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Magnasphere Ultra - Frequenzweiche - Nach Überarbeitung geänderter Klang+A -A |
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Autor |
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seaklate
Neuling |
#1 erstellt: 06. Jun 2016, 22:11 | |
Hallo liebe Leute! Das ist tatsächlich der erste Beitrag hier im Forum und daher darf ich erstmal einen Rundum-Wink machen Ich hoffe einer der vielen kompetenten Forumsmitglieder kann mir in dieser Sache weiterhelfen. Ohne langer Vorgeschichte... mit der Absicht vielleicht einen noch besseren Klang aus meinen geliebten MAGNASPHERE ULTRA zu bekommen habe ich - neben einigen Arbeiten - die Frequenzweichen überarbeiten lassen. Leider ist - und ich möchte die Frage erstmal einzig auf die Weiche begrenzen - dabei wohl etwas schief gelaufen. Grundlegend ist, dass es Ultra in 2 "Versionen" gab. Die Version 1 erkennt man an den bekannteren silberfarbenen Hochtonkalotten. Ab 1990 wurde sie mit schwarz beschichteten Hochton und Hochmittelton Kalotten bestückt, die aber technisch gesehen identisch mit den silbernen sind. Bei meinen handelt es sich um die Version 1. Leider habe ich die Frequenzweichen bevor ich sie versandt habe nicht fotografiert. Als Maßgabe der Überarbeitung wurde ganz offensichtlich der Schaltplan der "Version 2" verwendet, wobei ich bisher keinen echten Anhaltspunkt finden kann inwiefern ein Unterschied zur alten Version besteht, oder ob bloß rein formhalber intern eine weitere Zeichnung angefertigt wurde. Die Zeichnung zeigt jedenfalls, dass es eine "neuere" Version gab. Im Gespräch mit Frank von Magnatmuseum.nl meinte dieser, dass die beiden Versionen subjektiv identisch klingen. Ich dachte schon daran, dass evtl. bei der neuen Version "billigere" Teile verbaut wurden. Meine Original-Widerstände vertragen jedenfalls laut Aufdruck 10 Watt. Wie man erkennen kann, wurden die MKTs gegen MKPs getauscht. Die Toleranzen liegen deutlich enger als laut Schaltplan bei max. 5%. Von Seite Magnat meinte man jedoch, dass die Teile vorselektiert wurden. Das würde den guten Klang erklären, besser (genauer) werden die Teile aber auch nicht gewesen sein. Die Elkos wurde gegen ECaps getauscht. Spulen und Widerstände sind unverändert original. Die Kabel wurden gegen Kupfer/Silber Kabel getauscht. Ausgehend davon, dass der Schaltplan dem Original der Version 1 gleicht wurden alle Werte der Kondensatoren beibehalten. Beim ersten Probehören hat sich aber leider gezeigt; Die Ultras haben ihren magischen Klang eingebüßt. Im groben lässt es sich so erklären: Die Boxen haben merklich an Wirkungsgrad und Abstrahlung in den Raum bzw. von der Membrane weg verloren. Mein Center Kanal - zwei All-Ribbon 1 in Serie, in einem Gehäuse - ist unverändert und spielt dagegen so direkt in den Raum, dass die Ultra förmlich untergeht. Auch im 2 Kanal Modus sind die Ultras eher verhalten. Die Phantom-Mitte ist futsch. Stattdessen hängt der Klang links und rechts an den Boxen. Ich habe also die Fehlersuche begonnen und die Polung bzw. die Phasen getestet, da passt alles. Dabei habe ich auch zum ersten mal bemerkt dass die Mitteltöner im Gehäuse scheinbar absichtlich Phasevertauscht sind. Soweit ist das aber auch original. Der einzige merkliche technische Fehler ist ein defekter Widerstand: R6 laut Schaltplan, der offenbar beim Einbau des Kondensators ein Bein verloren hat. Was vom Schaltplan abweicht ist im Tiefton, bei den Mitten und auch bei den Hochmitteltönern die Reihenfolge von Widerstand und Kondensator im Parallelweg. R1 + C1, R4 + C4 sowie R7 + C9 sind jeweils in der Reihenfolge vertauscht. Ob sich das durch das "Update" des Schaltplans ergibt kann ich natürlich nicht überprüfen. ...nach der langen Erklärung damit zu meinen Fragen: Kann sich jemand erklären wie den Tausch der Kondensatoren zu so einem Unterschied im Klang kommen könnte? Kann der Wegfall der Phantom-Mitte vielleicht nur durch den kaputten Widerstand bedingt sein? Welchen Effekt hat der Wegfall des Parallelwiderstands auf den Klang? Kann schon die bescheidene Lötqualität so einen Effekt haben? Und natürlich: macht es einen Unterschied dass die Reihenfolge der Widerstände zu den Kondensatoren vertauscht ist? Weshalb wurde überhaupt ein neuer Schaltplan verwendet? Ich werde natürlich den kaputten Widerstand ersetzen, welcher sollte da gute Dienste tun? VIELEN LIEBEN DANK FÜR DIE HILFE VORAB! Die Ultras in Ihrem natürlichen Habitat: Die Weiche: Ein Foto von Magnatmuseum.nl mit der Originalweiche (definitiv Version 1): Der kaputte Widerstand: Link zum Schaltplan: Link zu Schaltplan |
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shabbel
Inventar |
#2 erstellt: 07. Jun 2016, 09:11 | |
Kondensatorenerneuerung hat zwei Effekte. Erstens lässt die Kapazität von Elkos mit den Jahren meist nach, muss aber nicht. Dann bewirkt der Tausch die Wiederherstellung der ursprünglichen Werte. Der akustische Effekt wäre dann ein ausgelichener Frequenzgang und mehr Präsenz beim Mittel- und Hochtöner. Zweitens kann man Folienkondensatoren (MKP, FKP) vor dem Hoch- und Mitteltonbereich (seriell) einsetzen. Der akustische Eindruck kann dann mehr Detail und Schärfe besonders im Hochtonbereich sein. Es gibt Lautsprecher und auch Verstärker, die durch solche Massnahmen aufgefrischt werden, aber ihre akustische Gutmütigkeit verlieren. So wie eine Patina auf einem alten Kupferstich das besondere ausmacht, geht die Behaglichkeit des Klanges eventuell verloren. Anders gesagt, manche mögen das Muffelige im Klang ihrer Klassiker. Dein Klangeindruck mit dem verlorenen Bühneneffekt deutet auf verschiedene Frequenzweichenfunktion in einem Lautsprecher hin. Das kann der Widerstand sein, ein Kurzschluss oder eine Unterbrechung. Aber auch ein falsch gepoltes Kabel, die ja wohl auch erneuert worden sind. |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#3 erstellt: 07. Jun 2016, 09:11 | |
Viele Fragen... Ein größerer Teil der Veränderungen kann auch einfach daher rühren, dass die vorherigen alten Elkos schon deutlich Kapazität verloren hatten. Das wäre angesichts des Alters fast zu erwarten, zumindest aber nicht auszuschließen. Wenn das der Fall ist, klingen die Boxen nun so wie sie eigentlich sollten, aber eben anders als vorher. Man gewöhnt sich an ein Klangbild. wenn sich das über viele Jahre schleichend verändert merkt man es evtl. nicht einmal. |
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Broesel02
Inventar |
#4 erstellt: 07. Jun 2016, 16:37 | |
Die Reihenfolge von Widerstand und Kondensator in Frequenzweichen muß nicht immer egal sein. Das hängt von der Beschaltung ab und kann unter Umständen schon sehr viel ausmachen. Hast du originalen Teile noch? Ich habe es leider oft erlebt das speziell in sogenannten "selektierten" Weichen der Aufdruck der Werte auf den Bauteilen nicht mit dem gemessenen Wert übereinstimmt. Der Aufdruck stimmt mit dem Schaltplan überein oder wurde entfernt, gemessen habe ich oft einen differierenden Wert. In wirklich selektierten Weichen werden die Bauteile an die einzelnen Chassis angepasst um einen optimalen Klang zu erreichen. (Klangmeister macht so etwas, da habe ich das mal gesehen und gehört) Wer hat denn die Weiche modifiziert? Da sollte es doch auch eine Gewährleistung für die durchgeführten Arbeiten geben . . Richard |
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seaklate
Neuling |
#5 erstellt: 07. Jun 2016, 22:11 | |
Vielen Dank für die Antworten bisher! Mittlerweile bereue ich ja sehr, dass ich die Frequenzweiche überarbeiten lassen habe. Evtl. hätte ich einfach nur die Elkos tauschen sollen, aber damals wusste ich noch deutlich weniger darüber. Die originalen MKTs waren ja bestimmt noch passend. Leider ist es aber auch eher unmöglich die alten Teile wieder zu bekommen. Vorausgesetzt sie wären noch nicht entsorgt und vollständig, erwarte ich nicht, dass man mir die ohne weiteres gibt. Es gab eben mehrere Gründe zur Beanstandung und von daher sind die Fronten etwas verhärtet bzw. die Kommunikation verstummt. Natürlich bin ich mir, weil ja doch aus der Fachrichtung bin, im klaren, dass ich nicht nur aus dem Titel der Gewährleistung eine Verbesserung fordern könnte. Lässt es sich aber vermeiden will ich gerne meine Ruhe von dieser leidigen Geschichte. Bezüglich der Polarität der Treiben kann ich mit Sicherheit sagen, dass sie bezogen auf den Schaltplan und der Dokumentation des Ursprungszustands stimmt. Die Gedanken, dass die Boxen nun einfach "wieder klingen wie ursprünglich" und damit einfach anders, oder nicht mehr so gutmütig sind nachvollziehbar, aber dass sich dadurch der gefühlte Wirkungsgrad so dramatisch verändert, kann (oder will) ich nicht glauben. Die Boxen klingen ja wirklich dramatisch anders - gerade das loslösen von der Membrane hat sich zu einem anhaften an der Box verändert. Um also das beste aus der misslichen Lage zu machen, werde ich zuerst den defekten Widerstand ersetzen lassen und evtl. die Lötpunkte gänzlich überarbeiten lassen. Andere Widerstände wurden, offenbar beim entfernen der alten Verklebung, teilweise bis zum sichtbar werden der Wicklungen (!!) abgeschrammt. Auf dem Foto kann man das z.b. rechts oben erkennen. Gemessen mit dem Multimeter des Nachbarn stimmen die Werte (auch bei den abeschrammten) noch, aber vielleicht sollte man sie trotzdem alle rausnehmen? Muss ich dabei etwas bezüglich des Klangs beachten oder kommt es dabei rein auf die Werte an? Sollte dann z.b. ein guter Mox Widerstand oder gar ein Mundorf Supreme mehr als genug sein? Ich denke ich werde die Arbeit bei Hellsound machen lassen. Um überhaupt wissen zu können, dass eine weitere Mühe nicht um sonst ist, muss ich nur noch raus finden, ob die besagte verdrehte Reihenfolge im Parallelweg ein Zeugnis dafür ist, dass der Schaltplan tatsächlich vom Original abweicht. Was kann man dazu rein Rechnerisch sagen? Mit ein bisschen Glück bekomme ich ja noch von Magnat den Schaltplan der Version 1 |
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PBienlein
Inventar |
#6 erstellt: 08. Jun 2016, 06:13 | |
Hallo, Klugscheißmodus EIN: wieder einmal zeigt sich, dass das Sprichwort "never Change a running System" durchaus seine Berechtigung hat. Die Entwickler haben sicherlich aus dem System ein Optimum geholt. Klugscheißmodus AUS Zur Sache selbst kann ich nicht so wahnsinnig viel beitragen. Ich besitze zwar die gleichen Boxen, leider offenbar Serie 2 (mit den dunklen Gittern auf den Hochtönern). Wenn es Dir nützen würde könnte ich da mal nach den Frequenzweichen und deren Bestückung schauen. Allgemein kann ich aber sagen, dass die Magnats schon einen potenteren Verstärker haben sollten. Bei mir werden sie von einer YAMAHA M-60 befeuert Gruß PBienlein |
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Broesel02
Inventar |
#7 erstellt: 08. Jun 2016, 06:36 | |
Wenn du dich mit den Lautsprechern und der Weiche wirklich ganz oben bewegen willst,- dann sind die MOX Widerstände von Mundorf nicht ausreichend. Sie klingen noch nicht wirklich gut. Isabellenhütte oder Caddock Widerstände sind schon hörbar besser. Dabei ist dort das Ende damit noch gar nicht erreicht, leider auch preislich nicht Mit den Kondensatoren geht das dann ähnlich weiter, auch hier gibt es von Mundorf die solide Einstiegsklasse aber gut wird es leider erst bei Herstellern die deutlich teurere Produkte anbieten. Letzendlich brauchst du die Hilfe eines erfahrenen Fachmannes der dir mit deinem Lautsprecher qualifiziert weiter hilft. Der Anbieter der jetzt erbrachten Leistung ist das sicher nicht. Ich würde dort wohl auch nicht mehr nachbessern lassen, das ist vergebliche Mühe. Es ist deine Entscheidung zu wem du gehst. Das ist wie beim Zahnarzt oder beim Geigenbauer: Man muß sich irgendwann für einen entscheiden und ihm dann auch vertrauen. Für mich ist bei Lautsprechern dieser Mann Georg Stracke von KlangMeister in Lemgo. Wenn du mit Hellsound zusammenarbeiten möchtest ist das sicher auch gut, die kenne ich persönlich allerdings nicht. Viel Glück! Richard |
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seaklate
Neuling |
#8 erstellt: 08. Jun 2016, 09:44 | |
Den guten Herrn Stracke aus Lemgo hatte ich auch schon am Telefon. Ich wollte die Boxen auch ursprünglich zu ihm bringen, aber dann tat sich diese verheißungsvolle Möglichkeit auf, inbesondere wegen des Transports... alles andere ist leidige Geschichte. Leider macht es der Jetzt-Zustand wohl auch schwer die ursprüngliche Charakteristik zu erhalten. Da wird ein Herr Stracke leider auch nicht zaubern können - also nicht dass ich nicht auch davon überzeugt wäre, dass der Klangmeister definitiv eine sehr gute Ahnung hat wovon er spricht, aber ohne einer originalen "Vergleichsbox" wirds nicht gehn. Ehrlich gesagt, ich habe meine geliebten Ultras schon stundenlang beweint PBienlein, es freut mich dass sich ein Ultra Eigentümer gefunden hat. Ich freu mich Ultra^^ Es wäre mir wirklich eine riesen Hilfe wenn du dir die Mühe machen könntest die Bestückung bzw. Belegung deiner Frequenzweiche zu dokumentieren. Wahrscheinlich ist es sogar die einzige Möglichkeit die ich habe um die wichtigen Grundlegenden Fragen zu beantworten. Die Farbe der Schutzgitter ist nicht ausschlaggebend, die sind auch bei mir schwarz. Bei "Version 2" sind die Membranen der Hochtöner schwarz. Version "2" wäre dann so: Version "1", wie bei mir so: In Jedem Fall könnte ich so wertvolle Infos bekommen. Womöglich zeigt sich auch das kein Unterschied in der Belegung von 1 und 2 besteht. Frank von Magnatmuseum hat leider auch keine Fotos auf denen man irgendwas erkennen kann:( Wärst du so lieb und könntest sie anschaun? - Wenn irgendwie möglich auch die Rückseite? Das gibt mir mal Hoffnung. Wenn es Fragen zum "zerlegen" gibt, da kann ich mich mittlerweile aus. Überhaupt, wenn jemand allgemeine Fragen zu den Ultras hat, möchte ich gerne helfen! Zusätzlich muss ich mich noch darum sorgen ob man zwei der Basslautsprecher noch retten kann. Beim jeweiligen unteren Bass-Weg hatte sich die Sicke gelöst und die sollten wieder angeklebt oder ersetzt werden. Letztlich wurden sie nur "provisorisch" mit Sickaflex angeklebt. Technisch und optisch nur unter Schmerzen zu ertragen Die Behauptung es gäbe noch Ersatzchassis und die alten wären gut für die Tonne, war natürlich nur eine Behauptung. In der Magnapshere Ultra sind jeweils 2 idente 'Vifa P17WJ - 014 - 8 Ohm verbaut. Die gibt es nicht mehr. Für alle Fälle habe ich mir bei Hellsound die noch erhältlichen P17WJ - 00 08 bestellt. Die Idee war es das Original zu erhalten. Jetzt hab ich eine Ruine. Einen weinenden Smiley gibt es nicht. Da brächte ich also jemanden der sich zutraut mit chirurgischer Präzision den Kleber zu entfernen und eine gleichwertige Sicke anzubringen. Dann müssen die verschlimmbesserten Dustcaps von 2 Seas Mitteltönern nochmal nachgebessert werden. Da hab ich aber Original Ersatz-Caps. Habt ihr noch einen Tipp wer sich solcher diffizilen Aufgaben annimmt? Arbeiten an den Kugeln wurden bei mir, so wurde mir das gesagt, von einem ehemaligen Magnat Mitarbeiter, der damals auch mit den Ultras betraut war, gemacht. Das kann ich, wenn ich mir die Sorgfalt bei der Arbeit ansehe, auch glauben. |
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PBienlein
Inventar |
#9 erstellt: 08. Jun 2016, 12:48 | |
Hallo, ich fürchte, ich kann doch nicht helfen Rein äußerlich sehen die Boxen gleich aus. Leider handelt es sich bei meinen um die GAMMA. Ich denke, dass die Weichen dann auch anders bestückt sind. Nur für den Fall: wie käme man denn an die Weichen? Gitter ab und Tieftöner ausbauen? Was genau sind die Unterschiede zwischen Ultra und Gamma? Gruß Harald [Beitrag von PBienlein am 08. Jun 2016, 12:49 bearbeitet] |
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seaklate
Neuling |
#10 erstellt: 08. Jun 2016, 13:26 | |
Trotzdem, danke Harald für deine Bemühungen! Deine Gamma ist ja wirklich toll erhalten! Sehr schön! Die Gamma ist anders bestückt, ja. Die Gamma hat im Gehäuse 2 20er Subwoofer, die jeweils nach Vorne und Hinten spielen und (zumindest glaub ich das) die gleichen Mitteltöner wie die Ultra. Diese hat aber den Bassweg geteilt auf 2 Bänder. Je zwei Vifa 17cm Subs die nur nach vorne gerichtet sind. Die Gamma spielt also 4 Wege mit den üblichen Lautstärkenunterschieden, die Ultra 5. Von daher ist die Weiche jedenfalls im Bass anders bestückt. Beim Mittelton und dem Weg zu den Kugeln könnten sie sich aber gleichen. Vielleicht findet sich ja noch jemand mit einer Ultra, dann brauchst du dir nicht vergebens Mühe machen und der Guten die Eingeweide raus nehmen. Genau. Die Gitter nehme ich immer mit Hilfe eines antiken stumpfen und sehr dünnen Buttermessers ab. Wenn man das aber noch nie gemacht hat erwartet einen dann aber eine unschöne Arbeit! Die Gitter sind an Punken ringsum durch Schaumstoffklebeband befestigt/ eingespannt. Einmal raus genommen hälts nicht mehr. Die Klebesstreifen muss man abfummeln - was wenn sie am Gitter haften ganz gut geht - beim Gehäuse gehts mit WD40 super ab. Durch den Staub vom aufgelösten Schaumstoff sind die Membranen dementsprechend verschmutzt. Ich hab an den jeweiligen Punkten einen dünnen isolierten Draht in den Gitterfalz geflochten. Damit sind die Gitter wieder schön eingeklemmt und können bequem raus und rein gegeben werden. Bei meinem Neuzugang der Beta hab ich einfach die kleine schmale Kabelbinder im Wellenmuster durchgefädelt, das funktioniert noch besser und macht sogar noch eine Art Feder-Effekt. Ich stell heute bzw. morgen mal Fotos rein, das kann sicher noch der einige oder andere gebrauchen Dann kann man den oder die Subs rausnehmen. Bei der Ultra ist die Weiche an der Rückwand, hinter einer Dämm-matte mittig angeschraubt. Eine Schraube auf der Platine, 7 weitere durch die Spulen mit Abstandhalter hinten. Mit der jetzigen Kabellänge kann ich die Weiche auch innen ablöten - ob das auch mit den original Kabeln gegangen wäre weiß ich nicht. Die Kabel zum Mittel und Hochtonbereich gehen durch ein Loch in ein Abgetrenntes Segment in dem die Mitteltöner sitzen. Zum Abdichten sind die da eingeklebt, da geht also nichts mit durchfädeln. Außerdem sind die Kabel am Stecker oben gelötet, da kommt man nicht gut ran ohne den armen auch noch das schwarze Kopfteil abzunehmen. Die Weiche muss man daher im Gehäuse drehen und ablöten. Ohweh... ich werd mir ab Ende noch eine Ultra kaufen um die Frequenzweiche nachbauen zu können |
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shabbel
Inventar |
#11 erstellt: 08. Jun 2016, 20:46 | |
Um eine schwere Sache anzugehen sind kleine Schritte oft der richtige Weg. Die Sicken der Tieftöner hatten sich an der Membran gelöst und sind unschön geklebt worden. Zum Entfernen wäre Terpentinersatz eine Option. Das löst hauptsächlich die Kontaktfläche und greift den Kunststoff selbst nicht an. Man müßte an einer kleinen Stelle probieren, ob das funktioniert. Einwirkzeit wäre grob 15 Minuten. Anschliessend mit Spiritus entfetten. Von Abkratzen halte ich gar nichts. Sind die Tieftöner so zentriert, das sie sich frei bewegen können? Dann die Frage, wo Du wohnst. Vielleicht ist einer von den Mitlesenden in Deiner Nähe und könnte sich die Lautsprecher mal anschauen. |
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seaklate
Neuling |
#12 erstellt: 08. Jun 2016, 22:25 | |
Hallo Shabbel Der Gedanke, ob die schlechte Verarbeitbarkeit der Polypropylen Membrane hier mal einen klaren Vorteil bildet, ist mir auch schon mal gekommen. Angeregt durch deinen Post, habe ich gerade die Beständigkeit von PP gegenüber Chemikalien angeschaut und festgestellt, dass PP zwar nicht bei Kontakt mit Terpentin, sehr wohl aber bei Aceton beständig ist. Sickaflex soll sich ja mit Aceton ganz gut lösen lassen. Zum Glück haftet Sickaflex auf PP auch nur bedingt. Spiritus mit 96% wäre wohl auch kein Problem für PP. Ich könnte es ja mal an einer kleinen Stelle es verschmierten Klebers versuchen. Beständigkeitstabelle PP Sie sind nicht extra groß zentriert worden, haben aber glücklicherweise einen freien Lauf. Hab sie angedrückt und bin erstaunt, dass sie frei schwingen können, ja. Ich bin aus Salzburg. Scheinbar immer denkbar weit weg von dort wo die Meister Ihrer Kunst sind |
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shabbel
Inventar |
#13 erstellt: 09. Jun 2016, 07:40 | |
Meine Erfahrung ist, reines Aceton reisst die Weichmacher aus Kunstoffen heraus, während das Terpentin sich da gutmütiger verhält. Das oberflächliche Aufquellen ist nur vorübergehend. Es reicht aus, um die Kontaktfläche mit der Kleberschicht zu lösen. Außerdem ist Aceton in Sekunden verflogen. Da ist keine Eindringzeit möglich. Wie Du schon sagst: Probieren. |
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seaklate
Neuling |
#14 erstellt: 09. Jun 2016, 07:47 | |
Dann verlass ich mich doch lieber auf deine Erfahrungswerte Ich versuchs mal an einer kleinen Stelle. Komm hoffentlich am Freitag dazu und werde berichten. |
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shabbel
Inventar |
#15 erstellt: 09. Jun 2016, 13:51 | |
Ich hatte vergessen, die sanfte Methode wäre Salatöl... |
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seaklate
Neuling |
#16 erstellt: 09. Jun 2016, 19:50 | |
Gute Idee! Dann probier ich das mal zuerst. Sollte es nicht helfen kann ich ja immer noch ein Dressing draus machen Hab heute mit Hellsound gesprochen. Die Frequenzweichen gehen nächste Woche zu ihm. Die Teile werden durchgemessen, dann lässt sich mal was sagen. Ich werde ausführlich berichten. Hier noch die Fotos von den Gittern: |
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seaklate
Neuling |
#17 erstellt: 16. Jul 2016, 20:01 | |
Es hat eine Weile gedauert, aber zumindest ist die Lösung für den Kleber im wahrsten Sinn gefunden. Ich hab es nach dem Salatöl nun mit Aceton versucht. Sollte jemals wieder jemand mit Sickaflex auf einer PP-Membrane kämpfen, dann geht das Zeug mit Aceton wunderbar ab. Also nur bei Polypropylen-Membran, andere Materialien werden das wohl nicht unbedingt wegstecken. Mit Spritze und Wattestäbchen drauf und das Sickaflex lässt sich runterrubbeln und mit der Pinzette abzupfen. |
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