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Alter Sony Legato Linear Verstärker kaputt+A -A |
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Autor |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 20. Feb 2016, 18:02 | |||
Guten Abend, gestern hat mir ein Bekannter einen alten Sony Legato Linear TA-AX4 Verstärker zukommen lassen. Leider gibt dieser kein Lebenszeichen von sich. Habe den Verstärker an meinen alten Technics Boxen ausprobiert und per AUX mein Handy angeschlossen und Musik aufgedreht. Es leuchtet kein Licht, es kommt kein Ton - einfach gar nichts. Daraufhin hab ich ihn geöffnet und kann folgendes sagen: Die Sicherung ist noch heile, am Einschaltknopf liegt es auch nicht (Multimetermessung). Gibt es sonst noch "berühmte" Gründe, an denen Verstärker oft kaputt gehen können? Es wäre echt Schade um den Verstärker, da er doch ein relativ guter ist. Ich hoffe, ihr könnt mir helfen, da ich leider ratlos dahstehe und nicht allzu viel Ahnung von Verstärkern habe LG, Kilian |
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maxe007
Stammgast |
#2 erstellt: 20. Feb 2016, 18:52 | |||
klingt nach Unterbrechung, verm. Trafo defekt. Der Trafo hat auch ne Sicherung integriert. |
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maxe007
Stammgast |
#3 erstellt: 20. Feb 2016, 19:03 | |||
http://www.audiovintage.fr/leforum/viewtopic.php?f=74&t=32140 evt Schaltnetzteil defekt |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 20. Feb 2016, 19:22 | |||
Hallo, erstmal herzlichen Dank für deine Antwort, aber wo genau finde ich die Sicherung vom Trafo? |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 20. Feb 2016, 21:00 | |||
hf500
Moderator |
#6 erstellt: 20. Feb 2016, 21:04 | |||
Moin, hat er nicht, er hat ein Schaltnetzteil, das nicht funktioniert. Um das zu reparieren, sollte man Ahnung von den Dingern haben, denn macht man da was falsch, geht sowas richtig hoch. Anscheinend kann man seine Kapsel wenigstens oeffnen, das ich schonmal eine gute Nachricht (man haette es auch als Serviceeinheit ausfuehren und vergiessen koennen...). 73 Peter |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 20. Feb 2016, 21:09 | |||
Hallo, könnten Sie bitte erklären, was genau defekt sein könnte? Ich habe leider noch zu wenig Ahnung davon. Bin aber hier, um zu lernen. |
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Rabia_sorda
Inventar |
#8 erstellt: 20. Feb 2016, 21:22 | |||
Genau können wir es nicht sagen, dazu muss man die Bauteile prüfen/messen. Einen besonderen Augenmerk würde ich auf die Transistoren und Dioden nehmen. Natürlich können auch alle anderen BT betroffen sein. |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#9 erstellt: 20. Feb 2016, 21:27 | |||
Vielen Dank für die Antwort! Da ich angehender Elektrotechnikingenieur bin (leider erst 2. Kl), besitze ich ein Multimeter und habe grundlegende Ahnung über elektronische Bauteile. Soll ich etwas besonderes Messen und Ihnen die Ergebnisse schicken? Oder wollen Sie Fotos? |
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hf500
Moderator |
#10 erstellt: 20. Feb 2016, 21:32 | |||
Moin, auf Zuruf kann man das nicht entscheiden, was daran defekt ist. Nach dem (fuer elektrotanya etwas miesen) Schaltbild ist das Netzteil etwas ungewoehnlich und enthaelt mehrere Fehlermoeglichkleiten, die eigentlich alle auf der Netzspannungsseite liegen. Schon Messungen unter Spannung erfordern die noetigen Mittel, zuerst einen Trenntransformator. So ein Netzteil ist noch nichts fuer einen Anfaenger auf dem Gebiet, die Schadensmoeglichkeiten sind zu viefaeltig. Edit: In deinem Umkreis (Hochschule) Leute mit mehr Ahnung greifbar? Moeglichkeit, Laborausruestung nutzen zu koennen? Setz dich mit Jemandem daran, der mehr davon versteht, das bildet ;-) 73 Peter [Beitrag von hf500 am 20. Feb 2016, 21:36 bearbeitet] |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#11 erstellt: 20. Feb 2016, 21:37 | |||
Hallo, danke für Ihre Antwort. Also soll ich es besser lassen? Da ich in eine IT HTL gehe, könnte ich es auch meinen Lehrern zeigen, diese meinen, sie reparieren gerne Geräte für uns. Ich werde einfach mal fragen. |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#12 erstellt: 20. Feb 2016, 21:39 | |||
hf500
Moderator |
#13 erstellt: 20. Feb 2016, 21:40 | |||
Moin, die Lehrer sollen das nicht _fuer_ euch reparieren, sondern _mit_ euch. Der Lerneffekt ist groesser ;-) 73 Peter |
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Rabia_sorda
Inventar |
#14 erstellt: 20. Feb 2016, 21:44 | |||
Och, " _fuer_ euch reparieren" ist doch bestimmt auch erstmal i.O. |
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hf500
Moderator |
#15 erstellt: 20. Feb 2016, 21:44 | |||
Moin, diese Spule ist die Doppeldrossel ( Bestandteil des Netzfilters) des Netzeinganges im Schaltnetzteil. Wenn sowas stirbt, dann ist der Rest schon in Rauch aufgegangen. Du kannst aber mal nachsehen, ob die Loetstellen alle noch gut sind. Ansonsten: Steckt darueber die Koepfe zusammen ;-) Du hast das Glueck, diese Resource anzapfen zu koennen. 73 Peter |
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hf500
Moderator |
#16 erstellt: 20. Feb 2016, 21:46 | |||
Mouin, nein. Er will Ingenieur werden, da ist jede Lerneinheit eine nuetzliche Lerneinheit. 73 Peter |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#17 erstellt: 20. Feb 2016, 21:49 | |||
Die Lötstellen sind in Ordnung bei der Doppeldrossel - also hoffe ich mal nicht, dass alles andere auch schon gestorben ist Darf ich euch noch mit mehr Fotos nerfen - oder bis Montag warten, wo ich es _mit_ den Lehrern repariere? |
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Rabia_sorda
Inventar |
#18 erstellt: 20. Feb 2016, 21:50 | |||
Naja, wenn so ein dusseliges Netzteil einen Ingenieur ausmacht, dann Prost, Mahlzeit [Beitrag von Rabia_sorda am 20. Feb 2016, 21:51 bearbeitet] |
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Rabia_sorda
Inventar |
#19 erstellt: 20. Feb 2016, 21:52 | |||
Das darfst du beides, denn Bilder sind immer gerne gesehen und evtl. findet sich doch optisch etwas. |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#20 erstellt: 20. Feb 2016, 21:53 | |||
Wenn ich es irgnedwie hinbekommen sollte, dann wär' das schon ein Erfolg für mich |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#21 erstellt: 20. Feb 2016, 21:56 | |||
Rabia_sorda
Inventar |
#22 erstellt: 20. Feb 2016, 22:18 | |||
R902 scheint ein Sicherungswiderstand zu sein...noch i.O.? Hast du die Spulen L903-906 mal durchgemessen? |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#23 erstellt: 20. Feb 2016, 22:54 | |||
Also bei R902 hab ich durchgang, genauso wie bei L902 - L906. L907 > finde ich nicht |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#24 erstellt: 20. Feb 2016, 23:04 | |||
Solche Netzteile sind 80er Jahre Standard, sehr ähnlich z.Bsp. auch bei einem Revox Amp dieser Zeit aufgebaut. Eigentlich sehr robust wegen der selbsterregten Schwingung (typ. über 25 kHz) per sättigbarem Basis-Steuertrafo. Außerdem ist der Hauptlastzweig für die Endstufen nicht einmal geregelt. Wenn die Sicherung noch OK ist sollte man die Verbindungen vom Pufferelko C417 (vor der stromkompensierten Drossel) bis zur Schaltstufe messen. (kalte Lötstellen etc.). Manchmal lösen sich auch Wicklungsenden an den Wickelkörpern der Drosseln oder Trafos ab, denn gar nicht selten sind sie einfach nur schlecht verlötet. Die beiden Transis Q901 und Q902 sorgen für den Startkick für die ganze Schaltung, d.h. ohne die beiden geht gar nichts. Genauso gut kann auch einer/beide der beiden Leistungstransis Q903 oder Q904, oder einer der Kondensatoren C905 oder C906 defekt sein. Letztere müssen unbedingt hoch belastbare Typen sein (z. Bsp. MKP10 oder besser noch FKP1, beide von WIMA). Einfache Wickelkondensatoren oder MKS-, MKT- Typen brennen gleich ab. Messungen an solchen Teilen erfordern zwingend einen GUTEN Netz-Trenntrafo nach ausreichenden und zertifizierten Sicherheitsnormen. Die hohe Primärspannung liegt direkt am Netz mit dran! Der gesamte Platinenbereich mit Schraffur ist quasi "vermint". Eine Mess-Masse ist wegen der direkten Brückengleichrichtung am Netzeingang ohne Trenntrafo nicht verfügbar. Einige hochwertige Oszis für den Service/Feldeinsatz bieten vollisolierte Eingänge, aber manchmal auch nicht für so hohe Spannungen. Man muss schon verstehen, was man anstellt. Das Teil ist definitiv nichts für Anfänger, Gelegenheitsbastler und Amateure. Ob deine Lehrer das hinbekommen...? Hoffentlich machen die nicht mehr kaputt als schon ist. Nix gegen Titelträger, aber ich hätte "meine" Professoren in meiner Studienzeit bestimmt nicht an so etwas herangelassen. Stichwort "Professoren-Einstellknopf". Ganz abgesehen hätten sie für solche Jobs wohl weniger Zeit gehabt... Aber wenn es soweit ist, werden wir es wohl erfahren. |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#25 erstellt: 20. Feb 2016, 23:18 | |||
Mit edem Besitz eines Oszis siehts bei einem 16 Jährigen Schüler Geldtechnisch nicht so gut aus, soll heißen, ich muss das alles in der Schule machen, da wir dort Oszis haben, aber dafür auch nur ein paar schlechtere digitale und haufenweise analoge. Und das einzige Messgerät, das ich besitze, ist ein Multimeter vom lokalen Baumarkt um 15€. Ich hoffe mal, meine Lehrer lassen es bleiben, wenn sie es nicht können sollten. Aber ich schätze schon, dass sie es irgendwie hinbiegen werden und ich etwas dabei lerne. Ich werde euch aufjedenfall spätestens Freitag darüber informieren, ob alles geklappt hat oder ob alles schief gegangen ist und ich ne kaputte Endstufe habe. Aufjedenfall danke für eure Geduld und Hilfe! |
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Rabia_sorda
Inventar |
#26 erstellt: 20. Feb 2016, 23:27 | |||
Hmm...weis jemand um welche Spannung und Leistung es sich sekundärseitig handelt? Dieses SNT wurde damals nur entwickelt, da es sich bei der flachen Bauweise kaum ein induktiver Trafo finden ließ. Nun könnte man dieses SNT gegen einen Trafo tauschen...(nur ne Idee ) |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#27 erstellt: 20. Feb 2016, 23:50 | |||
Hmm, das ist eine gute Idee, ich recherchier' morgen gleich mal, danke für die Idee! |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#28 erstellt: 21. Feb 2016, 00:06 | |||
Das alte Teil umzubauen wäre wohl "overkill". Außer dem Trafo bräuchte man dann auch noch zwei dicke Elkos. Lieber die Paar Euro für Material in die Reparatur. Habe noch weiter gesucht, hier ein gelöster Fall des praktisch baugleiches Netzteils von Sony dem TA-AX5. Ursache waren tatsächlich die beiden Kondensatoren in der Halbbrücke. http://www.diyaudio.com/forums/solid-state/271521-sony-ta-ax5-power-supply-no-output-please-help.html#post4275209 |
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Rabia_sorda
Inventar |
#29 erstellt: 21. Feb 2016, 00:36 | |||
Die beiden C´s wären echt mehr als günstig |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#30 erstellt: 21. Feb 2016, 09:15 | |||
Morgen, wenn die beiden Kondensatoren echt so günstig sind, dann bestell ich einfach mal zwei davon. Die Frage ist nur, welche Kodensatoren sind das? Ich sehe da drauf keine Angabe der Farad oder ähnliches Da stehen nur Nummern drauf, Foto? |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#31 erstellt: 21. Feb 2016, 09:59 | |||
Laut Schaltplan haben die Teile 0,22uF (220nF) bei 250V. Sehr wahrscheinlich ist damit die Wechselspannungsbestigkeit bezeichnet, denn potentiell bekommen die Teile einiges mehr ab. Unter 400VDC sollte man keineswegs gehen. Evtl. hatte Sony hier etwas zu sehr gespart, denn sonst würden die Teile eher selten futsch gehen. |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#32 erstellt: 21. Feb 2016, 10:44 | |||
kilianrmh
Ist häufiger hier |
#33 erstellt: 21. Feb 2016, 10:53 | |||
Rabia_sorda
Inventar |
#34 erstellt: 21. Feb 2016, 11:58 | |||
473J100 ist ein 100 V / 47nF (0,047μF) Folienkondensator 683J100 ist ein 100V / 68nF (0,068μF) Folienkondensator Wie schon angedeutet, bitte den Spannungswert höher wählen. Was ist das für eine Brücke auf der Platine? Sorry, ich hab kein besseres Bearbeitungsprogramm. Welches benutzt du? Sieht schon recht prof. aus |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#35 erstellt: 21. Feb 2016, 12:11 | |||
Die Brücke? Ich bin gerade ausversehen angekommen, und der Draht ist komplett zerbröselt Könnte das der Fehler gewesen sein? Soll ich einen neuen dranlöten? Und wegen den Bildern, danke Ich benutze Pixelmator am iPad, GIMP auf Ubuntu und Affinity Photo am Mac, kommt eben drauf an, ob ich in der Schule bin, oder nicht. Alle Fotos, die du bis jetzt gesehen hast, sind mit dem iPad aufgenommen und mit Pixelmator bearbeitet |
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Rabia_sorda
Inventar |
#36 erstellt: 21. Feb 2016, 12:22 | |||
NEIN! Nicht eine neue Brücke einlöten!! Das wird vmtl. Kleber gewesen sein. Aber das wollte ich von dir wissen. Wenn es Kupfer gewesen wäre, dann hat die dort nichts zu suchen. Dort darf keine Brücke sein |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#37 erstellt: 21. Feb 2016, 12:34 | |||
Ok gut, dann wäre das Pseudobrückenproblem gelöst. Also soll ich mir einfach die zwei Folienkondensatoren mit 200V holen? Oder kommen die oft wo vor? Weil dann kann ich mir welche aus der Schule holen, dort haben wir ziemlich viele versch. Folienkondensatoren. Ich hoffe wirklich, es liegt an den zwei Kondensatoren, ich schätze aber schon, wenn die nur 100V aushalten, das haben wir von der geplanten Obsoleszenz. Ich hoffe auch wirklich, dass nicht bald mein Technics Verstärker draufgeht, den hat mein Vater vor 30 Jahren gekauft und Technics ist ja eine Tochterfirma von Sony gewesen. |
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maxe007
Stammgast |
#38 erstellt: 21. Feb 2016, 13:16 | |||
hallo Kilian nicht einfach irgendwas ersetzen sondern messen und dann erst.. ich tät erstmal die Transistoren prüfen.Hast du ein Schaltbild? |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#39 erstellt: 21. Feb 2016, 14:03 | |||
DAS eröffnet allerdings ganz neue heiße Spuren: 1. Zur Drahtbrücke: Wenn ich das Bild mit dem Drahtstückchen genauer ansehe, würde ich schon sagen, dass es in der Mitte recht verfärbt bzw. geglüht erscheint, was natürlich ein Hinweis auf gewaltigen Strom ist. Das könnte auch das Zerbröseln gut erklären. Anhand des Schaltplans kann man erkennen, dass diese Brücke zwischen der gleichgerichteten Eingangsspannung (320V) und der Halbbrückenverbindung Kollektor Q904 Emitter Q903 lag. Das dürfte der Transi Q904 nicht überlebt haben. Wahrscheinlich ist auch C906 defekt. Wäre daher gut, wenn Du an der Stelle nochmal genauer nachschaust, was es wirklich war. Vermutlich hängt doch noch ein Rest vom Draht an einer Lötstelle. 2. Die fraglichen Kondensatoren sind C905 und C906, beide nebeneinander am Rand der Platine (braun/orange). Das sind wohl Panasonic MKP-Irgendwas. Der Aufdruck ist ".22J 250V". Das steht für 220nF, 5% Toleranz und 250V. Wie gesagt, etwas wenig. Wenn du deren Pin-Abstand ausmessen würdest könnte man dir schneller helfen... Alle anderen Kondensatoren sind unverdächtig und wahrscheinlich völlig OK. Am ehesten würde ich noch alle Elkos prophylaktisch erneuern, denn sie sind allesamt über dem Verfallsdatum (natürlich kann man auch gleich alle Cs wechseln, die Platine ist eh' schon mal draußen). 3. Wenn sich der Verdacht unter 1. bestätigt würde ich zuerst Q904 untersuchen, recht wahrscheinlich ist der in diesem Fall sogar die einzige Ursache des Problems. P.S.: Technics war ein Ableger von Panasonic (heute Matsushita). Sony war nie beteiligt. Macht aber hinsichtlich Qualität keinen Unterschied... [Beitrag von eckibear am 21. Feb 2016, 14:07 bearbeitet] |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#40 erstellt: 21. Feb 2016, 18:33 | |||
Guten Abend, Ich sehe bei den beiden Stellen (Q902 und SR902) keine verfärbten Stellen und Stückchen vom Draht sehe ich dort ebenfalls nicht. Aber wenn es sowieso im Bauplan steht, dann gehört das sowieso erneuert, und alle anderen Teile auch, die betroffen sein könnten. Und der Pin-Abstand zwischen dem C905 Kondensator beträgt 16 mm, der von C906 ebenfalls 16 mm. Wie soll ich nun weiter vorgehen? |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#41 erstellt: 21. Feb 2016, 20:08 | |||
Na ja, dann ist das Drahtstück, oder was immer es war, jetzt eben weg. Wäre halt gut gewesen zu wissen was es war, denn jetzt sind wieder viele Spuren zu verfolgen. Wenn Du keine oder nur unzureichende Messgeräte und Erfahrungen hast, kannst du wie viele andere hier einfach solange mit neuen Teilen herumprobieren bis es evtl. wieder passt. Oder du tauschst einfach Alles auf einmal aus, was am Ende oft billiger ist als neue Teile zwischendurch gleich wieder abzuschießen, weil der Fehler leider doch wieder woanders lag. Auch wenn Du jedes Teil auslöten, nachmessen und (falls OK) wieder einbauen willst, kannst du besser gleich alles erneuern, denn die Arbeit des Messens und Interpretierens der Messergebnisse entfällt. Manche Bauteilfehler sind beim einfachen Prüfen auch nicht besonders offenkundig, speziell bei Spannungsschäden an Hochvolt-Komponenten (ein Multitester prüft nur mit wenigen Volt, so dass dabei gar keine realistische Belastung auftritt). So oder so lernt man bei dieser Vorgehensweise auch nichts dazu. Dieses Netzteil ist aber eh' kein für Anfänger geeignetes Lern-Projekt. Ich weiß nicht, ob dir deine Lehrer darüberhinaus helfen können, ich kenne die Einrichtungen der Anstalt auch nicht. Wie oben schon gesagt, ohne Trenntrafo nach DIN-schlagmichtot würde ich die Finger gleich ganz davon lassen. Aber auch mit T-trafo sollte man verstehen wie die Kiste tickt, sonst ist es auch nicht besser als die Radikalkur. Die beiden C905 C906 haben vermutlich eher 15mm Pin Abstand (Norm), aber auch mit 16mm gibt es passenden Ersatz, wenn man das Bauteil nicht ganz zum Anschlag in die Platine eindrückt (mechanische Spannung an den Beinchen, auch enge Biegeradien am Gehäuse etc., sollten unbedingt vermieden werden, da sie leicht die interne Kontaktierung der Cs beschädigen!). Für beide CS ist ein WIMA MKP-10 Typ geeignet: "MKP1G032204J00JSSD". Das ist ein 220nF, 5% , 400V MKP-Kondensator mit RM=15mm RasterMaß. Leider führen die üblichen Bastler-Läden wie Conrad, Pollin usw. dieses Teil nicht, sondern nur einige andere Cs aus dieser Bauteilserie. Zu bekommen ist das Teil bei Mouser, leider nur mit Mindestbestellmenge/Order : http://www.mouser.de/ProductDetail/WIMA/MKP1G032204J00JSSD/?qs=sGAEpiMZZMv1cc3ydrPrFwgzP98AO9idbDUaVQt0HIE%3d Im Platinenbild erkenne ich, dass an den Stellen auch etwas längere Kondensatoren verbaut werden können, denn es gibt jeweils einen weiteren, mit Lötzinn verdeckten, Anschlußpunkt auf einer Seite (von oben müsste ein Loch erkennbar sein). Dann könnten auch ca. RM=20mm Cs verlötet werden. Kann sein, dass ich in meinem Lager noch was Passendes rumliegen habe, kann ich morgen prüfen. Der hier geht auch noch: http://www.mouser.de/ProductDetail/EPCOS-TDK/B32652A6224J189/?qs=sGAEpiMZZMv1cc3ydrPrF1u7m5EY228LUp78uTibHa0%3d [Beitrag von eckibear am 21. Feb 2016, 20:57 bearbeitet] |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#42 erstellt: 21. Feb 2016, 21:15 | |||
Könnte man bei einer "Radikalkur" eventuell die "Kur" auf ein gewisses Gebiet eingrenzen? So dass ich nicht wirklich ALLE Teile am Board austauschen muss? Und ich vermute schon schwer, dass das eine Brücke war, weil was sonst sollte das für einen Sinn haben? Kleber wäre an diesen Stellen sinnlos und irgendwie kann da auch nicht einfach ein drahtähnliches Teil genauso hängengeblieben sein, dass es zwei Kontakte miteinander verbindet. Noch dazu ist das Netzteil mit einer Schale komplett abgedeckt und durch ca. 10 Schrauben gesichert gewesen. Das Netzteil ist das einzig staubfreie in dem Verstärker. Und auf den Schaltplänen steht doch auch etwas über die Brücke, oder? Somit müsste ich dann nur die vorhin genannten Teile austauschen. Und es wäre sehr nett von Ihnen, wenn Sie in Ihrem Lager schauen! |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#43 erstellt: 21. Feb 2016, 21:58 | |||
Ohne Messungen alles schwer zu entscheiden. Mit Messungen ist es straight forward.
Sah schon nach Brücke aus, aber eben unfreiwillig. Da gehört jedenfalls nichts hin. Alle anderen eingeplanten Brücken sind auf der Bauteileseite verbaut, so muss es auch sein. Wie das "Ding" dort hinein kam ist im Nachhinenin schwer zu sagen. Manchmal fliegt so ein Schnipsel in der Produktion herum und verirrt sich im Gehäuse. Wenn man Glück hat bleibt er eine Weile irgendwo hängen, wo er nichts anrichten kann. Aber beim Transport kann er natürlich wieder auf Wanderschaft gehen.
Wie heißt es so schön "Nachher weiß man es immer besser". Besonders ohne Messungen wird das ein Würfelspiel fürchte ich. Wenn man weiterhin annimmt, dass die Brücke wie diskutiert dort war, müsste man wohl nun mindestens Q904 ersetzen. Ich kann es aus der Ferne auch nicht sicher sagen oder gar garantieren. Meine Kristallkugel ist da trübe wie Kloßbrühe. Ich schau morgen mal nach den Teilen. |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#44 erstellt: 21. Feb 2016, 22:11 | |||
Zur Sache mit dem Schnipsel: Der Verstärker hat bestimmt schon ein paar Jahre auf dem Buckel, mein Verwandter hat den Verstärker von einem Freund bekommen und dann an mich weitergeleitet, aber keiner hat zu mir was von "kaputt" gesagt. Soll heißen, dass es wirklich beim Transport gewesen sein könnte. Aber das wär' dann schon ein ziemlich dummer Zufall, dass das Schnipselchen genau eine Brücke bildet, die das Netzteil schießt. Womöglich sollte ich mal meinen Verwandten fragen, ob er den vorherigen Besitzer fragen kann, ob er damals schon wusste, dass der Verstärker kaputt war. Ich gehe schon davon aus, weil niemand gibt einfach eine Kiste voller Verstärker her, die noch funktionieren. Aber vielleicht erfahren wir, an was der Verstärker gestorben ist. Überspannung? Aber das erfahren wir erst, wenn ich gefragt hab. Das Problem: Mein Verwandter ist auf Urlaub und somit nicht sonderlich gut erreichbar. Also gedulden und währenddessen rumprobieren ist die beste Lösung, oder? |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#45 erstellt: 21. Feb 2016, 22:51 | |||
Auch wenn es sehr in den Fingern juckt, besser ist Messen, ganz eindeutig. Ich kenne so viele Geräte, darunter einige sehr wertvolle, die durch Bastler erst so richtig verhunzt wurden. Danach konnte man nur noch sanieren, mit Einschränkungen wegen abgelöster Leiterbahnen (buchstäblich kaputt gelötet), Brandspuren mit Kohlenstoffablagerungen... Manchmal war es auch einfach zu spät, und der Patient wurde beerdigt. So etwas passiert aber auch nach meiner Erfahrung in "Profi"-Werkstätten. Man könnte die ein oder andere Werkstatt mit den Kliniken vergleichen, in denen Patienten sich wegen grotesker Hygienezustände resistente Keime einfangen und daran "versterben" (in Deutschland geht man von über 10.000 Fällen pro Jahr aus, seit Jahren !!!). |
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PBienlein
Inventar |
#46 erstellt: 22. Feb 2016, 07:59 | |||
Hallo zusammen, ich gebe zu, dass ich mir jetzt nicht den ganzen Fred durchgelesen habe, aber ich kenne dieses SNT. Bei meinem letzten Patienten waren beide Schalttransistoren (2SC2542) defekt, allerdings auch der primärseitige Schutzwiderstand (75 Ohm / 5W). Auf ihm ist eine Thermosicherung mit Wärmeleitpaste befestigt. Auch diese könnte ausgelöst haben. Ich meine, man sollte sich bei der Fehlersuche nicht nur auf die Kondensatoren beschränken. Die oben genannten Bauteile lassen sich mit einfachsten Mitteln überprüfen ohne dass man eine "Radikalkur" anwenden muss. Gruß Harald |
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maxe007
Stammgast |
#47 erstellt: 22. Feb 2016, 11:22 | |||
Harald du hast wohl Recht aber Kilian will ja seine Lehrer fragen |
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PBienlein
Inventar |
#48 erstellt: 22. Feb 2016, 13:22 | |||
Der TE schreibt doch, dass er ein Messgerät aus dem Baumarkt besitzt. Für die obigen Messungen reicht das völlig aus. Da muss er den Gerätepark aus dem Physiklabor gar nicht in Anspruch nehmen Wenn aber tatsächlich das Netzteil defekt sein sollte, so ließe sich dessen Ausgangsspannung ebenfalls mit oben erwähntem Messgerät ermitteln. Dazu braucht man auch nicht die sich im Urlaub befindliche Verwandschaft fragen. Einfach machen... Wobei ein Wort der Warnung hier sicherlich angebracht ist: Schaltnetzteile arbeiten mit hohen Gleichspannungen direkt aus dem Stromnetz! Unsachgemäßes Hantieren kann auch oder gerade für junge Menschen erhebliche Gefahren bergen! Man sollte sich dessen immer bewusst sein, wenn einem das eigene Leben lieb ist. Gruß Harald |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#49 erstellt: 22. Feb 2016, 17:41 | |||
Ich werde mal den Widerstand und die Schalttransistoren untersuchen, vielen Dank für die aufschlussreichen Bilder! Ich melde mich wieder, wenn ich was gefunden habe |
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kilianrmh
Ist häufiger hier |
#50 erstellt: 22. Feb 2016, 21:18 | |||
Ich bräuchte nur eine gute Anleitung, wie ich die Ausgangsspannung messen soll, hab da etwas Angst dabei Ich will jetzt nicht einfach mit meinem 15 Euro Messgerät alles zerstören. Und eine Frage noch: Ich hatte noch nie einen kaputten Widerstand, also soll das Messgerät dann "unendlich" Widerstand anzeigen oder einfach 0 Ohm, so dass der Strom direkt durchfließt? |
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PBienlein
Inventar |
#51 erstellt: 23. Feb 2016, 08:40 | |||
Zunächst einmal solltest Du beherzigen, was eckibaer weiter oben schon alles geschrieben hat. Da aber ein Netztrenntrafo vermutlich nicht zur Verfügung steht, sind die Finger auf jeden Fall von allen Strom- und Spannungsführenden Teilen fern zu halten! Das gilt vor allem für den auf der Platine schraffierten Primärbereich des SNT! [ Das Netzteil liefert an den beiden Ausgängen in etwa +40V und -40V. Auf dem obigen Schaltplan links rot und blau markiert. Wenn Du ganz sicher gehen willst, schraubst du den Deckel mit zwei Schrauben wieder drauf und misst nur an den Kabelenden. Die restliche Elektronik des Verstärkers am Ausgang des SNT solltest du für die Messung abklemmen. Die meisten SNT mögen einen offenen Ausgang nicht. Deshalb ist es empfehlenswert, das Netzteil nur kurz für die Messung so zu betreiben! R000 (75 Ohm / 5 Watt) liegt in Serie zur Thermosicherung (F2 / 145°). Daher lassen sich beide Bauteile im eingebauten Zustand messen. Der Widerling ist defekt, wenn das Messgerät unendlich oder einen stark abweichenden Wert vom Soll anzeigt. Das Gleiche gilt für die Thermosicherung. Sie hat im intakten Zustand 0 Ohm, sonst unendlich. Die beiden Leistungstransistoren lassen sich grob ebenfalls eingebaut mit der Diodenfunktion des Messgerätes prüfen. Um ganz sicher zu gehen, lötet man sie aber zum Messen aus. Im Prinzip kann jedes Bauteil im oben gezeigten Plan zum Totalausfall des Schaltnetzteils führen. eckibaer hatte ja weiter oben schon die wichtigsten genannt. Es müssen letztlich alle untersucht werden, bis ein defektes Teil gefunden wurde. Gruß Harald |
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Marantz Verstärker kaputt Traysa am 11.05.2008 – Letzte Antwort am 12.05.2008 – 3 Beiträge |
Alter Philips Verstärker rauscht mochico am 06.06.2009 – Letzte Antwort am 07.06.2009 – 6 Beiträge |
Alter Verstärker spinnt. pfannkuchen2001 am 21.06.2010 – Letzte Antwort am 08.07.2010 – 4 Beiträge |
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