden.
Explosiv
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 03. Okt 2023, 21:11
Super, ich danke euch! Ich werde dann morgen mal nachschauen.

Grüße
Ingor
Inventar
#14 erstellt: 03. Okt 2023, 21:41
Lass das Gerät am besten in Ruhe. Schnell hat man durch zu gro0en Forscherdrang etwas zerstört. Es ist nichts ungewöhnliches, dass innerhalb einer Serie Dinge geändert wurden. Meistens, sind Änderungen an einer etwas weniger eleganten Ausführung zu erkennen. Transistoren unterscheiden sich oft in Nuancen, die nur die Entwickler der Geräte richtig einschätzen können. Es gibt Schaltungen, da sind 3 verschiedene Transistortypen verbaut, die lt. Datenblatt keine nennenswerte Unterschiede aufweisen. Im Zusammenspiel machen sich dann aber die geringen Abweichungen bemerkbar.
Valenzband
Inventar
#15 erstellt: 03. Okt 2023, 22:01
Alte Weisheit: Neugier ist der Katze Tod ...
Explosiv
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 03. Okt 2023, 22:08
...doch Zufriedenheit ist ihr nächstes Leben.


[Beitrag von Explosiv am 03. Okt 2023, 22:09 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#17 erstellt: 03. Okt 2023, 23:15

Ingor (Beitrag #14) schrieb:
Lass das Gerät am besten in Ruhe.


Ich denke, dass auch keiner etwas verändern will. Schließlich ist die aktuelle Situation ja okay und besser als die im SM dokumentierte. Es geht mehr darum, etwas über das "erstandene Schätzchen" zu erfahren.
Deshalb wären auch dokumentierte Produktionsdaten aus 78 oder 79 interssanter als die "77". 1977 produzierte Teil kann man auch 79 noch verbaut haben.

Im übrigen sieht es so aus, dass die beiden Treiber nach ursprünglichen Planungen der Entwickler auf der Innenseite des Kühlkörpers saßen - mit den Lötstellen auf der Platine. Irgendwann hat man dann wohl erkannt, dass dies im Falle von Reparaturen oder aus anderen Gründen (Kollektorstrom?) nicht optimal ist ...


[Beitrag von CarlM. am 03. Okt 2023, 23:18 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#18 erstellt: 04. Okt 2023, 09:58
Ich meinte mit "in Ruhe lassen" keine weiteren Untersuchungen im Inneren des Gerätes. Also auf der Suche nach möglichen Infos im Gerät mal hier was zur Seite drücken, mal dort dran ziehen. Aber das war nur ein wohlgemeinter Tipp, um ihn vor Schaden zu bewahren. Ich persönlich mache das auch anders, kann es aber in der Regel wieder reparieren, wenn ich es kaputt gemacht habe.
Valenzband
Inventar
#19 erstellt: 04. Okt 2023, 10:44

CarlM. (Beitrag #17) schrieb:
Im übrigen sieht es so aus, dass die beiden Treiber nach ursprünglichen Planungen der Entwickler auf der Innenseite des Kühlkörpers saßen - mit den Lötstellen auf der Platine. Irgendwann hat man dann wohl erkannt, dass dies im Falle von Reparaturen oder aus anderen Gründen (Kollektorstrom?) nicht optimal ist ...

Abgesehen von der besseren Wärmeableitung wurde beim re-design wohl auch der Einbau / Service betrachtet. Die Befestigungsschrauben sind von Außen wesentlich leichter zu erreichen als von der Innenseite, wo auch noch die Platine eng zum Kühlkörper im Wege steht. Da hätte sicher so mancher geflucht.


[Beitrag von Valenzband am 04. Okt 2023, 10:45 bearbeitet]
Explosiv
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 04. Okt 2023, 17:34
CarlM. hat es bereits schon gesagt, ich wüsste es gern einfach interessehalber. Ich habe bisher nichts gefunden, weder einen Stempel, noch etwas anderes. Die Seriennummer bleibt das Einzige, was mir weiterhelfen kann. Was ich bisher festgestellt habe bei den Geräten im Netz, dass die Nummernfolge bei Geräten ohne diese Modifikation deutlich geringer liegt. Das Netz weiß aber selbst nichts dazu. Ich habe mal eine Supportanfrage an Yamaha gestellt.


Ingor (Beitrag #18) schrieb:
Ich meinte mit "in Ruhe lassen" keine weiteren Untersuchungen im Inneren des Gerätes. Also auf der Suche nach möglichen Infos im Gerät mal hier was zur Seite drücken, mal dort dran ziehen. Aber das war nur ein wohlgemeinter Tipp, um ihn vor Schaden zu bewahren. Ich persönlich mache das auch anders, kann es aber in der Regel wieder reparieren, wenn ich es kaputt gemacht habe. :D


Ich kann deine Bedenken verstehen. Ich denke aber, dass ich mit dem nötigen Verstand daherkomme und auch vorsichtig bin. Ich habe auch bereits Verstärker selbst restauriert und stets aus meinen eigenen Fehlern gelernt!
Explosiv
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 07. Okt 2023, 21:21
Guten Abend. Ich habe vor kurzem Antwort vom Yamaha-Support erhalten. Selbst die wissen nicht mehr, wann das Gerät gebaut wurde.


Yamaha Customer Support (EU.CSS) eu.css@contact.europe.yamaha.com über 1ge50f8l7p2j.2v-2kujceas.ap19.bnc.salesforce.com
Fr., 6. Okt., 09:31 (vor 1 Tag)
an mich

Hallo Herr XXX,

vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihrem langjährigen Interesse an Yamaha Produkten.
Ihre Bearbeitungsnummer für diesen Vorgang ist: XXX1415.

Ein genaues Produktionsdatum lässt sich nicht herleiten bei den älteren Produkten, auch nicht aus der Seriennummer.
Der Yamaha CA-1010 Vollverstärker wurde zwischen November 1976 und Dezember 1980 produziert.

Sie können sich für einen Service einmal an dieses externe Unternehmen wenden, die Service von älteren Hi-Fi Produkten anbieten:
XXXXXXXX

Für Ihre Treue zur Marke Yamaha möchten wir uns nochmals herzlich bedanken.

Mit freundlichen Grüßen


Yamaha Customer Service & Support


Ich bin jedoch im Audiokarma-Forum über einen Restaurations-Thread gestolpert. Dort wurde ein CA1010 in gleicher Ausführung behandelt. Die Modifikation haben wohl nur die späten EU-Modelle. https://audiokarma.o...ith-cap-list.857401/

Screenshot_2023-10-06-21-41-05-54_40deb401b9ffe8e1df2f1cc5ba480b12

Screenshot_2023-10-06-21-41-10-40_40deb401b9ffe8e1df2f1cc5ba480b12 (1)
CarlM.
Inventar
#22 erstellt: 07. Okt 2023, 21:33
Danke für die interessante Info.

Da hatte also jemand einen Ofen aus fünf 5W-Widerständen gebaut. Somit werden die Kühlbleche eher zusätzlich Wärme auf- als abgegeben haben ...


[Beitrag von CarlM. am 07. Okt 2023, 22:00 bearbeitet]
Explosiv
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 08. Okt 2023, 10:47

CarlM. (Beitrag #22) schrieb:
Danke für die interessante Info.

Da hatte also jemand einen Ofen aus fünf 5W-Widerständen gebaut. Somit werden die Kühlbleche eher zusätzlich Wärme auf- als abgegeben haben ... :?


Vermutlich schon. Interessant wäre die Temperatur im Kamin im Class A-Betrieb. Ich werde das mal nachmessen.

Mal was anderes. Der Yammi hört sich im Vergleich zum Pioneer 88er etwas kraftlos an, gerade im Bassbereich.
Die Mitten und Höhen sind sehr präsent, er kann auch richtig laut. Aber im Bassbereich fehlt hier etwas, selbst wenn ich den Bassregler nutze, hört man zwar einen Unterschied, aber von explosiven Bässen kann man hier wirklich nicht reden. Kennt jemand das Klangbild der Yammis? Ich habe eher gelesen, dass sie etwas dunkel sind, aber meiner ist eher sehr hell.


[Beitrag von Explosiv am 08. Okt 2023, 10:48 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#24 erstellt: 08. Okt 2023, 14:27

Explosiv (Beitrag #23) schrieb:
Der Yammi hört sich im Vergleich zum Pioneer 88er etwas kraftlos an, gerade im Bassbereich.


Das Erste wäre natürlich, zu gucken, ob der Subsonic-Filter aktiviert ist. Die Frequenzkurven (=quasi Sollzustand) findet man am Anfang des Service Manuals.

Hattest Du schon irgendetwas in Richtung Revision unternommen? Grundsätzlich würden mir beim Studium des Schaltplans schon ein paar zu prüfende Punkte einfallen wie z.B. die Koppelelkos 100µF 6,3V an den Eingängen der Endstufen. Aber da müsstest Du Dich vorab zu Deinen Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten äußern.
Explosiv
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 08. Okt 2023, 14:42

CarlM. (Beitrag #24) schrieb:

Explosiv (Beitrag #23) schrieb:
Der Yammi hört sich im Vergleich zum Pioneer 88er etwas kraftlos an, gerade im Bassbereich.


Das Erste wäre natürlich, zu gucken, ob der Subsonic-Filter aktiviert ist. Die Frequenzkurven (=quasi Sollzustand) findet man am Anfang des Service Manuals.

Hattest Du schon irgendetwas in Richtung Revision unternommen? Grundsätzlich würden mir beim Studium des Schaltplans schon ein paar zu prüfende Punkte einfallen wie z.B. die Koppelelkos 100µF 6,3V an den Eingängen der Endstufen. Aber da müsstest Du Dich vorab zu Deinen Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten äußern.


An die Koppelelkos habe ich schon gedacht. Ich habe bisher nur eine komplette Bauteile/Kondensatoren-Liste erstellt und habe sämtliche Kondensatoren bestellt. Gemacht habe ich an dem Gerät bisher noch nichts, außer die Netzleitung getauscht. Momentan mache ich meinen SA8800er fertig, danach wollte ich mich in Ruhe dem Yammi widmen.

Zu deiner Frage: gelernter Elektriker, selbst in der Reparatur-Branche tätig, jedoch in einem anderen Bereich. Bisher habe ich meinen Pioneer SA7800, 8500 II, SA 410, SA770 selbst revidiert, mein SA8800 ist auch bald fertig. Equipment habe ich mir mit der Zeit, bis auf einen Oszi zugelegt. Schaltpläne zu lesen ist nicht das Problem, bei komplexen Schaltungen benötige ich allerdings etwas Einarbeitungszeit und durchaus auch Hilfe. Mit Yammis habe ich mich bisher noch nicht auseinander gesetzt, dass soll sich aber bald ändern.
CarlM.
Inventar
#26 erstellt: 08. Okt 2023, 15:02
Die Elkos muss man sicherlich nicht unbedingt alle tauschen. Andererseits gibt es eine Reihe von Elkos mit sehr geringen Spannungsfestigkeiten von 6.3V und 10V, die erfahrungsgemäß häufig ausfallen (= ausgetrocknet). Da sehe ich in der Endstufe und auf dem sog. Function Circuit Board Elkos mit 1000µF, die sich sicherlich auf den Frequenzgang und die Impulsfestigkeit auswirken werden.

Die großen Siebelkos sind eher selten defekt. Ich löte sie aus und bestimme die Eigenschaften (Kapazität, Leckstrom) mit Hilfe eines Prüfgeräts - aber auch zusätzlich mit Labornetzgerät, Multimeter, Stoppuhr und Entladewiderstand - wenn ich es genau wissen will. Der Leckstrom ist für mich die wichtigste der Größen.

p.s.
Die Teileliste ("Parts List") enthält übrigens viele Druckfehler. Ich habe mehrfach 63V anstelle von 6.3V gefunden etc.
Bei Bestellungen unbedingt am Ist-Zustand orientieren (per Photo dokumentieren, damit auch die Polung überprüft werden kann).


[Beitrag von CarlM. am 08. Okt 2023, 15:12 bearbeitet]
Explosiv
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 08. Okt 2023, 19:34
Danke für den Hinweis. Ich habe eben auch nochmal nebenbei ins Service-Manual geschaut. Da sind noch ein paar mehr Fehler drin. Die Bestandaufnahme der meisten Kondensatoren habe ich größtenteils direkt vom Gerät angefertigt, außer bei den Kondensatoren die optisch nicht zugänglich waren, ohne etwas abzuschrauben. Mein Fokus liegt erstmal auf der Netzteil-Platine, wie du bereits sagtest auch auf das Function-Board, aber auch auf den Endstufen-Platinen. Bei letzterer gibt es auch Reihe Kondensatoren, die permanent der Wärme ausgesetzt sind. 1000uf/6,3V und 100uf/6,3V z.B., aber auch die 1uf/80V werde ich tauschen. Im Class-A wird der Kühlkörper Schweineheiß. Der Ausbau der Platinen ist auch recht unproblematisch und ähnlich wie beim 8500II. Im gleichen Zuge tausche ich evtl. die Paste auch gleich aus.

Die Siebelkos möchte ich vorerst erstmal nicht tauschen. Ich werde sie aber auf Arbeit wenn es soweit ist, zumindest auf Kapazität und Leckstrom testen. Zuhause fehlen mir momentan die Geräte dazu, mein Elko-Prüfgerät ist vorgestern gestorben. Die Siebelkos meines 8800ers waren z.B. bis auf zwei, fast noch im Neuzustand in seinen Werten. Vielleicht hab ich beim Yammi ja Glück. Es waren sogar noch alle Lampen im Gerät Original und haben funktioniert (war am Sicherungslack an den Schrauben ersichtlich).


[Beitrag von Explosiv am 08. Okt 2023, 19:35 bearbeitet]
Explosiv
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 24. Okt 2023, 18:02
Sodele, ich habe gestern mal ein bisschen was gemacht an dem Gerät. Ich habe die Endstufen ausgebaut und die Elkos getauscht. Da ich da jetzt nun mal dran war, habe ich gleich die Möglichkeit genutzt alle anderen Arbeiten mit erledigt.

- Elkos getauscht
- Trimmer getauscht
- Platine gereinigt
- Glimmerscheiben und WLP erneuert (war einfacher)
- Ruheströme genau abgeglichen, im A und A/B

Das Klangbild ist besser als zuvor, jedoch immer noch recht hell, ich kann nicht sagen schlecht, aber deutlich zu flach. Ich bin direkt in den Pre-Amp mit meinem Topping DS50, um sämtlichen Rest ausschließen zu können. Ich bin bisher einen Pioneer gewohnt, dieser zaubert richtig tiefe und knackige Bässe aus den Lautsprechern. Der Yammi hat eine zwar wahnsinns Räumlichkeit, aber richtigen Schub bei den Bässen gibt es hier nicht, er kommt irgendwie nicht in die Gänge und wenn dann nur bei Bass auf Anschlag. Es hört sind ähnlich an wie Phasenverdrehte Lautsprecher an. Kann jemand das Klangbild bestätigen, oder sind die Siebelkos einfach platt? Ich habe mir ein ESR-Messgerät bestellt, kann das zur Zeit nicht prüfen.


IMG20231023112306

IMG20231023120637

IMG20231023162816

IMG20231023125853

IMG20231023121651

IMG20231023180132

Ich hab auch Spaßeshalber mal die Leerlauftemperatur der Kühlkörper gemessen.

IMG20231024133123


[Beitrag von Explosiv am 24. Okt 2023, 18:04 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#29 erstellt: 24. Okt 2023, 19:08
Wo misst Du denn 280mV?

Die 62,5°C sind aber schon heftig ...

Zum Sound kann ich wenig sagen, weil ich das Gerät nie gehört habe. Gleiches gilt für die Beurteilung der verbauten 2SC1403/2SA745B.

Die Elkos sind aber mit 10.000µF schon etwas schwach dimensioniert.
In Anbetracht der Toleranzen von ca. 20% würde ich durchaus zu 15.000µF 63V oder ähnlich greifen.
Explosiv
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 24. Okt 2023, 19:32

CarlM. (Beitrag #29) schrieb:
Wo misst Du denn 280mV?

Die 62,5°C sind aber schon heftig ...

Zum Sound kann ich wenig sagen, weil ich das Gerät nie gehört habe. Gleiches gilt für die Beurteilung der verbauten 2SC1403/2SA745B.

Die Elkos sind aber mit 10.000µF schon etwas schwach dimensioniert.
In Anbetracht der Toleranzen von ca. 20% würde ich durchaus zu 15.000µF 63V oder ähnlich greifen.


Die 280mV messe ich an TP1 (-) und TP2 (+). Das ist der Ruhestrom im Class A Betrieb. Die Temperatur ist schon ziemlich heftig, scheint aber normal zu sein. Im Class-B sind es nur 25mV Ruhestrom die einzustellen sind. Man beginnt erst die Spannung für den Class B, anschließend wechselt man in den Class A und regelt jeweils den zugehörigen Trimmer (hier im Bild).

YAmmi

Zu den Siebelkos - es sind die originalen drin, es sind 2x 18000er Nichicon.
CarlM.
Inventar
#31 erstellt: 24. Okt 2023, 20:23
Da hab' ich wohl 'nen Knick in der Optik gehabt (10000 vs 18000)

Im Saba-Forum gibt es einen Revisionsbericht. Da wird von defekten (=ausgelaufenen) Siebelkos berichtet.
http://saba-forum.dl...-der-Midlife-Crisis/
Explosiv
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 31. Okt 2023, 21:25
Hallo zusammen. Aktuell stehe ich vor dem Problem, dass der linke VU-Meter nicht auf die Nullstellung geht im eingeschalteten Zustand. Über die Trimmpotis lässt sich der VU-Meter regeln. Eingestellt sind die VU-Meter mit 8Ohm Dummy Widerständen bei einem 1kHz Signal und 100 Watt Last. Im ausgeschalteten Zustand stehen sie perfekt auf 0. Hat jemand einen Tipp? Ich komme gerade nicht weiter!

IMG20231031191741
Explosiv
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 31. Okt 2023, 22:29
Ich habe die betroffenen VU-Meter abgelötet und gegen getauscht. Die Meter sind in Ordnung. An den abgelöteten Zuleitungen messe ich an dem betroffenen VU-Meter-Kabel 350mV, der andere hat jedoch nur 3,5mV.

EDIT: Fehler gefunden! Beim einlöten des Abschirmblechs hat sich eine Lötstelle hauchdünn mit einer benachbarten verbunden. An der Stelle war kein Lötstopplack mehr vorhanden. Erst nach mehrmaligen absuchen mit der Lupe, war mir das aufgefallen.


[Beitrag von Explosiv am 31. Okt 2023, 22:59 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#34 erstellt: 31. Okt 2023, 23:02
Du solltest ganz vorne in der Kette anfangen und auf dem Power Supply Board, das ja auch die LS-Relais mit umfasst, die dort an R424 un R423 anfallenden Spannungen messen. Vielleicht liegt dort ein unzulässiger DC-Offset vor? Vielleicht ist dort auch ein bipolarer Elko der Protection/Relaissteuerung defekt. Die oben empfohlene Messung wird es zeigen.
Wenn auf dieser Platine hingegen alles okay sein sollte, liegt der Defekt ziemlich sicher auf den VU-Meter-Board.

Edit:
Storno ... Herzlichen Glückwunsch!


[Beitrag von CarlM. am 31. Okt 2023, 23:03 bearbeitet]
Explosiv
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 02. Nov 2023, 00:57

CarlM. (Beitrag #34) schrieb:
Du solltest ganz vorne in der Kette anfangen und auf dem Power Supply Board, das ja auch die LS-Relais mit umfasst, die dort an R424 un R423 anfallenden Spannungen messen. Vielleicht liegt dort ein unzulässiger DC-Offset vor? Vielleicht ist dort auch ein bipolarer Elko der Protection/Relaissteuerung defekt. Die oben empfohlene Messung wird es zeigen.
Wenn auf dieser Platine hingegen alles okay sein sollte, liegt der Defekt ziemlich sicher auf den VU-Meter-Board.

Edit:
Storno ... Herzlichen Glückwunsch!
:prost



Danke Dir Carl, aber ich hab mich etwas zu früh gefreut. Nachdem alles scheinbar ging, habe ich anschließend das Abschirmblech wieder eingelötet (das geht wirklich schwierig, hohe Temperatur nötig), dabei hab ich wohl erfolgreich einen Kondensator gegrillt. C513 ist defekt und hat niederohmigen Durchgang 0,2 Ohm. Die anderen beiden würde ich vorsichtshalber auch gern tauschen. Es müssten 0,01uf Kondis sein.

Welchen Ersatz würde ich da am besten nehmen?

IMG20231101224503

IMG20231101224618_BURST001


[Beitrag von Explosiv am 02. Nov 2023, 00:58 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#36 erstellt: 02. Nov 2023, 01:24
Das SM führt den Kondensator in der Ersatzteilliste nicht auf. Es gibt ja drei identische Kondensatoren C511,512,513 ...
Du kannst Dich somit an den anderen beiden orientieren ... welcher Typ ist denn verbaut? Keramik, Folie....?
Da Keramik eher wenig hitzegefährdet ist, würde ich auf Folie tippen ...

Die Spannung liegt dort um ca. 30V. Mit 10nF 50V oder 63V ist man also im grünen Bereich.

Auswahl gibt's genug:
www.reichelt.de/index.html?ACTION=446&LA=446&nbc=1&q=10nf%20rm5
Explosiv
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 02. Nov 2023, 20:09
Hallo Carl, Danke Dir. Es waren Keramikkondensatoren. Mein Kollege aus der Rundfunkwerkstatt hatte passenden Ersatz. Die habe ich heute eingelötet und soweit ist erstmal alles "ok". Was mir noch aufgefallen ist, dass die eine VU-Anzeige nicht korrekt anzeigt nach dem Einbau. Drück ich leicht die Platine von links, springt der Wert auf 0 und ist korrekt. Den Fehler kann ich auch messbar reproduzieren. Es scheint irgendwo wohl ein Haarriss in der Platine zu geben oder der Umschalter ist selbst defekt? Vorsorglich habe ich mich um einen Ersatzschalter gekümmert (bestellt in England). Dem werde ich mich wenn ich Zeit habe wohl nochmal annehmen müssen.

Die Netzteilplatine ist zumindest erstmal fertig. Neue Wärmeleitpaste, Kondensatoren und Relais sind getauscht. Es waren einige Elkos ziemlich abweichend. Ich werde zum Ende mal eine Liste machen, ich finde das selbst immer interessant und andere vielleicht ja auch.

IMG20231102153538
Explosiv
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 03. Nov 2023, 19:17
Kleines Erfolgserlebnis von heute: das Problem mit dem VU-Meter Board ist nun endgültig Geschichte. Wie vermutet lag der Fehler am Schalter, der zwar selbst nicht defekt ist, aber das Lötauge war gut verdeckt an der Leiterbahn gebrochen. Durch die Wärme im Gerät im Class A, war die Platine mit der Zeit in Mitleidenschaft gezogen worden. Sobald die Platine eingebaut wurde, hatte sie einen leichten "Bogen", war immer also leicht unter Spannung eingebaut. Beim Ausbau konnte sie sich wohl das erste mal "entspannen" und dabei ist es wohl passiert. Den Lotstopplack habe ich ein Stück weit entfernt und eine vernünftige sichere Verbindung hergestellt. Vorsichtshalber habe ich gleich auch noch alle Lötstellen nachgelötet.

IMG20231103162538

Außerdem habe ich die die Eingangsplatine fertiggestellt. Auf der Rückseite habe ich eine alte Reparatur entdeckt, die aber gut durchgeführt wurde und so bleiben darf. Die Tantalkondensatoren wurden durch Nichicon UKL mit niedrigem ESR ersetzt. Auch sonst waren hier ein paar Kondensatoren "verändert" in ihren Werten, was mich nach über 40 Jahren auch kaum wundert.

alte Reparatur:

IMG20231031163856

Function Board fertig:

IMG20231031170124 (1)

Ich kam dann heute auch das erste mal in den Genuss, dass Gerät Bedenkenlos auszufahren und mir ein Bild vom Klang zu machen. Der Yamaha schafft eine tolle Räumlichkeit und ist eher als Neutral abgestimmt zu beurteilen. Die Bässe sind nun richtig schön straff, auch auf Maximal-Pegel nervt das Gerät nicht. Der Verstärker hat eine brachiale Leistung. In denTrockenbauwänden meiner Wohnung, klappern die Profile in der Wand. Kein Scherz! Das ist ein richtiger Spaß-Verstärker, mit einem feinen, neutralem Klangbild.

Ich hatte außerdem heute das Glück, mich mit Ersatzteilen eines baugleichen! Geräts einzudecken zu einem sehr günstigen Preis. Ein Function-Board, die Endstufen samt Kühler und Meter-Board kann ich nun auf Halde packen, falls irgendwann mal etwas ist. Nach den teilweise nervigen Rückschlägen und schlaflosen Nächten, war das heute schon ein Erfolgserlebnis.
Explosiv
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 05. Nov 2023, 15:03
Hallo zusammen. Ich habe mal eine Frage an die Experten hier im Forum. Ich lese des öfteren, dass manche CAs in Bezug auf die Beleuchtung auf LED umgerüstet worden sind. Wie kann ich mir das vorstellen, einfach die Birnen gegen LED tauschen? Flackert das nicht und gehen die LEDs auf Dauer nicht genauso kaputt, wegen der Sperrspannung?

Außerdem fehlen mir die Angaben zur Power-LED, ich brauche hier passenden Ersatz in Tower-Form. Die Bauform ist nicht das Problem, ich habe am Anschluss 1,1-1,2 Volt gemessen, kommt das hin?


[Beitrag von Explosiv am 05. Nov 2023, 15:05 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#40 erstellt: 05. Nov 2023, 15:23

Wie kann ich mir das vorstellen, einfach die Birnen gegen LED tauschen? Flackert das nicht ...


Es liegen laut Schaltplan um 13 Vac an den Glühlampen an. Daher kannst du da nicht ohne einer Diode(*), einem Vorwiderstand und Sieb-Kondensators die LEDs anschliessen.

(*) Eine Diode lässt sich aber auch einsparen, wenn man die LEDs in Serie verschaltet, denn dadurch richten sie sich gegenseitig selbst die Wechselspannung in Gleichspannung um.

Schaue dir dieses Bild an:

Unbenannt

Die "Power-LED" wurde hier auch über einer Diode und einem Vorwiderstand "abgezwackt".
Bedenke, dass LEDs nicht über die Spannung, sondern über dem Strom betrieben werden. Der Vorwiderstand der LEDs sollte daher nur für um 20 bis 25 mA berechnet werden.

Das "Restflackern" kann man mit einem 100 µF Elko entfernen.
Tipp: je höher die Kapazität, desto länger leuchten sie beim Abschalten nach. Dies hat den schönen Effekt einer originalen Glühlampe


[Beitrag von Rabia_sorda am 05. Nov 2023, 15:24 bearbeitet]
Explosiv
Ist häufiger hier
#41 erstellt: 05. Nov 2023, 15:51
Mega, ich Danke Dir Rabia_sorda, deine Erklärung ist wirklich leicht verständlich für mich. Ich bin da leider etwas eingerostet. Da ich ja jetzt nicht die Platine groß umfuddeln möchte, müsste ich die paralelle Verschaltung belassen, nur eben mit LEDs.

So wie ich das jetzt verstanden habe, müsste die Schaltung so aussehen? Die Diode sollte folglich auch 20mA haben?

IMG20231105135614 (1)

Ich habe mir eben eine von den Werten her passende Power-Led bestellt und werde sie dann austauschen. Der kleine Stift der Original-Led war abgebrochen.


[Beitrag von Explosiv am 05. Nov 2023, 15:58 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#42 erstellt: 05. Nov 2023, 16:13

So wie ich das jetzt verstanden habe, müsste die Schaltung so aussehen?


Ja.
Beachte aber die Schaltung der "Power-LED", wenn du vor der gesamten Schaltung noch einen Widerstand und Diode verschaltest. Nicht dass diese nochmals hinter der neuen Schaltung liegt....


Die Diode sollte folglich auch 20mA haben?


"Haben" sollte in "bekommen" geändert werden.
Der Strom wird ja vom Vorwiderstand begrenzt......den du mit 500 Ohm schon gut ausgerechnet hast.


[Beitrag von Rabia_sorda am 05. Nov 2023, 16:18 bearbeitet]
Explosiv
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 05. Nov 2023, 16:26
Ich werde das beachten. Evtl. ist hier dann eine "fliegende" Montage einer Reihenschaltung an den Beinchen der LEDs doch sinnvoller und einfacher umzusetzen, sonst müsste ich zu viel an der Platine rumfummeln, genau das möchte ich ja nicht. Vielen Dank!


[Beitrag von Explosiv am 05. Nov 2023, 16:26 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#44 erstellt: 05. Nov 2023, 20:44

Explosiv (Beitrag #41) schrieb:
So wie ich das jetzt verstanden habe, müsste die Schaltung so aussehen? Die Diode sollte folglich auch 20mA haben?

IMG20231105135614 (1)


Das ist aber keine Serienschaltung sondern eine Parallelschaltung der LEDs. Diese hätte einige Nachteile. Hoher Gesamtstrom, geringe "Brenn"-Spannung (die einer einzelnen LED) und hohe Verluste am Vorwiderstand. Mitunter haben LEDs gleicher Bauart leicht unterschiedliche Durchlassspannungen, was in der Paralllelschaltung dann zu unterschiedlichen Hellligkeiten führen könnte, die zudem thermisch instabil wären...


[Beitrag von Valenzband am 05. Nov 2023, 20:44 bearbeitet]
Explosiv
Ist häufiger hier
#45 erstellt: 09. Nov 2023, 20:16
Ich bin bisher nur vom theoretischen ausgegangen. Dankeschön für die Erklärung Valenzband. Wenn dann, hätte ich mich wahrscheinlich für eine Reihenschaltung entschieden, siehe meinen Post oben und den Threadverlauf.

Das Thema LED habe ich nun trotz aller Möglichkeiten wider erwarten abgehakt, der Gedanke daran, dass ich die Platine modifizieren müsste, hat mir nicht gefallen! Ich habe LEDs verbaut mit intergrierten Widerstand für 8-14 Volt, bekommen mit meinen Filterkondensatoren aus U.S.. Das funktioniert besser als erwartet, ein flackern nehme ich nicht wahr und das bleibt erstmal so. Ich habe so jederzeit die Möglichkeit, Originale Birnen zurück zu bauen, auch wenn elektrisch nicht ganz "sauber".

IMG20231108194821


Kleines Update:

Gestern kamen neue Filterkappen für die Siebung aus Amerika an, ganz witzig dabei, eingewickelt in ameriknischen Zeitungen. Falls jemand Lesebedarf hat was in Virginia los ist, ich weiß es nun. Die habe ich dann auch gleich eingebaut und im gleichen Zuge das Class-A Relais getauscht. Interessant war dann schlussendlich die Überprüfung der 18000uF Sieb-Elkos. Nr.1 hatte "nur" noch 13530uF, Vloss:1,9% und einen ESR von 0,13 Ohm.
Nr.2 hatte folgende Werte: 13170uF, Vloss: 1,9, ESR: 0,19 Ohm. Verächtig schienen sie mir auf dem ersten Blich nicht, jedoch haben sie auf der Unterseite merklich gestunken.

IMG20231108163044

IMG20231108163047

IMG20231108163146 (1)

IMG20231108182142

IMG20231108194850 (2)
Explosiv
Ist häufiger hier
#46 erstellt: 11. Nov 2023, 17:07
Heute habe ich abschließend alle Kondensatoren durchgemessen, um Aussagekräftige Beurteilung durchführen zu können. Wer viel misst, misst Mist. Einige Kondensatoren waren auffällig, andere hingegen waren noch top fit!

Was meint ihr zu den gemessenen Werten?

Yamaha 1

Yamaha 2

Außerdem stelle ich hiermit auch noch eine Teileliste mit den Bauteilen ein, die als Ersatz in meinen Verstärker gewandert sind. Die Kondensatoren sind bis auf die großen Filter-Kappen, durchweg von Nichicon und WIMA. Bisher hatte ich neben Panasonic und ELNA, mit diesen Kappen gute Erfahrungen gesammelt. Vielleicht hilft diese Liste dem einen oder anderen in Zukunft weiter. Zu beachten ist allerdings, dass diese Liste sich nur auf das hier gezeigte EU-Modell des Yamaha CA1010 bezieht und es Unterschiede im Abgleich zum SM gibt.

Meter Board

Nichicon UPW1J470MPD - Elko Low ESR 47uF 63V
Nichicon UPW1J470MPD - Elko Low ESR 47uF 63V
Nichicon UPW1A330MDD6 - Elko Low ESR 33uF 10V
Nichicon UPW1A330MDD6 - Elko Low ESR 33uF 10V
WIMA MKS2 4,7
WIMA MKS2 4,7
Nichicon UPV1H3R3MFD - Aluminium Elko 3,3uF 50V
Nichicon UPV1H3R3MFD - Aluminium Elko 3,3uF 50V


Function-Board


Nichicon UFG0J102MPM - Elko MUSE Fine Gold 1000uF 6,3V
Nichicon UFG0J102MPM - Elko MUSE Fine Gold 1000uF 6,3V
Nichicon UFG1E101MPM - Elko MUSE Fine Gold 100uF 25V
Nichicon UFG1E101MPM - Elko MUSE Fine Gold 100uF 25V
Nichicon UFG1E101MPM - Elko MUSE Fine Gold 100uF 25V
Nichicon UFG1E101MPM - Elko MUSE Fine Gold 100uF 25V
Nichicon UFG1H3R3MDM - Elko MUSE Fine Gold 3,3uF 50V
Nichicon UFG1H3R3MDM - Elko MUSE Fine Gold 3,3uF 50V
Nichicon UFG1H3R3MDM - Elko MUSE Fine Gold 3,3uF 50V
Nichicon UKL1A101MED - Elko 100uF 10V 180mA
Nichicon UKL1A101MED - Elko 100uF 10V 180mA
Nichicon UKL1A101MED - Elko 100uF 10V 180mA
Nichicon UKL1A101MED - Elko 100uF 10V 180mA
Nichicon UKL1A101MED - Elko 100uF 10V 180mA
Nichicon UKL1A101MED - Elko 100uF 10V 180mA
Nichicon UKL1A101MED - Elko 100uF 10V 180mA
Nichicon UKL1A101MED - Elko 100uF 10V 180mA


Tone-Board


Nichicon UFG1H470MPM - Elko MUSE Fine Gold 47uF 50V
Nichicon UFG1H470MPM - Elko MUSE Fine Gold 47uF 50V
Nichicon UFG1C470MEM - Elko MUSE Fine Gold 47uF 16V
Nichicon UFG1C470MEM - Elko MUSE Fine Gold 47uF 16V


Amplifier-Board (L+R)


Nichicon UFG0J102MPM - Elko MUSE Fine Gold 1000uF 6,3V
Nichicon UFG0J102MPM - Elko MUSE Fine Gold 1000uF 6,3V
Nichicon USW1C100MDD - Elko Audio 85° 10uF 16V
Nichicon USW1C100MDD - Elko Audio 85° 10uF 16V
WIMA MKS2-100 1,0µ 100V
WIMA MKS2-100 1,0µ 100V
WIMA MKS2-100 1,0µ 100V
WIMA MKS2-100 1,0µ 100V
WIMA MKS2-100 1,0µ 100V
WIMA MKS2-100 1,0µ 100V
WIMA MKS2-100 1,0µ 100V
WIMA MKS2-100 1,0µ 100V

Trimmer 64P-2,0K, 25 Gänge, liegend, 2,0 kOhm


Power-Board


Nichicon UPW2A221MHD6 - Elko Low ESR 220UF 100V
Nichicon UPW2A221MHD6 - Elko Low ESR 220UF 100V
Nichicon UPW1J331MHD - Elko Low ESR 330uF 63V
Nichicon UPW1J331MHD - Elko Low ESR 330uF 63V
Nichicon UPW1E221MPD - Elko Low ESR 220uF 25V
Nichicon UPW2A470MPD - Elko Low ESR 47uF 100V
Nichicon UPW2A470MPD - Elko Low ESR 47uF 100V
Nichicon UPW1H470MED - Elko Low ESR 47uF 50V
Nichicon UPW1H470MED - Elko Low ESR 47uF 50V
Nichicon UPW1H470MED - Elko Low ESR 47uF 50V
Nichicon UPW1H470MED - Elko Low ESR 47uF 50V
Nichicon UPW1E101MED - Elko Low ESR 100uF 25V
Nichicon UPW1E101MED - Elko Low ESR 100uF 25V
Nichicon UPW1E220MDD - Elko Low ESR 22uF 25V
WIMA MKS2-50 10µ 50V
WIMA MKS2-50 10µ 50V
WIMA MKS2-50 2,2µ 50V
WIMA MKS2-50 2,2µ 50V


Power-Caps

CDM USA 382LX 658-2132 69680 18000uf 100V
CDM USA 382LX 658-2132 69680 18000uf 100V

2x Finder 56.42.9.012.0000 Relais 12A/250V - 12V DC


[Beitrag von Explosiv am 11. Nov 2023, 17:14 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#47 erstellt: 11. Nov 2023, 18:17
Vielen Dank für die Fleissarbeit. Du bestätigst nochmal so ein paar Erfahrungswerte/Daumenregeln:

Sehr hohe Abweichungen der Kapazitäten nach oben sind nicht gut, sondern ein Hinweis auf Leckströme.
Elkos mit 16V oder weniger sind häufig defekt. Ebenso bipolare Elkos.
Tantals sind eher selten defekt (aber empfindlich gegen Verpolung)
Die Defekte bei den 2,2µF würde ich dann noch bestimmten Modellreihen zuschreiben. Der Tausch gegen WIMAs hilft dann dauerhaft.
Defekte bei großen Siebelkos sind selten aber - wie hier - vom Hersteller/Produktreihe abhängig und meistens schon von außen erkennbar.

Explosiv
Ist häufiger hier
#48 erstellt: 11. Nov 2023, 20:30
Gern und vielen Dank! Ich habe hier im Forum auch so einiges mitgenommen und da ist das teilen solcher Erfahrungen, dass Mindeste. Die Siebelkos waren vom Äußeren nicht auffällig. Im Gehäuse herrschen im Class A ziemlich hohe Temperaturen, dass tut dann wohl sein übriges. Tatsächlich habe ich auch festgestellt und untermauere gern deine Aussage bezüglich Hersteller und Produktreihe, geringe Spanungen. Ich hatte Siebelkos gleichen Alters von Elna in meinem SA8500er und 8800er und die waren alle bis auf ein, zwei Ausnahmen noch im grünen Bereich, teilweise wie frisch vom Band. Da hilft nur prüfen und testen. Ich tausche gern dann immer alle Kondensatoren. Es ist zwar nicht immer nötig, aber ich nutze dann schon die Möglichkeit wenn ich ein Gerät offen und zerlegt habe. Der Yammi war definitiv eine Herausforderung.
Explosiv
Ist häufiger hier
#49 erstellt: 17. Nov 2023, 17:18
Da die Ersatzteillage für einen Yamaha CA1010 äußerst schlecht ist, habe ich mich vor kurzem um Ersatzteile gekümmert die ich auf Halde packe. Es handelt sich um das gleiche Modell, äußerlich jedoch in einem sehr schlechten Zustand. Das einzige worauf ich es abgesehen hatte, waren die Platinen und vor allem der Volumepoti. Ich habe mich heute vorsorglich um die Säuberung gekümmert und die Elkos herunter gelötet, um später keine weitere Probleme bei der Lagerung zu bekommen.. Dieser Yammi hatte seine beste Zeit hinter sich, schmutzig, verkeimt, ramponiert. Wie sagt man aber immer so schön, die inneren Werte zählen.

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Auch hier habe ich Spaßeshalber mal die Elkos in der Netzteilplatine gemessen. Es sah ziemlich düster aus, trotz ähnlichem Alters. Das zeigt mal wieder, dass man hier einfach keine pauschale Aussage treffen kann, ich hatte mit meinem Yammi wohl ziemliches Glück.

330uf/63V - 379,1uf/ Vloss 1,1 / ESR 0,01
330/63V - 360,1uf/ Vloss 1,0, ESR 0,02
220uf/80V - 135,9uf/ Vloss 2,4/ ESR 0,14
220uf/80V - 133,5uf/ Vloss 2,6/ ESR 0,25
220uf/25V - 242,1uf/ Vloss 2,0/ ESR 0,25
47uf/80V - 51,78uf/ Vloss 3,0/ ESR 0,41
47uf/80V - 48,49uf/ Vloss 3,5/ ESR 0,54
47uf/50V - 52,32uf/ Vloss OL/ ESR 0,42
47uf/50V - 50,15uf/ Vloss 1,6/ 0,39
47uf/50V - 46,96uf/ Vloss 2,4, ESR 1,6
47uf/50V - 52,85uf/ Vloss 1,8/ ESR 0,57
10uf/50V BP - 12,46uf/ Vloss 2,6/ ESR 0,50
10uf/50V BP - 13,75uf/ Vloss 3,1/ ESR 0,00
100uf/16V - 1,436uf/ Vloss OL/ ESR OL
100uf/16V - 55,28uf/ Vloss OL, ESR 4,3
22uf/16V - 12,25uf/ Vloss 3,4/ ESR 3,7
2,2uf/25V BP - 2,2uf/ Vloss 5,6/ ESR 4,1
2,2uf/25V BP - 2,2uf/ Vloss 3,5/ ESR 3,9


[Beitrag von Explosiv am 17. Nov 2023, 17:28 bearbeitet]
Explosiv
Ist häufiger hier
#50 erstellt: 30. Nov 2023, 21:50
Mein zweiter Hörraum ist nun komplett und der Yamaha hat angemessene Lautsprecher bekommen!

IMG20231130163714


[Beitrag von Explosiv am 30. Nov 2023, 21:51 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#51 erstellt: 30. Nov 2023, 22:59
Sieht klasse aus - Glückwunsch!
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