Accuphase P-300 V Problem

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saba777
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Jan 2023, 08:39
Hallo alle miteinander,
meine Accuphase P-300 V Endstufe macht Probleme. Die Regler sind beide auf 50% eingestellt.
Wenn ich die Musik etwas lauter mache und etwas dynamische Passagen kommen, schaltet sich für einen kurzen Moment
die Schutzschaltung ein. Wenn ich dann etwas leiser mache, springt zwar die Schutzschaltung nicht mehr ein,
aber bei den dynamischen Stellen der Musik bemerke ich ein etwas schwächer werden der Beleuchtung der Wattanzeigen
im Rhythmus der Musik..
Dies schließt doch eigentlich auf einen Defekt in der Stromversorgung (Netzteil?) hin. Bevor ich aber mir die Arbeit mache,
alles im Netzteil durchzumessen, würde es mich freuen, wenn jemand vielleicht diesen Fehler kennt oder noch eine andere
Idee hätte.
Mit freundlichen Grüßen
saba777
shabbel
Inventar
#2 erstellt: 14. Jan 2023, 09:14
Ich würde nur noch auf Gleichspannung an den Boxenausgängen prüfen. Sonst gar nicht mehr anschalten. Als nächstes wäre Aufschrauben und Sichtpüfung angesagt. Du kannst hier auch Fotos hochladen. An den Lautsprechern ist eine Widerstandsmessung angesagt. Mögicherweise ist eine Tieftönerspule beschädigt und zieht zuviel Saft.
Ingor
Inventar
#3 erstellt: 14. Jan 2023, 19:01
Die Beleuchtung und die Lautsprecherelais sind an einer stabiliserten Spannung angeschlossen. Wenn die Beleuchtung im Takt der Musik schwankt muss da schon ein enormer Spannungseinbruch vorliegen. Auch den Trafo prüfen.
saba777
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 15. Jan 2023, 08:05
Hallo shabbel,
danke für deine Vorschläge. Ich habe heraus gefunden, das, wenn ich laut im Phono-Betreib spiele,
der Fehler nicht auftritt. Der Defekt tritt nur bei lauter Benutzung meinen Tonbandes (Studer B67 MKI) und
meines CD-Players (Vincent CD-S3) auf. Beide haben eine sehr hohe Dynamik-Rate.
Mit freundlichen Grüßen
saba777
saba777
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 30. Jan 2023, 18:43
Hallo miteinander,
meine beiden Monitor-Speaker weisen ohne Anschluss an die Endstufe beide genau 8,8 Ohm auf.
Die Bass-Weichen-Einheiten sind auch in Ordnung.
Im Betrieb ist bei beiden Ausgängen der Endstufe keine Gleichspannung messbar
und im ausgeschalteten Zustand haben beide Ausgänge der Endstufe 2 Ohm.
Auch eine genaue Sichtprüfung ergab nichts auffälliges.
Auch alle Lötstellen sind in Ordnung.
MfG
saba777
shabbel
Inventar
#6 erstellt: 30. Jan 2023, 23:13
Was für mich keinen Sinn ergibt, ist die Abhängigkeit von den Quellgeräten. Vielleicht probierst Du mal eine Schallplatte mit kräftigem Tiefbass. Da sollte auch das Problem auftauchen. Ich würde erstmal meine Vorschaltglühbirne dranhängen und schauen, ob im Wiedergabebetrieb viel Strom gezogen wird. Dann leuchtet die Birne natürlich auf.

Wie ist die Wärmeentwicklung der Endstufe? Wird es deutlich mehr als Handwarm am Gehäuse?

Was sind Bassweichen-Einheiten?
oldiefan1
Inventar
#7 erstellt: 30. Jan 2023, 23:29
Ein veröffentlichter Schaltplan steht offenbar nicht zur Verfügung. Sonst wäre vermutlich besserer Rat möglich.

Es gibt offenbar eine elektronische Überlastsicherung, die bei zu hohem Strom eines Endstufenkanals greift und nicht nur bei Gleichspannung auf einem der Ausgänge. Entweder bei dieser Überlastsicherung liegt ein Fehler vor oder der Strom ist tatsächlich zu hoch.
Da Du auch einen Einbruch bei der Beleuchtung erkennst, wird der Strom sehr wahrscheinlich tatsächlich zu hoch sein und die Netzteilspannung bricht dann etwas ein. Das Netzteil ist allerdings ausserordentlich leistungsstark. Damit das bei diesem Verstärker passiert muss ein sehr großer Strom fliessen.

Dass bei Phono der Effekt nicht auftritt, liegt ggf. an einem Subsonicfilter im Phonozweig oder daran, dass zufällig beim Tonmaterial bei Phono die Bass-Impulse weniger stark sind/waren. Entsprechend hohe Leistung wird vom Verstärker - auch bei anspruchvollstem Musikmaterial - nur im Bassbereich gefordert.

Was kommt für so einen Effekt infrage?
- Defekter Lautsprecher / sind geprüft, ok
- Defekter End-/Leistungstransistor / scheinen ok, kein DC offset messbar

- Defekte Lautsprecherverkabelung (ein Kurzschluss zwischen benachbarten Lautsprecherklemmen am Verstärkerausgang oder an einer der Boxen - auch ein kleines Drähtchen reicht dafür schon!)?
- Eine der beiden Endstufe ist defekt (z.B. Ruhestrom einer der beiden Endstufen ist ggf. viel zu hoch)? Wird er fühlbar wärmer als früher?
- Netzteildefekt (Trafo, Gleichrichter, einer der Ladeelkos hat evtl. Feinschluss?) Trafo ist sehr selten defekt, eher unwahrscheinlich.

Und damit bin ich auch schon mit der Möglichkeit über Ferndiagnose am Ende.
Vermutlich wirst Du das gute Stück in den autorisierten Accuphase Service geben müssen, wo die Schaltpläne und die Möglichkeiten zur Fehlerdiagnose vorhanden sind.


Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 30. Jan 2023, 23:32 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 30. Jan 2023, 23:30
Lt. Accuphase werden ohne Signal bereits 130W umgesetzt!

Mich stört vor allem, dass an diesen Lautsprechern mit geschätzter Impedanz 10-12 Ohm solche Probleme auftreten. das Gerät soll ja auch mit 2 Ohm Last funktionieren.

Ich tippe auf Elkos - entweder die Siebelkos oder die 1000 µF 10V.

Das Gerät ist doch mechanisch entkoppelt von den Lautsprechern? Nicht, dass das Netzrelais in Resonanz geraten könnte ...

siehe:
www.accuphase.com/cat/p-300ven.pdf

Ist dieser Schaltplan zutreffend?
https://elektrotanya.com/accuphase_p-300.pdf/download.html


[Beitrag von CarlM. am 30. Jan 2023, 23:33 bearbeitet]
shabbel
Inventar
#9 erstellt: 31. Jan 2023, 07:47
Bei 130 Watt Leerlaufleistung hat sich die Glühbirnenvorschaltung erübrigt.
ehemals_Mwf
Inventar
#10 erstellt: 31. Jan 2023, 17:51
Hi,

ich würde auch nochmal die IMF SACMs in Betracht ziehen.

saba777 (Beitrag #5) schrieb:
..., meine beiden Monitor-Speaker weisen ohne Anschluss an die Endstufe beide genau 8,8 Ohm auf.
Die Bass-Weichen-Einheiten sind auch in Ordnung. ...

Aussergewöhnlich hohe Werte, aber o.K., eben GB ...

Das ist lediglich der DC-Widerstand (0 Hz). Die Weiche müsste eine komplette Impedanzkurve erfahren.
Im Netz gibts einige Infos:
https://www.imf-elec...tion-control-monitor
Auch Sets mit frischen Kondensatoren werden angeboten.

Ohne Messmöglichkeit für Kondensatoren oder komplette Impedanz würde ich ersatzweise und auf die Schnelle ein anderes Lautsprecherpaar an die Accuphase hängen.

... obwohl, da die Abschaltung lediglich im Grenzbereich stattfindet, wird sich jeder LS anders als ein IMF SACM verhalten.
Schwierig.


Gruss,
Michael
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 31. Jan 2023, 18:13

Mwf (Beitrag #10) schrieb:
Das ist lediglich der DC-Widerstand (0 Hz). Die Weiche müsste eine komplette Impedanzkurve erfahren.


Weshalb? Kann denn die Gesamtlast durch den Impedanz-Anteil unter 2Ohm gedrückt werden, wenn R(DC) = 8,8 Ohm?
Laut Hersteller sind 350W (pro Kanal) an 2Ohm dauerhaft möglich.

Ich sehe das aktuelle Problem so, dass maximal kaum 120W pro Kanal abgerufen werden und trotzdem das Netzteil nicht genügend nachliefern kann.


[Beitrag von CarlM. am 31. Jan 2023, 18:15 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#12 erstellt: 31. Jan 2023, 18:36

CarlM. (Beitrag #11) schrieb:
... Kann denn die Gesamtlast durch den Impedanz-Anteil unter 2Ohm gedrückt werden, wenn R(DC) = 8,8 Ohm? ...

Das wäre extrem (*), aber Ja.

Durch parallel zum Treiber liegende Kondensatoren, deren Formierung sich nach 40+ Jahren abgebaut hat.
Dadurch deutlich zu große Kapazität /nahezu Kurzschluss, was sich in einer I-Kurve im Frequenzbereich unterhalb und um die Übergangsfrequenz zeigen würde, ggfs. auch erst bei Messung mit hohem Pegel.

Man könnte die parallel liegenden Kondensatoren Test-weise einseitig auftrennen um sie aus dem Spiel zu nehmen.
Das klingt dann zwar merkwürdig Mitten-betont, würde aber trotz gleichem Verstärkerpegel den Laststrom deutlich reduzieren und die vorzeitige Abschaltung verhindern.

--------------------------------
(*) = der Phasenwinkel spielt auch eine Rolle, je nachdem wie die Schutzschaltung im Accuphase ausgelegt ist.
btw:
Unter dem Stichwort EPDR wird neuerdings die Lautsprecherlast für class A/B-Endstufen so dargestellt, dass konventionelle Impedanzminima /Strom-Maxima noch um typ. Faktor 2 übertroffen werden ...
Lektüre dazu in D:
https://www.lowbeats...sipation-resistance/
https://www.diy-hifi...ich-da-Sorgen-machen


[Beitrag von ehemals_Mwf am 01. Feb 2023, 00:32 bearbeitet]
saba777
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 08. Feb 2023, 16:57
Hallo alle miteinander,
der Fehler ist behoben. Auf beiden Platinen, die direkt von dem Trafo versorgt werden, und den Endstufen vorgeschaltet sind,
waren an den selben 2 Stellen pro Platine 2 Elkos, (47µF,50V) durchgeschossen. Elkos 4x 47µF, 65V ersetzt und der "Wumm"
ist wieder da.
Auf diesem Wege möchte ich mich noch einmal bedanken für die vielen Antworten mit den sehr sachlichen und hilfreichen Beiträgen.
Mit freundlichen Grüßen
saba777
CarlM.
Inventar
#14 erstellt: 08. Feb 2023, 19:33
Danke für die Rückmeldung.

Ich finde zwar keine 47µF/50V Elkos. Es sind aber vermutlich die Stützelkos für die +/- 15VDC der OPAmp's gemeint.
Das macht Sinn und würde zur übrigen Erläuterung passen.

Das Manual ist unter "service info" bei Hifiengine verfügbar:
www.hifiengine.com/manual_library/accuphase/p-300v.shtml
saba777
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 09. Feb 2023, 08:38
Hallo CarlM.,
danke für den Manual-Link. Auf beiden Main Drive Assy´s waren die C5 und C6 durchgeschossen.
Mit freundlichen Grüßen
saba777
CarlM.
Inventar
#16 erstellt: 09. Feb 2023, 09:29
Ja, danke. Genau die Elkos hatte ich dann auch auf dem Schirm.
Wenn die defekten Elkos 50V-Typen waren, wäre es nicht unwahrscheinlich, dass auch sie bereits einmal ersetzt wurden.
Vielleicht besteht dort ein Konstruktionsfehler, der zu Hitzestaus oder aus der Verwendung von Zenerdioden an dieser Stelle führt?
Heute würde man so eine Schaltung doch eher mit Spannungsreglern als mit den Zenerdioden realisieren ....
Selbst 25V-Typen sollten an dieser Stelle ansonsten nicht besonders defektgefährdet sein.
saba777
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 09. Feb 2023, 13:07
Hallo CarlM.,
ich bin schon länger auf der Suche nach einer LCD mit Kontaktgummi etc. für meinen
Grundig Satellit 1400 Professional. Das Forum-Mitglied "Norbizi" schrieb im Jahr 2019 (!),
er hätte noch welche. Ich habe bereits 2x "Norbizi" angeschrieben, aber ohne Antwort.
Ist es möglich, heraus zu finden, ob "Norbizi" noch aktiv im Forum ist?
Mit freundlichen Grüßen
saba777
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