Reperatur JBL Aquarius IV LS: LE8T-2 Schwingspule neu Wickeln

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April1004
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Mrz 2016, 01:15
Hallo liebe Soundfetischisten!


Ich bin dabei im Keller ein "Soundsystem" einzurichten. Ein Teil davon sind (waren) die Aquarius IV Boxen meines Vaters.
Die haben meinen basslastigen Musikgeschmack nicht so richtig verkraften Können. Irgendwie habe ich es geschafft den einen Tiefmitteltöner komplett zu zerstören und wie es aussieht auch mindestens eine Frequenzweiche beschädigt zu haben. Naja hierbei soll es um die Reparatur des Tieftöners gehen.
Es handelt sich hierbei um LE8T-2 von JBL. Hier sind Technische Daten: http://www.jblpro.com/pub/obsolete/le8t.pdf

Ich habe diesen auseinandergenommen... Der großteil der Spule klebt bis jetzt noch in dem Magnetspalt drinne. Muss ich noch entfernen.

In diesem Beitrag möchte ich euch an meinem Reperaturversuch teilhaben lassen. Ich selber interessiere mich nicht nur tierisch für Musik und HIFI-Teile sondern auch einfach für Physik. Somit werde ich es probieren, auch wenn die Chance auf Erfolg gering ist.
Das Recone Set kann ich immer noch kaufen wenns nicht klappt.

Ich habe hier Ø = 0,2mm Kupferlackdraht. Basierend auf dem Spez. Widerstand von Kupfer von 1,72*10^-2 Ω*mm^2/m und einem Lin. Widerstands Temperaturkoeffizienten von 3,9*10^-3 1/K hat dieser Draht bei 30 grad Celsius einen Widerstand von 0,569Ω

Nach http://www.jblpro.com/pub/obsolete/le8t.pdf hatte der Lautsprecher ursprünglich einen gleichspannungswiderstand von 5,5Ω.
Um dem gerecht zu werden käme ich bei 30grad Celsius auf 9,67m Draht.

Die Schwingspule muss einen Durchmesser von 50mm haben. Das ergibt einen Umfang von 5cm*π = 15,71cm.
Folglich 61/62 Windungen.

Die "Tiefe" der Schwingspule ist auch bekannt dank http://www.jblpro.com/pub/obsolete/le8t.pdf. Sie betrug 3,7mm.
Also muss ich auf einen mm 16/17 Windungen wickeln.

So weit so gut. Damit werde ich gleich oder morgen früh loslegen. Je nachdem wie müde ich bin
Aber durch den letzten Absatz bin ich noch auf einen anderen interessanten gedanken gekommen.
*Jetzt wirds theoretischer*
Aus dem Kraftgesetz für die Lorentzkraft auf einen Stromdurchflossenen Leiter weiß ich, dass die die Kraft proportional mit der Länge des Leiters steigt, also auch mit der Windungszahl. Auch ist die Kraft proportional abhängig von der Stromstärke. Die Stromstärke ist ja wegen des Selben wiederstands erst einmal noch die gleiche (Bei Gleichspannung). Nun weiß ich auch, dass die durch nun verstärkte Induktion erzeugte stärkere Spannung einen höheren Wiederstand bewirkt je höher die Frequenz wird. Aber Gleichen sich diese Effekte genau aus? Ich würde vermuten NEIN. Meines "Bauchgefühls" nach müsste doch der Wirkungsgrad mit der Anzahl der Spulenwicklungen steigen sofern der "Gleichspannungswiderstand" gleich bleibt und sich die Masse der Spule nicht zu stark ändert. Dabei wirkt sich doch letzteres wenn ich das richtig verstanden habe nur kaum auf niedrige Frequenzen aus (So weit ich das herausfinden konnte geht der Frequenzbereich des LS deutlich höher als die Weiche zulässt. Dementsprechend ist da noch "Reserve" vorhanden).
Um diese Theoriesache noch abzuschließen: Die Spule die vorher im LS war, war "Flach" es war ein Draht der hauchdünn und jetzt muss ich schätzen, aber ich kann gleich nochmal probieren zu messen, ca 0,4mm hoch ist. Dieser war nicht auf einen Träger aufgewickelt sondern war selber der Träger.
Egal ob jetzt verstanden wurde oder nicht – was ich meine: Der Punkt ist, dass sich daraus die Anzahl der Windungen errechnen lässt. Bei einer Spulenhöhe von 3,7mm und einer "Drahthöhe" von 0,4mm ergibt sich, unter berücksichtigung des Aufbaus der Spule eine Windungszahl von 3,7/0,4 also ca. 9/10 Wicklungen.
Ich erinnere Ich habe vor 61/62 Wicklungen zu wickeln.... Und das bei gleichem "Gleichspannungswiderstand".
Ich frage mich WORIN WIRD SICH DAS ÄUßERN? (Meine Hoffnung und gleichzeitig Vermutung. Etwas lauter bei tiefem frequenzgang. Etwas Leiser bei hohen Frequenzen aufgrund der Masse. Ich denke mir höhere Belastbarkeit und Lautstärke da der durch Induktion erzeugte Widerstand im Verhältnis zum "Gleichspannungswiederstand" größer als früher ist und somit die in mechanische Energie umgewandelte Energie um Verhältnis zur "Wärmeenergie" mehr werden müsste.)
Nun noch eine Rechnung um Bedenken über eine zu hohe Masse aus dem Weg zu Räumen.
Die Lackschicht auf dem Draht berücksichtige ich nicht!
10m Draht mit 0,2mm Durchmesser also einer Querschnittsfläche von 0,00031cm^2 hat ein Volumen von 0,31cm^3.
Da Kupfer eine Dichte von 8,9g/cm^3 hat ergibt sich ein Gewicht von 2,76g. Die Membran mitsammt allen sich bewegenden Teilen wiegt angeblich (http://www.jblpro.com/pub/obsolete/le8t.pdf) 16g, Was ich sogar noch für zu wenig halte. Aber selbst wenn es nur 16g sind, sollten 2,76g für die Spule nicht allzu gravierend sein.



Ich werde berichten und den Beitrag noch mit Fotos ergänzen. Ich hoffe was ich geschrieben habe ist schlüssig. Es ist jetzt doch iwie recht spät geworden.

euer Aprilscherz!
April1004
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 25. Mrz 2016, 03:17
Soo. 3 Uhr morgens... Fertig gewickelt und – Es passt wie zu erwarten war natürlich nicht.
Allerdings noch viel weniger als ich erwartet hätte. Ich habe noch irgendwo dünneren Draht 0,12 glaube ich.
Ich werde es nochmal probieren. Mich interessiert einfach ob der Lautsprecher nicht auch mit einer anderen Windungszahl funktioniert...
shabbel
Inventar
#3 erstellt: 27. Mrz 2016, 07:10
Zum sauberen Reconen brauchst Du einen Zylinder, der beim Wickeln passgenau den Spulenkörper in Form hält. Für den Laienwickler stellt sich dann die Frage, wie bekomme ich möglichst viele Wicklungen drauf, ohne dass der Draht später im Magnetkorb kratzt. Einen kleineren Spulendurchmesser zu wählen ist sicher nicht die beste Variante. Wie dem auch sei, die metrischen Spulen aus den alten JBL sollte es auf dem amerikanischen Markt fertig zu kaufen geben. Draufkleben, anlöten, fertig. Suchparameter wären "jbl recone kit" und "jbl coil" bzw. "jbl voice coil".
http://www.ebay.com/...kw=jbl+coil&_sacat=0
Max
Stammgast
#4 erstellt: 27. Mrz 2016, 10:01
Sowas zum Beispiel.

Gruß vom Küchentisch
Max
Detsi_Bell
Stammgast
#5 erstellt: 30. Mrz 2016, 09:21
Hallo!

April1004 schrieb:
Ich hoffe was ich geschrieben habe ist schlüssig.


Naja, geht so... Die Masse des Systems geht bei jeder Frequenz in den Wirkungsgrad ein, nicht nur bei den hohen. Und die Belastbarkeit hat damit nur ganz wenig zu tun, die hängt im wesentlichen von der Konstruktion und den Materialien Deiner Spule ab. Das Chassis hat übrigens ganze 25W Sinus, ist also ganz bestimmt nicht für den heftigen Bassgewitterbetrieb gedacht.


Fertig gewickelt und – Es passt wie zu erwarten war natürlich nicht.


Du hast uns noch nicht wissen lassen, wie Du die Spule gewickelt hast? Auch trägerlos?


Mich interessiert einfach ob der Lautsprecher nicht auch mit einer anderen Windungszahl funktioniert...


Natürlich tut er das.... irgendwie
Hat dann aber nicht mehr das geringste mit dem Original zu tun. Das Chassis ist laut Beschreibung für den Breitbandbetrieb konzipiert, mit signifikantem Hochtonanteil wegen der kurzen, unterhängigen Spule. OK, es gibt hier eine Frequenzweiche, also nicht so wichtig. Dennoch kann das nicht mal mehr ähnlich spielen, wenn Du sämtliche Parameter veränderst. Ist Dir eigentlich aufgefallen, daß die originale Spule aus Alu war?


Viel Glück beim Wickeln!

Best: Detsi
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