Onkyo TX-2000 tot?

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jorth62
Neuling
#1 erstellt: 25. Feb 2021, 12:44
Hallo,

ich habe einen Onkyo TX-2000 Receiver geschenkt bekommen mit der Bemerkung "der lief noch bis ich ihn weggestellt habe"

Leider muss sich seitdem eineiges getan haben. Es funktioniert schon mal nur ein Kanal. Die Kabel der Anzeigelämpchen für "Locked", "Tuned" und "Stereo" sind einfach abgegammelt. Man kann an den Verbindungsstellen nur noch ein wenig Grünspan erkennen. Ausserdem sind die Lampenfassungen beim Versuch, diese vom Gehäuse zu lösen, einfach zerbröselt. An den Potis sieht man Ablagerungen, die wie Salzkristalle aussehen. Ausserdem ist der Widerstand R179 abgeraucht.

Ich gehe davon aus, dass das Gerät über Jahre in einem mehr oder weniger feuchten Keller gestanden hat.

Jetzt meine Frage in die Runde... Macht eine Reparatur bei diesem Gerät überhaupt noch Sinn oder kann man eher davon ausgehen, dass es ein Fass ohne Boden ist. Ich denke, allein die Beschaffung der Lampenfassungen dürfte heutzutage eher schwierig sein.
Valenzband
Inventar
#2 erstellt: 25. Feb 2021, 13:03
Die Feuchteschäden sind offenbar massiv. Dabei kann alles mögliche vergammeln. Ein funktionierendes Gerät kostet unter 100€, mit etwas Geduld/Glück auch 50€ oder weniger. Ersatzteile und Nerven am Ende wahrscheinlich mehr.
Rabia_sorda
Inventar
#3 erstellt: 25. Feb 2021, 13:20
Hallo,

Wenn man selbst alles daran machen kann, dann ist sowas natürlich eine schöne schlecht-Wetter-Arbeit und man kann sich später an einem schönen Gerät erfreuen - wenn er denn optisch noch "mint" ist ...

Die Potis sollten ansich zwar ausgelötet, geöffnet, gereinigt und versiegelt werden, aber du könntest sie auch erstmal mit Kontakt 61/WL oder auch mit Teslanol T6 spülen. Evtl funktionieren sie dann wieder vernünftig.

Zu den Lampen gibt es auch Alternativen, die man auch ohne Fassungen anbringen kann. Zur Not kann man sich auch mit Lochrasterplatinen aushelfen.
Beispiel:
Onkyo TX-3000 TX-2000 Receiver front panel LED lamps bulb lights full
(geht aber auch günstiger)

Das SM gibt es hier:
ONKYO TX-2000-SM

R179 (47 Ohm) ist nur ein Vorwiderstand der "Locked" - Lampe und er ist wohl nur durch einen Defekt der Lampe durchgebrannt.

Wenn nur ein Kanal spielen sollte dann können hier mehrere Faktoren einspielen.
Evtl sind nur Schalt- und Potikontakte oxidiert, oder es ist nur eine der Sicherungen F501 (links) oder F601 (rechts) defekt ( (T3A - als Alternative: T3,15A). Aber leider kann auch ein richtiger Defekt vorhanden sein, wie z.B. der Endstufen-Hybrid STK463.
jorth62
Neuling
#4 erstellt: 25. Feb 2021, 14:18
Super, danke schon einmal für die Antworten und Tips. Ja, ich sehe es auch so, dass es eine Beschäftigung bei ungemütlichem Wetter ist. Ich schaue erst einmal, ob ich den zweiten Kanal zum Laufen bekomme. Vielleicht liegt es ja wirklich an einem Schalter oder Poti. Kondensatoren werde ich auch mal auslöten und prüfen.
jorth62
Neuling
#5 erstellt: 01. Mrz 2021, 09:06
Bei genauerem Hinsehen ist mir aufgefallen, dass das die Anzeige der Signalstärke immer um das Maximum schwankt. Die Ausschläge um das Maximum herum sind sehr gering.
Es funktioniert außerdem nur der rechte Kanal. Auf dem linken Kanal habe ich eine Gleichspannung von ca. 33,5 V gemessen. Ein paar verdächtig aussehende Elkos habe ich schon ausgelötet und gemessen aber bisher nur einen gefunden, der defekt war. Der Austausch hat allerdings den Fehler nicht behoben. Ich befürchte, meine Möglichkeiten reichen hier nicht aus, das Problem zu lösen.
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 01. Mrz 2021, 11:25

Auf dem linken Kanal habe ich eine Gleichspannung von ca. 33,5 V gemessen


Dann wird es sehr wahrscheinlich den STK463 zerissen haben ....
jorth62
Neuling
#7 erstellt: 01. Mrz 2021, 16:48
Ja, das befürchte ich auch. Wer weiß, was noch alles defekt ist. Ich denke, ich werde es aufgeben. Schade, es ist ein recht schönes Gerät.
Valenzband
Inventar
#8 erstellt: 01. Mrz 2021, 17:00
Geschenkter Gaul ist manchmal faul
Rabia_sorda
Inventar
#9 erstellt: 01. Mrz 2021, 17:10
Ich würde es mit diesem Nachbau-STK dennoch versuchen.

STK463

Ist ja nicht die Welt wenn es nicht funktioniert.

Aber übertreibe es mit den Nachbauten nicht mit zu geringen Lautsprecherimpedanzen und hoher Lautstärke - das vertragen die oft nicht.
Zudem sollte (mindestens) der Widerstand R507 (0,33 Ohm/1 W Metallschicht) überprüft/erneuert werden.


[Beitrag von Rabia_sorda am 01. Mrz 2021, 17:13 bearbeitet]
jorth62
Neuling
#10 erstellt: 02. Mrz 2021, 10:06
Ganz herzlichen Dank.
Ich freue mich sehr, dass hier ein so freundlicher Ton herscht und man schnelle und kompetente Hilfe bekommt.
Ich muss zugeben, dass ich absolut kein Profi auf dem Gebiet der Elektronik bin und nur aus Spass an der Sache versuche, Dinge zu reparieren und zu erhalten. Ich finde die allgemeine Wegwerfmentalität schlimm und versuche meinen kleinen Beitrag dagegen zu leisten.
Deshalb bin ich natürlich auch absolut dankbar für jede Art von Hilfe und freue mich, wenn ich dabei auch noch neue Dinge lerne.
Der Onkyo Receiver übersteigt allerdings meine Fähigkeiten. Ich glaube, dass die Feuchtigkeit hier mehr Schaden angerichtet hat. Selbst wenn der zweite Kanal durch Austausch des STK463 wieder funktionieren sollte, bleiben noch die weggefaulten Lampen und die Anzeige der Signalstärke, die ja auch noch defekt ist. Ich befürchte einfach ein Fass ohne Boden und stelle das Projekt erst einmal zurück.
Wenn jemand zufällig ein solches Gerät sucht, gebe ich es gerne ab.
Uwe_1965
Inventar
#11 erstellt: 02. Mrz 2021, 12:52
Mit ein wenig Geduld und Muße bekommt man den Onkyo bestimmt wieder hin
Valenzband
Inventar
#12 erstellt: 02. Mrz 2021, 14:52

Uwe_1965 (Beitrag #11) schrieb:
Mit ein wenig Geduld und Muße bekommt man den Onkyo bestimmt wieder hin ;)

Die Frage ist nur, was bedeutet "wenig" in Nerven und € . Aktuell modert ein Onky TX2000 für schlappe 40€ in der Bucht. Immerhin läuft der schon mal, evtl. Poti verdreckt. Aber selbst der bräuchte ja eine Grundsanierung um wieder halbwegs zuverlässig zu werden: Alle Elkos erneuern, Potis und Schalter ausbauen, reinigen, einbauen (ohne Fehler...) , Test. Für einen ungeübten Bastler ohne einigermaßen Elektronik-Kenntnisse und Laborausrüstung ist das ein hoffnungsloses Unterfangen. Am Ende ist viel Zeit und Geld futsch gegangen, nur der Frust bleibt.
Wenn man sich umschaut gibt es auch funktionierende "neuere" Receiver für'n Appel und ein Ei in der Bucht.


[Beitrag von Valenzband am 02. Mrz 2021, 15:12 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#13 erstellt: 02. Mrz 2021, 17:01

Valenzband (Beitrag #2) schrieb:
.. Ein funktionierendes Gerät kostet unter 100€, mit etwas Geduld/Glück auch 50€ oder weniger. Ersatzteile und Nerven am Ende wahrscheinlich mehr.


Bei Dir sind es halt Geduld/Glück und 50 €

Spaß beiseite, der TE hat Ihn geschenkt bekommen und hat sich ja schon etwas in das Gerät hinein gearbeitet und und klar das das eine schöne Schlechtwettergeschichte ist und was mir auch besonderst am Herzen liegt ist :


...Ich muss zugeben, dass ich absolut kein Profi auf dem Gebiet der Elektronik bin und nur aus Spass an der Sache versuche, Dinge zu reparieren und zu erhalten. Ich finde die allgemeine Wegwerfmentalität schlimm und versuche meinen kleinen Beitrag dagegen zu leisten....


Klar am Ende kann heraus kommen, das Ding ist innen so vergammelt etc. und wenn es am Ende doch klappt kann er sich an einem schönen Gerät erfreuen. (oder ich nehme ihn und schlachte ihn aus )

Gruß Uwe
Valenzband
Inventar
#14 erstellt: 02. Mrz 2021, 18:36

Uwe_1965 (Beitrag #13) schrieb:
Klar am Ende kann heraus kommen, das Ding ist innen so vergammelt etc. und wenn es am Ende doch klappt kann er sich an einem schönen Gerät erfreuen.

Wenn der TE genauer darüber nachdenkt stellt er hoffentlich rechtzeitig fest, dass es schönere und wichtigere Dinge gibt, als sich über so eine vergammlte Kiste zu beugen, eine Menge Geld reinzuwerfen, in der vagen Hoffnung, dass jemals noch ein Pups herauskommt.
An diesem Gerät ist auch einfach NICHTS Besonderes, ein dünnflüssiger japanischer Reiseintopf vom Supermarkt. So was liegt auf jeder Müllkippe. Wenn es den Weg zum Wertstoffhof nicht findet, gehört es da auch hin.


[Beitrag von Valenzband am 02. Mrz 2021, 19:44 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#15 erstellt: 03. Mrz 2021, 20:24

Valenzband (Beitrag #14) schrieb:
... So was liegt auf jeder Müllkippe. Wenn es den Weg zum Wertstoffhof nicht findet, gehört es da auch hin.



Irgendwie hast Du es nicht geschnaggelt, um was es geht. Deinen letzten Satz muß ich mir noch überlegen, ob ich irgendwie einen Sinn darin finde auch wenn ich die Worte drehe und das "auch" weglasse
Valenzband
Inventar
#16 erstellt: 03. Mrz 2021, 21:58
Nichts geschnaggelt haben diejenigen, die bei dieser Sachlage selbst einem offenkundig unbedarften Laien noch empfehlen, so einen alten 08/15 Schrotthaufen zu reparieren. Wem soll das am Ende helfen? Wahrscheinlich nur chronisch unterbeschäftigten "Fernreparateuren".
P.S.: Das Zauberwort heißt reflexiv. "Auch" bezieht sich daher auf die Müllkippe als Alternative zum Wertstoffhof.
Gruß an den Deutschlehrer.
jorth62
Neuling
#17 erstellt: 08. Mrz 2021, 12:37
Hallo Leute,

es war nicht meine Absicht, eine Diskussion über Sinn oder Unsinn einer Reparatur auszulösen.

Wie gesagt, sehe ich das Ganze als Freizeitbeschäftigung. Wenn ich die Hoffnung hätte, dass der Receiver nach dem Austausch des STK463 wieder funktioniert, würde ich das auch tun. Allerdings befürchte ich, dass durch die Lagerung in einem freuchten Keller noch einige weitere Sachen im Argen sind und das Ganze dann doch meine Fähigkeiten übersteigt.

Es geht mir auch nicht darum, für möglichst wenig Geld einen guten Receiver zu bekommen. Ich habe das Gerät geschenkt bekommen und hätte mich halt gefreut, wenn ich es wieder zum Laufen gebracht hätte. Den Receiver hätte ich dann eh jemandem geschenkt, der sich über das Gerät freut. Ich selbst bin schon zu meiner Zufriedenheit mit HIFI Equipment ausgestattet.

Also, nichts für ungut. Es war einen Versuch wert und ich danke allen, die mich mit Tips unterstützt haben.
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